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Sehenswürdigkeiten

Köln: 9 spannende Sehenswürdigkeiten in der Domstadt

Das lebensfrohe Köln hat viele Seiten. Zwei davon ragen heraus: das bedeutendste und schönste Ensemble von mittelalterlichen Kirchenbauten in Deutschland, und natürlich der Karneval. Was man in Köln sehen muss, sollte und kann.

Datum 08.05.2024

Vom Rhein durchzogen, durch die Hohenzollernbrücke verbunden und vom Dom überragt: Köln strotzt nur so vor Sehenswürdigkeiten und aufregenden Plätzen, an denen die Luft vibriert. Mehr als 2.000 Jahre reicht die Geschichte der Millionenmetropole in die Vergangenheit – ihre strategische Lage am bedeutenden Fluss wird bis heute geschätzt. 

Diente das Rheinufer einst als wichtiger Schauplatz des Handels, sind hier in den vergangenen Jahrzehnten Promenaden, Terrassen und Flaniermeilen entstanden. Längst laufen die wichtigen Geschäfte andernorts über die Bühne, stattdessen zieht es an sonnigen Tagen tausende Einheimische und Besucher:innen an den Rheinboulevard, das Konrad-Adenauer-Ufer und den Rheinauhafen. Was die Identität der Stadt sonst noch ausmacht und welche Sehenswürdigkeiten von Köln zu bieten hat, lesen Sie im Folgenden. 

Kölner Altstadt

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Blick auf die Kölner Altstadt mit dem Dom und dem historischen Rathaus

Hier gibt es so viel zu sehen, dass (nicht nur) wir kurzerhand die gesamte Altstadt zur Sehenswürdigkeit erklären. Im Dreieck zwischen der Kirche St. Martin, dem Rathausplatz und dem Kölner Heumarkt warten einige der ältesten und bedeutendsten Bauwerke der Rheinmetropole. So etwa das Historische Rathaus, das über mehr als 800 Jahre gewachsen ist und verschiedene Stile vereint. Spannend ist der Renaissance-Laube und der gotische Turm mit seinen 130 Statuen. Wer zum Stundenschlag die Augen offenhält, kann den „Platz-Jabbeck“, eine geschnitzte Holzfratze, dabei beobachten, wie sie ihre Zunge heraussteckt. 

Sowieso finden sich an vielen Gebäuden der Kölner Altstadt Gesichter, Grimassen und Masken. So auch am Heinzelmännchenbrunnen von 1899, der die fleißigen Kölner Hausgeister abbildet, die des Nachts munter wirbeln. Trubelig – wenngleich vor allem tagsüber – geht es auch auf dem zentralen Heumarkt zu. Der gepflasterte Platz mit seinen Cafés und Restaurants ist ein beliebter Treffpunkt und beherbergt in der Adventszeit einen der beliebtesten Weihnachtsmärkte von Köln

Kölner Dom

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Zu groß für ein Foto: der Kölner Dom

Dieses Wunderwerk ist eine Stadt in der Stadt, die berüchtigte „ewige Baustelle“, an der seit der Grundsteinlegung 1248 immer irgendwo gewerkelt wird. Schon aus der Ferne sind die markanten Spitzen des Kölner Doms, dessen Anblick für viele Kölner:innen den Inbegriff von Heimat widerspiegelt. Doch nicht nur die Einheimischen schätzen die Kathedrale der Superlative: mit mehr als sechs Millionen Besucher:innen gilt der Kölner Dom als das meistbesuchte Bauwerk des Landes. Besonders bemerkenswert: Während des Zweiten Weltkrieges blieb die Kathedrale nahezu unversehrt, wohingegen der Rest Kölns große Zerstörung erlebte. Auch deswegen ist der Bau heute mehr als nur eine Sehenswürdigkeit und ist für viele ein Symbol des Lebenswillens und der Hoffnung.

