Erleben

12 spannende Sehenswürdigkeiten in Glasgow

Vor rund 40 Jahren lag Glasgow am Boden; hohe Kriminalität und graue Trostlosigkeit prägten das damalige Stadtbild. Dann kam der ersehnte Wandel: Heute ist die Metropole an der Clyde eine Spielwiese weltweit gefeierter Künstler und Architekten. Wir zeigen, was es zu entdecken gibt.

Datum 02.02.2025

Kaum ein Ort hat sich so oft neu erfunden wie Glasgow. Im 18. Jahrhundert stieg die Stadt am Clyde River dank ihres Tabakimports aus den britischen Kolonien zur Handelsmacht auf – bis der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg ihrem Pomp ein Ende setzte. 

Im 19. Jahrhundert verwandelte sich Schottlands größte Stadt dann in ein Zentrum des Schiffsbaus – bis das Wasser der Clyde nach den Weltkriegen zu flach für neue, große Containerschiffe wurde. Mit dem Ende der Werften verarmte Glasgow zusehends. Noch dazu brachen rund um die Lagerhäuser der Stadt immer wieder heftige Feuer aus.

Heute sind Teile von Glasgow regelrecht aus der Asche auferstanden. Seit der Jahrtausendwende wurden einige spektakuläre Neubauten realisiert und viele Kreativ- und Kulturorte geschaffen. Wir zeigen zwölf besonders interessante Sehenswürdigkeiten in Glasgow.

1

George Square

© iStock/Susanne Neumann
Der George Square bildet das Zentrum von Glasgow.

James Watt, Robert Burns, Sir Walter Scott – nur die berühmtesten Schotten bekommen eine Statue auf dem zentralen Platz der Stadt. Zwischen den Monumenten liegen Grünflächen, auf die sich die Glasgower bei Sonnenschein so dicht drängen, dass man kaum noch Halme erkennen kann, obwohl der George Square eingerahmt wird von viel befahrenen Straßen. Wer sich genauer umschaut, entdeckt rundherum eine wilde Architekturmischung, in der etwa das viktorianische Rathaus direkt neben einem brutalen Bürogebäude steht. Aussehen ist eben nicht alles, vor allem nicht in Glasgow.

2

Science Centre

© IMAGO/Depositphotos
Das Science Centre mit Tower, Museum und Kino.

Ikonisch ist die Silhouette des Science Centre aus dem Jahr 2001, das sich ans Ufer des Clyde River schmiegt. Der beeindruckende Komplex besteht aus drei interessanten Gebäudeteilen – jedes von ihnen mit einem anderen Metall überzogen: der Glasgow Tower aus Aluminium, das Kino aus Titan sowie die geschwungene Science Mall aus Edelstahl. Vor allem letztere zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten und Familienaktivitäten von Glasgow. Über drei Etagen verteilen sich mehr als 200, teils interaktive, Ausstellungsstationen. Zu den Highlights zählen das Planetarium mit seiner 15 Meter breiten Kuppel und der Abschnitt BodyWorks, der eindrucksvoll erklärt, wie der menschliche Körper funktioniert. 

Preise und Öffnungszeiten finden Sie auf der Webseite des Science Centre

3

Scottish Event Campus

© iStock
Das Scottish Event Centre mit dem Armadillo und dem OVO Hydro

Auch diese spannende Gebäude-Kombo ist kaum zu übersehen. Aus mehreren futuristisch anmutenden Bauten setzt sich der Scottish Event Campus am Flussufer zusammen. Das wohl bekannteste Haus ist das SEC Armadillo, das nach seinem außergewöhnlichen Aussehen benannt wurde. Mit seinen geschuppten Dächern erinnert die 3.000 Plätze fassende Konzerthalle tatsächlich an den Panzer eines Gürteltiers. Dass die zuständigen Architekten von Foster + Partners bei ihrer Gestaltung eigentlich an den für Glasgow einst so wichtigen Schiffsbau erinnern wollten, wird hingegen erst deutlich, wenn man den Querschnitt des Hauses betrachtet. So oder so, ein Abstecher zum SEC, das 2025 sein 40. Jubiläum feiert, lohnt immer!

Hier finden Sie Informationen und Events rund um den Scottish Event Campus

4

Botanic Gardens Glasgow

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Der Kibble Palace in den Botanischen Gärten von Glasgow

Seit 1817 erfreuen sich die Bewohner Glasgows an der Pracht der Botanic Gardens. Die 20 Hektar große Anlage grenzt an den Fluss Kelvin und bietet ausreichend Platz für ausgedehnte Spaziergänge und gemütliche Picknick-Pausen inmitten blühender Pflanzenwelten. Absolutes Highlight: der Kibble Palace. Tatsächlich wirken die viktorianischen Gewächshäuser mit ihren gusseisernen Verzierungen, den schmuckvollen Säulen und der beachtlichen Farnen-Sammlung wie eine märchenhafte Palastanlage. 

Mehr über Öffnungszeiten und Veranstaltungen erfahren Sie auf der Webseite der Botanic Gardens

5

The Necropolis

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Friedhofshügel mit Blick auf die Stadt: die Necropolis Glasgow

Nicht jedem Stadtgast steht der Sinn nach einem Besuch auf dem Friedhof. Doch einen Gang durch die Glasgow Necropolis legen wir Ihnen unbedingt ans Herz. Gegründet im Jahr 1831, hat die Anlage den viktorianischen Zeitgeist bis heute konserviert. Noch dazu überzeugt sie mit ihrer fantastischen Lage auf einem Hügel östlich der Stadt. Über die Bridge of Sighs, die Seufzerbrücke, und durch ein prächtiges Tor treten Besucher ein in ein Labyrinth aus imposanten Mausoleen, Denkmälern, Pavillons und Grabstätten. 

