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Interview

Auf Reisen mit Giulia Gwinn

Wie bist du so unterwegs, Giulia Gwinn? Die Profifußballerin verrät, wo sie am liebsten Urlaub macht, mit welcher Marotte Mitreisende sie in den Wahnsinn treiben und was auf ihren Reisen nie fehlen darf.

Datum 14.06.2024

Giulia Gwinn ist eine der bekanntesten deutschen Fußballerinnen. Seit 2019 steht sie beim FC Bayern München unter Vertrag, seit 2017 spielt sie außerdem für die deutsche Nationalmannschaft. 

Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen in Paris, für die sich Deutschlands Fußballfrauen qualifiziert haben – haben wir Giulia auf den Zahn gefühlt. Was ist ihre Lieblings-Reiselektüre? Und der schönste Ort, an dem sie je war? All das erfahren Sie hier. 

Merian: Welches Souvenir überlebt jeden Umzug?

Giulia Gwinn: Meine Mama hat mir mal einen Glücksstein aus Kreta mitgebracht. Da ist ein Kleeblatt drin und soll mir Glück bringen. Deswegen überlebt es jeden Umzug, es ist so eine Art Schutzengel.

Was packst du immer ein und benutzt es nie?

Ein Glätteisen. Ich habe von Natur aus glatte Haare, deshalb brauche ich es eigentlich nicht, aber es darf trotzdem nie fehlen.

Welche Spezialität ist eine Reise wert?

Ich war letztes Jahr am Gardasee und habe da richtig leckere Trüffelpasta gegessen, direkt am See in Sirmione. Ich bin sowieso ein totaler Pasta-Fan. Die waren auf jeden Fall die Reise wert.

Rituale, Dinge oder Orte, die du in neuen Städten immer aufsuchst?

Cafés. Ich finde, in Cafés spürt man immer den Vibe der ganzen Stadt.

Travel Essentials, die auf Reisen nicht fehlen dürfen?

Backgammon nehme ich immer mit. Das spiele ich sehr gerne. Im Urlaub darf ein Buch auch nicht fehlen und Kopfhörer. Außerdem steht neben Sonnencreme auch After-Sun auf meiner Must-have-Liste, weil ich gelegentlich die Sonne unterschätze.

Und deine Reiselektüre? Kannst du was empfehlen?

Was ich sehr gerne lese, sind die Bücher von John Strelecky. Von ihm habe ich „Das Café am Rande der Welt“, „Big Five for Life“ und „Safari des Lebens“ gelesen. Das sind ein paar ganz coole Bücher, die auch nicht so dick sind und die man gut in den Urlaub mitnehmen kann.

Welcher Song ruft bei dir sofort Reiseerinnerungen hervor?

„Danza Kuduro“ von Don Omar. Ich verstehe so gut wie gar nichts von dem Text, aber das hat irgendwie einen guten Vibe – ich bin gut drauf, wenn ich das höre.

„Egal ob Tennis, Beachvolleyball, Tischtennis – ich tobe mich auch im Urlaub aus.“
Guilia Gwinn

Was ist eine Marotte, die deine Reisepartner um den Verstand bringt?

Wahrscheinlich, dass ich im Urlaub gerne sehr aktiv bin. Ich bin nicht so der Urlauber, der nur am Strand liegt. Ich suche mir deshalb immer Hotels aus, bei denen es viele Sportangebote gibt. Egal ob Tennis, Beachvolleyball, Tischtennis – ich tobe mich auch im Urlaub aus. Und da muss mein Reisepartner schon mitziehen.

Und andersrum, eine Marotte, die dich wahnsinnig macht?

Ich mag es allgemein gar nicht, wenn man frühmorgens aufsteht und die Handtücher auf den Liegen platziert, um sich einen Platz zu sichern. Das ist, glaube ich, so ein deutsches Ding.

Wer war der beste Reisepartner deines Lebens oder mit wem würdest du gerne mal reisen?

Der beste Reisepartner ist mein Freund. Mit wem ich aber auch gerne mal reisen würde, ist die „Bucket List Family“, die habe ich irgendwann mal zufällig auf Instagram entdeckt. Das ist eine Familie, die mit ihren drei Kindern um die Welt reist. Ihre Videos inspirieren mich.

Wann bist du auf Reisen noch richtig aufgeregt?

Mir ist schon wichtig, dass alles so klappt, wie man sich’s vorstellt. Ob der Flieger pünktlich geht, ob dann der Transfer Richtung Hotel reibungslos abläuft – da kann ich schon nervös werden, wenn was nicht läuft.

Welchen Luxus gönnst du dir auf Reisen immer?

