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Erleben

12 spannende Sehenswürdigkeiten in Köln

Das lebensfrohe Köln hat viele Seiten. Zwei davon ragen heraus: das bedeutendste und schönste Ensemble von mittelalterlichen Kirchenbauten in Deutschland und natürlich der Karneval. Was man in Köln außerdem sehen muss, sollte und kann.

Datum 06.02.2025

Vom Rhein durchzogen, vom Dom überragt, durch die Hohenzollernbrücke verbunden: Köln strotzt nur so vor Sehenswürdigkeiten und aufregenden Plätzen, an denen die Luft vibriert. Mehr als 2.000 Jahre reicht die Geschichte der Millionenmetropole in die Vergangenheit – ihre strategische Lage am bedeutenden Fluss wird bis heute geschätzt. 

Diente das Rheinufer einst als wichtiger Schauplatz des Handels, sind hier in den vergangenen Jahrzehnten Promenaden, Terrassen und Flaniermeilen entstanden. Längst laufen die wichtigen Geschäfte andernorts über die Bühne, stattdessen zieht es an sonnigen Tagen tausende Einheimische und Besucher an den Rheinboulevard, das Konrad-Adenauer-Ufer und den Rheinauhafen. Was die Identität der Stadt sonst noch ausmacht und welche Sehenswürdigkeiten von Köln zu bieten hat, lesen Sie hier. 

Die Hohenzollernbrücke

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Liebesschlösser und Zugverkehr – die Hohenzollernbrücke in Köln muss einigen Belastungen standhalten.

Wer mit der Bahn aus östlicher Richtung in die Domstadt reist, trifft unweigerlich auf die erste Kölner Sehenswürdigkeit. Täglich queren tausende Züge, Fahrgäste und Fußgänger die Hohenzollerbrücke, was sie zu einer der wichtigsten Schienenverbindungen in ganz Europa macht. 

Erstmals überquerten Züge im Jahr 1911 den Rhein auf der frisch eröffneten Brücke. Damals führte sie nicht nur Schienen, sondern auch eine Straße für den Autoverkehr. Als eine letzte Verzweiflungstat vor Kriegsende ließen die Nationalsozialisten die Hohenzollernbrücke sprengen. Glücklicherweise konnte sie schnell und in originalgetreuer Form rekonstruiert werden, sodass sie seit 1959 wieder beide Rheinseiten miteinander verbindet. 

Übrigens: Nicht nur verkehrstechnisch schafft die Brücke Verbundenheit: Tausende Paare aus aller Welt haben sich am Geländer mit einem eingravierten Schloss verewigt. Ein Physiker schätzte die Zahl der Liebesschlösser im Jahr 2020 auf 450.000. Mittlerweile dürften noch einige mehr hinzugekommen sein.

Kölner Altstadt mit Rathaus

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Blick auf den historischen Rathausturm am Alten Markt von Köln

Hier gibt es so viel zu sehen, dass (nicht nur) wir kurzerhand die gesamte Altstadt zur Sehenswürdigkeit erklären. Im Dreieck zwischen der Kirche St. Martin, dem Rathausplatz und dem Kölner Heumarkt warten einige der ältesten und bedeutendsten Bauwerke der Rheinmetropole. So etwa das Historische Rathaus, das über mehr als 800 Jahre gewachsen ist und verschiedene Baustile vereint. Spannend sind zum Beispiel der Renaissance-Laube und der gotische Turm mit seinen 130 Statuen. Wer zum Stundenschlag die Augen offen hält, kann hier auch den „Platz-Jabbeck“ entdecken, eine geschnitzte Holzfratze, die frech ihre Zunge aussteckt. 

Auch an vielen anderen Gebäuden der Kölner Altstadt finden sich ähnliche Gesichter, Grimassen und Masken. So auch am Heinzelmännchenbrunnen von 1899, der die fleißigen Kölner Hausgeister ziegt, die des Nachts munter wirbeln. Heschäftig – vor allem tagsüber – geht es auch auf dem zentralen Heumarkt zu. Der gepflasterte Platz mit seinen Cafés und Restaurants ist ein beliebter Treffpunkt und beherbergt in der Adventszeit einen der schönsten Weihnachtsmärkte von Köln

Kölner Dom

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Zu groß für ein Foto: der Kölner Dom

Dieses Wunderwerk ist eine Stadt in der Stadt, die berüchtigte „ewige Baustelle“, an der seit der Grundsteinlegung im Jahr 1248 immer irgendwo gewerkelt wird. Schon aus der Ferne sind die markanten Spitzen des Kölner Doms zu sehen, dessen Anblick die Kölschen Herzen erwärmt. Doch nicht nur die Einheimischen schätzen diese Kathedrale der Superlative: Mit mehr als sechs Millionen Besucher gilt der Kölner Dom als das meistbesuchte Bauwerk in ganz Deutschland Besonders bemerkenswert: Während des Zweiten Weltkrieges blieb die Kathedrale nahezu unversehrt, wohingegen der Rest Kölns große Zerstörung erlebte. Auch deswegen ist der Bau heute mehr als nur eine Sehenswürdigkeit und gilt als Symbol des Lebenswillens und der Hoffnung.

