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Sehenswürdigkeiten

Die 9 schönsten Gärten und Parks in Deutschland

Prächtige Schlösser und Orangerien treffen auf Rosen, Dahlien und Azaleen in allen erdenklichen Farben: Das sind die neun schönsten Gärten und Parks in ganz Deutschland.

Text Milena Härich
Datum 07.08.2024

Ob Potsdam, Hannover oder Frankfurt am Main: In all diesen Städten warten faszinierende Parkanlagen und Gärten mit sattgrünem Rasen, bunten Blumenfeldern und prunkvollen Bauten auf Besucher:innen. Viele Parks und Garten-Ensembles in Deutschland entstanden bereits vor Jahrhunderten und wurden im 18. und 19. Jahrhundert erweitert oder restauriert. Und: Die meisten der von uns vorgestellten Gärten beherbergen neben zahlreichen Blumen- und Pflanzensorten außerdem eines oder mehrere Schlösser, die dazu einladen, in die Geschichte einzutauchen. 

Wir verraten Ihnen, wo Sie die schönsten Parks und Gärten in Deutschland finden können.

1

Park Sanssouci, Brandenburg

© iStock/Vladislav Zolotov
Hier zu sehen: das Neue Palais im Park Sanssouci.

In der brandenburgischen Landeshauptstadt bezaubert der Park Sanssouci seit über zwei Jahrhunderten Besucher:innen. Ab 1744 im Auftrag von Friedrich dem Großen angelegt, avancierte die gigantische Anlage – sie umfasst rund 290 Hektar – schnell zu einem der beliebtesten Orte in Potsdam und darüber hinaus. Gleich vier beeindruckende Bauten ziehen im Park Sanssouci die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich. Da wäre einmal das namensgebende Schloss Sanssouci, welches zwischen 1745 und 1747 ebenfalls im Auftrag von Friedrich dem Großen erbaut wurde und als Sommerresidenz herhielt. Besonders schön: Vor Schloss Sanssouci erstrecken sich in Terrassen angelegte Weinberge. 

Kurz danach, im Jahr 1769, kam das Neue Palais hinzu, ein prächtiges Barockschloss an der Westseite des Parks. Das Orangerieschloss aus dem 19. Jahrhundert ist derzeit für Sanierungsarbeiten geschlossen, kann grundsätzlich aber – wie die anderen Bauten – besucht werden. Ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert stammt der Charlottenhof – zumindest in der Form, wie wir das Schloss im klassizistischen Stil heute kennen. Karl Friedrich Schinkel hat es im Auftrag von Kronprinz Friedrich Wilhelm erneuert. 

Neben den Weinreben, die zunächst untypisch für Brandenburg erscheinen, wachsen im Park Sanssouci noch viele weitere Pflanzen: Feigenbäume, Orangenbäume und Pomeranzen zum Beispiel. Die komplette Parkanlage wirkt im Sommer eher wie eine mediterrane Landschaft als eine Sehenswürdigkeit inmitten von Brandenburg. Seit 1990 gehört Park Sanssouci zum UNESCO-Welterbe „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin”. 

Übrigens: Neben dem Schloss Sanssouci haben wir hier weitere märchenhafte Schlösser in Deutschland zusammengetragen.

2

Fürst-Pückler-Park Bad Muskau, Sachsen

© IMAGO/imagebroker
Immer wieder schlängeln sich Ausläufer und Arme der Neiße durch den Fürst-Pückler-Park Bad Muskau.

Dieser Park – und zugleich eine bedeutende Arbeit im Lebenswerk des Landschaftsarchitekten Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau – zieht sich bis nach Polen. Der deutsche Teil der Gartenanlage befindet sich im sächsischen Bad Muskau. Insgesamt misst die Parkanlage rund 830 Hektar, 500 davon erstrecken sich über Deutschland. Fürst von Pückler-Muskau begann im Jahr 1815 damit, den Garten anzulegen, später führte sein Schüler Eduard Petzold die Arbeiten daran weiter. Ein Highlight: das Neue Schloss Muskau aus dem 19. Jahrhundert. Der Prachtbau im Neorenaissance-Stil ist umgeben von einem malerischen Schlossteich und verzaubert Besucher:innen mit seiner pastellroten, von weißen Fensterrahmen durchsetzten Fassade und den Türmen mit Kuppeln. In einem der beiden Schlosstürme können Interessierte die Dauerausstellung über die Stadt Bad Muskau besuchen.

