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Erleben

10 griechische Inseln, die nicht jeder kennt

Santorini, Korfu, Kreta – diese griechischen Inseln sind berühmt und beliebt. Doch die Ägäis und das Ionische Meer haben noch viel mehr zu bieten. Wir stellen sieben eher unbekannte griechische Inseln vor.

Datum 01.03.2025

Die griechischen Inseln zählen zu den beliebtesten Reisezielen von Europa. Die Eilande sind bekannt für ihre breiten Strände, Kultur und die blau-weißen Tavernen. Täglich starten Flieger von Deutschland aus nach Korfu, Kreta oder Rhodos. 

Wem eine längere Anreise per Fähre oder Zwischenstopp aber nichts ausmacht, kann auf den griechischen Inseln noch unberührte Paradiese entdecken. Fernab vom Massentourismus locken Samothraki, Limnos oder Milos mit Sanddünen, heißen Quellen und Unterwasserhöhlen. Entdecken Sie zehn griechische Inseln, die noch Geheimtipps sind und die zu einem entspannten und ruhigen Urlaub einladen. 

1

Limnos

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Hier zu sehen: die Kirche Agios Nikolaos auf Limnos.

Sie suchen eine vom Massentourismus noch unberührte griechische Insel? Dann auf nach Limnos! Das Eiland ist umgeben von glasklarem Wasser, eingerahmt von Sandstränden und durchzogen von Felsen. Was Limnos zu einem echten Geheimtipp für naturverbundene Entdecker macht, ist die Düne von Gomati und der sich daran anschließende Gomati Beach. Die Sanddüne wirkt so groß, dass man sich für einen Moment in der Sahara wähnen könnte. 

Merian-Tipp: Die Saison auf Limnos beginnt im Juni und endet etwa Mitte September. Wer anderen Reisenden lieber aus dem Weg gehen will, reist am besten im Mai. Zudem erblüht die Insel dann in saftigem Grün und lässt zahlreiche bunte Blumen sprießen.

2

Samothraki

Antike Ruinen auf der griechischen Insel Samothraki © Getty Images/catalinere
Samothraki lockt mit sattgrüner Vegetation und naturbelassenen Landschaften.

Samothraki ist die nördlichste der Ägäischen Inseln und ausschließlich per Fähre von Alexandropoulis aus erreichbar. Dadurch zeigt sich noch herrlich naturbelassen. Ursprüngliche Bergdörfer, Wasserfälle und natürliche Outdoorpools machen die Insel zu einem sehenswerten Ziel.

Besonders der Kurort Therma mit seinen heißen Wasserquellen lohnt einen Besuch. Dort lässt sich bei einem kostenlosen Schwefelbad am Tag das ruhige Meer und nachts der sternenklare Himmel beobachten. Wer es dagegen lieber etwas kühler mag, findet an den Wasserfällen Fonias östlich von Therma ganz natürliche und ziemlich kalte Badewannen.

Überragt wird Samothraki von dem 1.611 Meter hohen Berg Saos. Vor seiner wildromantischen Gebirgskulisse beim Ort Paleopoli liegt das Heiligtum der Großen Götter, der sogenannten Kabiren. Hier kann man beeindruckende antike Monumente bestaunen und das Denkmal der Nike von Samothraki besuchen. Die berühmte Marmorskulptur befindet sich heute im Pariser Louvre.

Merian-Tipp: Im Osten der Insel lohnt sich der Aufstieg zur Kapelle Panagia Krimniotisa. Dort erwartet einen ein wunderbarer Panoramablick über das Meer. Unterhalb der Kapelle können Besucher die tolle Aussicht in einem Restaurant genießen.

3

Kalymnos

Abstrakte Felsformationen auf Kalymnos © Getty Images/milanginda
Das Kloster Agios Savvas thront über dem Meer und bietet hervorragende Panoramen.

