Auf Reisen mit Louisa Dellert

Ein Reiseerlebnis mit Folgen: Während eines Urlaubs stieß Louisa Dellert beim Schwimmen auf ein Meer aus Müll und Plastik. Der Anblick veranlasste die Influencerin, die bis dahin vor allem Fitness-Inhalte mit ihren Follower:innen geteilt hatte, zum Umdenken. 

Seither widmet sich die Unternehmerin intensiv den Themen Nachhaltigkeit und Body-Positivity, betreibt einen grünen Onlineshop und hat ihre ersten Bücher veröffentlicht. Im Interview mit Merian erzählt sie, was ihr beim Reisen besonders wichtig ist, welche Orte ihr im Gedächtnis geblieben sind und welche nachhaltigen Produkte immer in ihrem Gepäck landen.

Merian: Gibt es ein Souvenir, das bei dir jeden Umzug überlebt?

Louisa Dellert: Ein Papyrus aus Ägypten, ein Blatt Papier aus dem Jahr, in dem ich geboren wurde. Da ist ein Kalender draufgemalt. Ich bewahre ihn, seit ich eins oder zwei bin, damals hat meine Mutter ihn mir gekauft.

Welcher Gepäcktyp bist du?

Ich hab gerne richtig wenig und meistens den kleinsten Koffer dabei – will nicht immer wieder ein- und auspacken müssen. Damit ich genau weiß, wo was ist, habe ich so Aufteiler-Taschen dabei. Im Grunde reichen mir drei weiße T-Shirts.

Deine Travel-Essentials?

Festes Deo. Und mein Tagebuch, ich schreibe viel darin, vor allem unterwegs.

Welche Orte suchst du auf Reisen immer auf?

Ich möchte immer raus, in den Wald, ans Meer oder an einen See, um spazieren zu gehen. Ich suche immer das Grüne – auch in Städten.

Welche Stadt ist besonders grün?

München. Mein Tipp: sich unter der Woche dort Zeit nehmen und nur im Grünen unterwegs sein, vor allem im Englischen Garten.

Und welche Orte meidest du lieber?

Auf jeden Fall Shoppingmalls. Die sind für mich eher eine Strafe.

Was ist alleine besser als in Gesellschaft?

In einem Café zu sitzen und in Ruhe Kaffee zu trinken. Das ist ja so eine Sache: Hältst du auch mal Stille aus und kannst einfach nur durch die Gegend gucken? Das kann ich mit ganz wenigen Menschen. Wenn die nicht dabei sind, mache ich das lieber alleine.

Kannst du auch gut eine ganze Reise alleine machen?

Ja, sogar sehr gern. Letztes Jahr bin ich fünf Tage alleine auf Rügen wandern gewesen, so in Tagesetappen. Im Ostseebad Binz habe ich angefangen, mit Ziel Kap Arkona ganz im Norden. Ich war alleine in Restaurants, bin alleine gewandert. Das war sehr, sehr schön. Und das würde ich auch nicht lieber zu zweit machen wollen.

Wer war deine liebste Reisebegleitung?

Ich hatte viele gute. Eine Reise, die mir sehr viel Spaß gemacht hat, war mit meiner Schwester im Mietwagen unterwegs an der Küste in Nordirland. Das war mein erster Urlaub mit ihr seit unserer Kindheit – ein kleiner Roadtrip mit „Game of Thrones“. Große Teile der Serie wurden dort gedreht.

Wann hast du zuletzt gedacht: Hier könnte ich einfach bleiben?

In Norwegen. Ich mag das Land sehr gerne. Vor allem die Stadt Tromsø, da wäre ich gerne direkt geblieben. Da kannst du auf das Meer rausfahren, du hast die Fjorde, die Polarlichter, weißt, dass da draußen Orcas rumschwimmen. Und diese Weite drum herum! Außerdem sind die Menschen sehr hilfsbereit und entspannt.

Was war schlicht der schönste Ort, an dem du je warst?

Ebendieser: draußen auf dem Meer vor Tromsø. Da bin ich mit Orcas geschwommen. Das war toll, sie so frei lebend zu sehen und begleiten zu dürfen. Morgens hatten wir den krassesten Sonnenaufgang, und dann ist es Nacht geworden, und die Polarlichter waren da.

Wann bist du vor Reisen noch richtig aufgeregt?

Immer. Aber aufgeregt im Sinne von positiv gestimmt. Ich freu mich immer sehr darauf, neue Sachen zu sehen. Das Reisen soll etwas Besonderes bleiben.

Mit wem würdest du gerne mal verreisen?

Mit einem Expeditionsschiff, am liebsten in die Antarktis!

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