© IMAGO/Emmanuele Contini
Erleben

Die 10 schönsten Schlösser in Deutschland

Sie sind beliebte Ausflugsziele, märchenhafte Filmkulissen und architektonische Meisterwerke: Wir stellen zehn der schönsten Schlösser in ganz Deutschland vor.

Text Milena Härich
Datum 14.03.2025

An einem der südlichsten Zipfel des Landes steht das Schloss aller Schlösser. Neuschwanstein lautet der Name des Palastes, den König Ludwig II. Ende des 19. Jahrhunderts auf einem Felsen errichten ließ und der Walt Disney einige Jahrzehnte später zu seinen berühmten Märchengeschichten und Kulissen inspirierte.

Nach wie gilt Neuschwanstein als das bekannteste Schloss Deutschlands, wenn nicht Europas. Doch auch die mehr als 5.000 anderen Prachtbauten, die über sämtliche Bundesländer verteilt sind, verdienen unsere Aufmerksamkeit. Sie locken mit spannender Kulturgeschichte, pompöser Architektur und weitläufigen Ländereien. Im Folgenden stellen wir zehn der schönsten Schlösser des Landes vor.

1

Schloss Augustusburg in Brühl, Nordrhein-Westfalen

© IMAGO/Funke Foto Services
Das Treppenhaus im Schloss Augustusburg wurde von Balthasar Neumann gestaltet.

Eines der wenigen Rokoko-Schlösser in Deutschland ist dieses architektonische Meisterwerk in Nordrhein-Westfalen. In den 1720er Jahren gab der Kölner Kurfürst und Erzbischof Clemens August aus dem Hause Wittelsbach die Bauarbeiten zum Schloss Augustusburg in Auftrag. Die Anlage wollte er nach Fertigstellung als Residenz- und Jagdschloss nutzen. Hofbaumeister François de Cuvilliés und namhafte Architekten wie Balthasar Neumann, Carl Carlone und Joseph Anton Brilli verewigten sich in den folgenden Jahren in diesem Prachtexemplar des Rokoko. Besonders eindrucksvoll ist das kunstvolle Treppenhaus von Neumann: Marmorsäulen, Stuck, Deckenfresken, geschwungene Treppen und Skulpturen verleihen der Halle eine beispiellose Opulenz.

Schloss Augustusburg ist, genau wie das benachbarte Schloss Falkenlust, heute als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich. Es lohnt sich außerdem, einen Spaziergang durch den umliegenden Schlosspark zu unternehmen. Seit 1984 ist das Ensemble als UNESCO-Welterbe gelistet.

Tipp: Jedes Jahr finden hier die Brühler Schlosskonzerte mit klassischen Musikaufführungen in besonderer Atmosphäre statt.

Hier erfahren Sie mehr über Öffnungszeiten und Preise rund um das Schloss Augutusburg

2

Schloss Amalienburg in München, Bayern

© IMAGO/imagebroker/Bahnmüller
Eines der wenigen Rokoko-Schlösser in Deutschland: Amalienburg in München.

Auch in München hat Baumeister François de Cuvilliés ein Zeichen gesetzt. Deutlich kleiner als Augustusburg, wenngleich nicht weniger beeindruckend, ist das Schloss Amalienburg. Zwar zieht es die meisten Touristen in das benachbarte Schloss Nymphenburg, auf dessen Gelände sich der rosafarbene Rokoko-Bau befindet. Doch wer vor Ort ist, sollte unbedingt gleich beiden Häusern einen Besuch abstatteten. Ursprünglich wurde Amalienburg zwischen 1734 und 1739 als Jagd- und Lustschloss im Auftrag von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern erbaut.

Dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten können Besucher die Räumlichkeiten im nahezu originalen Zustand bewundern. Ein Highlight ist der Spiegelsaal, in dem sich ein spannender Kontrast aus silbernen Spiegeln und vergoldetem Stuck darbietet. Auch der Große Salon, das Blaue Kabinett und das Jagdzimmer sind sehenswert.

Hier finden Sie alle Informationen rund um das Schloss Amalienburg.

3

Schloss Charlottenburg, Berlin

© IMAGO/robertharding
Schloss Charlottenburg stammt aus dem späten 17. Jahrhundert, wurde aber später um klassizistische Elemente ergänzt.

