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Natur

Malerische Blütenpracht: Die 7 schönsten Gärten in der Bretagne

In der bezaubernden Bretagne locken malerische Gärten mit besonderen Pflanzenarten, fantastischen Ausblicken und duftender Blütenpracht. Wir stellen Ihnen die sieben schönsten Gärten der Bretagne vor.

Datum 05.06.2023

Der warme Golfstrom sorgt in der Bretagne für üppig wuchernde Gärten und Parks. Die grünen Refugien zeigen sich in subtropischer Pracht und haben manch botanische Rarität im Beet – vom Hongkong-Hartriegel bis zu südafrikanischen Zuckerbüschen. Prächtige Schlossgärten, Parkanlagen in beschaulichen Fischerstädten oder exotische Grünflächen auf der hübschen Île de Batz: Sie alle laden Besucher:innen dazu ein, die blühende und duftende Pflanzenvielfalt zu bestaunen. Welche die sieben schönsten Gärten in der Bretagne sind, erfahren Sie hier. 

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Parc Botanique de Haute Bretagne: Ode an die Hortensie

Mit dem Finger streicht Oriane Jouno über die handgroße Scheinblüte des Hongkong-Hartriegels. Wie gemalt geht die Farbe von Creme in ein Zartrosa über. „Er zählt zu unseren seltenen Gehölzen im Park“, sagt die 35-jährige Französin, die mit der Familie den riesigen „Parc Botanique de Haute Bretagne“ bei Fougères managt.

Ihr pflanzenliebender Vater Alain Jouno hatte 1994 den botanischen Garten im Osten der Bretagne angelegt. Wo früher nur Gestrüpp wuchs, zelebrieren heute 24 Teilgärten Landschaftskunst. Da strahlt der japanische Garten nahe dem Herrenhaus mit sorgfältig geharktem Kies Ruhe aus. Im Wassergarten dagegen wiegen sich Gräser, Stauden und Sträucher im Wind. Aus einem Teich recken sich pyramidenförmige Bambus-Inselchen. Über geschwungene, gebogene und hängende Brücken führt der Rundgang durch das Pflanzenreich, vorbei an Rhododendren, Kamelien, Azaleen, hin zu den fast künstlich blau leuchtenden Hortensien. Die Bretagne gilt als Land der Hortensie. Riesige Büsche bevölkern selbst den Straßenrand.

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Jardin du Château de la Ballue: Prächtiger Garten in der Bretagne

Château de la Ballue, mit Garten, Bretagne © IMAGO/agefotostock
Das Château de la Ballue stammt aus dem 17. Jahrhundert, die Gartenanlage wurde in den 1970ern neu gestaltet.

Im „Jardin du Château de la Ballue“, einem Schloss aus dem 17. Jahrhundert in Bazouges la Pérouse, verlangt die Gestaltung der Eiben, Hainbuchen und Buchsbäume äußerste Präzision. Sorgfältig korrigiert der Gärtner das Schnurlot an der Hecke, dann greift er zur Schere. Kuben und Kugeln in vollendeter Form huldigen in diesem Schlossgarten der Kunst des Pflanzenschnitts. „Ein Garten ist keine Ausstellung von Pflanzen“, erklärt Marie-Françoise Mathiot-Mathon, „es zählt allein die Gesamtkomposition.“ Mit Begeisterung verfolgt die Schlossherrin für ihr gärtnerisches Kunstwerk ein Ziel: Schönheit. So wandelt der Gast wie auf einer wohlkomponierten Theaterbühne, wo selbst die Kronen hoher Kiefern modelliert werden.

Wirkt die Anlage mit ihrem erhabenen Parterre aus geometrischen Formen und symmetrischen Wegen zunächst wie ein barocker Garten, so handelt es sich doch um eine Neugestaltung aus den 1970er-Jahren. Verflochtene Wege führen durch 13 Gartenräume samt Labyrinth – barocke Gartenlust neu interpretiert! 

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Malerischer Garten am Fluss Jaudy: Jardins du Le Kestellic

„Gärten sind der letzte Luxus unserer Zeit“, sagt Guirec Maréchal. Er muss es wissen, erfüllte sich der frühere Kriegsreporter doch im Jahr 2021 mit der Übernahme des „Gartens von Le Kestellic“ in Plouguiel nahe der rosa Granitküste einen Traum. Auf sieben Hektar geht es auf und ab mit einem Höhenunterschied von 80 Metern. Unablässig bearbeitet der Bretone den dicht bewachsenen Park und schneidet Blickfenster zur malerischen Bucht des Flusses Jaudy frei. „Dabei suche ich eine ästhetische Balance zwischen der unbändigen Natur und meinem landschaftsplanerischen Gestalten“, erklärt er.

