Auf Reisen mit Kostja Ullmann

Kostja Ullmann gehört zu den erfolgreichsten Schauspielern in Deutschland. Mit Filmen wie „Paradise“ oder „Mein Blind Date mit dem Leben“ begeistert er ein Millionenpublikum. 

Im Interview mit Merian verrät der Hamburger sein liebstes Reiseland, ohne was er nie das Haus verlässt und wie er Mitreisende in den Wahnsinn treibt.

Merian: Welcher Song ruft bei Dir sofort Reiseerinnerungen hervor?

Kostja Ullmann: „Canopée” von Polo & Pan, einem französischen DJ-Duo. Der Song hört sich nach Cote d'Azur an, ich höre ihn immer, wenn ich am Strand liege oder bei langen Autofahrten.

Welche Orte suchst Du unterwegs immer auf und welche vermeidest Du?

Da kann ich bei beiden das Gleiche sagen: das Fitnessstudio. Es gibt Urlaube, die ich mit einem Kumpel mache, da stehen wir früh morgens auf, gehen auf den Golfplatz, spielen dann Tennis, danach ins Gym. Und dann gibt es Urlaube, in denen ich nicht mal über Sport nachdenken will, auch nicht über das Gym.

Hast Du eine Marotte, die Deine Reisepartner um den Verstand bringt?

Für Menschen, die gerne planen, bin ich der Horror. Ich stehe auf und überlege dann, was wir heute machen können, laufe am liebsten einfach los, ohne irgendeine Ahnung zu haben.

Wer war der beste Reisepartner Deines Lebens?

Jacob Matschenz, ein Schauspielkollege von mir. Wir sind zusammen durch Neuseeland gereist, zwei Wochen mit dem Wohnmobil. Jakob ist ein wahnsinnig entspannter Kerl, der genauso gern wie ich in den Tag hineineinlebt.

Welche Spezialität ist eine Reise wert?

Ich liebe guten Wein, besonders schwere Kalifornische Weine. Für die würde ich gerne mal ins Napa Valley reisen.

Welche Orte suchst Du in einer neuen Stadt immer auf?

Meine Mutter kommt ursprünglich aus Indien, mein absolutes Leibgericht ist gutes indisches Curry. Egal, in welche Stadt ich komme, ich gucke immer erstmal nach dem besten Inder – gerade, wenn ich wegen eines Filmdrehs länger bleibe, ist es gut, so ein Wohlfühlrestaurant zu haben.

Und wo gibt es das beste Curry?

Natürlich in Indien. Es heißt ja, man sollte keine Straßencurries essen, das sind aber leider die besten. Ein anderer Ort für gute Currys ist London, in der Brick Lane gibt es ein indisches Restaurant neben dem nächsten. Und jedes einzelne ist großartig.

Drei Travel Essentials, die auf Reisen nicht fehlen dürfen?

Kopfhörer, ob im Auto oder im Flieger, ich brauche immer Musik. Dann das iPad, da habe ich alles drauf, meine Drehbücher, Filme und Bücher. Und bequeme Schuhe. Wenn man eine Stadt neu erkunden will, braucht man die einfach.

Welchen Luxus gönnst Du Dir unterwegs immer?

Wenn ich Langstrecke fliege, dann möglichst Business Class, das ist es mir wert  – weil ich erholt ankommen will. Und wenn ich aus dem Urlaub zurückkomme, will ich nicht, dass ein langer Flug gleich alles wieder kaputt macht.

Wann hast Du Dir unterwegs gedacht, hier könntest Du bleiben?

Ich bin 2019 zum ersten Mal nach Neuseeland geflogen. Die ganze Schönheit der Erde scheint dort vereint. Du wanderst die Berge entlang, siehst die unglaublichsten Bergseen und immer wieder auch das Meer. Oft stand ich oben und fing einfach an zu heulen, ohne dass ich wusste, was los ist. So fühlt es sich wohl an, einfach glücklich zu sein.

Welche spontane Entscheidung hat eine ganze Reise verändert?

Mir wurden mal Flüge nach Spanien gestrichen. Dann bin ich mit einem Kumpel spontan mit dem Auto losgefahren – von Hamburg nach Norditalien und Frankreich. Das war traumhaft, weil wir viele Orte entdeckt haben, die sonst nicht oben auf der Liste gestanden hätten.

Deine Tipps gegen Jetlag?

Wenn man abends landet und totmüde ist, sollte man tanzen gehen, sich bewegen, den Kreislauf in Schwung bringen. Nie einen Jetlag zulassen und sich hinlegen! Dann sind die ersten drei Tage hin.

Was ist unterwegs besser alleine als in Gesellschaft?

Wandern. 

Was war schlicht der schönste Ort, an dem Du je warst?

Neben Neuseeland auch Island. Das ist wie ein anderer Planet. Kein Ort, an dem ich leben müsste, aber durch die schneebedeckten Berge zu wandern und Nordlichter zu sehen, das fand ich sehr berührend.

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