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Natur

Lake Hillier: Das geheimnisvolle Naturwunder Australiens

Ein atemberaubendes Naturschauspiel bietet der Lake Hillier im Südwesten Australiens: Seine rosa Färbung macht ihn zum Weltnaturwunder und bietet im Kontrast zum tiefblauen Meer des Ozeans einen betörend schönen Anblick.

Datum 02.01.2023

Auf Middle Island, der größten Insel des Recherche-Archipels, liegt ein geheimnisvolles Naturwunder: Lake Hillier. Der rosafarbene See ist dort durch einen grünen Vegetations- und einen weißen Sandstreifen vom türkisfarbenen Meerwasser getrennt. Auch wenn das farbenfrohe Gewässer Lust auf Baden macht, darf Middle Island – genau wie die meisten Nachbarinseln – nicht betreten werden. Von oben lässt sich Lake Hillier aber bestens bestaunen. Welches Geheimnis sich um den See rankt und welche Sehenswürdigkeiten noch in der Natur von Südwestaustralien warten, erfahren Sie hier. 

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Lake Hillier: Rundflug mit Farbkontrasten

© Tourism Western Australia

Der Lake Hillier und Middle Island stehen unter Naturschutz, daher ist das Betreten dieses Terrains nicht möglich. Man kann jedoch einen Rundflug buchen, so sieht man das Farbwunder ohnehin besser. Das Archipel besteht aus rund 100 Inseln, von denen nur eine einzige, nämlich Woody Island, öffentlich zugänglich ist.

Die Maschinen von Goldfields Air Services starten vom Flughafen in Esperance, 120 Kilometer Luftlinie entfernt. Wer sich traut, wird einen spektakulären Ausblick erleben. Mit einer Länge von 600 Metern und einer Breite von rund 250 Metern liegt Lake Hillier eingebettet in der Großen Australischen Bucht; zusammen mit dem Ozean bildet er einen Kontrast zwischen überschaubarer Lagune und endloser Weite, zwischen Pink und Blau. 

Das Geheimnis um Lake Hillier

Der kaugummifarbene, rosa See wurde im Jahr 1802 vom britischen Forscher Matthew Flinders entdeckt, der das Recherche-Archipel bereiste. Die Inselgruppe ist bekannt für ihre vielfältige Fauna; zahlreiche Meereslebewesen haben hier ihr Zuhause. Auch die Flora wäre imstande, zahlreiche Besucher:innen anzulocken, dürfte man die Inseln noch heute betreten: Rund um den Lake Hillier finden sich beispielsweise Eukalyptus und Papierrindenbäume.

Pflanzen sind mutmaßlich auch der Grund für die schöne Färbung des Sees – doch genau weiß das niemand. Forschende vermuten schon lange, dass die Mikroalge „Dunaliella salina“ das Salzwasser des Sees färbt, denn sie enthält Carotinoide. Andere tippen auf rote Schwefelbakterien, wieder andere mutmaßen, dass der sehr hohe Salzgehalt von Lake Hillier für die besondere Farbe verantwortlich ist. Der ist nämlich unbestreitbar: Während Lake Hillier heute hauptsächlich Tourist:innen anzieht und verlassen auf dem Recherche-Archipel liegt, entnahm man früher häufig Salzproben. 

Das Besondere an Lake Hillier: Anders als bei weiteren „pink lakes“ in Australien und weltweit wechselt dieser nie die Farbe, ist also nicht abhängig von Lichtwechseln oder organischen Prozessen. Das Wasser bleibt pink, auch wenn man es in ein Glas füllt. Völlig zurecht wurde der Salzwassersee also von den Australier:innen zum Weltnaturwunder deklariert. 

Mehr Natur im Südwesten

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Der südwestliche Zipfel des Kontinents ist – neben Perth – der meistbesuchte Ort im Westen. Aus gutem Grund: Die Region ist wirtschaftlich stark, hat eine gute touristische Infrastruktur und etliche Highlights. Wir stellen Ihnen die schönsten vor. 

Bremer Bay

Orcas oder Südliche Glattwale beobachten in grandioser Kulisse: Erstere kommen ab Januar, letztere ab Juli in die Bremer Bay. Der kleine Ferien- und Fischerort zwischen Albany und Esperance ist berühmt für seine schönen Strände. Am Rande des Fitzgerald-River-Nationalpark gelegen, bietet Bremer Bay fantastische Natur – und verschiedene Campingplätze, um sie aufzusaugen.

Margaret River

In Margaret River und Umgebung leben die Wadandi, die Ureinwohner:innen werden oft auch „Saltwater People“ genannt. Von Tourist:innen wird Margaret River bei der Reiseplanung häufig übersehen, dabei bieten sich hier zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung – und traumhafte Landschaftspanoramen. Ruhige Sandstrände an zerklüfteten Kalksteinklippen, Weingüter mit den besten Tropfen des Kontinents, sattgrüne Hügel und der Cape to Cape Track, der auf mehr als 120 Kilometern durch die Landschaft entlang des Leeuwin-Naturaliste-Kamms führt, warten auf Sie. Nur drei Stunden Fahrt von Perth, schon locken Wellen zum Surfen, feine Speisen und edle Weine. Viele der über 150 Güter laden zu Weinproben in die sogenannten „Cellar Doors“ ein. Sehr gute Touren veranstaltet das Margaret River Regional Wine Centre.

Wer sich die Umgebung näher anschauen möchte, sollte sich die Karst- und Kalksteinhöhlen anschauen, zum Beispiel Mammoth Cave etwa 20 Kilometer südlich von Margaret River, oder Ngilgi Cave nördlich der Stadt, die als erste Touristenattraktion Westaustraliens gilt. 

Wadjemup/Rottnest Island

Rottnest Island ist ein wundervoller Ort: Die Insel wurde von den Ureinwohner:innen Wadjemap getauft und ist das Zuhause zahlreicher Quokkas. Die nachtaktiven und fröhlich blickenden Nage- und Beuteltiere sind der Grund, wieso niederländische Forscher:innen die Insel später „Rottnest Island“ nannten: Sie hielten Quokkas für überdimensionale Ratten, ihren Lebensraum daher für ein „Rattennest". Wadjemap ist nicht nur aufgrund seiner tierischen Bewohner:innen ein Highlight Westaustraliens, sondern auch dank der wunderschönen Strände und Küstenabschnitte wie Longreach Bay. Besonders schön sind auch Bathurst Lighthouse im Nordosten der Insel und verschiedene Riffe, an denen es sich prima tauchen lässt.

Übrigens: Weitere australische Tiere und ihre Lebensräume finden Sie hier.

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