Fußball-EM 2024: Die 11 außergewöhnlichsten Public-Viewing-Orte

Umgeben von Reben mit Blick auf die Weinberge, mit einem kühlen Getränk in der Hand und natürlich mit: Fußball. In Bahlingen am Kaiserstuhl (Kreis Emmendingen) findet in der Reblaus zum ersten Mal ein Public Viewing statt. Die LED-Leinwand von 30 Quadratmetern soll unter freiem Himmel stehen und von der Aussicht auf den Kaiserstuhl umrahmt werden. 

Rund 1.000 Fußballfans können hier alle Spiele mit deutscher Beteiligung verfolgen. „Sollte die deutsche Mannschaft vorzeitig ausscheiden, wird entschieden, ob auch andere Spiele gezeigt werden und dafür Interesse besteht“, sagt der Geschäftsführer des Veranstaltungsunternehmens myKaiserstuhl, Jakob Hau. Dazu gibt es Speisen vom Grill, Pommes, Burger, Bier und Wein.

Wer neben dem Fußball-Gucken selbst noch aktiv sein möchte, kann in Freiberg am Neckar (Kreis Ludwigsburg) den Ball auf einem Minigolfplatz selbst einlochen. „Wir haben einen separaten Veranstaltungsbereich und können Minigolfspielen und Public Viewing parallel anbieten“, teilt der Geschäftsführer von Minigolf Monrepos, Ulf Steinecke, mit. 

Auf einer Großbildleinwand werden auch hier alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft live übertragen. An den Events können rund 250 Fußballbegeisterte teilnehmen. Bereits bei der vergangenen Weltmeisterschaft hat der Minigolfplatz Public Viewings veranstaltet. 

Wenn Fußball und Kino aufeinandertreffen, kommen nicht nur Filme wie „Das Wunder von Bern“ heraus. Denn in Ettlingen (Kreis Karlsruhe) können Fußballfans bei gutem Wetter erstmals vor dem Kinogebäude Kulisse auf einer großen Leinwand alle Deutschlandspiele, ausgewählte Vorrundenspiele und alle Spiele vom Achtelfinale bis zum Finale anschauen. Laut Veranstalter können bei diesem Open Air Kino maximal 300 Fans teilnehmen. 

Bei schlechtem Wetter gebe es auch die Option, das Fußballschauen nach drinnen zu verlegen. „Wir halten dann einen Kinosaal entsprechend frei“, sagt der Geschäftsführer Marcus Neumann. In den Kinosälen hätten etwa 200 Menschen Platz. Auch hier auf dem Programm: Steaks, Burger, Bier und andere Getränke.

Zwischen Mauern aus dem 19. Jahrhundert die Fußball-Europameisterschaft 2024 verfolgen? Das ist ab Mitte Juni in der Alten Fabrik Mühlhofen (Bodenseekreis) möglich. Bei Sonnenschein soll es zudem die Möglichkeit geben, die deutschen Spiele draußen in der Strandbar anzuschauen. „Wir müssen da spontan reagieren“, sagt Matthias Becht als Leiter der Veranstaltung. Zumindest gebe es die beiden Optionen, die bei großem Andrang auch gleichzeitig umgesetzt werden könnten. 

Bis zu 200 Fans könnten dann drinnen und draußen das Public Viewing genießen. Für Getränke sei gesorgt, nur das Essensangebot sei wetterabhängig. Bei gutem Wetter gebe es Gegrilltes, bei Regen werde man sich von der Gastronomie von nebenan etwas bringen lassen. Die Alte Fabrik hat Erfahrung: Bereits bei vergangenen Fußball-Großevents konnten sich Fans hier treffen.

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Auf der Nordseeinsel Spiekeroog sind die deutschen EM-Spiele live in der Inselkirche zu sehen. Das sei gar nicht ungewöhnlich, da die Neue Evangelische Kirche von 1961 schon früher oft als Kino genutzt wurde, sagt Inselpastor Friedemann Schmidt. Für einen Umbau reichten wenige Handgriffe: Die Sitzbänke werden umgeklappt und eine Leinwand heruntergelassen. Statt zum Altar wird dann in die entgegengesetzte Richtung geschaut. Platz gibt es für bis zu 350 Fußballfans. 

Vorher soll es eine Andacht geben. „Wir nehmen die deutsche Mannschaft vorher ins Gebet“, sagt Schmidt mit einem Schmunzeln. Die Kirchengemeinde will noch weitere EM-Spiele übertragen – am besten auch das Finale mit deutscher Beteiligung. 