Wer an einer Führung durch die Stadt der Toten teilnehmen will, findet alle Informationen auf der Necropolis-Webseite.

6

Glasgow Cathedral

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Die Kathedrale von Glasgow grenzt an den Friedhof Necropolis.

In direkter Nachbarschaft zur Necropolis liegt die Glasgow Cathedral, auch bekannt als St. Mungo's Cathedral. Sehenswert ist das gotische Gotteshaus, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, von außen wie von innen. Besonders beeindruckend sind das 32 Meter hohe Deckengewölbe sowie das große Westfenster mit dem Titel „The Creation“. In der Unteren Kirche können sich Besucher über die Geschichte der Kathedrale informieren. Auch das Grab des Heiligen St. Mungo verbirgt sich in den Katakomben. 

7

Glasgow Green

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Aus der Luft wie vom Boden prächtig: die Parkanlage Glasgow Green

Es heißt, genau hier sei James Watt während eines Spaziergangs die Idee für seine Dampfmaschine gekommen. Dabei fühlt man sich in dem ältesten Park der Stadt eigentlich ganz weit weg von den rauchenden Fabriken. Bereits 1450 schenkte King James II das Land den Stadtbürgern, die es seitdem innig lieben und am Wochenende auf dem 55 Hektar großen Glasgow Green an der Clyde Fußball spielen und faulenzen. Am Westrand steht das prächtige Gebäude Templeton on the Green, mit dem sich ein reicher Teppichunternehmer einst eine Fabrik nach Vorbild des Dogenpalastes in Venedig baute.

8

Glasgow School of Art

© IMAGO/Depositphotos
Das Archivbild zeigt die School of Art vor dem verheerenden Feuer.

Das ikonische Mackintosh Building der Kunsthochschule ist geschlossen – aber ein würdiger Vertreter steht auf der anderen Straßenseite. Die Lichtkegel im Foyer des 2014 eröffneten Reid Building sind etwa den Fenstern in der ausgebrannten Bibliothek nachempfunden. Am Eingang des Gebäudes starten die charmanten Spaziergänge, bei denen Studenten auf den Spuren Mackintoshs oder des „Glasgow Miracle“ durch die Stadt führen. 

9

The Modern Institute

1997 gründete Toby Webster The Modern Institute, die erfolgreichste kommerzielle Galerie der Stadt, die er viele Jahre später noch immer zusammen mit seinem Kollegen Andrew Hamilton leitet. In den zwei Dependancen in der Merchant City werden immer eine Handvoll Werke gezeigt – das perfekte schnelle Häppchen Kunst. Übrigens: Fast genau zwischen den beiden Ausstellungsorten liegt die legendäre Galerie Transmission. Studenten der Glasgow School of Art kuratieren hier die Ausstellungen. Manche von ihnen, wie Douglas Gordon, legten danach steile Kunstkarrieren hin. 

10

Clydeside Distillery

© IMAGO/robertharding
Mischt die Whisky-Szene auf: die Clydeside Distillery

Was wäre Schottland ohne seinen Whisky? Ein noch recht junger Akteur der langjährigen schottischen Brennerei-Tradition ist die 2017 eröffnete Clydeside Distillery. Die eindrucksvollen Kessel, Bottiche, Armaturen und Lagerhallen befindet sich am Queen's Dock in einem ehemaligen Pumpenhaus von1877. Die Brennerei, deren Signiture Produkt ein Single Malt Whisky im Lowland-Stil ist, bietet Führungen und Tastings an. Natürlich darf auch der angeschlossene Whisky-Shop nicht fehlen. 

Hier finden Sie weitere Informationen über die Clydeside Distillery

11

Riverside Museum

© iStock/rosn123
Im Inneren des gläsernen Baus befindet sich das Verkehrsmuseum.

2013 wurde das von Zaha Hadid entworfene Haus mit seinen fünf Dachspitzen, unter denen die alte Sammlung des Verkehrsmuseums beheimatet ist, zum europäischen Museum des Jahres gewählt. Das oft dröge Thema wird hier zum Teil dramatisch präsentiert, wenn Besucher ein Feuer löschen oder eine Lokomotive fahren müssen. Man kann aber auch ganz entspannt durch das Riverside Museum spazieren – etwa durch eine nachgebaute Straße von 1900.

Hier finden Sie Preise, Öffnungszeiten und Ausstellungen des Riverside Museum

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Tramway

Nicht stolpern! Der Boden der Galerie Tramway ist durchzogen von Schienen, eine Erinnerung an die Zeit, als dieses Gelände noch ein Bahnhof war. Erst als Glasgow 1990 europäische Kulturhauptstadt wurde, baute man es in ein Kulturzentrum um, in dem 2015 der Turner-Preis verliehen wurde. Neben den zwei Ausstellungsräumen gibt es oben noch die Tanzstudios des Royal Scottish Ballet, draußen einen Garten und zwei Theaterbühnen.

Weitere Informationen auf der Tramway-Webseite.