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Erleben

Tipps der Redaktion: Top 10 Reiseziele für 2025

Wohin soll die nächste Reise gehen? Für das Jahr 2025 empfiehlt die Merian-Redaktion zehn bemerkenswerte Ziele, die abseits der bekannten Routen liegen, spannende Feste feiern oder sich neu erfunden haben.

Datum 09.12.2024

Auch 2025 lockt die Welt mit einzigartigen Reisezielen. Wer sich schwer tut mit der Entscheidung, dem empfehlen wir zehn erlesene Destinationen rund um den Globus. Mit geballten Veranstaltungsprogrammen warten etwa die Städte Chemnitz und Gorizia/Nova Gorica auf, die ihre Titel als Europäische Kulturhauptstädte feiern. 

Naturfans kommen in der atemberaubenden Weite Südaustraliens und im kanadischen Nova Scotia auf ihre Kosten. Für Überraschungen sorgen zudem die Expo-Stadt Osaka und die armenische Hauptstadt Jerewan. Diese und weitere Reiseziele empfiehlt die Merian-Redaktion für das Jahr 2025.

1

Osaka

© Osaka Convention & Tourism Bureau
Bei Nacht zeigt sich die Osaka Bay besonders eindrucksvoll.

Noch ist die künstliche Insel Yumeshima in Osaka eine Megabaustelle, am 13. April soll hier die Expo 2025 eröffnet werden. Schon mit der Weltausstellung 1970 setzte die drittgrößte Stadt Japans ein globales Statement, mehr als 64 Millionen Besucher kamen zur ersten Expo auf dem asiatischen Kontinent – ein Rekord, der erst 2010 von Shanghai gebrochen wurde. Davon geblieben ist der Expo-Gedenkpark, rund 260 Hektar groß und nach wie vor gerne und gut besucht. 

„Wie der Rest Japans hat sich auch Osaka seit 1970 erheblich weiterentwickelt. Heute ist die Stadt eine pulsierende Metropole mit fortschrittlicher Infrastruktur, Spitzentechnologie und einer wachsenden Rolle in der globalen Wirtschaft und im Tourismus“, sagt Nicholas van Santen, PR-Direktor der Expo. Themen wie neue Technologien, Nachhaltigkeit und Inklusion sollen auf der Ausstellung mit dem etwas sperrigen Motto „Designing Future Society for Our Lives“ omnipräsent sein, zugleich wolle man auch der alten japanischen Kultur genügend Raum geben. Auch abseits des neuen Expo-Geländes ist Osaka eine Reise wert, etwa aufgrund der einzigartigen Kulinarik – mehr als 80 Lokale sind mit mindestens einem Michelin-Stern prämiert – oder der zahlreichen spannenden Sehenswürdigkeiten. 

2

Tegernsee

© Peter Oliver Wolff
Auf zu neuen Ufern am bayerischen Tegernsee

Feste in Tracht, Fußballer in teuren Villen, der höchste Champagner-Umsatz Deutschlands: Das ist das Klischee des Tegernsees. Rund um einen der schönsten Seen Bayerns wird es aber immer vielfältiger und innovativer, denn an seinem Ufer treffen Traditionen auf neue Impulse. So wie im neuen Blyb. Hotel in Gmund, das nach monatelanger Renovierung im Jahr 2023 neu eröffnet wurde. Die Geschichte des Grundstücks reicht bis 1892 zurück und hat auch dunkle Jahre hinter sich: Nach der Machtergreifung der Nazis 1933 wohnte die Familie von Heinrich Himmler hier. Heute hängt im Restaurant die Strecke „Gayle“ des Fotografen und Mitarbeiters Ryan Jacobs; sie gibt Einblicke in das Leben der LGBTQ+-Community in Kapstadt. 

Einen Abstecher wert ist auch das Olaf Gulbransson Museum: Der Altbau des Museums, ein Pavillon aus den 60er-Jahren, ist in seiner Schlichtheit eines der Highlights am Tegernsee. Neben den Ölgemälden und Zeichnungen Gulbranssons finden Besucher wechselnde Ausstellungen internationaler Größen wie Chagall, Renoir und Richter.

3

Südaustralien

© Ben Goode
Im Land der Beuteltiere: Südaustralien ist ein Naturparadies

Oft wird der Süden Australiens von Reisenden eher vernachlässigt. Völlig zu unrecht, finden wir, denn auch hier gibt es unberührte Strände, endlose Bergketten und Wildnis vom Allerfeinsten. Da wäre zum Beispiel die Insel Kangaroo Island. Auf die rund 5.000 hier ansässigen Anwohner kommen etwa 50.000 Kängurus. Noch dazu wachsen hier mehr als 50 Pflanzen, die sonst nirgendwo auf der Welt gedeihen. Beachtlich! Ein Highlight des Bundesstaates sind zudem die berühmten Weinregionen. Im Barossa Valley etwa werden in langer Tradition einige der weltbesten Rotweine produziert. Neben dem trockenen, fast mediterranen Klima gibt es einen weiteren Grund für die florierende Szene: „Die Weinbautradition hier hat damit zu tun, dass im 19. Jahrhundert sehr viele Deutsche nach Barossa kamen, und die brachten Winzer-Wissen mit. Heute ist hier fast jeder mindestens indirekt verbunden mit der Weinindustrie“, weiß Winzer Damien Tscharke.

