© iStock/f11photo
Erleben

7 Highlights in Osaka

Innovativ, kulinarisch absolute Spitze und tief verwurzelt in der Historie: Japans drittgrößte Stadt ist der ideale Expo-Schauplatz – 2025 schon zum zweiten Mal. Wir zeigen sieben Highlights in Osaka.

Text Mila Krull
Datum 06.01.2025

Klar, Städte wie Tokio mit der berühmten Shibuya-Kreuzung, der Mount Fuji und der goldene Kinkaku-Ji-Tempel in Kyoto stehen ganz oben auf der Japan-Bucket-List. Wir finden: Auch die Metropole Osaka ist einen Abstecher wert. 

In diesem Jahr noch einmal mehr, denn im Rahmen der Expo ‘25 trumpft die Hafenstadt mit eindrucksvoller Architektur, zukunftsweisenden Innovationen und begeisternder Gastfreundschaft auf. Wir zeigen, welche spannenden Highlights und Sehenswürdigkeiten die quirligen Straßen von Osaka bereithalten.

1

Shinsekai und Tsutekaku Tower

© Osaka Convention & Tourism Bureau
Die Straßen von Shinsekai zählen zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Osaka.

Das bunte Viertel Shinsekai im Zentrum von Osaka hört auf den Namen „Neue Welt“ und ist bekannt für seine Mischung aus modernem Entertainment und traditionellen Geschäften. Als Vorbild für die Gestaltung der Nachbarschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts dienten die Vergnügungsviertel von Paris und New York. Heute schaffen die leuchtenden Schilder, die schmucken Straßenlaternen und das Treiben der Marktstraße Jan Jan Yokocho eine brodelnde Atmosphäre, die Besucher sowohl tags als auch nachts erleben sollten. 

Herzstück des Quartiers ist der berühmte Tsutenkaku Tower, Osakas ikonisches Wahrzeichen samt Aussichtsplattform. Übrigens: Aus heutiger Sicht mag die Stahlkonstruktion nicht besonders hoch erscheinen, als der Turm 1912 in seiner ersten Version und in Anlehnung an den Eiffelturm errichtet wurde, galt er mit seinen 64 Metern jedoch als der höchste in ganz Asien. Wer noch höher hinaus will, kann das Observation Deck im Wolkenkratzer Abeno Harukas oder das Observatory im Umeda Sky Building besuchen. 

2

Dotonbori

© iStock/f11photo
Am Tag wie bei Nacht beeindruckend: das bunte Dotonbori-Viertel in Osaka

Wer tagsüber am Ufer des Dotonbori-Flusses entlang schlendert, kann nur erahnen, was für ein Spektakel sich hier nach Anbruch der Dunkelheit abspielt. Wenn in Japans drittgrößter Stadt die Sonne untergeht, werden in Osakas berühmtem Ausgehviertel die Lichter angeknipst. Dann werden die Fassaden zu bunten, bewegten Bilderteppichen, die sich im Wasser des Dotonbori spiegeln. Viele Meter hoch sind die Neonreklamen – die perfekte Fotokulisse. Einige der Werbeschilder gibt es schon sehr lange, sie sind längst Ikonen, auch wenn sie sich natürlich im Laufe der Jahrzehnte verändert haben – „Running Man“ zum Beispiel. Der wurde vor mehr als 100 Jahren erfunden, um für ein Karamellbonbon der Süßwarenkette Glico zu werben, seit 1935 feiert er unterschiedliche sportliche Erfolge an der Ebisu-Brücke. Wer mehr über die Gegend erfahren möchte, bucht am besten eine Flussfahrt. Wer Dotonbori einfach erleben möchte: rein ins pralle Leben, auch wenn es manchmal eng und drängelig wird. Die Auswahl an Restaurants, Bars, Clubs und Geschäften ist quasi endlos.

3

Expo 2025 in Osaka

© Osaka Convention & Tourism Bureau
Noch nicht ganz fertig: Der „Grand Ring“ auf dem neuen Expo-Gelände in Osaka.