Wer auf spannende Tauchgänge gehen oder steile Hänge hinaufklettern möchte, sollte Kalymnos ansteuern. Zum einen lockt die noch relativ unbekannte griechische Insel mit tiefblauem Meer und einem reichen Vorkommen an natürlichen Schwämmen. Die fantastische Unterwasserwelt zeigt sich mit farbintensiven Riffen, abstrakten Felsformationen und zahlreichen Fischarten besonders vielfältig. Wer es ein wenig abenteuerlustiger mag, wagt sich auf eine Tauchtour in Unterwasserhöhlen oder zu den Schiffswracks von Panormitis.

Zum anderen finden Urlaubsgäste auf Kalymnos eine große Auswahl an Klettermöglichkeiten in allen Schwierigkeitsgraden. Ob Anfänger oder Fortgeschrittene, die Anzahl geeigneter Felsen auf der Insel ist so groß, dass jeder Kletterer seine optimale Route findet.

Hinweis: Auf Kalymnos sind Sie am besten mit einem Scooter oder Mietwagen unterwegs – so ist die Insel gut und flexibel zu erkunden. Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn Ihnen bei Ihrer Spritztour die vielen weißen Marksteine auffallen. Diese deute den Weg zu verschiedenen Klettertouren.

4

Milos

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Die Kreidefelsen am Strand Sarakiniko sind ein Wahrzeichen von Milos.

Weiße Sandstrände, imposante Felsformationen und türkisblaues Meer: Milos scheint wie aus einem griechischen Traum entsprungen. Die Vulkaninsel ist bekannt für ihre zahlreichen heißen Quellen, die der starken magmatischen Aktivität unter der Erde zu verdanken ist. Die ist übrigens auch die Haupteinkommensquelle der Insel und ihrer Bewohner: Auf Milos wird seit der Bronzezeit in großem Maß Obsidian, ein vulkanisches Gesteinsglas, abgebaut.

Die Vulkanaktivität in der Antike höhlte zudem überall auf der Insel Felsen aus. Sie sind heute als Höhlen begehbar. 

Tipp: Besuchen Sie die beeindruckenden Katakomben aus frühchristlicher Zeit in der Nähe des Dorfes Trypiti.       

5

Kastellorizo

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Zauberhaft: der Blick auf den Hafen von Kastellorizo.

Winzig und abgelegen: Die Insel Kastellorizo am Rand der Ägäis ist die äußerste südöstliche Grenze Europas. Und genau das macht das Eiland zu einem Geheimtipp. Schildkröten, Seehunde und Delfine kreuzen ihre Wege dort häufiger als Menschen. Denn unter Urlaubern ist Kastellorizo kaum bekannt. Die Insel ist mit einer Größe von neun Quadratkilometern quasi winzig, es leben nur rund 500 Menschen hier. Umso reichhaltiger und prächtiger präsentieren sich hier Fauna, Flora und Architektur. 

Der Hafen ist eines der Highlights auf der Insel. Er ist gesäumt von malerisch bunten Häusern und kleinen Fischerbooten. Hier können Sie entspannt flanieren, fangfrische Meeresfrüchte genießen oder einfach das farbenfrohe Treiben beobachten. Über dem Hafen der Insel thront das Castello Rosso, eine einstige Burg oder vielmehr das, was von ihr übrig ist. Sie bildet das Wahrzeichen der Insel und ist, so vermuten Wissenschaftler, auch ihr Namensgeber.

Das absolute Must-See auf Kastellorizo ist die Blaue Grotte – eine 75 Meter tiefe und 35 Meter hohe Höhle. Diese können Sie nur mit einem Boot besuchen, entweder auf eigene Faust oder mit einer geführten Gruppe. Scheint morgens die Sonne in die Grotte, schimmert diese in einem mystischen Tiefblau.

6

Ikaria

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Hier zu sehen: der Hafenort Evdilos auf Ikaria.

Ikaria bietet alles, was Sie für eine Auszeit vom stressigen Alltag brauchen: warmes Meer, sonnige Strände und lange Wanderrouten auf von Olivenbäumen gesäumten Pfaden. Die meist schneeweißen Häuser der Einheimischen bestechen mit tomatenroten Dächern und hellblauen Fensterläden – ein Stadtbild wie auf einer Postkarte.

