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Erleben

Die 9 schönsten Sehenswürdigkeiten auf Korfu

Paradiesische Badebuchten, historische Bergdörfer und prunkvolle Palastanlagen: Die Ionische Insel Korfu bietet eine beeindruckende Vielfalt. Merian verrät die schönsten Orte.

Text Milena Härich
Datum 21.03.2025

Mit einer Größe von 585 Quadratkilometern ist Korfu die zweitgrößte der Ionischen Inseln, der griechischen Inselgruppe westlich des Festlandes. Korfu liegt viel weiter nördlich als Kefalonia und Zakynthos, von vielen Orten der Insel aus blickt man bis nach Albanien. Das Eiland bietet eine Mischung aus sattgrüner Natur, zerklüfteten Bergregionen und historischen Dörfern und Städten. Aufgrund dieser landschaftlichen und kulturellen Vielfalt bietet sich ein Korfu-Urlaub im Grunde für alle Reisetypen an – ob für Aktivurlauber, Sonnenanbeter, Kultur- und Geschichtsinteressierte oder Feierfreudige. 

Wir zeigen die neun schönsten Sehenswürdigkeiten auf Korfu.

1

Malerischer Hafenort auf Korfu: Kassiopi

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Der Hafenort Kassiopi eignet sich bestens zum Schlendern und Durchatmen.

Der Hafenort Kassiopi befindet sich im Nordwesten von Korfu und bietet von zahlreichen Punkten eindrucksvolle Blicke bis zur albanischen Küste. So zum Beispiel von der Burg von Kassiopi: Die byzantinische Festung – oder vielmehr das, was von ihr heute noch übrig ist – befindet sich auf einem Hügel und thront über dem Dorf. Ebenfalls sehr sehenswert ist der Hafen von Kassiopi, an dem regelmäßig Boote und Yachten anlegen und der von verschiedenen Hotels und Tavernen gesäumt wird. Trotz der überschaubaren Größe – nur etwa 1.200 Menschen leben hier – finden sich in ganz Kassiopi zahlreiche Hotels und Restaurants, die Infrastruktur ist auf Touristen ausgelegt. Probieren Sie unbedingt in einer der authentisch griechischen Tavernen das Gericht Pastitsada: geschmortes Fleisch in einer würzigen Tomatensauce mit Pasta. Oder eine Moussaka, einen Auflauf mit Hack und Auberginen.

Sehr sehenswert in Kassiopi ist auch die Kirche namens Church of the Panagia Kassopitra. Wer baden will, findet am Strand Bataria sein Glück: Der Kiesstrand befindet sich am Rande des Dorfes, das Meer eignet sich hier bestens zum Schwimmen. 

2

Der höchste Berg von Korfu: Pantokrator

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Herrlich: der Blick vom Gipfel des Pantokrator auf Korfu und das Meer.

Rund 25 Kilometer südlich von Kassiopi erhebt sich der höchste Berg der Insel: der Pantokrator. Wer gerne wandert, sollte diese Sehenswürdigkeit auf Korfu nicht auslassen. Etliche Wanderwege führen hinauf auf den 906 Meter hohen Gipfel, von dem sich ein beeindruckendes Panorama über Korfu und das Ionische Meer ergibt. Einer der beliebtesten Wege nach oben ist sicherlich der Wanderpfad vom alten Bergdorf Perithia aus. Doch keine Sorge: Man kommt auch mit dem Auto hoch hinaus, auf dem Gipfel gibt es auch einige Parkplätze.

Oben angekommen, sollten Sie sich unbedingt das Kloster Moní Ypsiloú Pantokrátoros anschauen. Das Gebäude stammt ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert, wurde in den vergangenen Jahrhunderten aber immer wieder renoviert. Auch heute leben noch Mönche im Kloster. Für Einheimische ist der Gebäudekomplex ein wichtiger Wallfahrtsort: Jährlich am 6. August, dem Feiertag des Pantokrator, kommen viele Insulaner hierher. 

