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Sehenswürdigkeiten

10 zauberhafte Ausflugsziele rund um Bonn

Den Drachenfels besteigen, die Schlösser von Brühl bestaunen oder im Ahrtal durch die Reben wandern – manchmal macht es Spaß, die Stadt hinter sich zu lassen. MERIAN verrät die Top 10 Ausflugsziele rund um Bonn.

Datum 24.07.2023

Die Fahrt zu unseren Lieblingsorten im Bonner Umland dauert nie länger als 40 Minuten. Rund um die nordrhein-westfälische Stadt schmiegen sich Burgen an sattgrüne Hänge, finden sich süße kleine Städte mit Fachwerk-Charme und Orte mit viel Kultur. Ob es nun das Siebengebirge mit dem Drachenfels sein soll, Remagen oder Bad Honnef: Das Umland von Bonn hat einiges zu bieten. Hier wurde Geschichte geschrieben und Kunst gelebt – aber lesen Sie selbst. 

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Troisdorf und Burg Wissem: Wo Märchen wahr werden

Burg Wissem in Troisdorf © IMAGO/Pond5
Die Burg Wissem in Troisdorf beherbergt unter anderem das „Bilderbuchmuseum“.

Mit der Bahn brauchen Sie eine gute halbe Stunde vom Bonner Hauptbahnhof nach Troisdorf – mit über 77.000 Einwohner:innen die größte Stadt im Rhein-Sieg-Kreis. Sehenswert ist vor allem die Burg Wissem. Die Anlage wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil neu errichtet und beherbergt heute unter anderem ein Restaurant, das „Museum für Stadt- und Industriegeschichte“ und, im ehemaligen Herrenhaus, ein echtes Highlight: das „Bilderbuchmuseum“. 

Auf drei Etagen zeigt es künstlerische Bilderbuchillustrationen, historische und moderne Bilderbücher sowie Künstlerbücher, etwa Sammlungen zu Rotkäppchen und Robinsonaden. Besonders für Familien mit Kindern lohnt sich ein Besuch: Die Kleinen können selbst malen und basteln. Übersehen Sie auf keinen Fall die kleine Tür in der Bibliothek, die ins Turmzimmer führt! Hier stöbert man in unzähligen Märchenbüchern. Die Burg Wissem ist außerdem der perfekte Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch die Wahner Heide.

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Siegburg: Die Stadt der Keramik

Ehemalige Abtei Michaelsberg, Siegburg bei Bonn © IMAGO/blickwinkel
Der Michaelsberg und die ehemalige gleichnamige Abtei thronen über Siegburg.

Bis ins 17. Jahrhundert war Siegburger Keramik in ganz Europa bekannt. Die Tradition führt heute nur noch das „Atelier Hasenberg“ weiter – mit eigener Siegburg-Kollektion. Auf den Keramikstücken wird die Silhouette der Stadt gezeigt, die von der Kirche St. Servatius und dem Michaelsberg geprägt ist. Die dreischiffige Emporenbasilika wurde im 12. und 13. Jahrhundert in romanischem und gotischem Stil gebaut und ist damit die älteste noch erhaltene Kirche Siegburgs. In ihrer Schatzkammer sind Schreine und Tragaltäre aus spätromanischer Zeit zu sehen. 

Den besten Blick auf die 40.000-Einwohner-Stadt hat man vom Michaelsberg. Dort gründete der Kölner Erzbischof Anno II. 1064 eine Benediktinerabtei. Nach Bränden im 18. Jahrhundert wurde sie durch einen barocken Gebäudekomplex ersetzt. Heute leben dort Patres der Ordensgemeinschaft der „Unbeschuhten Karmeliten“. Im Sommer haben Sie von der Terrasse des Restaurants „Anno17“ einen schönen Ausblick; hier gibt es auch den Abteihonig zu kaufen.

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Bücher und Fachwerk in Bad Honnef

Zentrum von Bad Honnef © iStock/Paola Leona
Bad Honnefs Innenstadt verzaubert mit süßen Fachwerkhäusern.