Übrigens: Mit einer Länge von 144 Metern und seinem 157 Meter hohen Südturm zählt der Dom zu den höchsten und zugleich größten Kathedralen der Welt. Im Jahr 2007 wurde zudem der jüngsten Domschatz eingeweiht: das 106 Quadratmeter große Südhausquerfenster, das der Künstler Gerhard Richter auf 11.263 Quadraten in 72 Farben gestaltet hat. Aber all diese Zahlen werden zur Nebensache, wenn man selbst im Dom unterwegs ist und seine Dimensionen live erlebt.

Hier können Sie eine offizielle Führung im Kölner Dom buchen

Museum Ludwig

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Das Kunsthaus mit dem auffälligen Dach verdankt seinen Namen den Kunstliebhabern Irene und Peter Ludwig und verfügt über eine herausragende Sammlung der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Unter anderem sind Beispiele des deutschen Expressionismus, der Pop-Art, des Surrealismus und der abstrakten Kunst im Museum Ludwig vertreten. Bemerkenswert ist auch die Picasso-Sammlung, die als drittgrößte der Welt Werke wie „Harlekin“ (1923) und „Frau mit Artichocke (1941) umfasst. Unverkennbar ist auch das Gemälde „M-Maybe“ von Roy Lichtenstein, ein bedeutendes Zeugnis der Pop-Art-Bewegung. Jeden ersten Donnerstag im Monat können Gäste die 8.000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche bis 22 Uhr erkunden.

Mehr über Tickets, Ausstellungen und Öffnungszeiten erfahren Sie auf der Webseite des Museum Ludwig.

Römisch-Germanisches Museum

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Das Römisch-Germanische Museum beleuchtet die spannende Geschichte der Stadt Köln.

Direkt an das Museum Ludwig schließt ein weiteres großes Ausstellungshaus an: Im Römisch-Germanischen Museum können sich Besucher über die lange Historie der Stadt informieren, die mehr als 2.000 Jahr in die Vergangenheit reicht. Damals gründeten die Römer mit der Colonia Claudia Ara Agrippinensium eine erste Siedlung am strategisch wichtigen Rhein. Davon zeugt auch das berühmte Dionysosmosaik, das exakt am Standort des heutigen Museums ausgegraben wurde. Zu sehen sind zudem Münzen, Gefäße, Schmuck und andere kostbare Relikte aus der damaligen Zeit. 

Hinweis: Aktuell wird das Ausstellungshaus am Roncalliplatz aufwendig saniert. Interimsmäßig sind Teile der Ausstellung derzeit im Belgischen Haus zu sehen. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Römisch-Germanischen Museums.

Flora und Botanischer Garten

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Städtische Oase: der Botanische Garten „Flora“ in Köln

Im nördlichen Stadtteil Rhiel liegt diese grüne Oase: Unter dem Namen „Flora“ ist Kölns Botanische Garten aus dem späten 19. Jahrhundert bekannt. Mittlerweile beherbergt das Areal mehr als 12.000 verschiedene Pflanzenarten, darunter Kamelien, Palmen, Kakteen und Rosen. Im Alpinum und den Tropenhäusern finden Besucher Pflanzen unterschiedlichster Klimazonen. Im Außenbereich vereinen Festhaus, Fontänen, Kaskaden und Parterre bauliche Besonderheiten mit europäischer Gartenkunst. Ein schöner Platz zur Einkehr ist das saisonale Lokal Dank Augusta, dessen Terrasse bis zu 200 Menschen Platz gewährt. 

Rheinauhafen und Museen

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Beeindruckende Architektur: die Kranhäuser am Rheinauhafen in Köln

Für Kölner Verhältnisse ist dieses Viertel blutjung: Es entstand, nachdem der Hafenbetrieb zur Jahrtausendwende endgültig eingestellt wurde. Trotz seines jungen Alters hat es der Rheinauhafen im Süden des Zentrums schnell unter die beliebtesten Orte der Stadt geschafft. Das liegt zum einen an architektonischen Highlights wie den Kranhäusern, die an die Vergangenheit des Areals erinnern und bei deren Planung sich die Architekten von verschiedenen Brückenbautechniken inspirieren ließen.