Mehr über Südaustralien erfahren Sie in unserem Merian-Podcast.

4

Jerewan

© Jessica Jungbauer
Der Platz der Republik ist ein beliebter Treffpunkt in Jerewan.

Die armenische Hauptstadt Jerewan zählt zu den ältesten Städten der Welt, das Gründungsdatum, 782 vor Christus, liegt sogar 29 Jahre vor dem von Rom. Die Jahrtausende währende Geschichte ist vor Ort deutlich spürbar – während ihre Bewohner und Bewohnerinnen auf diesem satten Nährboden die Gegenwart feiern. Ihren Beinamen als „pinkfarbene Stadt“ trägt Jerewan übrigens wegen des rosa Tuffsteins, der das Stadtbild mit vielen Bauten aus der Sowjetzeit prägt. 

Das kleine Land im Kaukasus – seine Fläche entspricht etwa der Brandenburgs – liegt gewissermaßen in einer geopolitischen Sackgasse, zwischen der Türkei und Aserbaidschan. Nur die Grenzen zu Georgien im Norden und zum Iran im Süden sind offen. Das Nationalsymbol Armeniens, der Berg Ararat, liegt heute auf türkischem Boden. Zurückhaltung gegenüber Fremden würde in dieser Lage nicht überraschen, sie ist aber kaum anzutreffen. Im Gegenteil: Die Herzlichkeit der Armenier ist überwältigend. Weitere Highlights von Jerewan sind die Jahrhunderte alte Weintradition sowie die abendliche Stimmung auf den öffentlichen Plätzen.

5

Chemnitz

© IMAGO/Sylvio Dittrich
Im Rahmen des Klang- und Lichterfestivals ist der Theaterplatz in Chemnitz illuminiert.

Weil Chemnitz mit großem Spaß an sich selbst wächst und gerade noch mal beeindruckend viele Räume dafür schafft – und weil sie randvoll ist mit Kunst- und Architekturgeschichte, wird es 2025 Europäische Kulturhauptstadt. Der Ruf des „Manchester Sachsens”, das zu DDR-Zeiten Karl-Marx-Stadt hieß, gilt bisweilen als eher trist. Dennoch konnte Chemnitz die Jury mit kulturellen Schätzen und Macherqualitäten überzeugen und hat Nürnberg, Hannover, Hildesheim und Magdeburg im Finale um den Titel geschlagen. Von dieser Mentalität schwärmt auch Stefan Schmidtke, Geschäftsführer der Kulturhauptstadt: „Zugreifen, tüfteln, etwas erfinden und auf die Beine stellen: Chemnitz war immer eine Stadt des Machens und sie ist es auf neue, faszinierende Weise auch heute.“

Unter dem Motto „C the Unseen” lädt die Stadt im Jahr 2025 dazu ein, Verborgenes und Unbekanntes zu entdecken.

Traumziele 2025 (06/2024)

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude, deshalb widmen wir uns im neuen Heft auch ganz diesem Gefühl! Bühne frei für die schönsten Reiseziele 2025: Wir entdecken die Kreativ-Labore von Chemnitz, das genauso wie die halb-italienisch, halb-slowenische Stadt Gorizia/Nova Gorica 2025 Europäische Kulturhauptstadt ist. Es geht nach Nova Scotia, in die Expo-Stadt Osaka und in die grandiose Natur Südaustraliens. Wir schnuppern frischen Wind am Tegernsee und tauchen ein in das bunte Leben von Armeniens Hauptstadt Jerewan. Dazu weitere Kultur- und Reisehighlights für das kommende Jahr.

€ 11,90

6

Nova Gorica/Gorizia

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Highlight vor den Toren von Nova Gorica: der Fluss Soča mit der Solkanbrücke.

Es ist ein Novum in der Geschichte der Europäischen Kulturhauptstadt, die alljährlich von der Europäischen Union ernannt wird: 2025 wird erstmals eine grenzüberschreitende Stadt internationale Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Mit dem slowenischen Nova Gorica und dem italienischen Gorizia nähern sich damit zwei Orte an, die auf eine schwierige und von Spannungen geprägte Vergangenheit blicken. Doch wo es Herausforderungen gibt, warten auch Chancen. Das sieht auch der preisgekrönte Pianist Alexander Gadjiev so, der als Botschafter seiner Heimat auftritt: „Gorizia verkörpert das Alte und Klassische, das Aristokratische. Und Nova Gorica das Neue, architektonisch ist die Stadt komplett anders. Sie finden dort viel mehr Brutalismus, viel mehr Metall und eine grundlegend andere Konzeption der Stadt. Die eine Stadt kann, was die andere nicht kann. Und umgekehrt.“

