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Nürburgring erleben: Tipps für einen Besuch

Legendäre Triumphe, höllische Crashs: Der Nürburgring ist eine der längsten und schwierigsten Rennstrecken der Welt – aber auch eine der schönsten. Um durch seine Kurven zu fliegen, muss man kein Profi sein.

Datum 18.07.2024

Eine Probefahrt auf dem Nürburgring ist ein sehr körperliches Erlebnis. Das merkt man, wenn es als Beifahrer in einem Sportwagen runtergeht von der breiten und komfortablen Grand-Prix-Piste hinüber zur engen, wilden Nordschleife

Jetzt grollt der Motor, als wisse jede einzelne Pferdestärke schon, was da kommt. Denn hier beginnt der Teil der Strecke, der für Kenner der echte Nürburgring ist, der ursprüngliche: jene 33 Links- und 40 Rechtskurven, die den Ruf als anspruchsvollste Rennstrecke der Welt begründen. Was hier mit einem passiert, übersteigt jede Vorstellung von Autofahren bei Weitem.

Faszination Nürburgring

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Blick auf die Tribünen am Nürburgring

Heute „gehört“ die Strecke in der Hocheifel meist den Mutigen, die sie ausprobieren wollen. Denn keine ist wie diese, keine so legendär – und so unfassbar. Bis zu elf Prozent Gefälle und 17 Prozent Steigung weist das Höhenprofil aus. Mit der heute nicht mehr befahrenen Südschleife brachte es der Ring in seiner längsten Ausprägung auf stolze 28 Kilometer.

Rudolf Caracciola, der Sieger des ersten Rennens auf dem Ring, hat es so ausgedrückt: „Als wir zum Nürburgring kamen, rissen wir die Augen auf. So etwas hatten wir noch nicht erlebt. Eine Strecke mit Steigungen, die dem Motor scharf an die Lungen griffen, aber auch mit unsagbar schönen Ausblicken weit über das Land, auf Täler und Dörfer.“ Am 19. Juni 1927 fand hier dieses erste Rennen statt.

Die berüchtigte Nordschleife

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Der österreichische Rennfahrer Niki Lauda bei der Eröffnung des neuen Nürburgrings 1984.

Die Gefahr bekräftigt den Mythos. Eng mit der Nordschleife und ihrem Ende als Formel-1-Strecke ist der wohl bekannteste Crash der Königsklasse verbunden – Niki Laudas Unfall im Streckenabschnitt Bergwerk 1976. Der Österreicher überlebte mit schweren Verbrennungen – saß aber 42 Tage später wieder im Rennauto und wurde noch zweimal Weltmeister. Die dramatischen Bilder zementierten das damals schon feststehende Aus der Nordschleife.

Aber es war nicht das Ende des Nürburgrings, sondern ein Neuanfang. 1984 wurde die Grand-Prix-Strecke eröffnet, breit und sicher, aber nur noch 5,1 Kilometer lang. Beflügelt vom deutschen Motorsportboom um Michael Schumacher baute man sie weiter aus, bis sie zum Spielball von Politikern und Investoren wurde. 

Veranstaltungen auf dem Nürburgring

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Jährliches Highlight: das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring

Die Nordschleife konnte ob ihrer Ursprünglichkeit und Popularität die Querelen und das finanzielle Desaster überleben. Andere Veranstaltungen rückten in den Vordergrund. Solche, die Zigtausende Zuschauer:innen anlocken: Das 24-Stunden-Rennen, die Festivals von Rock am Ring, aber auch Oldtimer-Grand-Prix und Truck-Rennen sorgten für das wirtschaftliche Überleben und die Rückkehr einer eher volkstümlichen Atmosphäre.

Viele Hobby-Rennfahrer:innen nutzen die alte Strecke, unzählige YouTube-Videos zeugen von kleinen Triumphen über die Angst, aber auch von heftigen Blechschäden. Prinzipiell kann sich jede:r mit Führerschein und Auto oder Motorrad zu bestimmten Zeiten auf die Strecke wagen. Es gilt die Straßenverkehrsordnung, aber es bleibt gefährlich. Wer auf Nummer sicher gehen will, bucht besser eine Runde mit dem Ringtaxi.

Touristenfahrten auf dem Nürburgring

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Wer auf Nummer sicher gehen will, bucht eine Fahrt mit dem Ringtaxi.

Wer selbst über die Nordschleife oder die Grand-Prix-Strecke fahren möchte, kann das bei sogenannten Touristenfahrten tun, die online buchbar sind. Wer den Beifahrersitz bevorzugt, ist bei der Tour mit dem Ringtaxi richtig. Und wer generell seine Fähigkeiten am Steuer für den Straßenverkehr schulen möchte, ist im Fahrsicherheitszentrum bestens aufgehoben. Über weitere Angebote für Oldtimer, Fahrzeugvermietung oder Fahrertrainings informiert die offizielle Website.

Mit dem Rad oder zu Fuß

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Nicht nur Motorfans kommen am Nürburgring auf ihre Kosten.

Auch Läufer:innen und Radfahrer:innen steht die Strecke offen. In der Regel können Sportler:innen hier in den Abendstunden ihre Runden drehen. Tickets gibt es im Info-Center. Auch Wegführungen entlang der Strecke werden angeboten.

Essen und Übernachten am Nürburgring

Neben dem Nürburgring befinden sich noch eine Kartbahn, eine Off-Road-Piste und eine Mountainbike-Arena mit drei Rundkursen. Und im Ringwerk gibt es ein interaktives Motorsportmuseum samt 3-D-Kino.

Übernachten

Direkt an der Strecke liegen Drei- und Vier-Sterne-Hotels, in der Nähe erstreckt sich auch ein Ferienpark mit knapp 100 Ferienhäusern und drei Campingplätzen. Tipp: Das Cockpit Guesthouse ermöglicht einen direkten Blick auf die spektakuläre Nordschleife.

Gastronomie

„Grüne Hölle“ ist nicht nur der Spitzname der Nordschleife, so heißt auch das Eifeldorf hinter der Start- und Zielgeraden, konzipiert als gastronomischer Vergnügungspark. Auf dem Gelände befindet sich etwa das Bitburger Gasthaus mit großer Terrasse. Geöffnet ist das Areal allerdings meist nur bei Großveranstaltungen und für Firmen-Events.