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Natur

Der Láscar: Faszinierender Feuerberg in den chilenischen Anden

Über der Atacama-Wüste im Norden von Chile thront, inmitten einer Vulkankette, der Láscar. Er ist einer der aktivsten Feuerberge des Landes. Alle Infos rund um den Láscar finden Sie hier.

Text Milena Härich
Datum 20.09.2023

Der Láscar ist vielleicht nicht so bekannt wie einige andere chilenische Vulkane – etwa der Ojos del Salado, der Villarica oder der Osorno –, doch weil er als nicht besonders gefährlich gilt, eignet er sich bestens für einen Besuch. Die meisten Ausbrüche des Láscar sind von strombolianischen, leichten Eruptionen geprägt und werden in der Regel früh genug vorhergesagt. Trotzdem können Wandernde auf ihrem Weg nach oben am Schwefelgeruch erkennen, dass der Feuerberg in der Atacama-Wüste noch immer brodelt. Ein Blick vom Gipfel ins Innere lässt darüber hinaus erahnen, welche Gefahr potenziell vom Láscar ausgehen kann. 

Wir nehmen Sie mit zu einem der aktivsten Vulkane in Chile und geben Tipps für den Besuch.

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Wo liegt der Láscar?

Láscar in der Atacama-Wüste, Chile © IMAGO/StockTrek Images
Der Láscar befindet sich in der Atacama-Wüste – und damit in einer der trockensten Regionen weltweit.

Der Vulkan Láscar ist rund 70 Kilometer von San Pedro de Atacama entfernt und liegt in den nordchilenischen Anden in der Atacama-Wüste. Er ist eingebettet in eine Gebirgskette mit mehreren Vulkanen – die Feuerberge Aguas Calientes und Acamarachi sind seine direkten Nachbarn. Rundherum: bezaubernd schöne Salzseen in der trockensten Wüste der Erde.

Láscar: Ein komplexer Stratovulkan

Im Grunde besteht der Láscar aus zwei Schichtvulkanen – die Hauptaktivität bei Eruptionen verlagerte sich in den letzten Jahrzehnten mehrmals vom einen aufs andere Eruptionszentrum. Die beiden Eruptionszentren sind fast zwei Kilometer voneinander entfernt. Der Láscar ist auch aufgrund seiner sechs Krater und vielfacher Lavadome ein äußerst komplexer Vulkan, der stets mit Hilfe von Seismologie überwacht wird. Insgesamt misst er an der höchsten Stelle 5.592 Meter – und überragt damit viele seiner Nachbarvulkane und -berge. 

Láscar in Chile: Vergangene Ausbrüche

Dorf Peine in Chile, Rauchwolken des Láscar beim Ausbruch 2022 © IMAGO/Aton Chile
Die Rauchwolken des Láscar waren beim Ausbruch im Jahr 2022 auch noch vom Dörfchen Peine aus zu sehen.

Vor rund 26.500 Jahren fand die größte Eruption des Láscar statt. Seitdem, insbesondere seit dem 19. Jahrhundert, sind die hiesigen Ausbrüche zwar größtenteils explosiv gewesen, aber meist nur leicht bis mittelschwer. Eine von wenigen Ausnahmen war zum Beispiel der Vulkanausbruch im Jahr 1993: Der Láscar beförderte pyroklastische Ströme in die umliegende Atacama-Wüste, die 8,5 Kilometer weit flossen. Der Vulkanexplosivitätsindex (kurz: VEI) lag bei 4. 

Weitere nennenswerte Ausbrüche des Láscar fanden erst wieder ab 2015 statt: Zwar lag der VEI hier nur bei 2 – die Ausbrüche waren strombolianisch –, doch sie hielten bis 2017 an. Die jüngste Eruption wurde Ende 2022 beobachtet. Das Besondere hierbei: Die Vulkanasche stieg bei einem explosionsartigen Ausbruch auf eine Höhe von rund 11.200 Metern. Schon im Vorfeld hatte es für diesen Ausbruch deutliche Warnzeichen gegeben: Es kam in den vorangegangenen Monaten immer wieder zu Wärmeanomalien. Der Ausbruch wird von Forschenden aber häufig auf ein Erdbeben am Vortag, das sich nur wenige Kilometer vom Láscar entfernt ereignete, zurückgeführt. 

Auch darüber hinaus behielten die Behörden vor Ort den Láscar scharf im Blick: Auch noch im Januar 2023 stiegen kilometerhohe Aschewolken auf. Es wird vermutet, dass der chilenische Feuerberg in den letzten Jahren aktiver wurde.

Welche Gefahr geht vom Láscar aus?

Die Gegend unmittelbar am Láscar wird zwar nicht bewohnt, doch nahe gelegene Siedlungen der indigenen Bevölkerung, etwa Camar, könnten bei einem größeren Ausbruch durchaus Schaden tragen. Daher ist es wichtig, die Aktivitäten des Láscar permanent zu überwachen und auf Veränderungen schnell reagieren zu können. So wurde Anfang 2023 zum Beispiel eine erweiterte Schutzzone rund um den Láscar errichtet, die von niemandem betreten werden durfte. Auch für Orte in weiterer Entfernung, wie San Pedro de Atacama, wurden Schutzkonzepte und -maßnahmen erarbeitet, die im Falle eines größeren Ausbruchs direkt angewandt werden können.