Das cremefarbene Barockschloss mit mintgrüner Kuppel und der goldenen Statue der Göttin Fortuna zählt zu den bekanntesten des Landes. Was viele hingegen nicht wissen: Ursprünglich trug das 1699 fertiggestellte Schloss Charlottenburg einen anderen Namen. Nach dem Tod Sophie Charlottes, der Ehefrau von König Friedrich I. von Preußen, ließ man das prächtige Ensemble umtaufen. Auch der umliegende Berliner Stadtteil trägt heute den Namen des Schlosses. Hinter dem Barockbau steht der Architekt Johann Arnold Nering, später wurden klassizistische Elemente von Carl Gotthard Langhans ergänzt. Wer die Augen aufhält, findet zudem Details aus dem Rokoko. 

Heute sind im Schloss Charlottenburg unter anderem französische Kunstwerke aus dem 18. Jahrhundert sowie die Kronjuwelen der Hohenzollerns untergebracht. Der Schlosspark im Stil eines englischen Gartens beherbergt unter anderem den Belvedere-Pavillon, das Käthe-Kollwitz-Museum und ein Mausoleum, das als letzte Ruhestätte verschiedener preußischer Könige und Königinnen dient. 

Weitere Informationen rund um Öffnungszeiten, Tickets und Preise für Schloss Charlottenburg erfahren Sie hier. 

4

Schloss Drachenburg, Nordrhein-Westfalen

© iStock/saiko3p
Von Schloss Drachenburg aus hat man einen beeindruckenden Ausblick auf das darunter liegende Rheintal.

Im nordrhein-westfälischen Königswinter, inmitten des Siebengebirges, thront Schloss Drachenburg auf dem Drachenfels. Der Börsenmakler Stephan von Sarter ließ das Ensemble in nur zwei Jahren – von 1882 bis 1884 –errichten. Tatsächlich lebte der wohlhabende Unternehmer aber nie selbst im Schloss, der Bau diente lediglich als Zeichen seines Reichtums. Der Name der Anlage geht auf eine altdeutsche Sage zurück: Demnach soll Siegfried aus dem Nibelungenlied hier einen Drachen besiegt haben. 

Wegen seiner unterschiedlichen Architekturstile – unter anderem der Neogotik und der Neorenaissance – gilt Schloss Drachenburg heute als eindrucksvolles Beispiel des Historismus. Seit 1986 steht es unter Denkmalschutz und kann besichtigt werden. Verschiedene Führungen geben Einblicke in die Historie des beeindruckenden Baus und des damaligen Lebens. Außerdem finden immer wieder kulturelle Events im und um das Schloss statt, auf dem auch regelmäßige Hochzeiten gefeiert werden. Das Schloss erreichen Besucher nach einer längeren Wanderung oder mit der Drachenfelsbahn, die regelmäßig in Königswinter abfährt.

Mehr über das Schloss Drachenburg erfahren Sie hier. 

5

Schloss Neuschwanstein, Bayern

© Darshana Borges
Traumhafter Ausblick: das Schloss Neuschwanstein im bayerischen Füssen

International bekannt und Inspirationsquelle für Walt Disney: das Schloss Neuschwanstein im Allgäu zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland und begrüßt jährlich rund 1,4 Millionen Besucher aus aller Welt. Bis heute gilt Neuschwanstein als idealtypisches Märchenschloss – und das, obwohl sein Inneres weitaus weniger prächtig ist, als die weiße Fassade verspricht.

Bereits 1886 hatte König Ludwig II. das Schloss in Auftrag gegeben. Tatsächlich verbrachte er bis zu seinem Tod im Jahr 1886 nur wenige Tage auf Neuschwanstein und sah es nie ohne Baugerüst. Mittlerweile wurden die Gebäude bereits mehrfach aufwändig restauriert, um sie für die Öffentlichkeit zu erhalten. Besonders eindrucksvoll sind der Thronsaal im byzantinischen Stil und das neugotische Schlafzimmer des Königs. Hier zeigen wir weitere Eindrücke vom Inneren des Schlosses

Auf der Webseite von Schloss Neuschwanstein erfahren Sie mehr über Öffnungszeiten, Preise und Tickets. 