Im Jahr 2007 wurde einer der jüngsten Domschätze eingeweiht: das 106 Quadratmeter große Südhausquerfenster, das der Künstler Gerhard Richter mit 11.263 Quadraten in 72 Farben gestaltet hat. 144,58 Meter lang ist der Dom, mit seinem 157,22 Meter hohen Südturm eine der höchsten Kirchen Welt. Aber all diese Zahlen werden zur Nebensache, wenn man – am besten bei einer der zahlreichen Führungen – im Dom unterwegs ist und seine Dimensionen live erlebt.

Hohenzollernbrücke

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Liebesschlösser und Zugverkehr – die Hohenzollernbrücke in Köln muss einigen Belastungen standhalten.

Wer mit dem Zug aus östlicher Richtung nach Köln anreist, überquert unweigerlich diese berühmte Sehenswürdigkeit. Die Hohenzollernbrücke ist ebenso wie der benachbarte Kölner Dom eine prägender Teil der Stadtsilhouette. Auch sie blieb während des Krieges vollständig erhalten und verbindet somit seit mehr als 100 Jahren das Zentrum mit dem Stadtteil Deutz auf der rechten Rheinseite. Täglich queren Tausende Züge, Pendler:innen, Reisende und Fußgänger:innen das Bauwerk. Und auch darüber hinaus ist die Brücke ein Symbol der Verbundenheit: Unzählige Liebesschlösser säumen das Geländer, mehr als 1,3 Millionen sollen es sein. 

Nicht nur die Zahl der Liebesschlösser ist einmalig: Für die Hohenzollernbrücke ließ man im Jahr 1929 einen eigenen Farbton kreieren, das „Kölner Brückengrün“. Der Anstrich gilt als besonders wetterfest und lichtunempfindlich und wurde von niemand Geringerem als dem früheren Kölner Oberbürgermeister und späterem Bundeskanzler Konrad Adenauer in Auftrag gegeben. 

Museum Ludwig

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Das Kunsthaus mit dem auffälligen Dach verdankt seinen Namen den Kunstliebhabern Irene und Peter Ludwig und verfügt über eine herausragende Sammlung der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Unter anderem sind Beispiele des deutschen Expressionismus, der Pop-Art, des Surrealismus und der abstrakten Kunst im Museum Ludwig vertreten. Bemerkenswert ist auch die Picasso-Sammlung, die als drittgrößte der Welt Werke wie der „Harlekin“ (1923) und „Frau mit Artichocke (1941). Unverkennbar ist auch das Gemälde „M-Maybe“ von Roy Lichtenstein, ein bedeutendes Zeugnis der Pop-Art-Bewegung. Jeden ersten Donnerstag im Monat können Gäste die 8.000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche bis 22 Uhr erkunden.

Rheinauhafen und Museen

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Beeindruckende Architektur: die Kranhäuser am Rheinauhafen in Köln

Für Kölner Verhältnisse ist dieses Viertel blutjung: Es entstand nachdem der Hafenbetrieb zur Jahrtausendwende eingestellt wurde, und hat es schnell auf die Must-see-Liste der Stadt geschafft. Zum einen wegen der architektonischen Glanzlichter: die ikonischen, wenngleich schwindelerregenden 60 Meter hohen Kranhäuser sollen an den frühere Hafen erinnern. Die statischen Herausforderungen überwanden die zuständigen Architekt:innen mit tektonischen Lösungen aus der Brückenbautechnik.

Zum anderen locken zwei gut gemachte Museen in den Rheinauhafen: Das Schokoladenmuseum an der Nordspitze des Areals und das Deutschen Sport & Olympia Museum, das 1999 in einer einstigen Hafen-Zollhalle eröffnet wurde. Solche historischen Bauten bilden einen spannenden Kontrast zur neuen Architektur.