Das Kloster Moní Ypsiloú Pantokrátoros liegt eingebettet in Olivenhaine und Zypressen. Vom Gipfel aus haben Besucher einen 360-Grad-Rundumblick auf Korfu, das Ionische Meer und bis hin zur albanischen Küste. Je nach Witterungsbedingungen kann man sogar bis nach Italien auf der anderen Seite blicken.

3

Die schönsten Sehenswürdigkeiten auf Korfu: Korission-See

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Nur ein schmaler Küstenstreifen liegt zwischen dem tiefblauen Korission-See und dem türkisfarbenen Meer.

Der Korission-See im Südwesten von Korfu ist noch ein Geheimtipp – könnte man zumindest meinen, so ruhig und abgeschieden liegt er da. Viele Touristen verirren sich nicht hierher, dabei ist die Süßwasserlagune der perfekte Ort zum Entschleunigen. Mit einer Länge von fünf Kilometern und einer Breite von zwei Kilometern ist dieses Gewässer der größte See der Insel. Er liegt in einem 6.000 Hektar großen Naturschutzgebiet, das eine beeindruckende Flora und Fauna bereithält und mehr als 120 Vogelarten beherbergt. Darüber hinaus leben hier zahlreiche Otter, Schildkröten und Fischarten.

Nur ein schmaler Küstenstreifen trennt den Korission-See vom Ionischen Meer, weshalb er häufig als Lagune betitelt wird. Rund um das Gewässer schlängeln sich Wander- und Radwege. Für den Abend sollten Besucher unbedingt Mückenspray einpacken.

Übrigens: Wer den Besuch des Korission-Sees mit Sonnenbaden verbinden möchte, kann danach den Chalikounas Beach oder den Issos Beach besuchen, die beide ganz in der Nähe liegen.

4

Architektonisches Highlight auf Korfu: Achilleion-Palast

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Der Achilleion-Palast wurde im Auftrag der österreichischen Kaiserin Elisabeth (Sisi) erbaut.

Dieses Schmuckstück wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Auftrag der österreichischen Kaiserin Elisabeth (Sisi) erbaut, die sich einen Rückzugsort auf Korfu wünschte. Architekt Raffaele Caritto zeichnet verantwortlich für den neoklassizistischen, cremeweißen und mit Säulen versehenen Palast im Osten der Insel. Der Prachtbau wurde nach dem griechischen Helden Achilleus benannt, dessen Abbild in mehreren Statuen im dazugehörigen Garten verewigt wurde und den Sisi verehrt haben soll. Im Jahr 1907 kaufte der deutsche Kaiser Wilhelm II. den Achilleion-Palast und machte ihn zu seiner Sommerresidenz. 

Die mit Fresken, Stuck und Marmor verzierten Innenräume können Besucher sich auch heute noch ansehen, dort sind auch originale Einrichtungsgegenstände und persönliche Gegenstände der kaiserlichen Vorbesitzer zu bestaunen. Empfehlenswert ist es auch, durch den Palastgarten zu schlendern, der einen hervorragenden Blick aufs Meer gewährt.

Hier lesen Sie mehr über die Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Achilleion-Palasts.

5

Highlights auf Korfu: Kloster Paleokastritsa

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Hier zu sehen: das zauberhafte Kloster Paleokastritsa auf Korfu.

Eine Mischung aus weiß getünchten und gelben Gebäuden, steinerne Torbögen und etliche pink- und lilafarbenen Bougainvilleen, die sich die Wände empor ranken: Das ist das Kloster Paleokastritsa im Westen von Korfu. Es stammt aus dem 13. Jahrhundert, noch heute lebt hier eine einstellige Anzahl an Mönchen. Den gelben Glockenturm, der den Innenhof des Klosters überragt, sehen Besucher schon von Weitem – er ist das Wahrzeichen der Abtei. 

Doch das Kloster Paleokastritsa ist nicht nur hübsch anzusehen, hier gibt es auch einiges zu entdecken: Im Klostermuseum beispielsweise werden liturgische Gewänder und alte Manuskripte ausgestellt. Im Klosterladen ist eine historische Olivenölpresse untergebracht, an der auch heute noch gezeigt wird, wie das Öl hergestellt wird. Und wer mag, kann vor Ort sogar ein gigantisches Wal-Skelett begutachten, dessen Herkunft bis heute nicht eindeutig geklärt ist. 