Ganz in der Nähe des Schlosses befindet sich das Café Vorweg, in dem unter anderem Eis, Kaffee-Spezialitäten, Torte und Kuchen serviert werden. Auch die Orangerie des Parks liegt nicht weit entfernt. Rundherum erstreckt sich der fein säuberlich gepflegte Englische Schlossgarten, durch den sich die Hermannsneiße und die Lausitzer Neiße schlängeln. Immer wieder begegnen Spaziergänger:innen Brücken, die den deutschen Teil des Parks mit dem polnischen verbinden. Beide Länder sind an der Pflege und Erhaltung des Fürst-Pückler-Parks beteiligt. Im Jahr 2004 wurde die Anlage als UNESCO-Welterbe klassifiziert. 

3

Bonsaigarten Ferch, Brandenburg

© IMAGO/imagebroker
Neben japanischen Bonsaibäumen blühen hier auch Azaleen.

Eine recht junge Parkanlage direkt am Schwielowsee ist der Bonsaigarten Ferch. Im Jahr 1991 wurde er von Kerstin und Jürgen Zabel gegründet und ist seitdem im Familienbesitz. Auf etwa 3.000 Quadratmetern finden Gäste wunderschöne Exemplare der japanischen Gartenkultur: Bonsaibäume natürlich, aber auch japanische Ahornbäume. Dazu gesellen sich zahlreiche Kiefern und Azaleen. Diverse Elemente des Bonsaigartens sind in ihrem Design an japanische Vorbilder angelehnt, etwa die Brücken, die verschiedene Teiche überspannen, oder Steinlaternen, die hier und da die Pfade erhellen. Im Bonsaigarten Ferch finden immer wieder Sonderausstellungen zur Bonsai-Kunst statt, außerdem werden regelmäßig Workshops und Seminare angeboten, bei denen Besucher:innen alles über die richtige Pflege der Bonsaibäume lernen. Zuweilen finden außerdem Gastvorträge von ausgewiesenen Expert:innen statt. Deshalb zählt dieser Garten zu den wichtigsten Beispielen in Deutschland für die japanische Gartenkultur.

4

Palmengarten Frankfurt, Hessen

© iStock/olrat
Der Palmengarten in Frankfurt am Main bildet ein wunderschönes Ensemble aus Architektur und Natur.

Deutlich größer und bekannter ist der Palmengarten in Frankfurt am Main. Ein wunderschönes Fotomotiv bietet vor allem die Südseite des Parks, wo sich üppige, sattgrüne Vegetation an das gläserne Palmenhaus schmiegt. Dieses wurde – genau wie der gesamte Garten – in den 1860er Jahren erbaut, als maßgebliche Inspiration diente das nur wenige Jahre zuvor erbaute Gebäude namens Crystal Palace in London. Das Palmenhaus schafft ideale Bedingungen für tropische und subtropische Pflanzen. Der rund 22 Hektar große Garten hält aber noch weitere Sehenswürdigkeiten bereit, zum Beispiel das Tropicarium, das mehrere Themenbereiche umfasst, in denen jeweils die klimatischen Bedingungen von Lebensräumen wie dem Regenwald oder dem Monsunwald nachgeahmt werden. Im Subantarktis-Haus hingegen kommen Pflanzen unter, die kühle Bedingungen zum Wachsen und Gedeihen benötigen. 

Neben diesen Gebäuden gibt es verschiedene Themengärten: den Rosengarten etwa, aber auch den Heidegarten, den mediterranen Garten und den Steingarten. Im letzten wachsen vor allem Steingewächse und Gebirgspflanzen. Darüber hinaus finden Gäste im Palmengarten eine umfassende Sammlung an Kakteen und Orchideen. Wer eine Pause braucht, dem sei das Caféhaus Siesmayer am südöstlichen Rand des Areals ans Herz gelegt, benannt nach dem Gründer des Gartens. Die großzügigen Fensterfronten bieten einen phänomenalen Ausblick auf den Garten, serviert werden sowohl Frühstück als auch Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen.

5

Rosengarten Bad Langensalza, Thüringen

© IMAGO/NBL-Bildarchiv
Der Rosengarten-Pavillon ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in diesem Garten.

