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Erleben

Kykladen bis Kreta: Die griechischen Inseln in der Übersicht

Kykladen, Dodekanes, Ionische oder Saronische Inseln – all diese Gruppierungen gehören zu Griechenland. Und doch unterscheiden sie sich nicht nur in ihrer geografischen Lage, sondern auch in puncto Natur, Traditionen und Tourismusaufkommen. Merian gibt einen Überblick über die griechischen Inseln und ihre Besonderheiten – inklusive Karte.

Text Milena Härich
Datum 27.02.2025
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Über alle griechischen Inseln den Überblick zu gewinnen, fällt häufig schwer.

Exakt 3.054 Inseln gehören zu Griechenland – mit eingerechnet sind hierbei auch winzige, beinahe felsenartige Eilande. Bewohnt sind mehr als 100 Inseln, auf die sich auch der Tourismus konzentriert. Nicht verwunderlich also, dass es vielen Reisenden schwerfällt, sich für die richtige griechische Insel – oder die passende Inselgruppe – zu entscheiden. Doch keine Sorge: Wir bringen Licht ins Dunkel und geben eine Übersicht über die wichtigsten Inselgruppen Griechenlands.

Und selbst wenn Sie den Überblick haben, müssen Sie sich nicht unbedingt für einen Urlaubsort entscheiden: Die meisten Inselgruppen eignen sich aufgrund ihrer Fährverbindungen hervorragend für Inselhopping. 

Ionische Inseln

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Hier zu sehen: die Insel Antipaxos nahe Korfu.

Die Ionischen Inseln liegen westlich vom griechischen Festland im gleichnamigen Ionischen Meer. Die nördlichste der Inseln ist Korfu, die zum Teil vor der albanischen Küste liegt, die südlichste Insel Zakynthos befindet sich westlich der Peloponnes-Halbinsel. Wie viele der griechischen Inseln stand dieser Archipel unter unterschiedlichen Einflüssen, so etwa jahrelang unter dem der Italiener, was sich vielfach noch in der Architektur zeigt. Im Gegensatz zu den Ägäischen Inseln sind die Ionischen Eilande häufig etwas regenreicher – und daher grüner. Insbesondere Korfu bezaubert mit üppiger, sattgrüner Vegetation, so weit das Auge reicht. Die größte Insel dieses Archipels ist Kefalonia. Wer es ruhig und abgeschieden mag, sollte sich Ithaka oder Paxos näher ansehen. Zu den Ionischen Inseln zählen unter anderem:

  • Kefalonia
  • Zakynthos
  • Korfu
  • Kalamos
  • Ithaka
  • Paxos
  • Elafonisos
  • Kastos 
  • Antipaxos

Hinweis: Die diapontischen Inseln etwas nördlich von Korfu zählen als eigener Archipel, werden aber häufig ebenfalls zu den Ionischen Inseln gezählt. 

Die Kykladen (Ägäische Inseln)

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Mykonos-Stadt lockt unter anderem mit malerischen kleinen Gassen und weiß getünchten Häusern.

Die Kykladen gehören zu den Ägäischen Inseln im gleichnamigen Meer. Sie sind nördlich von Kreta anzufinden, aber noch immer im südlichen Teil der Ägäis. Die Kykladen umfassen etwa 30 bewohnte Inseln und viele kleinere Eilande ohne Einwohner. Durch ein gut ausgebautes Netz an Fährverbindungen bieten sie sich bestens fürs Inselhopping an. Im Gegensatz zu den Ionischen Inseln finden Reisende hier genau das, was sich viele von ihnen unter Griechenland vorstellen: weiße Häuser mit blauen Türrahmen und Kuppeln. Zu den Kykladen zählen unter anderem folgende Inseln:

  • Mykonos
  • Santorini
  • Andros
  • Naxos
  • Paros
  • Kea
  • Serifos
  • Milos
  • Antiparos
  • Amorgos 
  • Ios
  • Folegandros

Die bekanntesten – und häufig überfüllten – Inseln dieser Gruppe sind sicherlich Santorini und Mykonos. Ebenfalls im Massentourismus angekommen sind seit geraumer Zeit Paros und Antiparos. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit genießen will, bucht sich auf Milos, Folegandros, Serifos oder Amorgos ein, die noch mit ursprünglicher Natur verzaubern.

