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Geniessen

Die 7 besten Fine-Dining-Restaurants in Berlin

Wenn eine Stadt sich permanent irgendwo kulinarisch neu erfindet, dann die Spree-Metropole. Unser Gourmet-Guide Olaf Deharde war in Berlin unterwegs, genoss und staunte: über Kreativität, Bodenständigkeit und grandiose Kombinationen. Hier seine Empfehlungen.

Text Olaf Deharde
Datum 25.10.2024

Keine Frage: In den vergangenen Jahren haben sich Berlins Köch:innen an die Spitze der deutschen Gourmet-Szene gekocht. Mehr als 20 Restaurants von Charlottenburg bis Kreuzberg sind mit mindestens einem Michelin-Stern prämiert – so viel, wie in keiner anderen Stadt des Landes. 

Die Hauptstadt lebt von ihrer einzigartigen Mischung aus Weltoffenheit und Bodenständigkeit, die sich auch in ihrer gastronomischen Szene widerspiegelt. Jedes Küchenteam erzählt seine eigene Geschichte, die mit jedem aufwändig konzipierten Menü neu geschrieben wird.

Merian-Gourmet-Guide Olaf Deharde hat sich durch einige der besten Adressen Berlins und deren kulinarische Vielfalt gekostet. Hier lesen Sie seine Tipps für die besten Fine-Dining-Restaurants in Berlin.

1

Hallmann & Klee

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Köstlich: Wagyu-Tartar mit Topinambur-Chips

Ein neuer Stern in der Berliner Fine-Dining-Szene geht an Sarah Hallmann und ihr Team. Und das zu Recht. 2016 wurde der Laden als Frühstücks-Spot ins Leben gerufen, seit 2021 kommen fein abgestimmte, reduzierte Gerichte aus der Küche: ein Hauch von Kohlrabi gepaart mit Mandarine und grünem Chili oder Wagyu-Tatar mit einer Creme aus Sonnenblumenkernen und Topinambur-Chips. Die Weinbegleitung der Sommelière Patricia Lee könnte harmonischer nicht sein.

2

Lovis Restaurant

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Nicht nur die Location auch die Speisen im Lovis sind herausragend.

In den Gemäuern eines ehemaligen Frauengefängnisses ist ein Hotel mit wunderbarem Restaurant entstanden. Die gebürtige Berlinerin Sophia Rudolph setzt im Lovis gekonnt jedes einzelne Gericht in Szene: vom Einsteiger mit Sauerteigbrot und Schweineschmalz bis zur zart gegarten Forelle. Von Gittern heute keine Spur mehr, durch die großzügigen Fenster fällt der Blick auf das viele Grün der im Innenhof angelegten Gärten.

3

Verōnika Berlin

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Köstliches vom Grill serviert das Verōnika in Berlin.

In den Räumen des ehemaligen Kunst- und Kulturhauses Tacheles (jetzt das Fotomuseum Fotografiska) fühlt man sich wie im Manhattan der 90er-Jahre. Wer die Räume des Verōnika im vierten Stock betritt, begibt sich in einen Rausch aus Champagner und gehobener Bistro-Küche. Steaks vom Grill, Meeresfrüchte und Gerichte zum Teilen laufen wie vom Fließband aus der Küche – wo Roel Lintermans am Werk ist. Die riesige Weinauswahl ist stark auf Frankreich fokussiert, vor allem die Auswahl an Jahrgangs- Champagnern ist ausgezeichnet. 180 Sitzplätze, trotzdem unbedingt reservieren!

4

Pars

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Die Pralinen im Pars sind filigrane Kunstwerke.

Minimalistische und elegante Premium-Pralinen aus dem Hause Pars aka Kristiane Kegelmann sind einigen Gastro-Tieftauchern bereits seit Längerem bekannt. Puristisch und reduziert von außen, geschmackvoll im Inneren: So könnte man auch das neue Restaurant von Kristiane beschreiben. Küchenchefin Alina Jakobsmeier überrascht mit klar definierten und produktbezogenen sechs Gängen. Allein schon die Butter zum Brot ist ein Kunstwerk. Die reduzierte Karte lässt nur erahnen, was auf den Gast zukommt: Saibling, deftiger Schweinebraten – und natürlich zum krönenden Abschluss die sagenumwobenen Pralinen.

5

Rutz

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In der früheren Weinbar Rutz kocht das Team heute auf Drei-Sterne-Niveau.

Das Rutz wurde 2001 als Weinbar eröffnet. Drei Jahre später kam Marco Müller als Küchenchef und kochte sich nicht nur in die Herzen der Berliner Weinszene, sondern auch in den Guide Michelin. 2007 kam der erste Stern, keine zehn Jahre später der zweite. Seit 2020 kocht Marco Müller als Einziger in Berlin unter drei Sternen. Die Gerichte werden ohne große Show auf den Punkt gebracht. Die eingesetzten Kochtechniken kommen dezent und konzentriert zum Einsatz. Mit Zutaten wie Duftnessel, Klee und Wattaustern, trocken gereiftem Karpfen und Wildfleisch werden saisonale Produkte aus der Region zu Meisterwerken angerichtet. Wer braucht da noch Hummer und Kaviar? 

6

Nobelhart & Schmutzig

© Maria Schiffer
Weniger is(s)t mehr: Diese Motto gilt im Nobelhart & Schmutzig.

Der Weg zu Billy Wagner und Micha Schäfer sollte gut überlegt sein. Die Reduktion auf das Wesentliche und die Konzentration auf ausschließlich Brandenburger Erzeugnisse könnte manchem Gast arg reduziert erscheinen. Doch in der Abwesenheit von Beiwerk und Beilagen kann die wahre Größe der Küche zur Geltung kommen. Die Betonung liegt auf „kann“. Hier will sich keiner beweisen, die Linie ist klar. Wer sich auf das Nobelhart & Schmutzig einlässt, hat einen unvergesslichen Abend mit tollen Gastgebern, phänomenalen Weinen und einer Schallplattenbegleitung, die angenehm aneckt.

7

Horváth

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Seit Jahren eine Berliner Legende: das Horváth

Sebastian und Jeannine Frank haben ein schweres Erbe angetreten. Das Horváth ist eine Berliner Legende, wo sich schon David Bowie und Iggy Pop die Klinke in die Hand gaben. Damals hieß der Laden noch Exil, lief aber schon unter österreichischer Flagge. Vor zehn Jahren übernahmen die beiden die heiligen Hallen am Paul-Linke-Ufer. Beim Renovieren legten sie ein Gemälde von Jim Avignon frei, der es noch erweiterte und somit einen unverwechselbaren Raum schuf. Der ist schon ohne Essen eine Schau – mit umso mehr: Was hier aus scheinbar unscheinbaren Gemüsen zubereitet wird, ist abseits jeder Vorstellung. Sellerie wird im Salzteig gebacken und für ein Jahr getrocknet. Die feste Knolle wird dann auf jungen, perfekt gegarten Sellerie gehobelt. Legendär!

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