Da Chile in einer seismisch aktiven Zone liegt, sind die Bewohner:innen an das grundsätzliche Gefahrenpotenzial der rund 90 aktiven Vulkane im Land gewöhnt. Trotzdem gibt es selten Ausbrüche, die Menschenleben gefährden – auch beim Láscar gibt es keine Berichte über Opfer von vergangenen Ausbrüchen. 

Wanderung zum Láscar

Láscar in der Atacama-Wüste © IMAGO/StockTrek Images
Den Láscar können Interessierte auf einer geführten Wanderung erkunden.

Grundsätzlich – sofern gerade keine Schutzzone errichtet wurde – kann der Láscar auf einer Wanderung erkundet werden. Empfohlen ist die Begehung des Vulkans allerdings nur in Gruppen, die von mindestens einem erfahrenen Guide begleitet werden. Selbst Bergsteiger:innen kommen durch die Höhenluft der Anden in der trockenen Atacama-Wüste an ihre Grenzen und brauchen sehr viel Zeit, um sich zu akklimatisieren. Außerdem können die Flanken des Láscar vereisen, was Steigeisen erforderlich macht. Wer eine Tour auf den Láscar mit Guides bucht, ist auf der sicheren Seite. 

Ein Anbieter für Wanderungen auf den Láscar ist zum Beispiel Ride Atacama“ via Get Your Guide. Die Tour dauert zwölf Stunden. Reisende werden in San Pedro de Atacama abgeholt und auf einer Höhe von 4.600 Metern abgesetzt. Die restlichen 1.000 Höhenmeter werden gemeinsam mit dem Guide zu Fuß zurückgelegt. Oben angekommen, bietet sich ein wunderschönes Panorama ins Innere des Vulkankegels und auf die umliegende Wüste. Die Wanderung mit „Ride Atacama“ kostet rund 188 Euro pro Person.

Auch die Reiseagentur „Contact Chile“ veranstaltet zwölfstündige Wanderungen auf den Láscar. Die maximale Teilnehmerzahl liegt hier bei fünf Personen, der Preis für alle Teilnehmenden beginnt bei 500 Euro. Auch viele Hotels in der Umgebung, etwa in San Pedro de Atacama, bieten geführte Touren und Wanderungen in die Atacama-Wüste an. Informieren Sie sich hier idealerweise direkt an der Rezeption Ihrer Unterkunft.

Achtung: Für schwangere Personen, Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Kinder ist die Wanderung auf den chilenischen Vulkan nicht geeignet.

Rund 70 Kilometer vom Láscar entfernt befindet sich San Pedro de Atacama. Von dieser Stadt aus starten viele Touren in die chilenische Wüste und die Anden. Verschiedene kleine Hotels locken mit hervorragendem Essen, gemütlichen Wellnessbereichen und wunderschönen Zimmern. Zwei davon stellen wir Ihnen näher vor.

Awasi Atacama - Relais & Chateaux

Dieses 5-Sterne-Hotel im Zentrum von San Pedro de Atacama verfügt über zwölf stilvoll eingerichtete Zimmer mit eigenen Terrassen. Gäste schätzen die Privatsphäre des Hotels, das auch von außen kaum als solches erkennbar ist, versteckt es sich doch hinter einer unscheinbaren Lehmmauer. Das Interieur ist dafür umso schöner: Die Suiten sind mit hübschen Strohdächern verkleidet und wurden von präinkaischen Ruinen inspiriert. Jedes Zimmer verfügt über eine private Dusche im Freien. Ein hübscher Spa-Bereich und ein Pool im Außenbereich ergänzen das stilvolle Ambiente hervorragend.

Jedem Zimmer steht ein privater Reiseführer zur Verfügung – außerdem ein Wagen mit Allrad-Antrieb, mit dem sich bestens Ausflüge in die Atacama-Wüste unternehmen lassen. Probieren Sie auch unbedingt das Essen von Küchenchef Juan Pablo Mardones, der aus überwiegend lokalen Zutaten hervorragende Kreationen zaubert. Vor Ort werden zudem Kochkurse angeboten.

Nayara Alto Atacama 

Das „Nayara Alto Atacama“ gehört aufgrund seiner luxuriösen Ausstattung und seines hohen Standards zu den „Leading Hotels of the World“. Es befindet sich nur etwa drei Kilometer von San Pedro de Atacama entfernt, eingebettet zwischen einem Gemüsegarten und zahlreichen Kakteen. Das 5-Sterne-Hotel ist mit Naturmaterialien in Terrakotta-Tönen und anderen Erdtönen eingerichtet, die an die Farbgebung der Atacama-Wüste erinnern sollen. Die beste Zimmerkategorie ist die Suite „Tilo“, die über eine großzügige Regendusche im Freien verfügt. 

Die Wüste liegt hier gleich vor der Tür: Von der Terrasse aus haben Besucher:innen einen grandiosen Ausblick auf diese traumhaft schöne Landschaft. Ein Highlight ist auch das „Puri Spa“ mit verschiedenen Saunen und Ruheräumen, einer Dampfdusche, Mineralbädern, Pools und Whirlpools. Am Abend werden im hoteleigenen Restaurant köstliche nordchilenische Gerichte serviert – der Fokus liegt hier auf Fleisch, Weizen und Mais, die mit viel Gemüse und Körnern ergänzt werden. Ein Grillpavillon im Freien lädt zu geselligen Abenden unter dem chilenischen Sternenhimmel ein. 

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