Dazu gesellen sich die kleinen Boote der Fischer, die gemächlich über das Wasser schippern. Auf Anfrage dürfen Sie bestimmt auch bei dem einen oder anderen Fischfang mit dabei sein.

Das ruhige Leben auf Ikaria ist offenbar auch der Grund für eine Besonderheit dieser Insel: Hier werden die Menschen älter als anderswo in Europa. Der Anteil der 90- und 100-Jährigen liegt deutlich höher als im europäischen Durchschnitt. Der stete Wind sorgt für gute Luft, das Gemüse im Garten und das Wasser aus den Bergen für eine gesunde Ernährung, die Abgeschiedenheit für wenig Stress und die herrliche Natur für viel Bewegung. Die Insel umgibt außerdem eine Sage: Der Legende nach soll Ikarus, eine Figur aus der griechischen Mythologie, auf eben diesem Eiland gelandet sein, nachdem er sich seine Flügel an der Sonne verbrannte. 

Die Gebirgskette Atheras verläuft durch die Mitte der Insel, die Dörfer von Ikaria liegen meist an den Küsten und versprühen ein zauberhaftes Flair. Ein Highlight ist der Seychelles Beach, bei dem der Name Programm ist: Hier finden Besucher puderweißen Sand neben bizarren Felsformationen – ganz, wie man es von den Traumstränden des Inselstaates im Indischen Ozean gewohnt ist.

7

Paxos

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Naturbelassen und malerisch: Paxos ist noch ein Geheimtipp unter den griechischen Inseln.

Kultur und Natur ganz nah beieinander: Auf Paxos können Sie entspannte Ferien am Strand genauso schön erleben wie einen Wander- oder Kultur-Urlaub. 

Die Insel wird vom Meer sanft eingerahmt. Das Wasser reicht manchmal so weit in die Landzungen hinein, dass regelrechte Fjorde entstehen, die in weiße Sandstrände münden. Das seichte türkisblaue Wasser lädt zu langen und relaxten Badetagen ein.

Wer sich nach etwas mehr Kultur und Natur sehnt, kann entlang der Promenaden die traditionellen Fischerboote beobachten, ein wenig durch die Hügel voller Olivenbäume wandern oder eine Kreuzfahrt zur Blauen Grotte buchen, eine Unterwasserhöhle auf halbem Seeweg Richtung Korfu.

Hinweis: Paxos ist nur über eine Fähre zu erreichen. Daher ist die Insel noch vom Massentourismus verschont geblieben. Perfekt also für alle, die ein authentisches griechisches Reiseziel suchen.

8

Skiathos

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Skiathos bietet Traumstrände, unberührte Natur und ganz viel Charme.

Skiathos ist eine malerische griechische Insel in der nordwestlichen Ägäis und gehört zur Inselgruppe der Sporaden. Mit einer Fläche von etwa 50 km² und rund 6.000 ständigen Einwohnern ist sie eine kleine, aber äußerst beliebte Urlaubsinsel. Die einzige Stadt der Insel ist Skiathos-Stadt, eine lebendige Hafenstadt mit engen Gassen, charmanten Tavernen und einem pulsierenden Nachtleben. 

Skiathos ist besonders für ihre traumhaften Strände bekannt – über 60 an der Zahl. Zu den schönsten gehören Koukounaries mit seinem goldenen Sand und dichten Pinienwald und der nur per Boot erreichbare Lalaria-Strand mit seinen weißen Kieselsteinen. Die Insel beeindruckt zudem durch ihre üppige Natur mit dichten Kiefernwäldern, sanften Hügeln und kristallklarem Wasser.

Neben den Stränden gibt es einige sehenswerte Orte, darunter die venezianische Festung auf der Halbinsel Bourtzi, das historische Kloster Evangelistria und die mittelalterlichen Ruinen von Kastro, die einen atemberaubenden Blick auf das Meer bieten. Skiathos verfügt über einen eigenen Flughafen mit internationalen Verbindungen, darunter Direktflüge aus Deutschland. Zudem gibt es regelmäßige Fährverbindungen zu anderen Sporaden-Inseln und zum griechischen Festland.