Dodekanes (Ägäische Inseln)

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Kos zählt sicherlich zu den bekanntesten Inseln des Dodekanes.

In der südöstlichen Ägäis befinden sich die Dodekanes-Inseln. Ihr Name stammt vom griechischen Wort „dodeka”, das für die Zahl zwölf steht – und in diesem Kontext für die zwölf großen Inseln des Archipels. Er umfasst aber über 25 Eilande. Auch hier ist das Fährverkehrsnetz sehr gut ausgebaut, daher kommen Reisende oft und gerne für Rundreisen hierher. Zum Dodekanes gehören beispielsweise folgende Inseln:

  • Kos
  • Rhodos
  • Kastellorizo 
  • Chalki
  • Karpathos
  • Kalymnos
  • Patmos 
  • Tilos
  • Nisyros 
  • Patmos
  • Lipsi
  • Symi
  • Arki

Da viele der Dodekanes-Eilande nur wenige Kilometer vom türkischen Festland entfernt sind, bietet sich hier ein Tagesausflug – beispielsweise von Kos nach Bodrum oder von Kastellorizo nach Kaş – an. Sonnenbaden lässt es sich perfekt an den langen, feinen Sandstränden auf Rhodos oder Kos, klettern, wandern und Radfahren auf Kastellorizo. Tilos ist für seine vielen Dörfer voller weiß getünchter Hausfassaden bekannt und punktet noch mit sehr viel Ursprünglichkeit. Karpathos ist ein absoluter Geheimtipp und gilt ebenfalls als eine der traditionellsten, ursprünglichsten Inseln der Ägäis.

Die Nordägäischen Inseln

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Die Kirche Agios Nikolaos ist eines der Wahrzeichen von Limnos.

Die Nordägäischen Inseln sind eigentlich ein Verwaltungsbezirk; die Bezeichnung für diese Inselgruppe ist daher nicht offiziell. Viele unterteilen diesen Archipel nochmals in Nord- und Ostägäische Inseln. Wir tun das in diesem Fall zwecks einer besseren Übersichtlichkeit nicht. 

Die Nordägäischen Inseln eignen sich besonders gut für Windsurfer, Segler und Taucher. Sie sind noch nicht vom Massentourismus betroffen. Folgende Eilande bilden unter anderem die Gruppierung der Nordägäischen Inseln:

  • Ikaria
  • Fourni
  • Samos
  • Chios
  • Lesbos
  • Limnos
  • Agios Efstratios

Ikaria, Chios und Limnos sind über Athen oder Thessaloniki sehr gut erreichbar und haben sich ihre naturbelassenen Strände bewahrt. Interessant: Ikaria zählt zu den fünf „Blue Zones” – damit sind Regionen gemeint, in denen mindestens ein Drittel der Bewohner über 90 Jahre alt ist, meist aufgrund besonders guter mediterraner Diät und viel Bewegung. Außerdem soll hier die Ikarus gelandet sein, nachdem er sich laut griechischer Mythologie seine Flügel an der Sonne verbrannt hatte. 

Übrigens: Griechische Inseln, die noch nicht jeder kennt – inklusive Ikaria – stellen wir Ihnen hier vor.

Die (Nördlichen) Sporaden (Ägäische Inseln)

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Hier sehen Sie die traumhafte Bucht mit dem Lalaria Beach auf Skiathos.

Eine letzte Inselgruppe im Ägäischen Meer: die Sporaden. Der Archipel erstreckt sich östlich des griechischen Festlands und der Insel Euböa, also westlich von den Nordägäischen Inseln. 

Die vier bewohnten Hauptinseln sind Alonissos, Skiathos, Skopelos und Skyros. Die meisten Orte sind noch recht unbekannt, lediglich Skiathos und Skopelos haben durch die Mamma-Mia-Verfilmungen, die hier zu großen Teilen gedreht wurden, viel Aufmerksamkeit erlangt. Die Sporaden zeichnen sich durch viele naturbelassene Eilande aus; es gibt hier auch viele kleine, unbewohnte Inseln. Zu ihnen gehören etwa: 

  • Gioura
  • Skiathos
  • Skopelos
  • Alonnisos
  • Peristera
  • Valaxa
  • Skyros
  • Sarakino

Die Saronischen Inseln

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Hydra ist eine der bekannteren Inseln im Saronischen Golf – und dennoch nicht zu voll.