Ich gönne mir im Urlaub gerne mal eine Massage. Wir bekommen beim Training zwar oft Sportmassagen, die sind aber nicht immer angenehm. Da wo es am meisten zwickt, geht man dann rein, das ist eher schmerzhaft als schön. Da genieße ich es, im Urlaub einfach eine Erholungsmassage zu bekommen.

„Beim Reisen überlasse ich nichts dem Zufall.“
Guilia Gwinn

Wann hast du dir gedacht, hier möchtest du für immer bleiben?

Am Strand von Heraklion. Ich habe dort einen Moment die Augen zugemacht, Musik gehört und dachte, eigentlich lässt es sich hier ganz gut aushalten.

Wie genau planst du eine Reise?

Sehr genau, da überlasse ich nichts dem Zufall. Wenn ich mit meinem Freund reise, ist er der Part der Beziehung, der am Flughafen einfach nur hinterherläuft und eigentlich keine Ahnung hat (lacht). Mir macht das Organisieren einfach total Spaß.

Und wenn es mal schief geht?

Dann werde ich ein bisschen nervös. Da ist mein Freund auch ein ganz guter Ruhepol, weil er sich da überhaupt nicht stressen lässt. Deswegen gleicht sich das ganz gut aus.

Welche spontane Entscheidung hat eine ganze Reise verändert?

Ich war mit einer Freundin in Zypern, und da wurde Paragliding angeboten. Wir hatten kurz vorher die Netflix-Serie „Wer hat Sarah ermordet“ geschaut, und da ging es um so einen Paragliding-Unfall, bei dem jemand gestorben ist. Wir haben uns dann aber einfach gedacht, wir machen das jetzt. Es war total cool, man hat eine so tolle Aussicht, das hat irgendwie die ganze Reise dann noch schöner gemacht. Wenn sich sowas wieder anbietet, würde ich das gerne nochmal machen.

Wann hast du dich das letzte Mal verirrt?

Das war gar nicht im Urlaub, sondern in München. Ich bin jetzt schon fünf Jahre hier und kenne mich eigentlich ganz gut aus. Aber einmal war ich bei einem Termin und dann ist mein Handy ausgefallen oder ich hatte kein Netz mehr. Auf dem Rückweg zu meiner Wohnung habe ich total die Orientierung verloren und habe dann versucht, so richtig oldschool mit Straßenschildern meinen Weg wieder zu finden. Aber ich habe auf jeden Fall Ecken aus München gesehen, die ich noch nicht so kannte.

Was sind deine Strategien für Wartezeiten?

Ich bin ein sehr, sehr ungeduldiger Mensch. Da ist es besser, wenn man in Gesellschaft ist, dann kann man durch gute Gespräche oder Spiele die Zeit ganz gut totschlagen. Wenn ich alleine bin, rege ich mich sehr viel auf. Oder ich versuche, am Handy Dinge zu erledigen, die sonst liegen bleiben.

 

© privat
Dieses Reisefoto hat Giulia Gwinn mit uns geteilt.

Deine Tipps gegen Jetlag?

Man sollte schon im Vorhinein versuchen, sich an die jeweilige Zeitzone anzupassen und sich am Tag der Ankunft schon auf den neuen Rhythmus einstellen. Aber so ganz vermeiden lässt sich der Jetlag, glaube ich, nicht.

Welcher Gepäcktyp bist du?

Ich habe immer viel Gepäck dabei. Ich kann mich ganz schlecht entscheiden und möchte am liebsten alles dabeihaben. Deswegen ist es auf jeden Fall immer ein großer Koffer, der auch so vollgepackt wird, dass die 23 Kilo erreicht werden. Manchmal muss mein Freund auch in seinen Koffer noch was reinpacken.

Erkennt man dich als Tourist oder verschwindest du zwischen den Locals?

Man erkennt mich schon als Tourist. Ich habe immer eine Polaroid-Kamera dabei. Ich habe eine Fotowand in meiner Wohnung, um die ganzen Momente festzuhalten. Aber grundsätzlich versuche ich natürlich schon, mich ein bisschen anzupassen und die Kultur kennenzulernen.

Was ist unterwegs besser allein als in Gesellschaft?

Für mich wahrscheinlich gar nichts. Ich bin wirklich gerne in Gesellschaft.

Was war schlicht der schönste Ort, an dem du je warst?

Mauritius. Das war einer der letzten Familienurlaube, die wir gemacht haben, bevor ich aus der Heimat weggezogen bin. Ich erinnere mich noch, dass man da Cocktails aus der Kokosnuss bestellen konnte, damals noch alkoholfrei, und dieses besondere Insel-Feeling hat sich bei mir eingeprägt.

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