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Sehenswürdigkeiten

Hoch hinaus: Deutschlands schönste Brücken

Eine Verbindung zu schaffen, Täler oder Flüsse zu überwinden, das hat ihren Baumeistern nicht gereicht. Diese Brücken sind Hunderte Meter lange Skulpturen, Machtdemonstrationen oder gebaute Träume. Und: Jede ist ein ganz besonderes Erlebnis.

Datum 22.09.2022

Brücken aller Arten haben in der Regel hauptsächlich einen praktischen Nutzen: Sie verbinden zwei Orte, verkürzen Wege, überwinden Hindernisse. Einige der Bauwerke sind jedoch viel mehr als das. Egal, ob architektonisches Meisterwerk, abenteuerliche Hängekonstruktion oder historische Schönheit: wir zeigen Ihnen acht außergewöhnliche Brücken in ganz Deutschland. 

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Kellenhusen: Die Show-Promenade

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Erlebnis-Seebrücken, nicht zu verwechseln mit den kleineren Stegen, sind unter Ostsee-Urlaubern beliebt, so auch die im schleswig-holsteinischen Kellenhusen. Drei Meter breit ist das ansehnliche Werk aus Stahl, Beton und Holz, auf etwas mehr als 300 Metern führt es über Strand und Wasser. Unterwegs liegen drei breitere Stellen mit Platz zum Sonnenbaden oder Ins-Wasser-Springen. Und natürlich ist die Konstruktion ein Fest für jeden Beleuchter, täglich nach Sonnenuntergang gehen hier bunte Lichter an.

Hängeseilbrücke Geierlay: Die Abenteuerliche

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„Brückenträumer“ nannte man in Mörsdorf im Hunsrück jene Menschen, die als Erste daran glaubten, dass dieser gewagte Brückenschlag über das Mörsdorfer Bachtal realisierbar ist. 2015 wurde aus ihrem Traum 360 Meter lange Wirklichkeit: die Hängeseilbrücke Geierlay, ein Besuchermagnet in der Wanderregion. Bis zu 100 Meter geht es unter ihr in die Tiefe, konstruiert wurde sie nach nepalesischem Vorbild. Und so filigran sie wirkt (in der Mitte ist sie nicht mal einen Meter breit): Sie trägt bis zu 50 Tonnen.

Mehr über das Hunsrück und eine detaillierte Wanderroute rund um die Hängeseilbrücke Geierlay finden Sie bei „Green Adventures“.

Hohenzollernbrücke Köln: Verbindung fürs Leben

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Viele, die mit dem Zug nach Köln reisen, nehmen diesen Weg über den Rhein: über die Hohenzollernbrücke zum Hauptbahnhof, der direkt neben dem Dom liegt. Wer verliebt nach Köln kommt, wird sich eventuell auch auf der Brücke wiederfinden, am Zaun zwischen Gleisen und Fußweg ein Schloss anbringen und den Schlüssel in den Rhein werfen – so hunderttausende Mal geschehen. So ist die Brücke nicht mehr nur die meistbefahrene Eisenbahnbrücke, sondern auch einer der Liebesschloss-Hotspots des Landes.

Schweriner Schlossbrücke: Die Altehrwürdige

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Besonders lang ist sie nicht (48 Meter), auch ihre Höhe ist nicht nennenswert, theoretisch könnte man von der Schweriner Schlossbrücke in den Burgsee auf der einen oder in den Schweriner See auf der anderen Seite springen (was man aber lieber unterlassen sollte, beide sind nicht sehr tief). Was die nordwestliche Verbindung von Schlossinsel und Innenstadt besonders macht, ist ihre Pracht, die seit ihrem Bau 1844 immer weiter ausgeschmückt wurde und so dem Schloss, zu dem sie führt, einigermaßen gerecht wird.

Tatzlwurm: Die Drachenbrücke

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Der Tatzlwurm ist ein bayerisches Fabelwesen, ein länglicher Halbdrachen. Bei Essing im Altmühltal hat man diesem Wesen ein beeindruckendes Denkmal gesetzt, dessen Zweck eigentlich ein Übergang über den Main-Donau-Kanal ist: die Holzbrücke „Tatzlwurm“. 3,20 Meter breit und um die 190 Meter lang ist sie. Nach der Einweihung 1986 blieb sie 20 Jahre lang die längste Holzbrücke Europas – bis Ronneburg in Thüringen nachlegte. Dort heißt die noch etwas längere Holzbrücke „Drachenschwanz“.

Göltzschtalbrücke: Das Bogenwunder

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Mehr als 26 Millionen Ziegel stecken in diesem Wunderwerk aus 81 Bögen, das den vergleichsweise unscheinbaren Fluss Göltzsch im sächsischen Vogtland überspannt: die Göltzschtalbrücke. Dass sie den Rekord als größte Ziegelsteinbrücke der Welt hält, ist nicht ganz so beeindruckend wie ihr Anblick. Was wie ein Aquädukt aus der Römerzeit wirkt, entstand in den 1840er-Jahren, um die Eisenbahnstrecke von Leipzig nach Nürnberg, eine wichtige Nord-Süd-Achse, möglich zu machen.

Marienbrücke: Die Königliche

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Die Verbindung über die Pöllatschlucht bei Schwangau im Allgäu ist älter als Schloss Neuschwanstein, auf dessen millionenfach fotografierte Südfassade sie einen idealen Blick ermöglicht: Die Marienbrücke, benannt nach der bayerischen Königin Marie, entstand 1845 als hölzerner Steg, Ludwig II. ließ ihn 1866 durch die schmale Eisenbrücke ersetzen – drei Jahre später begann der Bau seines Märchenschlosses. Damit die filigrane Optik erhalten bleibt, muss sie immer wieder renoviert werden, aktuell bis voraussichtlich Herbst 2022.

Oberbaumbrücke: Die Partybrücke

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Hier ist jede Menge Musik drin: Auf der oberen Etage der 150 Meter langen Oberbaumbrücke rattern die Berliner U-Bahnen der Linie 1 zwischen Friedrichshain und Kreuzberg hin und her, zwischen ihren Bögen treten abends oft spontan DJs und Bands auf. Die Schönheit im neogotischen Stil mit ihren zwei 34 Meter hohen mittleren Türmen wurde von 1894 bis 1896 über die Spree gebaut, zur DDR-Zeit war die Brücke ein Grenzübergang. Heute verbindet sie zwei Party-Kieze – und ist längst selbst zur Partymeile geworden.