1.800 Pflanzenarten aus fünf Kontinenten gedeihen in dem verborgenen Garten, darunter außergewöhnlich hohe subtropische Baumfarne. Mit ihren riesigen Wedeln bilden sie einen exotischen Mini-Dschungel. Und gelten nicht Urwälder als schwindende Kostbarkeiten unserer Welt?

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Christian Louboutins Gartenanlage: Jardins de Kerdalo

Auch der international bekannte Schuhdesigner Christian Louboutin folgte dem Trend zum Garten, als er im Jahr 2021 die „Jardins de Kerdalo“ im Departement Côtes d‘Armor erwarb. Sowohl bei Gärten als auch bei der Mode ginge es schließlich um Farben und Formen.

Sein privates Arkadien in Tredarzec bleibt weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich. So flanieren die Besucher:innen durch das ausgedehnte Wunderreich, in dem sich Blütenmeere im Farbenrausch wie in einem impressionistischen Gemälde verlieren. Überall in Kerdalo fließt Wasser, über Treppen, in Kanälen, durch eine italienische Grotte, zu Teichen, in einen See. Und unter den riesigen Blättern des mannshohen Mammutblattes (Gunnera manicata) fühlt sich der Mensch auf der Zeitachse zurückgeworfen in die Urzeit.

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Kamelien und Obstgärten in der Domaine de la Roche-Jagu

Château de la Roche-Jagu, Garten in der Bretagne © IMAGO/agefotostock
Rund ums Château de la Roche-Jagu findet sich ein Garten, der vom Mittelalter inspiriert ist.

Auf eine Zeitreise begibt sich auch, wer die weitläufige „Domaine de la Roche-Jagu“ betritt. „Nach einem schrecklichen Sturmschaden gab es für einen jungen Landschaftsarchitekten die Chance, rund um die Burg aus dem 15. Jahrhundert einen zeitgenössischen Garten zu gestalten, der aber vom Mittelalter inspiriert ist“, erzählt Parkleiter Fabien Dumortier. „Dabei verpflichten wir uns ganz der Biodiversität.“

Stundenlang lässt es sich durch die verschiedenartigen Obst- und Kräutergärten streifen oder unter den Pergolen spazieren – bis hin zum Kamelienhain mit seinen 350 Sorten.

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Gärten der Bretagne: Jardin Exotique et Botanique de Roscoff

Pflanzenraritäten aus der südlichen Hemisphäre säumen den Fuß eines Granitfelsens im „Jardin Exotique et Botanique de Roscoff“. In dem Fischerstädtchen an der nördlichen Atlantikküste ringen auf überschaubarem und leicht zugänglichem Raum Sukkulenten, Agaven und Kakteen um die Aufmerksamkeit unter 3.500 subtropischen Pflanzenarten. „So zaubern etwa unsere vielen Zuckerbüsche (Protea) einen Hauch von Südafrika in die Bretagne“, meint Jean-Michel Moullec vom Bürgerverein GRAPES, der den Garten betreibt.

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Bretonischer Garten Eden: Jardin Georges Delaselle

Jardin Georges Delaselle, Garten in der Bretagne © iStock/saintho
Der „Jardin Georges Delaselle“ ist ein wunderschöner Landschaftsgarten mit exotischen Pflanzen und besonderem Panorama.

Noch mehr Exotik umschlingt Besucher:innen auf der Île de Batz im „Jardin Georges Delaselle“. Der namensgebende Botanikliebhaber schuf auf der autofreien Insel in Sichtweite von Roscoff ab 1897 einen Landschaftsgarten mit exotischen Pflanzen: eine Oase im Atlantik mit meterhohen Palmen und Bananenstauden. Das maritime, besonders milde Inselklima ermöglicht dieses bretonische Eden. Dem Golfstrom sei‘s gedankt.

Übrigens: Hier erfahren Sie noch mehr über den „Jardin Georges Delaselle“.

Weitere Informationen zu den schönsten Gärten der Bretagne

Lage: Die beschriebenen Gärten befinden sich in der Bretagne im Nordwesten Frankreichs. Einige Gärten bieten Cafés oder Gästezimmer im Schloss an.

Reisezeit: Die meisten Gärten sind von Frühjahr bis Herbst geöffnet und kosten Eintritt. Vor dem Besuch sollten Sie sich nach den genauen Öffnungszeiten erkundigen.

Anreise: Am praktischsten ist es, in die Städte Rennes oder Brest zu fliegen und dort einen Mietwagen zu nehmen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Gärten oftmals nur mühsam zu erreichen.

Mehr Informationen finden Sie auf der deutschsprachigen Webseite des Tourismusverbands der Bretagne.

- Daniela David, dpa

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