Noch ist die künstliche Insel Yumeshima eine Megabaustelle, am 13. April 2025 soll die Expo dort eröffnet werden. Schon mit der Weltausstellung 1970 setzte Osaka ein globales Statement, mehr als 64 Millionen Besucher kamen zur ersten Expo auf dem asiatischen Kontinent – ein Rekord, der erst 2010 von Shanghai gebrochen wurde. Davon geblieben ist der Expo-Gedenkpark, rund 260 Hektar groß und nach wie vor gerne und gut besucht. „Wie der Rest Japans hat sich auch Osaka seit 1970 erheblich weiterentwickelt. Heute ist die Stadt eine pulsierende Metropole mit fortschrittlicher Infrastruktur, Spitzentechnologie und einer wachsenden Rolle in der globalen Wirtschaft und im Tourismus“, sagt Nicholas van Santen, PR-Direktor der Expo.

Themen wie neue Technologien, Nachhaltigkeit und Inklusion sollen auf der Ausstellung mit dem etwas sperrigen Motto „Designing Future Society for Our Lives“ omnipräsent sein, zugleich wolle man auch der alten japanischen Kultur genügend Raum geben. Dieses Zusammenspiel aus Innovation und Tradition soll das bauliche Highlight der Expo 2025 verdeutlichen, an dem noch gearbeitet wird: Gekrönt wird das 155 Hektar große Inselgelände vom Grand Ring, einer 20 Meter hohen und 615 Meter breiten Holzstruktur des renommierten Architekten Sou Fujimoto. Er und sein Team kombinieren dafür traditionelle japanische Methoden aus der Kunst des Tempelbaus mit modernen Techniken. Bald soll der Ring Tausenden von internationalen Besuchern als Panoramaweg durch die Expo 2025 dienen.

4

Burg von Osaka

© iStock/LeeYiuTung
Mehrfach zerstört und immer wieder aufgebaut: die Burg Osaka

Auf Geheiss des Generals Toyotomi Hideyoshi, der als einer der Reichseiniger Japans in die Geschichte einging, wurde die rund 100 Hektar große Burg von Osaka erbaut. Schnell verhalf der eindrucksvolle Komplex aus dem 16. Jahrhundert der Stadt zu landesweitem Ansehen und gilt seither als Symbol des vereinten Japans. Doch das bedeutungsschwere Bauwerk zog immer wieder auch die Aufmerksamkeit von Feinden auf sich und so wurde die Anlage mehrmals Ziel zerstörerischer Angriffe. Erst im Jahr 1997 gelang es, die beschädigten Gebäude vollständig wieder zu errichten. Heute zählt die Burg mit ihren weitläufigen Parkanlagen samt Kanälen und Kirschbäumen, der Aussichtsplattform und dem Museum zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt, die noch bis in die Jungsteinzeit zu großen Teilen unter der Meeresoberfläche lag. Wer sich für die bewegte Geschichte von Osaka interessiert, findet im benachbarten Historischen Museum spannende Artefakte. Noch dazu geben die Fenster im 10. Stock einen imposanten Ausblick auf die Burganlage frei.

5

Ura Namba

© Osaka Convention & Tourism Bureau
Wer Osaka wie ein Local erleben will, zieht durch die Gassen von Ura Namba.

Wie der Name „Ura“ (dt. dahinter) verrät, liegen die Gassen dieses Quartiers eher im Verborgenen. Abseits der Hauptverkehrsadern bilden sie einen erfrischenden Kontrast zu den hektischen, grellen Vierteln Dotonbori und Shinsekai. Besonders typisch sind die hiesigen Izakayas, wörtlich etwa „Sake-Haus“. Dabei handelt es sich um zwanglose, kneipenähnliche Lokale, die sich mitunter in Wohnhäusern befinden und zu erschwinglichen Speisen und Getränke einladen. Locals treffen sich gern in diesem etwas ruhigeren Ausgehviertel, um durch die vielen Bars und Clubs zu streifen. 

6

Nationales Banraku-Theater

© IMAGO/UIG
Das Banraku-Spiel stammt aus Osaka und blickt auf eine lange Tradition zurück.