Auch von hier aus haben Sie einen fantastischen Ausblick, nämlich auf die Bucht von Paleokastritsa, die mit türkisfarbenem Meer, goldgelbem Sand und sattgrüner Vegetation lockt. Das Kloster befindet sich auf einem Felsvorsprung über dem Meer. Da der Blick gen Westen geht, ist dies einer der besten Orte, um den Sonnenuntergang auf Korfu zu beobachten. 

Noch mehr Infos zur Geschichte und Bedeutung des Klosters Paleokastritsa bekommen Sie hier.

6

Die unbesiegbare Festung: Angelokastro

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Ein Symbol des Widerstands: die Burg Angelokastro, die auf einem Felsvorsprung über dem Meer thront.

Nur rund zehn Kilometer weiter nördlich befindet sich das nächste sehenswerte Bauwerk auf Korfu: die Burg namens Angelokastro. Die „Burg des Engels”, wie die Festung auf Deutsch heißt, verdankt ihrem Namen zum einen dem Erzengel Michael – innerhalb der Burg gibt es auch eine Kapelle, die ihm gewidmet wurde –, zum anderen den Venezianern, die sie während ihrer Herrschaft auf Korfu errichtet haben und ihr den italienischen Titel verliehen. 

Heute geht man davon aus, dass der Bau von Angelokastro schon um 1071 begonnen hat, man die Burg aber erst im 13. Jahrhundert fertiggestellt hat. Danach, zwischen 1386 und 1797, nutzten die Venezianer diese Festung, um Korfu vor feindlichen Angriffen zu schützen. Für viele Insulaner gilt Angelokastro noch heute als Symbol des Widerstands, denn diese Festung wurde niemals erobert und hielt allen versuchten Zerstörungen stand.

Die Festung Angelokastro befindet sich auf einem 305 Meter hohen Felsen direkt über dem Ionischen Meer. Der beste Weg hinauf: zu Fuß. Hier schlängeln sich viele Wanderwege durch Olivenhaine und Wälder. Dank ihrer exponierten Lage im Westen von Korfu bietet auch dieser Bau fabelhafte Panoramen über das Meer und die untergehende Sonne. Neben der Kapelle des Erzengels Michael sind im Inneren auch die Ruinen der Garnison mit gut erhaltenen Wohnbereichen sehenswert. 

7

Die Hauptstadt der Insel: Korfu-Stadt

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Bei einem Korfu-Urlaub darf ein Abstecher in die gleichnamige Hauptstadt auf keinen Fall fehlen.

Ein Muss bei einem Korfu-Urlaub: die gleichnamige Hauptstadt. Mit 32.000 Einwohnern ist Korfu-Stadt – oder Kerkyra, wie sie häufig auch genannt wird – die größte Stadt des Eilandes. Besonders sehenswert ist der historische Stadtkern, der bereits seit 2007 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört – unter anderem deshalb, weil hier auf einzigartige Weise venezianische, britische und französische Architektur ineinander übergehen. Die engen Gassen schlängeln sich durch venezianische Häuserreihen in hübschen Pastelltönen, die mit Balkonen und bunten Blumen sowie traditionellen Holztüren daherkommen. Ein Highlight in der Altstadt: die Liston Arkaden, eine schicke Einkaufsstraße mit zahlreichen Cafés und Bistros. Ebenfalls sehr schön sind die Platia Dimarchiou mit dem Rathaus und die Platia Kremasti. 

Korfu-Stadt wird von zwei Burgen geprägt: Die Alte Festung aus dem 16. Jahrhundert und die Neue Festung sind nur etwa einen Kilometer voneinander entfernt und thronen über dem Hafen der Stadt. Korfu bietet außerdem etliche kulturelle Möglichkeiten: Neben dem Archäologischen Museum beherbergt die Stadt auch das Byzantinische Museum und das einzige Museum für Asiatische Kunst in Griechenland. Letzteres ist im zauberhaften Palast St. Michael und St. George untergebracht, einem Prachtbau im Regency-Stil von Architekt George Whitmore. 