Als „Rheinisches Nizza“ soll Alexander von Humboldt Bad Honnef bezeichnet haben. Eine halbe Stunde von Bonn entfernt liegt die 25.000-Einwohner-Stadt direkt am Rhein. Spazieren Sie durch die Luisen-, Haupt- und Königin-Sophie-Straße und bewundern Sie die prachtvollen Fachwerkhäuser, Gründerzeitvillen und Jugendstilhäuser. Unter den vielen Geschäften in der Fußgängerzone schätzen Literaturliebhaber:innen besonders die gut sortierte „Buchhandlung Werber“. 

Ein schöner Ort, um in Ruhe zu schmökern, ist das „Café Nottebrock“. Dank seiner fast 100-jährigen Geschichte, des guten Frühstücks und der selbstgebackenen Torten ist es eine echte Institution in der Stadt.

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Siebengebirge: Wandern im Bonner Umland

Siebengebirge, Ausblick vom Ölberg © IMAGO/agefotostock
Der Ausblick vom Ölberg im Siebengebirge ist fantastisch.

Anders als der Name vermuten lässt, besteht das Siebengebirge nicht nur aus sieben, sondern aus über 40 Gipfeln. Allerdings sind es sieben Berge, die die Silhouette des Gebirges prägen: Drachenfels, Wolkenburg, Petersberg, Nonnenstromberg, Lohrberg, Löwenburg und der Große Ölberg. Der Name leitet sich aber vermutlich vom Wort „siffen“ ab, was das Siebengebirge als „Tal der kleinen Wasserläufe in schluchtartigen Tälern“ beschreibt. 

Durchs Siebengebirge führen 40 der insgesamt 320 Kilometer des Rheinsteigs – ein Wanderweg, der von Bonn bis Wiesbaden reicht. Als Rundweg auf dem Rheinsteig führt auf gut 11,5 Kilometern die „Runde Sieben“ zu vielen Aussichtspunkten: Vom Drachenfels geht es nach Rhöndorf weiter bis zur Ruine Löwenburg. Dann geht’s steil bergauf bis zur Drei-Seen-Blick-Hütte auf dem Erpelntalskopf und schließlich zurück nach Königswinter. Auf der Strecke laden viele Gaststätten zur Rast ein.

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Auf den Spuren der Nibelungensage: Drachenfels und Drachenburg

Schloss Drachenburg, bei Bonn, von oben © IMAGO/imagebroker
Die Drachenburg im Stil des Historismus ist ein absolutes Must-See im Bonner Umland.

Hier soll Siegfried gegen den Drachen gekämpft haben – zumindest gilt der Drachenfels seit den 1820er-Jahren als Schauplatz der Nibelungensage. Wer den 321 Meter hohen Berg zu Fuß besteigt – seit 1883 fährt auch die Drachenfelsbahn von der Talstation in Königswinter bis nach oben –, begegnet der Legende zum Beispiel an der Nibelungenhalle. Diese wurde 1913 zum 100. Geburtstag Richard Wagners gebaut und später durch eine Drachenhöhle mit großem Betondrachen ergänzt. 

Auf halber Höhe des Drachenfels sollten Sie unbedingt einen Stopp einlegen und die Drachenburg besichtigen. Hier hält auch die Drachenfelsbahn. Das märchenhafte Schloss wurde 1882 bis 1884 im Stil des Historismus unter Mitarbeit von Wilhelm Hoffmann, einem Schüler des Kölner Dombaumeisters, gebaut. Heute finden hier Konzerte und Feste statt. Am Gipfel des Berges werden Sie mit einem Panoramablick über das Rheintal belohnt – bei gutem Wetter bis zum Kölner Dom.

Übrigens: Weitere märchenhafte Schlösser und Burgen in Deutschland finden Sie hier.

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Wo Geschichte geschrieben wurde: Petersberg

Im Schatten von Kopflinden sitzt man im Biergarten auf dem Petersberg mit Blick auf Drachenfels, Drachenburg und das Rheintal; dazu gibt’s Wein oder Bier, preiswerte deutsche Hausmannskost wie den Petersberger Brotzeit-Teller oder am Nachmittag leckere Kuchen und belgische Waffeln. Der Biergarten gehört zum „Steigenberger Hotel“, das seit 1990 die Anlage im Siebengebirge betreibt. 