Diese Inselgruppe gehört zu den unbekanntesten von Griechenland. Sie liegen im Myrtonischen Meer, genauer: im gleichnamigen Saronischen Golf unterhalb von Athen. Obwohl sie touristisch noch keine große Rolle spielen, gehören die Saronischen Inseln mit Salamis oder Paros zu den bevölkerungsreichsten in Griechenland. Viele Griechen nutzen diese Kleinode auch für Wochenendtrips aus Athen, Salamis liegt zum Beispiel nur zwei Kilometer vom Festland entfernt. Die Saronischen Inseln lassen sich hervorragend bei einer Boots- oder Segeltour erkunden. Zu ihnen gehören:

  • Hydra
  • Paros
  • Salamis
  • Ängina
  • Angistri
  • Dokos
  • Spetses

Hydra ist eine der bekanntesten Inseln im Saronischen Golf. Schon Pablo Picasso war verzaubert von der Schönheit dieses Eilands. Noch heute sieht man hier keine Autos oder Roller, sondern hauptsächlich Esel, die Güter durch die schmalen Gassen der Insel transportieren.

Hier lesen Sie mehr über einen Segeltörn durch den Saronischen Golf.

Die griechischen Inseln in der Übersicht: Kreta

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In Rethymno warten charmante Gassen wie diese hier.

Kreta wird gemeinhin nicht als Teil eines Archipels angesehen, obwohl es in der Ägäis liegt, sondern als eigenständiges Gebiet. Die größte Insel des Landes misst ganze 8.336 Quadratkilometer und beheimatet mehr als 620.000 Einwohner. Kreta gilt auch als die vielseitigste Urlaubsinsel Griechenlands, hier finden sich Aktivitäten nach jedem Geschmack. Strände wie Elafonissi, Balos oder Vai bieten atemberaubende Kulissen vor smaragdgrünem Meer, die Samaria-Schlucht ist ein Paradies für Wanderer und der berühmte Palast von Knossos ist ein Must See für alle Geschichtsinteressierten. In den Städten Chania, Rethymno und Agios Nikolaos können Urlauber bestens den Tag bei griechischem Essen und Wein ausklingen lassen, in Rethymno befindet sich außerdem eine beeindruckende Festung mit grandiosem Ausblick auf die Insel.

Kreta verfügt über drei verschiedene Flughäfen: den größten und von internationalen Airlines meistgenutzten in Heraklion, einen in der Küstenstadt Chania und einen Flughafen in Sitia. Auch die Fährverbindungen sind hervorragend, Reisende können zu zahlreichen anderen Inseln oder bis nach Athen schippern.

Hier erfahren Sie mehr über die spannendsten Sehenswürdigkeiten von Kreta.

Geheimtipp in Griechenland: Insel Euböa

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Euböa ist die zweitgrößte Insel Griechenlands und verzaubert mit einer beeindruckenden landschaftlichen Bandbreite.

Euböa ist kaum bekannt bei Touristen – und das, obwohl sie nach Kreta die zweitgrößte griechische Insel ist. Daher verdient auch sie ihren Status als alleinstehendes Eiland, das keiner Inselgruppe angehört. Euböa befindet sich östlich von Athen und ist durch zwei Brücken, die den Euripos-Kanal überspannen, mit dem Festland verbunden. Insgesamt leben rund 220.000 Menschen hier. 

Dieses Reiseziel ist ähnlich vielseitig wie Kreta: Besucher können aus einer Vielzahl an Stränden wählen, aber auch Gebirgslandschaften, Flüsse und sogar Thermalquellen sind auf Euböa zu finden. Die Quelle Edipsos in der Stadt Loutra Edipsou ist mit ihrem sie umgebenden, orangefarbenen Gestein eines der Wahrzeichen der Insel, ebenso die sogenannten Drachenhäuser. Dabei handelt es sich um die Ruinen von prähistorischen Steinbauten, die wie Lost Places inmitten der Landschaft verstreut sind. Euböa ist definitiv ein guter Anhaltspunkt für all diejenigen, die Kreta und vielleicht auch einige andere griechische Inseln schon kennen und dieses Reiseziel mit einem Trip nach Athen verbinden wollen.