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Leipzig: Die besten Szene-Restaurants der Stadt

Von wegen Leipziger Allerlei! In den Vierteln der Stadt finden sich zahlreiche Restaurants, die die hiesige Gastro-Szene aufmischen. Ob französische Spitzenküche, vegane Trendsetter oder traditionsreiche Cafés – neun Tipps für die besten Lokale in Leipzig.

Datum 17.06.2024

Sauerbraten, Klöße, Schwarzbierfleisch und Rouladen – die Leipziger Küche ist deftig und traditionsreich. Wer sie probieren will, findet unter anderem in Auerbachs Keller, im Bayerischen Bahnhof und im Ratskeller die passenden Gerichte auf den gutbürgerlichen Speisekarten. 

Doch auch abseits der sächsischen Klassiker hat Leipzigs gastronomische Szene einiges zu bieten. Engagierte Küchenteams heben alte Rezepte in die Gegenwart, entdecken lokale Produkte neu und setzen mit internationalen Einflüssen spannende Akzente. Wir empfehlen neun spannende Szene-Restaurants in Leipzig!

Moderne Sterneküche im Frieda

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Lamm, Bohnen, Kapuzinerkresse, Buttermilch und Haselnüsse im Restaurant Frieda.

Frieda – so lautet nicht nur der Name dieses angesagten Leipziger Lokals in Gohlis. Betreiber Andreas Reinke benannte es nach seiner Großmutter, ein Bild von ihr hängt an der Wand des Gastraumes. Zusammen mit seiner Partnerin, der renommierten Köchin Lisa Angermann, kreiert Reinke im Frieda moderne Gourmetgerichte mit Fokus auf lokalen Produkten und in Anlehnung an traditionelle Speisen der Region. Auf dem Menü „Frieda en Vogue“ finden sich Baumpilztatar, Eisbein mit Austern und Heilbutt mit Kürbis Cannelloni. Wer auf tierische Zutaten verzichten will, kann die vegetarische Variante vorbestellen. Die kreative Küche kann auf kulinarisch höchstem Niveau überzeugen und hat dem Paar bereits einen Michelin-Stern beschert. Der lockeren und familiären Atmosphäre im Restaurant hat dies keinen Abbruch getan. 

Brothers: Treffpunkt im Leipziger Osten

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Börek so weit das Auge reicht: die Brothers Bäckerei

Das Brothers nennt sich Bäckerei und Café, ist aber weit mehr als das: Hier treffen sich Menschen aus dem Leipziger Osten, quer durch Generationen, Schicksale, Identitäten. Es gibt Baklava und Blechkuchen, Lahmacun und gefüllte Auberginen. Zum Frühstück wird köstliches Rührei serviert, etwa mit Sucuk oder Champignons und Paprika. 

C'est la vie: Französische Genüsse

Hier kommen die Schätze Frankreichs auf den Tisch: Nur wenige Meter von der Thomaskirche entfernt, serviert das C'est la vie feinste Klassiker aus der Mutter aller Küchen. Wer einkehrt, kann aus zwei Menüs von bis zu sieben Gängen wählen. Darunter Zutaten wie Foie gras, Hummer, Wachtelei, Taube mit Aromen von Fenchel, Safran, Orange und Bärlauch. Alle Speisen werden raffiniert zubereitet und rundum ästhetisch angerichtet.  Auch der Käse und passenden Weine – die Karte umfasst mehr als 100 ausgewählte, französische Sorten – dürfen nicht fehlen.

Kaiserbad in der alten Gießerei

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Ständig wechselnde Gerichte serviert das Kaiserbad.

Die zentrale Karl-Heine-Straße im Leipziger Westen hat sich zur charmanten Flaniermeile entwickelt. Im Westwerk, einem zum Kunstquartier umgestalteten Industrieareal, befindet sich das Kaiserbad: die frühere Eisengießerei ist heute eine hippe Oase. Bunte Tapeten überlagern rohen Stein, Lampen-Installationen sorgen für gemütliches Ambiente und das Mobiliar im 50es Look setzt moderne Akzente. Und auch von außen kann sich das Lokal sehen lassen: Vor allem an warmen Sommerabenden ist die Terrasse bestens besucht. 

Sowohl das Geflügel- als auch das Rindfleisch werden von regionalen Höfen bezogen. Unsere Empfehlung: die gebackene Maishähnchenkeule mit gegrilltem Antipasti-Gemüse und Rösti oder das vegane Blumenkohlsteak mit Bohnenpüree, Tofu Crumble und konfierten Tomaten. Zusätzlich kreiert das Küchenteam im Kaiserbad jede Woche eine neue Karte. 