In dem Anwesen auf dem Petersberg, gebaut im 19. Jahrhundert von einem Parfümfabrikanten, wurde deutsche Geschichte geschrieben: Hier handelte Adenauer im Herbst 1949 mit der Alliierten Hohen Kommission das „Petersberger Abkommen“ aus, das den Besatzungsstatus lockerte und der Bundesregierung mehr Souveränität verschaffte. Als sich mit dem „Deutschlandvertrag“ 1952 der Besatzungsstatus endgültig auflöste, verließ die Alliierten-Kommission den Petersberg. Das Anwesen wurde als Hotel wiedereröffnet und diente der Bundesregierung als Anwesen für Staatsempfänge: Erster offizieller Gast war 1954 Kaiser Haile Selassie von Äthiopien.

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Ausflugsziel für Kunstinteressierte im Bonner Umland: Remagen

Remagen, Bahnhof Rolandseck © IMAGO/Volker Preußer
Im Bahnhof Rolandseck in Remagen ist unter anderem eine Sammlung aus mehr als 400 Werken von Hans Arp und seiner ersten Frau zu sehen.

Wer mit dem Zug Richtung Remagen fährt, kommt bei einem Highlight der 18.000-Einwohner-Stadt an: dem Bahnhof Rolandseck. Er wurde 1856 im klassizistischen Stil als Endhaltepunkt der Strecke Köln - Bonn gebaut und entwickelte sich im Laufe der Jahre zum beliebten Ausflugsziel und Museum. Auch Clara Schumann und die Brüder Grimm waren zu Gast.

Der Galerist Johannes Wasmuth machte den Bau nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Künstlerbahnhof. Marguerite Arp-Hagenbach, die zweite Frau des Malers, Grafikers und Bildhauers Hans Arp, gab nach dessen Tod einen Teil seines künstlerischen Nachlasses an den Bahnhof ab. Heute beherbergt der Bahnhof, der 2007 durch einen vom amerikanischen Architekten Richard Meier entworfenen Neubau ergänzt wurde, eine große Sammlung mit mehr als 400 Werken von Hans Arp und seiner ersten Frau – darunter Holzreliefs und Skulpturen. Ergänzt wird die Sammlung durch Wechselausstellungen mit Werken Alter Meister sowie zeitgenössischer Kunst.

Gönnen Sie sich nach dem Museumsbesuch noch eine Pause im sehr schönen Bistro „Interieur No. 253“, das vom Berliner Künstler Anton Henning gestaltet wurde. Zwei Bahnstationen weiter, im Zentrum von Remagen, stehen Sie vor den markanten Brückenköpfen der Ludendorff-Brücke, auch bekannt als „Brücke von Remagen“. Sie war beim Rückzug der deutschen Wehrmacht 1945 beschädigt worden und brach vor Ende des Zweiten Weltkriegs zusammen.

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Schlösser Brühl: Prächtige Anlage und Weltkulturerbe

Schloss Falkenlust in Brühl © IMAGO/Pond5
Schloss Falkenlust können Sie auf eigene Faust erkunden.

Die Schönheit des Ortes und die ausgezeichneten Bedingungen für die Falkenjagd sollen den Kölner Kurfürsten und Erzbischof Clemens August von Bayern (1700-1761) von Brühl überzeugt haben. Auf den Ruinen einer Wasserburg ließ er sich ein Schloss im Rokoko-Stil bauen, das seit 1728 von François de Cuvilliés und vielen namhaften Künstler:innen als Residenz ausgestaltet wurde. Zur Schlossanlage zählen ein barocker Garten und ein großer Waldbereich, der nach dem Muster eines englischen Landschaftsgartens angelegt wurde. Eine Allee führt durch den Park zum Jagdschloss Falkenlust, das ebenfalls im Rokoko-Stil gebaut wurde. 