Eine außergewöhnliche Kunstform bringen die Puppenspieler des Bunraku-Theaters regelmäßig auf die Bühne. Anders als hiesige Performances richtet sich die im Osaka des 17. Jahrhunderts geborene Tradition vornehmlich an erwachsene Zuschauer und gilt als wichtiges Kulturgut, das von der UNESCO in die Liste des immateriellen Welterbes aufgenommen wurde. Während einer Darbietung agieren lebensgroße Figuren, die in sorgsamer Handarbeit gefertigt werden, miteinander. Bis zu drei professionell ausgebildete Spieler erwecken die Puppen zum Leben und zeigen meist klassische Dramen der japanischen Literaturgeschichte. Begleitet werden die Stücke von einem sogenannten Tayu, einem Erzähler sowie einem Shamisen-Spieler, die die Zuschauer durch die Handlungen führen. Hinweis: Für einige Stücke sind englische Audioguides erhältlich, der Zugang zur Puppenausstellung ist kostenlos. 

7

Speisen, Restaurants und Streetfood

© iStock/martinhosmart
Viele Streetfood-Spezialitäten - wie die Oktopus-Bällchen Takoyaki - stammen aus Osaka.

Begünstigt durch ihre Lage am Meer stieg Osaka zur bedeutenden Handelsmetropole auf.  Auch im Hinblick auf die lokale Küche hatte die umliegende Landschaft großen Einfluss. Während die Bewohner Fisch und Meeresfrüchte sowie importierte Zutaten aus China und Korea über den Seeweg erhielten, sicherte das fruchtbare Hinterland die Versorgung mit Reis, Gemüse und anderen Grundnahrungsmitteln. Bereits im 17. Jahrhundert hatte sich in Osaka so eine einzigartige Kulinarik entwickelt, die der Stadt ihren heutigen Spitznamen bescherte: „Kuidaore“ – die „Stadt, in der man bis zum Umfallen isst“. Wohlhabende Händler und Kaufleute gaben ihr Vermögen bereitwillig für neue Aromen und hochwertige Zutaten aus, sodass Osakas Fine-Dining-Lokale auf eine lange Tradition zurückblicken. Mehr als 80 von ihnen sind derzeit mit mindestens einem Michelin-Stern ausgezeichnet. 

Auch in Sachen Streetfood gilt die Hafenstadt als internationaler Hotspot für Foodies. Typisch und weit verbreitet ist „Konamon“, was übersetzt etwa „Dinge aus Mehl“ bedeutet und unterschiedlichste Teigspeisen beschreibt. Bekannte lokale Gerichte sind die frittierten Oktopus-Bällchen Takoyaki sowie Okonomiyaki, eine Art herzhafter Pfannkuchen auf Ei- und Kohlbasis, der nach Belieben mit Fisch, Fleisch und Gemüse verfeinert und auf einer heißen Platte am Tisch zubereitet wird. Fündig werden Feinschmecker zum Beispiel in den Straßen von Shinsekai, auf dem Kuromon Markt oder in der Shinsaibashi-Suji Einkaufsstraße. 

Das könnte Sie auch interessieren

© iStock/DaLiu
Aktiv
Herbst in Deutschland: Die 7 schönsten Ausflugsziele

Apfelkuchen, Kürbissuppe und frische Pilze: Kulinarisch ist der Herbst kaum zu übertreffen. Und auch die Natur präsentiert sich im Oktober von ihrer aufregenden Seite. Wir zeigen sieben Orte, die im Herbst einen ganz besonderen Zauber entfalten.

© iStock/Barichivich
Erleben
7 einzigartige Strände in Südafrika

Weißer Sand, Felsenklippen, tosendes Meer und unberührte Buchten: Wer Südafrikas Küsten besucht, hat die Qual der Wahl. Von Kapstadt bis KwaZulu-Natal, vom Atlantik bis zum Indischen Ozean: Wir zeigen empfehlen sieben besonders beeindruckende Strände rund um das Kap.

© IMAGO / robertharding
Sehenswürdigkeiten
Chania: 7 Tipps für die romantische Hafenstadt

Malerische Gassen und im Herzen ein venezianischer Hafen: Chania auf Kreta verspricht Romantik und griechisches Flair. Wir zeigen sieben besondere Orte in der Stadt.

© IMAGO/Zoonar
Erleben
7 außergewöhnliche Weihnachtsmärkte in Deutschland

Es muss nicht immer der klassische Weihnachtsmarkt im Stadtzentrum sein: In ganz Deutschland finden in der Adventszeit Märkte statt, die neben Glühwein und gebrannten Mandeln mit besonderen Kulissen, Konzepten oder Themen locken. Wir stellen sieben Geheimtipps vor.