Übrigens: Auch auf anderen Nordseeinseln sind Public Viewings geplant, auf Juist zum Beispiel im Haus des Kurgastes.

In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover wird die Fußball-EM unter freiem Himmel unter anderem im Künstlerhaus übertragen. Im Hof des Veranstaltungshauses unweit des Hauptbahnhofes sollen gleich sämtliche Spiele kostenlos gezeigt werden, beginnend mit dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland. Den Angaben nach ist dort Platz für etwa 500 Fans. 

Bei zeitgleichen Spielen soll zudem eine Partie in einem Kinosaal übertragen werden. Dazu soll es ein Rahmenprogramm mit fußballbezogenen Partys, Lesungen oder Kinovorführungen geben. „So ein Public Viewing hat es in unserer Stadt noch nicht gegeben“, meint Kulturdezernentin Eva Bender.

Ein weiteres Public Viewing gibt es am Hauptbahnhof in Hannover. Auf der Rückseite des Gebäudes richtet die Stadtverwaltung auf dem Raschplatz, der Platz für 1.600 Fans bietet, eine EM-Übertragung aus. Alle Spiele sollen auf einer 30 Quadratmeter großen Leinwand übertragen werden. 

In der Hansestadt Bremen wird das Endspiel auf einer großen Leinwand übertragen. Mit Blick auf den Werfthafen soll an der Seebühne an der Waterfront das Spiel auf drei Bildschirmen gezeigt werden. Für die Seebühne im Norden der Stadt, wo sonst Musiker:innen oder Komödiant:innen auftreten, kostet der Eintritt 10,50 Euro. Darüber hinaus sind nach Angaben des Bremer Wirtschaftsressorts keine öffentlichen Public Viewings geplant.

In Braunschweig wird die EM neben dem Public Viewing im Applaus Garten für 2.000 Besucher:innen auch im ASTOR Kino übertragen. Das Programmkino zeigt die Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft im Saal 8, der 444 Menschen Platz bietet. Nach Angaben des Kinos können Fans die Spiele dort auf der größten Leinwand Niedersachsens sehen. Tickets für die Übertragungen kosten 5 Euro und beinhalten einen Verzehrgutschein.

Das Alando in Osnabrück kennen vor allem Partygänger:innen. Als Diskothek ist die Einrichtung überregional bekannt. Während der Europameisterschaft richtet sich das Alando an ein breiteres Publikum und überträgt alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft auf einer Großbildleinwand im sogenannten Ballraum, der sich Tür an Tür mit der Diskothek befindet. 

Nach den Spielen, die vom VfL-Osnabrück-Stadionsprecher Matze Wellbrock moderiert werden, soll es dann jeweils noch eine Party geben, wie die Einrichtung auf ihrer Webseite schreibt.

Auch auf Schweizer Boden in Grenznähe können sich Fußballfans auf ein Public Viewing freuen – und das sogar mit Blick auf den Bodensee. In Arbon auf der Schlosswiese sollen bis zu 2.500 Besucher:innen alle Spiele verfolgen können. 

„Das Public Viewing Arbon findet seit 16 Jahren anlässlich jeder Fußball-EM oder -WM statt. Vorausgesetzt, die Schweiz qualifiziert sich für die Endrunde“, teilt der Organisator, Urs Brülisauer, mit. Auch für Essen und Trinken wird gesorgt sein. Für die Fußballfans wird es traditionell unter anderem Würstchen, Pommes und Bier geben.

Und auch bei den österreichischen Nachbarn findet in Grenznähe ein Public Viewing der besonderen Art statt. Im Kulturhauspark in Dornbirn werden die Fußballspiele auf einer großen LED-Leinwand übertragen, während der Park von einem sogenannten Skyliner überdacht ist. Damit können die Events wetterunabhängig durchgehend draußen stattfinden. 

Es werden alle Vorrundenspiele der österreichischen Nationalmannschaft gezeigt, danach alle Spiele ab dem Viertelfinale. Dazu kommt: „An den spielfreien Tagen ergänzen wir das Programm mit Musik- und Comedy-Acts“, heißt es auf der Website des Veranstalters Emma&Eugen. Die Veranstaltungen sind jeweils für rund 500 Menschen ausgelegt. Es wird Steh- und Sitzplätze geben, die jeweils vorher gebucht werden müssen. Für Essen und Trinken sorgen Foodtrucks.