Szene-Restaurant am Theater: PILOT

Auf den ersten Blick erinnert das PILOT im Leipziger Zentrum an eine hippe Uni-Mensa. Die Bestuhlung und das Ambiente kommen eher schlicht und unaufgeregt daher. Doch das Speiseangebot dieses Szene-Restaurants kann durch die Bank überzeugen. Nicht nur die Besucher:innen des angeschlossenen Leipziger Schauspielhauses kehren ein, auch Nachbarschaft, Studierende und Geschäftsleute schätzen das frische, saisonale Angebot. Auf der Karte finden sie schmackhafte, in Butter geröstete Käseknödel, sächsisches Färsenroastbeef und die würziges Spice Poulet. Auch zum Frühstück, Mittagstisch und zur Teatime gibt es eine tolle Auswahl zu fairen Preisen. 

Pekar: Pizza mit „Urban Gardening“-Belag

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Punktet mit Pizza und frischem Gemüse: das Pekar

Die vielleicht beste Pizza Leipzigs gibt es im Pekar. Die Zutaten für den Belag kommen aus dem Annalinde-Garten nebenan, einem der erfolgreichsten Urban-Gardening-Projekte in Deutschland. Pekar-Gründer Jakob Ottilinger hat ihn mit etabliert. Darüber hinaus arbeitet das Küchenteam mit lokalen Erzeugern, um stets saisonale und lokale Produkte anbieten zu können. Mal sind das Auberginen, mal Kürbis, immer Kräuter und manchmal Tomaten – die Speisekarte wechselt alle zwei Monate. Und sogar das Mehl für den Teig stammt aus einer Mühle im Erzgebirge. Wem der Sinn nicht nach Pizza steht, findet im Pekar auch Ausgefallenes wie die Spicy Mairübe oder die Thai Bratwurst. 

Eisdiele Pfeifer: Schwedenbecher wie früher

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Eisdiele mit DDR-Charme: das Eiscafé Pfeifer

Die Eisdiele Pfeifer ist ein fester Wert in der Südvorstadt, Leipzigs altgedientes Szeneviertel. Sobald es warm wird, stehen hier zig Menschen an, um ein Eis nach Original-DDR-Rezept zu essen. Die Eismaschine ist von 1972. Die Theke? Noch von vor dem Krieg. Seit mehr als 70 Jahren versorgt der urige Eckladen die Nachbarschaft mit süßen Kreationen; auch Waffeln, Milchshakes und hausgemachte Kuchen sind beliebt.

Übrigens: Das Eis ist nicht so sahnig, wie Wessis es gewohnt sind, sondern etwas härter. Vier Sorten gibt es ständig, so wie zu Ostzeiten: Vanille, Schokolade, Stracciatella und Erdbeere. Immer gut läuft der DDR-Klassiker Schwedenbecher: mit Vanilleeis, Apfelmus, Eierlikör und Sahne.

Espresso Zack Zack: Cheesecake mit Suchtgefahr

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„Espresso Zack Zack“ – ist das Motto in diesem Café

Der Leipziger Stadtteil Reudnitz hatte mal einen schlechten Ruf. Inzwischen hat die Gentrifizierung auch hier Spuren hinterlassen, die Häuser sind renoviert, die Mieten gestiegen. Positiver Nebeneffekt: Die Neonazis sind verschwunden. Im Café Espresso Zack Zack gibt es einen Espresso, den die Südtiroler Top-Rösterei „Schreyögg“ eigens für die Leipziger:innen röstet. Zu dem passt prima der leicht zimtige Carrot Cake und der süchtig machende Mini-Cheesecake mit Himbeeren. 

Renkli: Fatihs feine Weinbar

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Frische Salate und gutes Brot in der Renkli Weinbar

Ende 2016 hat Fatih Demirbas seine Weinbar Renkli eröffnet, nicht viel später war sein Lokal schon weit über die Leipziger Stadtgrenzen hinaus bekannt. Den Wein serviert das Team aus dünnwandigen Gläsern des Schweizer Herstellers Gabriel, die Essenskarte ist sehr reduziert: ein bisschen Käse, ein bisschen Brot, Chili, Bolognese. Angenehm unprätentiös. Das Tatar schneidet der Chef selbst: aus Rinderhüfte von Leipzigs Premium-Metzger Materne.

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