© IMAGO/ingimage
Erleben

Weiße Weihnachten: 7 schneesichere Reiseziele

Viele Winterfans träumen von Schnee im Dezember, doch der romantische Anblick wird in unseren Breitengraden immer seltener. Wer sich weiße Weihnachten wünscht, packt am besten seine Koffer. Wir verraten, wo die Chancen auf Schnee am besten stehen.

Text Mila Krull
Datum 16.11.2024

Wann sich Deutschland zuletzt über weiße Weihnachten freuen durfte, daran können sich viele schon lange nicht mehr erinnern. Es war der 24. Dezember im Jahr 2010, als eine frische Schneedecke weite Teile der Bundesrepublik überzog und in einen winterlichen Zauber hüllt.

Seither ist Schnee zu Weihnachten hierzulande eher eine Seltenheit. Auch die gefährdeten Alpenregionen und andere Winterreiseziele spüren die drastischen Folgen des Klimawandels. Immer mehr Skigebiete müssen schließen oder neue Wege einschlagen.

Noch aber gibt es genügend Reiseziele, die an Weihnachten mit Schneemassen locken. Wir empfehlen sieben besonders schneesichere Orte – ganz in der Nähe oder bis zu 10.000 Kilometer entfernt.

1

Zermatt, Schweiz

© iStock/Dmitriy Don
Blick auf das verschneite Zermatt am Fuß des Matterhorns.

Im 1.600 Meter hoch gelegenen Zermatt stehen die Chancen auf frostige Temperaturen und weiße Weihnachten besonders hoch. Noch dazu wirkt das Wintersportparadies im Schweizer Kanton Wallis wie ein lebender Adventskalender: Denkmalgeschützte Holzchalets, hell erleuchtete Kirchtürme und das gigantische Matterhorn bilden eine atemberaubende Kulisse. Die Weihnachtszeit ist hier besonders stimmungsvoll, denn die Bewohner investieren viel Liebe und Aufwand in ihre Festdekorationen. Passend dazu servieren Straßenstände heiße „Schoggi“ und geröstete Marroni. 

Wer sich nach adrenalingelandenden Abfahrten sehnt, findet rund um Zermatt mehr als 250 schneesichere Pistenkilometer. Auch Europas höchste Bergstation, der Matterhorn Glacier Palace, liegt ganz in der Nähe. Zwei Seilbahnen führen zum Erlebniszentrum mit Aussichtsplattform, Lounge, Restaurant und Eispalast auf 3.883 Metern Höhe. 

2

Finnisch-Lappland, Finnland

© Visit Rovaniemi
Schneelandschaften und Weihnachtsstimmung im finnischen Rovaniemi

Wo, wenn nicht hier: Oberhalb des Polarkreises können sich Reisende in der Regel auf weihnachtlichen Schnee verlassen. Finnisch-Lappland beginnt der Winter früh, oft fallen hier bereits ab September mehr als 20 Zentimeter Neuschnee. Kein Wunder also, dass sich hier die Kommandozentrale des Weihnachtsmannes angesiedelt hat. Das kleine Örtchen Rovaniemi gilt als Europas Weihnachtshauptstadt und ist zu einem der beliebtesten Winterreiseziele aufgestiegen. Wer hier eincheckt, kann dem Postamt, der Lebkuchenbäckerei und der Elfenschule einen Besuch abstatten.

Wer die weiße Wunderwelt lieber in Ruhe genießen will, findet in der dünn besiedelten Region ausreichend Platz für Langlauftouren, Schneeschuhwanderungen und Schlittschuhfahrten auf zugefrorenen Seen. Großer Pluspunkt: Mit etwas Glück können Reisende Polarlichter und Rentierherden entdecken. 

3

Jukkasjärvi, Schweden

© Hans-Olof Utsi/imagebank.sweden.se
Iglu von außen, Hotel von innen: das Icehotel in Schweden

Rund 300 Kilometer weiter nordwestlich von Rovaniemi liegt der schwedische Ort Jukkasjärvi. Nur einige wenige Hundert Einwohner zählt diese beschauliche Gemeinde und doch kommen jährlich unzählige Winterfans vorbei. Zu verdanken ist dies dem örtlichen Tourismusverein, dem in den 1990er Jahren ein Marketing-Coup gelang. 