7

Nova Scotia

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Blick auf Lunenburg in Nova Scotia

Nur sieben Flugstunden von Frankfurt entfernt, am östlichsten Punkt Kanadas, liegt eine riesige Halbinsel mit eigener Kultur und Kulinarik, erstaunlicher Natur und dem höchsten Tidenhub der Welt: Nova Scotia. Als „Canada’s Ocean Playground“ ist die Region wie kaum eine andere von den Einflüssen des Meeres geprägt. Kein Ort der Halbinsel im Südosten des Landes ist weiter als 56 Kilometer von der Küste entfernt. Die Provinz allein ist so groß wie Schottland, nach dem sie von den ersten Siedlern benannt wurde, hat aber nur knapp eine Million Einwohner. Weitere zwei Millionen Menschen kommen jedes Jahr zu Besuch, vor allem für das Spektakel der Gezeiten, das auch bei Ebbe höchst eindrucksvoll ist. Neben wilden Rafting-Fahrten im Zodiac haben Reisende die einzigartige Möglichkeit, den Meeresboden der Bay of Fundy zu erkunden. Ein Naturspektakel für alle Sinne.

8

Little Tokyo in Düsseldorf

© Wolfgang Stahr
Eines der vielen japanischen Restaurants in Düsseldorf: das Takumi 6th Spicy Tan Tan Men.

Mit mehr als 8.000 Menschen Mitgliedern hat Düsseldorf die drittgrößte japanische Community in ganz Europa. Die Schätze und Besonderheiten ihrer Kultur kann man hier hautnah erleben – ohne dafür in den Flieger zu steigen. Rund um die Immermanstraße am Hauptbahnhof gibt es zahlreiche Geschäfte und Restaurants, die aus japanischen Traditionen entstanden sind. Ganz gleich, ob Anime-Shop, Ramen-Lokal oder Kunstgalerie: Wer durch „Little Tokyo“ am Rhein schlendert, stößt auf zahlreiche japanische Einflüsse. Die Ursprünge des lebendigen Viertels gehen übrigens auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. Damals siedelten sich japanische Firmen unweit der Schwerindustrie des Ruhrgebiets an. Die Mitarbeitenden brachten ihre kulturellen sowie kulinarischen Bräuche mitten ins Herz von Düsseldorf.

9

New Orleans

© Unsplash/Stella He
Ikonisches Viertel: das French Quarter in New Orleans

Kaum eine Stadt der USA ist so voller Legenden, voller Energie, voller Musik. New Orleans, wegen seiner Lage am Fluss auch „Crescent City“ (Halbmond-Stadt) genannt, zieht seit Jahrhunderten Menschen aus allen Himmelsrichtungen an. Die Franzosen waren hier, nannten sie, in typisch europäischem Kolonialstil, nach der alten Heimat Neu-Orléans. Es folgten die Spanier, die der Stadt ihren unverwechselbaren architektonischen Charakter gaben – weitestgehend gebaut, so viel gehört zur Wahrheit dazu, durch die Arbeit verschleppter und versklavter Menschen. 

Schließlich verkaufte Napoleon die Stadt als Teil der Kolonie Louisiana, die damals noch bis knapp an die kanadische Grenze reichte, an die USA. Das besondere Flair von New Orleans besteht aus dieser Mischung von französischen, spanischen, amerikanischen, karibischen und afrikanischen Einflüssen. Vom Vieux Carré, dem French Quarter, und der lebendigen Jazz-Kultur über innovative kreolische Küche bis zum Voodoo – New Orleans ist ein Melting-Pot, der Besucher in seinen Bann zieht. Im Februar 2025 findet hier der legendäre Super Bowl statt.

10

Museumsinsel Berlin

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200 Jahre Geschichte: die Museumsinsel in Berlin

Die berühmte Berliner Museumsinsel feiert im Jahr 2025 ihren 200. Geburtstag. Das Ensemble, bestehend aus fünf renommierten Häusern, ist eines der bedeutendsten Kultur- und Kunstzentren der Welt und von der UNESCO ausgezeichnet. Dicht aneinander liegen das Alte Museum, das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie, das Pergamonmuseum und das Bode-Museum auf der Spreeinsel. Nicht nur das Innere der eindrucksvollen Gebäude zieht jährlich mehrere Millionen Besucherinnen und Besucher in den Bann, auch die vielfältige Architektur – geprägt von großen Namen wie Schinkel und Stüler – ist sehenswert. Dass die Insel immer in Bewegung bleibt, zeigen auch die derzeitigen Arbeiten vor Ort: Noch bis voraussichtlich 2027 laufen im Pergamonmuseum aufwändige Sanierungsarbeiten. Die Kolonnaden hingegen wurden jüngst frisch eröffnet. Das anstehende Jubiläum feiern die Institutionen 2025 mit einem abwechslungsreichen Programm