Die Insel erlangte weltweite Bekanntheit als Drehort des Films „Mamma Mia!“. Sie ist auch die Heimat des berühmten griechischen Schriftstellers Alexandros Papadiamantis, nach dem der Flughafen benannt wurde. 

9

Alonnisos

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Die Altstadt von Chora gehört zu den schönsten Orten auf Alonnisos.

Alonnisos ist eine kleine und ruhige Insel in der nördlichen Ägäis. Die Hauptstadt und zugleich der Haupthafen der Insel ist Patitiri, ein gemütlicher Ort mit traditionellem Charme. Weitere sehenswerte Orte sind das alte Dorf Chora mit seinen atemberaubenden Ausblicken, das Fischerdorf Votsi mit seinem Labyrinth aus engen Gassen sowie Steni Vala und Kalamakia.

Alonnissos ist bekannt für ihre idyllischen und oft wenig besuchten Strände. Besonders beliebt sind Agios Dimitrios, einer der schönsten Strände der Insel, Kokkinokastro mit seinen roten Felsen und dem türkisfarbenen Wasser sowie der flach abfallende Sandstrand Chrisi Milia. Die Landschaft der Insel ist geprägt von dichten Pinienwäldern, Olivenhainen und steilen Küsten.

Eine der größten Besonderheiten der Insel ist der Meeres-Nationalpark Alonnisos-Nördliche Sporaden, das größte Meeresschutzgebiet Europas. Der Park umfasst über 2.200 km² und besteht neben Alonnisos aus mehreren unbewohnten Inseln und Felseninseln. Hier lebt die seltene Mittelmeer-Mönchsrobbe Monachus monachus, eine der am stärksten gefährdeten Robbenarten der Welt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Blaue Höhle mit ihren faszinierenden Lichtreflexionen und die gut erhaltene Altstadt Chora.

Kulinarisch verwöhnt die Insel mit Spezialitäten wie Fouskakia, einer Art Honig-Donuts, sowie dem berühmten Thunfisch von Alonnisos, der für seine hohe Qualität geschätzt wird. 

10

Hydra

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Bei Griechen sehr bekannt, bei Touristen eher weniger: Hydra im Saronischen Golf.

Eine der faszinierendsten Inseln Griechenlands und die wichtigste Insel im Saronischen Golf ist Hydra. Nur etwa 70 Kilometer Luftlinie von Athen entfernt, hat sie sich ihren ursprünglichen Charme aus dem 17. und 18. Jahrhundert bewahrt. Die gesamte Insel steht unter Denkmalschutz, und als denkmalgeschütztes Architekturreservat sind Neubauten theoretisch verboten. Dies sorgt dafür, dass Hydra ihren einzigartigen Charakter behält.

Besonders bemerkenswert ist, dass die Insel nahezu autofrei ist – abgesehen von zwei Kleinfeuerwehrautos und einigen Miniaturmüllwagen gibt es hier keine motorisierten Fahrzeuge. Stattdessen gehören Esel zum alltäglichen Stadtbild und dienen als traditionelles Transportmittel. Die engen Gassen und die authentische Architektur machen Hydra zu einem beliebten Rückzugsort für Künstler – auch Persönlichkeiten wie Pablo Picasso und Leonard Cohen haben sich hier inspirieren lassen.

Der Hafen bildet das Herz der Insel und ist der gesellschaftliche und kulturelle Mittelpunkt. Hier reihen sich charmante Cafés, Tavernen und kleine Kunstgalerien aneinander, während Segelboote und Fischerboote im kristallklaren Wasser schaukeln. Wer auf Hydra baden möchte, findet eher felsige und zerklüftete Strände vor – die Insel ist weniger für klassische Sandstrände bekannt, sondern eher für kleine Buchten mit kristallklarem Wasser.

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