Was zunächst als Eisskulpturenfest begann, entwickelte sich schnell zum jährlichen Event. Als eines Nachts Gäste in einem der ausgestellten Iglus übernachteten, war die Idee zum ersten Eishotel der Welt geboren. Heute ist die eisige Unterkunft in Jukkashärvi eine wahre Institution und wurde um zahlreiche Zimmer, ein Theater, ein Kino, eine Empfangshalle und eine Kirche erweitert – alles komplett aus Eis. Natürlich darf in dieser Kulisse auch der Schnee nicht fehlen. Weiße Weihnachten sind in und um die Hotelanlage garantiert. 

4

Québec, Kanada

© iStock/lisegagne
Weihnachtliche Straßenzüge in Québec City

Französisches Flair im verschneiten Nordamerika: Québec hat sich in den letzten Jahren zu einem angesagten Winterziel entwickelt. Schneesicher ist die Provinz im Osten Kanadas allemal, die Höchsttemperaturen liegen im Dezember bei kalten -3 Grad Celsius.

Ein guter Ausgangspunkt für Reisen durch den Osten Kanadas ist die Metropole Montreal, die nicht nur mit einer spannenden Kulturszene, sondern auch mit unzähligen Eislaufbahnen lockt. Wer am Eisschollen bepackten Sankt-Lorenz-Strom entlang fährt, findet sich in einem glitzernden Winter-Wunderland wieder und hat die Wahl zwischen menschenleeren Skipisten, Hundeschlittentouren, gemütlichen Chalets und wohltuenden Saunalandschaften.

5

St. Anton am Arlberg, Österreich

© IMAGO/Depositphotos
Eines der größten Skigebiete Europas liegt am österreichischen Arlberg.

Der österreichische Ferienort St. Anton am Arlberg gilt als Wiege des alpinen Skisports. Das Winterwetter ist so zuverlässig, dass auf den Pisten regelmäßig internationale Wettkämpfe stattfinden. Aber auch Nicht-Profis kommen in dem weitläufigen Skigebiet, das zu den zehn größten und schneesichersten der Welt zählt, auf ihre Kosten. Rund um St. Anton warten 200 Pisten mit einer Gesamtlänge von 305 Kilometern. Besinnliche Ruhe ist in der Vorweihnachtszeit allerdings nicht angesagt, denn St. Anton ist bekannt für seine ausgelassene Après-Ski-Szene.

Tipp: Geübte Skifahrer können sich auf die 85 Kilometer lange Tagestour „Run of Fame“ begeben. Der anspruchsvolle Rundkurs überwindet 18.000 Höhenmeter und führt von St. Anton über Zürs nach Warth und wieder zurück. Wer alles schafft, erhält eine verdiente Auszeichnung. 

6

Hokkaido, Japan

© iStock/maccj
Die Skipisten von Niseko im japanischen Hokkaido

Wer von weißen Weihnachten träumt, denkt dabei nicht unbedingt ans ferne Japan. Dabei ist die Nordinsel Hokkaido definitiv eine Winterreise wert. In der Hauptstadt Sapporo sinken die Temperaturen auf bis zu -7 Grad in den Wintermonaten, im Dezember schneit es regelmäßig. Im Gegensatz zu anderen japanischen Städten ist Sapporo noch recht jung, historische Sehenswürdigkeiten finden sich daher kaum. 

Die braucht es zum Glück nicht, denn hier spielt die winterliche Magie die Hauptrolle. Ein Highlight ist das jährliche Sapporo Snow Festival im Februar. Im verschneiten Hokkaido können Reisende zudem eisige Naturschauspiele wie die gefrorenen Shirahige-Wasserfälle, die Eisblumen auf dem Akan-See oder den Blauen Teich in Biei besuchen. Wintersportler finden in den nahen Skigebieten Niseko, Furano und Rusutsu strahlend weiße Pulverschneepisten. 

7

Spitzingsee, Deutschland

© IMAGO/imagebroker
Wer winterliches Glück hat, kann über den zugefrorenen Spitzingsee spazieren.

Mit steigenden Temperaturen werden weiße Weihnachten in Deutschland immer seltener. Das zeigt sich auch an einst schneesicheren Orten wie Oberwiesenthal im Erzgebirge oder Garmisch-Partenkirchen, die auf ein schneefreies Weihnachten 2023 zurückblicken. Etwas besser sah es hingegen rund um den Spitzingsee, rund 70 Kilometer südlich von München, aus. Der gleichnamige Ort auf 1.084 Metern Höhe ist Teil des Mangfallgebirges und grenzt an ein Skigebiet, das mit seinen neuen Pisten, Beschneidungs- und Lichtanlagen einheimische und internationale Wintersportfans begeistert. Wer lieber durch die Landschaft wandert, kommt an verschneiten Pässen, Wasserfällen und gemütlichen Berghütten vorbei.