© @Mt. Shiude, Mitoyo, Japan
Natur

Kirschblüte in Japan: Die schönsten Orte in Setouchi

Wenn sich im Frühjahr die zarten Knospen der Kirschbäume in Japan entfalten, verneigt sich ein ganzes Land vor der rosa-weißen Pracht. Wir zeigen Ihnen acht bezaubernde Orte zur Kirschblüte in Setouchi.

Datum 06.02.2024

Hanami, das gemeinschaftliche Betrachten der Kirschblüte, hat in der japanischen Region Setouchi eine lange Tradition. Überall im Inselstaat wird das Frühjahr begrüßt, zu Ehren der Kirschblüte als wichtiges Symbol der japanischen Kultur feiert das Land Feste und Veranstaltungen.

Der pastellfarbene Zauber beginnt auf den westlichsten Inseln von Kyūshū und breitet sich von dort Richtung Nordosten aus. Mitte März erreicht die Blüte das Seto-Binnenmeer und die angrenzende Region. Wir zeigen Ihnen acht bezaubernde Orte zur Kirschblüte in Setouchi.

Wann ist in Japan Kirschblütenzeit 2024?

Die Kirschblüte in Japan dauert nur wenige Wochen. Das Spektakel beginnt in der Regel gegen Mitte oder Ende März in der Provinz Kyūshū, da die Temperaturen hier milder sind als im Rest des Landes. Von dort aus wandert die Blüte ostwärts. Erst im Mai blühen die Kirschbäume auf Hokkaido. Da sich das Naturschauspiel wie ein Wetterphänomen verhält, wird die Wanderung auch als „Kirschblütenfront“ bezeichnet. 

Kirschblüte in Japan: Bedeutung der Tradition Hanami

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Die Tradition des „Hanami“ – des gemeinschaftlichen Betrachtens der Kirschblüte – gibt es schon seit dem 11. Jahrhundert.

Die Geschichte der Feierlichkeiten geht bis in die Nara-Zeit (710-794) zurück. Damals war jedoch von der Ume-Blüte, dem traditionell japanischen Pflaumenbaum, die Rede. Die Tradition des „Hanami“ wurde erstmals im 11. Jahrhundert beobachtet. Um Naturgeister zu ehren, brachten Menschen zur Frühjahrsblüte Opfergaben, tranken gemeinsam Sake und widmeten sich dem Schauspiel in Kunst und Literatur. Seither ist die Kirschblüte in Japan eine Metapher für das Leben als Ganzes, die Schönheit und den Aufbruch und erinnert gleichzeitig an die Vergänglichkeit. 

Die schönsten Orte der Kirschblüte in Setouchi

Rund um das Seto-Binnenmeer erstreckt sich die Region Setouchi mit sieben Präfekturen. Auch während der beliebten Reisezeit zur Kirschblüte im Frühjahr finden sich hier ruhige Ortschaften, herrliche Landschaften, Berge, Parks und Gärten.

1

Shiudeyama: Atemberaubende Aussicht

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Atemberaubend: der Blick aufs Seto-Binnenmeer vom Shiudeyama aus.

Eine Aussicht, die schon die „New York Times“ bewarb: Vom Berg Shiudeyama haben Besucher:innen einen atemberaubenden Ausblick auf das Seto-Binnenmeer. Wer gern einmal durch wilde Kirschbäume wandern würde, kann den 352 Meter hohen Aufstieg zu Fuß absolvieren. Entspannter erreicht man den Gipfel samt Aussichtsplattform mit dem Auto. 

Übrigens: Ein Ausflug zum Shiudeyama lohnt auch im Sommer. Dann blühen hier Tausende Hortensien in strahlendem Blau.

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Hinoyama Park: Panorama über Shimonoseki

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Neben etwa 1.000 Kirschbäumen finden Gäste im Hinoyama Park auch zauberhafte Tulpen.

Rund 1.000 Kirschbäume liegen den Besucher:innen des Hinoyama Parks zu Füßen. Die Anlage erhebt sich 260 Meter über der Stadt Shimonoseki und eröffnet einen beeindruckenden Panoramablick. Neben den Kirschbäumen blühen hier auch mehr als 40.000 Tulpen, die Shimonoseki als Geschenk und Zeichen der Freundschaft von ihrer Partnerstadt Istanbul erhielt. 

Auch bei Nacht ist die Aussicht auf die glitzernden Lichter der Straßen und Schiffe spektakulär. Wer will, kann den Park auf einem gut ausgebauten Wanderweg erreichen. Alternativ pendelt eine Seilbahn auf den Gipfel.