In der Ferne steht ein runder, weiß getünchter Pavillon, rundherum erstrecken sich Felder voller weißer, roter und rosafarbener Rosen: Die Idylle könnte nicht schöner sein als im Rosengarten Bad Langensalza. Der Themenpark gehört zum Kurgarten der thüringischen Stadt, ist aber so besonders, dass er als einzelner Garten Erwähnung finden muss. Neben dem Rosengarten-Pavillon, der regelmäßig als Veranstaltungsort für Lesungen und andere Events fungiert, finden sich hier diverse Torbögen, Pergolen – und natürlich Abertausende Rosen. Ungefähr 450 verschiedene Arten wurden seit der Eröffnung des Parks angesiedelt – von Kletterrosen über Strauchrosen bis hin zu Edelrosen, wegen ihrer teils chinesischen Herkunft häufig „Teehybride” genannt. Das Zentrum des Parks: das Rosarium, in dem es genau diese Sorten zu sehen gibt. 

Unter dem Konzept „Gartenstadt Bad Langensalza” entstanden rund um die Jahrhundertwende diverse Parks und Gartenanlagen – auch der Rosengarten wurde 1999 im Rahmen der Tourismusförderung und Kurkultur der Stadt angelegt.

6

Herrenhäuser Gärten, Niedersachsen

© IMAGO/Schöning
Nicht nur der Große Garten, auch der Berggarten verzaubert Besucher:innen. Hier zu sehen: das Mausoleum.

Wer die niedersächsische Landeshauptstadt besucht, sollte auf keinen Fall die Herrenhäuser Gärten verpassen. Nicht umsonst zählen sie zu den beliebtesten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Hannovers. Die Gärten wurden im 17. Jahrhundert angelegt und dienten ursprünglich den Welfen als Residenz. Verschiedene Themenbereiche verzaubern mit Barock-Elementen und mit sorgsam angelegten Beeten im Stil englischer Landschaftsgärten, mit prächtigen Bauten, aber auch mit uralten Baumbeständen und ursprünglicher Natur. Es gibt den Großen Garten, den Berggarten, den Welfen- und den Georgengarten. 

Ein Must See ist das Schloss Herrenhausen im Großen Garten. Ursprünglich ein Barockschloss und später um klassizistische Elemente ergänzt, wurde es im Jahr 1943 im Zweiten Weltkrieg zerstört. Erst zwischen 2011 und 2013 wurde es wiederaufgebaut und zum Kongresszentrum gemacht – somit ist es zwar kein historisches Wahrzeichen mehr, aber dennoch sehr sehenswert. Das Schloss beherbergt heute ein Museum, das Besucher:innen mit in die Geschichte Hannovers nimmt und bemerkenswerte Persönlichkeiten der Historie vorstellt. Der Große Garten ist auch sonst sehr opulent ausgestattet: Neben Schloss Herrenhausen sind hier zum Beispiel die Orangerie und ein Gartentheater untergebracht, außerdem Springbrunnen, Parterre-Anlagen und viele weitere Sehenswürdigkeiten, die Gästen in aller Regelmäßigkeit ein Staunen entlocken. 

7

Schlossgarten Schwetzingen, Baden-Württemberg

© IMAGO/Norbert Neetz
Highlight im Schlossgarten Schwetzingen: die von Nicolas de Pigage gestaltete Moschee.

Das perfekte Zusammenspiel aus französischem Barock und englischem Landschaftsgarten findet sich im Schlossgarten Schwetzingen. Wie der Name schon sagt, steht ein Schloss im Fokus: Das prachtvolle Gebäude wurde im späten 17. Jahrhundert errichtet, nachdem der Ursprungsbau zerstört wurde, und diente dem kurpfälzischen Hof als Sommerresidenz. Es gibt in seiner heutigen Form also ein perfektes Beispiel für ein typisches Barockschloss ab. Rundherum wurde dann im 18. Jahrhundert der üppige Schlossgarten angelegt, heute misst er etwa 72 Hektar. Der Schlossgarten Schwetzingen unterteilt sich in zwei Hauptbereiche: den Barockgarten und den Englischen Landschaftsgarten. Letzterer ist derzeit aufgrund zahlreicher herabfallender Äste gesperrt, soll aber in Zukunft wieder zugänglich sein. 