Zum anderen locken zwei gut gemachte Museen in den Rheinauhafen: Das Schokoladenmuseum an der Nordspitze des Areals und das Deutsche Sport & Olympia Museum, das 1999 in einer einstigen Hafen-Zollhalle eröffnet wurde. Solche historischen Bauten bilden einen spannenden Kontrast zur neuen Architektur.

Hier finden Sie Öffnungszeiten, Ticketinfos zum Schokoladenmuseum in Köln

Weitere Informationen rund um das Deutsche Sport & Olympia Museum

Belgisches Viertel in Köln

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Beliebter Treffpunkt für Jung und Alt: das Belgische Viertel in Köln

Westlich der Altstadt liegt das hippe Belgische Viertel, in dem einst vor allem Studierende lebten. Mittlerweile sind die Mieten der imposanten Altbauten kaum mehr bezahlbar. Die jungen Menschen kommen trotzdem noch gern, flanieren durch die hübschen Straßen rund um den Brüsseler Platz und trinken ein Kölsch am Le Kiosk. Auch für ortsfremde Besucher lohnt ein Abstecher in die Gegend mit ihren schicken Boutiquen, coolen Concept Stores und vielen Cafés. 

Tipp: Wem der Trubel am Brüsseler Platz zu viel wird, findet im nahen Stadtgarten mehr Platz und eine ähnlich entspannte Stimmung. 

Melaten-Friedhof

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Sehenswert: der weitläufige Melatenfriedhof in Köln

Wer zwei nette Ecken der Stadt – das Belgische Viertel und Ehrenfeld – mit einem besonderen Spaziergang durchs Grüne verbinden möchte, läuft über den mehr als 43 Hektar großen und 200 Jahre alten Melaten-Friedhof, auf dem zigtausend Kölner und ihre Familien eine letzte Ruhestätte gefunden haben. Sie werden unterwegs das eine oder andere Kunstwerk und bekannte Namen entdecken – darunter Nicolaus August Otto, Mathilde von Mevissen und René Deltgen. Vor allem in der „Millionenallee“ mit den teuersten Gräbern gibt es viel zu sehen, etwa die Familiengruft des Entertainers Willy Millowitsch oder das Mausoleum des Bankiers Louis Hagen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Melanten-Friedhofs

Romanische Kirchen in Köln

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Blick auf die Westfassade der romanischen Basilika St. Maria

Manche von ihnen standen schon, bevor mit dem Bau des Kölner Doms überhaupt begonnen wurde: Zwölf romanische Kirchen aus dem 10. bis 12. Jahrhundert liegen innerhalb des Kölner Altstadt-Rings, alle mit eigenem Charakter, eine schöner und ergreifender als die andere. 

Die Macht und Bedeutung Kölns im Mittelalter spiegeln sich hier – von innen wie von außen. Sehenswert ist zum Beispiel die Kirche St. Gereon im Friesenviertel, die von einem imposanten Kuppelbau überdacht wird. Zu den ältesten Sakralbauten zählt die St. Maria Kirche im Kapital, deren Ursprung auf das erste Jahrhundert nach Christus zurückgeht und die in ihrem Inneren ein wahres Kuriosum verbirgt: Zu Füßen der Besucher findet sich die „Zint Märjens Repp – St. Mariens Rippe“. Dabei handelt es sich um mehrere Knochen, die aus dem Skelett eines Grönlandwals stammen sollen, der sich während des Pleistozäns einst im Rheinarm verirrte. Warum und wie die Knochen in die Kirche gelangten, bleibt bis heute ein Rätsel.

Die fünfte Jahreszeit: Kölner Karneval

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Alaaf, die Narren sind los! Der Kölner Karneval ist ein lokales Kulturgut

Es ist weder möglich noch erstrebenswert, sich dem irren Treiben des Kölner Karnevals zu entziehen, wenn man rund um Rosenmontag in der Stadt ist. Dann arbeitet nur noch, wer nicht anders kann, alle anderen feiern und führen ihre – teils in monatelanger Arbeit selbstgebastelten – Kostüme aus. Die Kneipen und Büdchen der Stadt sind bis in die Abendstunden maßlos überfüllt, die unzähligen Karnevalsvereine halten ihre traditionsreichen Sitzungen ab – samt Funkemariechen, Karnevalsprinzenpaars, Büttenrednern und Kapellen. Highlights der Kölner Karnevals: die Weiberfastnacht am Donnerstag, der Rosenmontagsumzug (am besten in der Severinstraße), die vielen bunten Viertel-Umzüge und die „Nubbel-Verbrennung“ (Abbrennen einer Strohpuppe) am Aschermittwoch.

Mehr über Kölsche Bräuche, Traditionen und Veranstaltungen finden Sie auf der Webseite des Kölner Karnevals