6

Würzburger Residenz, Bayern

© IMAGO/Günter Schneider
Hier zu sehen: die Hofkirche in der Würzburger Residenz.

Sie gilt als Meisterwerk des Barock und war zugleich der Grundstein für die Karriere von Balthasar Neumann: die Würzburger Residenz. Damals noch jung und unbekannt, gestaltete Neumann weite Teile dieses Schlosses im Auftrag von Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn. Später kamen weitere Architekten hinzu, die die Würzburger Residenz um verschiedene Elemente ergänzten. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Bau schwere Beschädigungen, glücklicherweise gelang die originalgetreu Rekonstruktion.

Geblieben ist ein spannender Mix aus Barock, Rokoko und Klassizismus. Einer der berühmtesten Räume ist das Treppenhaus mit dem Deckenfresko von Giovanni Battista Tiepolo, dem nebenbei größten der Welt. Auch das Spiegelkabinett ist äußerst sehenswert.

Tipp: Ein Schlossbesuch lässt sich bestens mit einem Spaziergang durch den umliegenden Hofgarten mit seinen Barock-Details verbinden.

Auf der Webseite der Würzburger Residenz erhalten Sie weitere Informationen rund um Öffnungszeiten und Tickets. 

7

Rokokoschloss Dornburg, Thüringen

© IMAGO/Steve Bauerschmidt
Das Rokokoschloss wurde in der Vergangenheit bereits von Johann Wolfgang von Goethe besucht.

Dieser thüringische Prachtbau gehört zum Zusammenschluss der Dornburger Schlösser und liegt hoch über dem Saaletal. Filigraner Stuck, geschwungene Linien, leuchtende Farben und Wandmalereien machen das Rokokoschloss besonders sehenswert. 

Im Laufe des frühen 18. Jahrhunderts wurde es als Sommerresidenz für Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar-Eisenach errichtet. Zuständig war der Architekten Gottfried Heinrich Krohne, ab 1875 ergänzte Großherzog Carl Alexander es um einen Feinschliff und gestaltete etwa den Speisesaal. 

Ein berühmter Besucher der Dornburger Schlösser war übrigens Johann Wolfgang von Goethe, der sich vom Ensemble verzaubern ließ. Heute finden auf dem Gelände regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt, außerdem können sich verliebte Paare hier das Jawort geben.

Hier erhalten Sie weitere Informationen rund um einen Besuch der Dornburger Schlösser.

8

Schloss Moritzburg, Sachsen

© IMAGO/Sylvio Dittrich
Thront auf einer Insel inmitten einer künstlich angelegten Teichlandschaft: das sächsische Schloss Moritzburg.

Inmitten einer künstlich angelegten Teichlandschaft, auf einer kleinen Insel, thront Schloss Moritzburg in der gleichnamigen sächsischen Gemeinde. Umgeben wird das barocke Lustschloss von Wasser und Wald. Berühmt geworden ist dieses Märchenschloss vor allem als Filmkulisse: Im beliebten Weihnachtsfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ diente es als Kulisse.

Ursprünglich wurde Schloss Moritzburg bereits im 16. Jahrhundert erbaut. Die sonnengelbe Fassade sowie das Innere des Gebäudes stammen jedoch aus dem 18. Jahrhundert. Damals entschied Kurfürst August der Starke, die Anlage von einem Jagd- zu einem prunkvollen Barockschloss umbauen zu lassen. 

Wer heute durch die Gänge und Räume wandelt, entdeckt schmuckvolle Wandteppiche und barocke Stuckarbeiten, Ledertapeten und Dekor aus Federn. Besuchen Sie unbedingt die barocke Schlosskapelle aus dem Jahr 1661 mit ihrer prächtigen Orgel.

Das Museum nimmt Besucher mit in die Geschichte des Prachtbaus und vermittelt Wissenswertes rund um die höfische Jagd, Kunstsammlungen und den sächsischen Adel. Darüber hinaus finden immer wieder Konzerte und andere Veranstaltungen auf dem Gelände statt. Übrigens: Sehr sehenswert ist auch das nahe Fasanenschlösschen, ein sehr viel kleineres Rokokoschloss.

Öffnungszeiten, Preise und Informationen finden Sie auf der Webseite von Schloss Moritzburg.