3

Kirschblüte in Setouchi: Der Ritsurin-Garten

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Der Ritsurin-Garten ist eine der größten Parkanlagen in ganz Japan.

Japan wahrt seine Gartenkultur in langer Tradition. Auch der Ritsurin-Park in Takamatsu blickt auf eine 400 Jahre alte Geschichte zurück. Seit jeher zählt die Anlage mit ihren 75 Hektar zu den größten des Landes und erfreut sich stetiger Beliebtheit. 

Aufgrund der saisonalen und vielfältigen Pflanzen können sich Besucher:innen das ganze Jahr über an unterschiedlichen Naturschauspielen erfreuen. Während im Frühjahr Pflaumen, Magnolien und Kirschen blühen, folgen im Sommer Wisterien, Lilien und Lotusblumen. Im Herbst und Winter färben sich der knallrote Ahorn und die Kamelien.

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Fahrradweg Yumeshima Kaido: Pastellfarbene Blütenpracht

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Der Fahrradweg Yumeshima Kaido verbindet insgesamt vier Inseln miteinander und bietet herrliche Ausblicke.

Eine Route durch die rosafarbene Blütenpracht: Wer im Frühjahr den Fahrradweg Yumeshima Kaido entlang fährt, findet sich in einer märchenhaften Welt wieder. Mehr als 3.000 Kirschbäume läuten rund um den Berg Sekizen den Frühling ein. Der Weg verbindet vier Inseln über mehrere Brücken und führt ohne Ampeln, Tunnel und hektischen Verkehr durch die blühende Landschaft.

5

Bergdorf Maniwa: Der Daigo-Sakura

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Spektakulär zur Kirschblüte ist auch der Daigo-Sakura, der bereits 1.000 Jahre alt sein soll.

Ein einzelner Baum im Zentrum des Bergdorfes Maniwa hat das Herz vieler Japaner:innen erobert. Der Daigo-Sakura zählt zu den 100 schönsten Bäumen des Landes und soll bereits 1.000 Jahre alt sein. 

Wenn er in voller Blüte steht, hebt sich sein rosafarbenes Kleid vom blauen Himmel und grünen Wäldern ab. Dann fällt es schwer, den Blick von diesem Wunder der Natur zu wenden. Namensgeber des Kirschbaumes soll Kaiser Go-Daigo gewesen sein, der auf seinem Weg ins Exil einst hier anhielt, um die prächtigen Blüten zu bestaunen. 

6

Die schönsten Orte der Kirschblüte in Japan: Shizuki-Park

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Im Shizuki-Park lässt sich mit Glück auch der Midori Yoshino, ein sehr seltener Kirschbaum, entdecken.

Auf dem Gipfel des Berges Shizuki erinnern die Ruinen der Burg Hagi an die Edo-Zeit. Auch wenn ein Großteil nicht mehr steht, so zeugen der Shizukiyama-Schrein und ein Teepavillon noch immer von der eindrucksvollen Vergangenheit. 

In der Parkanlage rund um die Burg wachsen mehr als 600 Kirschbäume, darunter auch eine ganz besondere Sorte. Wer die Augen aufhält, entdeckt den Midori Yoshino – ein seltener, schneeweißer Kirschbaum, die nur in Hagi blüht.

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Myooji-Tempel: Magischer Ort in Setouchi

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Alleine die Trauerkirschbäume am Myooji-Tempel sind eine Reise wert.

Nicht nur ganze Landstriche, auch einzelne Bäume sind eine Reise wert. So etwa die zwei Trauerkirschbäume am Myooji-Tempel in Koka. Die alten Gewächse stehen auch nach mehr als 80 Jahren noch in voller Blüte, ihre tief hängenden Äste wirken vor der malerischen Tempel-Kulisse wie das Motiv eines Gemäldes. Ganz in der Nähe reihen sich weitere Kirschbäume ans Ufer des Someiyoshino-Flusses. 

8

Fudekageyama: Beliebter Aussichtspunkt

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Der Fudekageyama ist nicht besonders hoch, gewährt aber dennoch einen fabelhaften Ausblick.

Verglichen mit dem Berg Fuji ist der Fudekageyama wohl eher ein Hügel. Dennoch ist die Aussicht vom Observatorium auf den Seto-Binnensee einzigartig. 

Umgeben vom Setonaikai-Nationalpark, blühen hier im Frühjahr rund 2.000 Kirschbäume – ihre Kronen spiegeln sich leicht im Glitzern des Sees. Den Spot erreichen Sie vom Bahnhof Hiroshima in nur 20 Minuten per Zug. Auch deshalb ist der Fudekageyama während der Kirschblüte meist gut besucht.

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