Die beiden Schlösser sind seit 1984 Weltkulturerbe. Im Rahmen einer Führung kann man Schloss Augustusburg besichtigen, Schloss Falkenlust lässt sich auch alleine erkunden. Im Anschluss an einen Besuch der Schlösser sollten Sie auf keinen Fall das „Max Ernst Museum“ verpassen: Die Dauerausstellung zeigt rund 70 Schaffensjahre des in Brühl geborenen Künstlers. Die Zugfahrt von Bonn bis Brühl dauert nur etwa zehn Minuten.

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Ausflugsziele bei Bonn: Konrad-Adenauer-Haus in Rhöndorf

Konrad-Adenauer-Haus in Rhöndorf © IMAGO/epd
Das Konrad-Adenauer-Haus in Rhöndorf ist im Originalzustand und kann bei einer kostenlosen Führung erkundet werden.

Er habe sich nur wegen seines nahegelegenen Wohnhauses für Bonn als Hauptstadt eingesetzt: Mit diesem Vorwurf sah sich Adenauer oft konfrontiert. 1936 kaufte er das am Hang gelegene Grundstück in Rhöndorf und ließ sich dort ein Haus mit Blick über das Rheintal bauen. Das ist samt Inneneinrichtung im Originalzustand erhalten geblieben. Bei einer kostenlosen Führung können Sie durch den denkmalgeschützten Garten zum Haus spazieren, dabei unter anderem Adenauers bekannte Rosen bewundern und in den Pavillon schauen, den er nach seinem Rücktritt eigens zum Verfassen seiner Memoiren errichten ließ. 

Direkt daneben liegt eine Bocciabahn, die von Straßenlaternen beleuchtet wird – Zeit für seine Leidenschaft, die Adenauer im Urlaub am Comer See entdeckte, fand er jedoch nur spätabends. Der Rundgang führt auch in und ums Wohnhaus: Im Wohn- und Empfangszimmer staunt man über Adenauers hochkarätige Gemäldesammlung, durch die großen Fenster kann man von außen einen Blick in Adenauers Schlaf- und Speisezimmer werfen. Weitere private Einblicke sowie einen Überblick über den politischen Werdegang Adenauers bietet die Ausstellung im modernen Gebäude direkt beim Wohnhaus.

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Nach der Katastrophe wieder am Aufblühen: Das Ahrtal

Mayschoss im Ahrtal, Weinreben © iStock/Michael Major
Im Ahrtal wird sehr viel Rotwein angebaut. Bei einer Wanderung können sie die Gegend bestens erkunden.

Wer mit dem Zug ab Bonn rund 40 Minuten gen Süden nach Ahrweiler fährt, dem bietet sich ein überraschend anderes Landschaftsbild, denn im Ahrtal wird sehr viel Rotwein angebaut. 

Die Römer sollen die Weinrebe an die Ahr gebracht haben, erste urkundliche Zeugnisse über den Weinanbau datieren um das Jahr 770. Der rund 35 Kilometer lange „Rotweinwanderweg“ verbindet die Weinorte von Bad Bodendorf bis Altenahr. Die Route führt mitten durch die Weinterrassen, über den jeweiligen Abstieg gelangt man zum Ort seiner Wahl. Besonders abwechslungsreich ist der Weg auf der Strecke von Ahrweiler bis Walporzheim. Die gut vier Kilometer lange Strecke führt zu tollen Aussichtspunkten und vorbei an vielen Gaststätten. Einige Winzer:innen betreiben bei gutem Wetter auch Weinausschänke direkt am Wegesrand. Eine Besonderheit der Route ist die Dokumentationsstätte Regierungsbunker. Der atombombensichere Bunker im Ahrtal, den man besichtigen kann, gilt als geheimstes Bauwerk in der Geschichte der Bundesrepublik.

Diese Gegend war lange bekannt als eine der regenärmsten in Deutschland. Im Jahr 2021 dann die Katastrophe: Weite Teile des Ahrtals wurden von einer Flutwelle überrollt, die für Zerstörung sorgte und viele Menschenleben kostete. Zwei Jahre nach dem Unglück sind viele Orte wieder aufgebaut, der Tourismus hat sich in Teilen erholt.