9

Schloss Sanssouci, Brandenburg

© IMAGO/imagebroker
Prächtig: der Marmorsaal im Schloss Sanssouci in Potsdam.

Ohne Sorge zu leben, das war der innige Wunsch von König Friedrich II. von Preußen, als er sich zwischen 1745 und 1747 diesen Rückzugsort errichten ließ. „Sans souci” (deutsch „ohne Sorge”) – diesem Wunsch verdankt das Potsdamer Schloss noch heute seinen Namen. Verantwortlich zeigte sich der Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, der es nach den Wünschen des Königs errichten ließ. 

Obwohl es nie repräsentativen Zwecken dienen sollte, zeigt sich das Schloss Sanssouci erstaunlich prachtvoll. Besucher entdecken beim Rundgang goldene Ornamente, Stuckdekor und edlen Marmor. Für Friedrich II. war das Schloss mitsamt der umliegenden Parkanlage ein ganz besonderer Herzensort. Und so wurde er schließlich gemeinsam mit seinen Hunden an Ort und Stelle begraben.

Bereits seit 1990 gehört Schloss Sanssouci zum UNESCO-Welterbe. Dazu zählen auch der Park, das Neue Palais, das Chinesische Haus und der Antikentempel.

Hier erfahren Sie alles Weitere rund um Schloss Sanssouci.

10

Schloss Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern

© IMAGO/Depositphotos
Ein wahrhaftes Märchenschloss befindet sich in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern.

Erst kürzlich durfte sich die Landeshauptstadt über eine Auszeichnung freuen: Im Sommer 2024 wurde das Schweriner Schloss von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen. 

Zu Recht, findet man auch außerhalb: Die Fassade des Schlosses strahlt je nach Tageslicht gold oder gelb, etliche Türmchen und Zinnen ragen gen Himmel und rundherum glitzert der Schweriner See. Das Schloss thront auf einer Insel, eine Brücke verbindet das Eiland mit dem Schlossgarten. Und so kommt der Spitzname „Neuschwanstein des Nordens” nicht von ungefähr. 

Die Ursprünge des Schlosses reichen bereits ins 10. Jahrhundert zurück, über Generationen hinweg diente es als Residenz der mecklenburgischen Herzöge. Sein heutiges Aussehen im Stil des Historismus erhielt es aber erst durch mehrere Umbauten ab 1845, dank Architekten wie Friedrich August Stüler und Gottfried Semper. Mittlerweile fungiert es als Landtagssitz von Mecklenburg-Vorpommern und beherbergt ein Museum. 

Übrigens: Eine Legende besagt, dass im Schloss noch immer das Petermännchen spukt. Der Schlossgeist soll die Besucher schützen, ebenso wie alle bisherigen Bewohner.

Weitere Informationen zu Öffnungszeiten und Ticketpreisen erfahren Sie auf der Webseite des Schweriner Schlosses.

Das könnte Sie auch interessieren

© iStock/Xantana
Städtereisen
Die 10 schönsten Städte in Belgien

Malerische Kanäle, alte Stadtkerne mit hübschen Pfaden und ganz viel Charme: Belgiens Städte sind wahre Perlen. Die zehn schönsten stellen wir Ihnen hier vor.

© IMAGO/robertharding
Sehenswürdigkeiten
Die 9 schönsten Gärten und Parks in Deutschland

Prächtige Schlösser und Orangerien treffen auf Rosen, Dahlien und Azaleen in allen erdenklichen Farben: Das sind die neun schönsten Gärten und Parks in ganz Deutschland.

© iStock/Michael Heinisch
Natur
Die 10 schönsten Nationalparks in Deutschland

Ob Schwarzwald, Wattenmeer oder Harz: In Deutschland warten zahlreiche zauberhafte Nationalparks mit vielfältigen Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen auf. Die zehn schönsten verraten wir Ihnen hier.

© iStock/Harald007
Sehenswürdigkeiten
Die 10 schönsten Dörfer Deutschlands

Es muss nicht immer die Großstadt sein: In ganz Deutschland finden sich malerische Orte, die mit ihrem Charme überzeugen und einen Abstecher wert sind. Merian zeigt zehn der schönsten Dörfer.