Foodies sollten unbedingt einen Stopp auf dem Wochenmarkt von Korfu-Stadt einplanen, wo fangfrischer Fisch und zahlreiche regionale Produkte über die Verkaufstresen wandern. Wer es etwas ruhiger mag, macht einen Abstecher ins Kampielo-Viertel, das älteste Quartier der Stadt. Dort ist es meist nicht so voll wie in anderen Bereichen der Stadt, das Ambiente betont lässig. 

Tipp: Von Korfu-Stadt aus ist es nicht weit zum Kloster Vlacherna auf der Halbinsel Kanoni, das ebenfalls sehr sehenswert ist. Von dort legen Boote ab zur winzigen, aber sehenswerten Mäuseinsel, die Kanoni vorgelagert ist.

8

Geisterdorf auf Korfu: Perithia

© IMAGO/Depositphotos
Ein Geisterdorf, wie es im Buche steht: Perithia auf Korfu.

Wie aus der Zeit gefallen wirkt dieses Bergdorf im Inselinneren. Perithia ist der älteste noch existierende Ort auf Korfu, die Einwohnerzahl rangiert im einstelligen Bereich. Daher wird der Weiler häufig auch als Geisterdorf bezeichnet. Als im 20. Jahrhundert die Gefahr von Piratenangriffen immer geringer wurde, zogen nämlich sehr viele der einst 1.200 Einwohner in die Küstenorte von Korfu. 

Vor Ort gibt es noch circa 130 venezianische Häuser, die zum Teil noch instand gehalten werden, außerdem acht verschiedene Kirchen und einige wenige Tavernen für Besucher. Dort können Sie beispielsweise Sykomaida, ein typisch griechisches Feigenbrot, kosten. 

Wer durch die kopfsteingepflasterten Gassen von Perithia schlendert, entdeckt aber nicht nur restaurierte Häuser, sondern auch verfallene Steingebäude. Das macht den Charme des Geisterdorfes heute aus. Die acht Kirchen des Dorfes strahlen eine besondere Widerstandskraft aus und trotzen dem Zerfall. Perithia befindet sich auf einer Höhe von 420 Metern. Die Natur rundherum wird geprägt von zahlreichen Kräutern und Wildblumen, von sattgrünen Tälern und sanften Hängen. Von hier aus lässt es sich bestens auf den Pantokrator wandern.

9

Zauberhafte Zwillingsbucht: Porto Timoni

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Der schönste Strand auf Korfu: Porto Timoni Beach.

Postkartenidylle schlechthin: Die Zwillingsbucht Porto Timoni ist unbestritten einer der schönsten Orte auf ganz Korfu. Ein schmaler Landstreifen trennt die beiden Badebuchten voneinander. Porto Timoni Beach befindet sich im Nordwesten von Korfu, auf einer Landzunge in der Nähe von Afionas. Um hierherzukommen, müssen Sie eine Wanderung à mindestens 30 Minuten unternehmen oder eine Bootstour einplanen. Die Zwillingsbucht ist naturbelassen und wird von hellem Sand, grüner Vegetation und zerklüfteten Felsen geprägt. Das Wasser ist kristallklar und eignet sich hervorragend zum Schnorcheln und Schwimmen.

Mittlerweile ist Porto Timoni Beach kein Geheimtipp mehr, die Abgeschiedenheit sorgt trotzdem dafür, dass es hier selten voll ist. Um die Schönheit des Strandes in Gänze aufsaugen zu können, sollten Gäste frühmorgens oder am Abend kommen – dann besteht die Chance, hier fast allein zu sein. Beeindruckend ist auch schon der Blick von oben auf die Bucht, der sich bei der Wanderung ergibt – ein besseres Fotomotiv gibt es auf Korfu kaum. 

Wichtig: Es gibt vor Ort keine Infrastruktur. Außerdem sind keine Schattenplätze vorhanden, daher ist es unabdinglich, genug Wasser und Sonnencreme einzupacken.

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