Flora und Botanischer Garten

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Städtische Oase: der Botanische Garten „Flora“ in Köln

Im nördlichen Stadtteil Rhiel liegt diese grüne Oase: Unter dem Namen „Flora“ ist der Botanische Garten aus dem späten 19. Jahrhundert bekannt. Mittlerweile beherbergt das Areal mehr als 12.000 verschiedene Pflanzenarten, darunter Kamelien, Palmen, Kakteen und Rosen. Wie für einen Botanische Anlage üblich, laden verschiedene Gartenwelten zum Verweilen ein. Im Alpinum und den Tropenhäusern finden Besucher:innen Pflanzer unterschiedlichster Klimazonen. Im Außenbereich vereinen Festhaus, Fontänen, Kaskaden und Parterre bauliche Besonderheiten mit europäischer Gartenkunst. Ein schöner Platz zur Einkehr ist das Lokal „Dank Augusta“, dessen Terrasse bis zu 200 Menschen Platz gewährt. Neben Dauerbrennern wie Frikadelle und Currywurst können Gäste auch aus vegetarischen und veganen Gerichten wählen. Ein Highlight sind die Kuchenkreationen, die im Glas serviert werden. 

Melaten-Friedhof

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Wer zwei nette Ecken der Stadt, das Belgische Viertel und Ehrenfeld, mit einem besonderen Spaziergang durchs Grüne verbinden möchte, läuft über diesen mehr als 43 Hektar großen und 200 Jahre alten Melaten-Friedhof, auf dem zigtausend Kölner:innen und ihre Familien die letzte Ruhestätte gefunden haben. Sie werden unterwegs das eine oder andere Kunstwerk und bekannte Namen entdecken – darunter Nicolaus August Otto, Mathilde von Mevissen und René Deltgen. Vor allem in der „Millionenallee“ mit den teuersten Gräbern gibt es viel zu sehen, etwa die Familiengruft des Entertainers Willy Millowitsch oder das Mausoleum des Bankiers Louis Hagen.

Romanische Kirchen in Köln

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Manche standen schon, bevor der gigantische gotische Dom überhaupt begonnen war. Zwölf romanische Kirchen aus dem 10. bis 12. Jahrhundert liegen innerhalb des Altstadt-Rings, alle mit eigenem Charakter, eine schöner und ergreifender als die andere. Die Macht und Bedeutung Kölns im Mittelalter spiegeln sich hier – von innen wie von außen. Besonders beeindruckend ist die Kirche St. Gereon im Friesenviertel, die von einem imposanten Kuppelbau überdacht wird. Zu den ältesten Sakralbauten zählt die St. Maria Kirche im Kapital, deren Ursprung auf das erste Jahrhundert nach Christus zurückgeht und die in ihrem Inneren ein wahres Kuriosum verbirgt: Zu Füßen der Besucher:innen findet sich die „Zint Märjens Repp – St. Mariens Rippe“. Dabei handelt es sich um mehrere Knochen, die aus dem Skelett eines Grönlandwals stammen sollen, der sich während des Pleistozäns einst im Rheinarm verirrte. Warum und wie die Knochen in die Kirche gelangten, bleibt bis heute ein Rätsel. 

Wer noch mehr Zeit für Köln Sehenswürdigkeiten hat: 13 kleinere Kirchen aus derselben Epoche liegen außerhalb der ehemaligen Stadtmauer, heute aber auf dem Stadtgebiet. 

Die fünfte Jahreszeit: Kölner Karneval

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Es ist weder möglich noch erstrebenswert, dem irren Treiben des Kölner Karnevals zu entgehen, wenn man in den Tagen vor Aschermittwoch in der Stadt ist. Dann arbeitet nur noch, wer nicht anders kann, alle anderen feiern und führen teils in monatelanger Arbeit selbst hergestellte Kostüme aus. Die Kneipen und Büdchen der Stadt sind bis in die Abendstunden maßlos überfüllt, die unzähligen Karnevalsvereine halten ihre traditionsreichen Sitzungen ab – samt Funkemariechen, Karnevalsprinzenpaars, Büttenredner:innen und Kapellen. Highlights der Kölner Karnevals: die Weiberfastnacht am Donnerstag, der Rosenmontagsumzug (am besten in der Severinstraße), die vielen bunten Viertel-Umzüge und die „Nubbel-Verbrennung“ (Abbrennen einer Strohpuppe) am Aschermittwoch.