Neben dem Schloss fällt vor allem eine Sehenswürdigkeit ins Auge: Am südlichen Ende des Gartens ragen die Türme und Kuppel einer Moschee gen Himmel. Nicolas de Pigage ließ dieses Gotteshaus im späten 18. Jahrhundert errichten. Mit ihren Rundbogenarkaden und Minaretten bietet die Garten-Moschee einen wunderbaren Kontrast zum Rest des Gartens, der eher von römisch-christlichen Ideen und von mythologischen Figuren inspiriert wurde. So finden Gäste zum Beispiel auch den Arionbrunnen oder den Apollotempel im Schlossgarten Schwetzingen.

8

Dornburger Schlossgärten, Thüringen

© IMAGO/Sylvio Dittrich
Das Rokokoschloss ist das auffälligste unter den Dornburger Schlössern in Thüringen.

Auf einem Plateau aus Muschelkalk thronen die Dornburger Schlösser mit ihren Gärten unweit von Jena über der Saale. Drei Prachtbauten dominieren die Parkanlage: das Alte Schloss, das Rokokoschloss und das Renaissanceschloss, häufig auch Neues Schloss genannt. Das Alte Schloss stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist das schlichteste aus dem Ensemble. Das Rokokoschloss wurde im 18. Jahrhundert erbaut und glänzt mit traumhaft schönen Stuckarbeiten sowie einer Fassade aus Sonnengelb, Pastellrosa und Grau. Das Renaissanceschloss stammt in seinen Ursprüngen aus dem 16. Jahrhundert, sein heutiges Aussehen erhielt es aber erst Jahrhunderte später: Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach erstand den Bau im Jahr 1824 und gestaltete ihn zu einem Prachtexemplar der Renaissance um. Er war es dann auch, der die drei Schlösser zu einem Ensemble vereinte und Terrassen und Wege anlegen ließ, um sie miteinander zu verbinden. Schließlich lebte er nun hier und wollte die Bauten für sich und seine Familie bestmöglich nutzen. Auch Johann Wolfgang von Goethe kam im 19. Jahrhundert hierher und ließ sich von den Dornburger Schlössern inspirieren. Er besuchte die Gärten sogar mehrmals; im Rokokoschloss befindet sich mittlerweile eine Goethe-Gedenkstätte.

Neben den sehr sehenswerten Schlössern sollten Besucher:innen die umliegenden Gärten erkunden. Von den Terrassengärten aus ergibt sich ein beeindruckendes Panorama über das Saaletal, der Rokokogarten überzeugt vor allem durch die geometrische und symmetrische Gestaltung und die barocken Skulpturen. Auch der Englische Landschaftspark und der Rosengarten sind überaus sehenswert.

9

Gärten der Blumeninsel Mainau, Baden-Württemberg

© IMAGO/bodenseebilder.de
Hier zu sehen: der wunderschöne Rosengarten auf der Blumeninsel Mainau.

Kein Geheimtipp, aber unbedingt sehenswert ist die Insel Mainau im Bodensee, in der Nähe von Konstanz. Häufig wird sie auch als „Blumeninsel” bezeichnet, und das völlig zurecht: Die verschiedenen Themengärten blühen in den schönsten Farben, jeder zu seiner Saison. Neben Rosen und Dahlien finden sich auf der Insel Mainau zum Beispiel Palmen, Zitrusfrüchte, Orchideen, Tulpen, Rhododendren und Azaleen. Auch ein Arboretum mit mehr als 250 verschiedenen Baumarten ist auf dem Eiland angesiedelt. Darüber hinaus finden Besucher:innen vor Ort ein Schmetterlingshaus, das passende Bedingungen für die Tiere bereithält. 

Ein Highlight auf der Blumeninsel ist Schloss Mainau, das im 18. Jahrhundert von Architekt Johann Caspar Bagnato gestaltet wurde. Direkt nebenan befindet sich das Palmenhaus, mit seinen gläsernen, gewölbten Decke ebenfalls ein Hingucker. Es stammt aus dem Jahr 1888 und beherbergt eine außergewöhnliche Sammlung von Zitrusfrüchten und Palmen. Apropos Zitrusfrüchte: Die finden Reisende ebenfalls auf den sogenannten Mediterran-Terrassen, die ein eindrucksvolles Panorama über den tiefblauen Bodensee bieten. Daneben platzieren sich Olivenbäume und Lavendel und schaffen ein zauberhaftes Ambiente.

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