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Erleben

Bahnhofsguide Zürich: Die besten Hotels, Läden und Restaurants

Rund um das prachtvolle Bahnhofsgebäude liegen jede Menge einzigartige Läden, Cafés und Restaurants. Zwölf gute Gründe, hier nicht nur umzusteigen.

Text Eva Biringer
Datum 17.04.2025

Noch in den 90ern war die Langstrasse an Zürichs Hauptbahnhof geprägt vom Rotlichtmilieu. Heute summt die Gegend vor Aufbruchstimmung, schöne Geschäfte und Restaurants reihen sich aneinander. Erbaut wurde der Bahnhof Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil der Neorenaissance, rund 400.000 Menschen täglich steigen an Werktagen in einen der rund 3.000 Züge, die hier halten. Alles ist schweizerisch blitzeblank, in den WC-Räumen liegt Parkett – warum nicht ein wenig länger bleiben? Wir haben die besten Tipps gesammelt und sie auf einer Karte verewigt.

1

25hours Hotel

© 25hours Hotel
Levantinische Vielfalt gibt es in Form verschiedenster Mezze im NENI, dem Restaurant im 25hours Hotel.

Der Gestus dieses Hauses ist jugendlich, die 170 großzügig bemessenen Zimmer sind ausgestattet mit Handfilter-Kaffeekanne und gläsernen Duschwänden. Weitere Pluspunkte sind Sauna, Dachterrasse und das moderne Gym, alle mit Blick auf die Gleisanlagen. Wie in Hamburg, Berlin und Co. ist auch hier die österreichische Köchin Haya Molcho für das kulinarische Konzept verantwortlich. Im Hotelrestaurant Neni gibt es Küche des Mittelmeerraums, so finden sich am Frühstücksbuffet auch Hummus und Shakshuka. 

Übrigens: Hier kommen Sie zu unserem Gewinnspiel mit dem 25hours Hotel Zürich West, dem zweiten Ableger der Kette in Zürich.

Mehr Infos zum 25hours Hotel Zürich Langstrasse

2

Boutique Hotel Josef

© Zürich Tourismus
Das Hotel Josef ist ein kleines Boutique-Hotel mit nur 32 Zimmern.

Nur 300 Meter sind es vom Hauptbahnhof zu diesem Boutique-Hotel mit elegant gestreiften Markisen. Statt einer Rezeption gibt es einen Self-Check-in. Die Funktion einer Lobby übernimmt ein von zahlreichen Kugellampen erhelltes Café, das auch für Gäste zugänglich ist, die nicht im Hotel wohnen. Dort wird auch das italienische Frühstück serviert. Die 32 Zimmer sind mit Boxspringbetten ausgestattet.

Hier lesen Sie mehr zum Boutique Hotel Josef

3

The Counter

© Lukas Lienhard
Klein, aber chapeau: norwegische Jakobs­muscheln mit Kürbis im The Counter.

Mitja Birlo stammt aus Berlin, kochte mehrere Jahre lang auf Zwei-Sterne-Niveau im Bergrefugium Vals und ist nun in Zürich gelandet. An der langen Nussbaumtheke und einem Gemeinschaftstisch serviert Birlo, der schon vom Gault&Millau als Koch des Jahres ausgezeichnet wurde, faszinierende Gänge wie Pilzdumplings, Kalmarpasta mit Thaiöl und Tentakelcrunch oder badischen Spargel mit Zitronengras-Beurre-blanc und Tomatenwasser-Crumble. Neben einer klassischen Weinkarte bietet seine Partnerin, die Sommelière Florentina Birlo, auch eine exzellente alkoholfreie Begleitung an. All das in einem in Waldtönen gehaltenen Raum, dessen halb transparente Vorhänge den Blick auf den Bahnhofsvorplatz freigeben.

Speisen und Reservierungen im The Counter

4

Soeder

© Zürich Tourismus/David Hubacher
Eine Atmosphäre zwischen Palast und Labor: exquisite Pflegeprodukte beim Seifenhersteller Soeder.

Der Wunsch, sich die Hände zu waschen, ist ein natürlicher Impuls in einem Bahnhof: Wie gut, dass sich im Südtrakt ein Flagship-Store des Zürcher Seifenherstellers Soeder befindet. Kathedralenartig wirkt der sieben Meter hohe Raum mit den Sandsteinwänden. Entsprechend sakral werden die Produkte präsentiert, wobei das Ausprobieren am Waschbecken unbedingt erwünscht ist. Das Sortiment umfasst flüssige und feste Seifen, aber auch Deos, Gesichtssprays und Körperöle. Sie duften nach Wiesentau, Lavendelfeldern oder Kräutergärten. Als Basis dienen kalt gepresste Öle und natürliche Zutaten wie Honig und Weizen, auf Zusatzstoffe wird verzichtet. Die nachfüllbaren Glasflaschen in Apothekeroptik sind auch ein schönes Souvenir. 

5

Brasserie Süd

© Lukas Lienhard
Wunderschönes Ambiente: die Brasserie Süd in Zürich.

Pastellfarbene Stuckdecke, tannenfarbene Samtgarnituren: Dies ist eines der schönsten Restaurants von Zürich. Hinter dem Ende 2023 eröffneten Projekt stecken Valentin Diem und Nenad Mlinarevic, sie verarbeiten hervorragende, vorwiegend lokale Produkte zu köstlichen, dabei nie komplizierten Tellern. Die Jahrgangssardine ruht auf Sauerteigbrot der Collective Bakery, der Pastafreunde-Ravioliteig wird mit Ricotta gefüllt und mit Trüffeln bedeckt. Nach dem Hauptgang rollt ein Dessertwagen an den Marmortisch. 

Mehr über die Brasserie Süd in Zürich

6

Kaspar Blumen

Nur 20 Quadratmeter groß ist dieser vom Designkollektiv Ortreport gestaltete Shop am Beginn der Zollstraße. Die Einrichtung ist minimalistisch, nichts soll von den Blumengestecken ablenken. Verkauft wird ausschließlich saisonale Ware mit transparenter Lieferkette. Besonders bekannt ist Kaspar Blumen für italienische Feigen und Zitronen am Zweig. Auch Schweizer Keramik steht zum Verkauf.

7

Gelateria di Berna

Gegründet wurde die Gelateria di Berna in Bern von den Brüdern Michael, David und Hansmartin Amrein, die das Eishandwerk wiederum in Verona lernten. Kühn sind ihre Kreationen, von denen stets rund 20 im Wechsel angeboten werden: etwa Zimtschnecke, Rote Bete, Raps oder Erbse-Karotte. Alles bio, alles hausgemacht, mit überwiegend regionalen Zutaten. Nicht entgehen lassen sollte man sich Pistazie und das vegane, angenehm bittere Schokosorbet.

Weitere Infos über die Gelateria di Berna

8

Sula

Schon vom Schaufenster aus funkelt jener Galaxie-Print-Teppich, mit dem Nadja Stäubli bekannt wurde und der auch in der Brasserie Süd ausliegt. Nach ihrem Fotografiestudium begann die Schweizerin, Teppiche zu gestalten, zunächst unter dem Namen Schoenstaub. Nach und nach erweiterte sie ihr Sortiment um Decken, Tabletts, Keramik, Glas, Taschen und Handtücher. All das gibt es im Showroom der in Sula umbenannten Marke. Knallblaue Wände und farbenfrohe Objekte heben die Stimmung. Wer lieber auf Kakteen, Leoparden oder Schlangen tritt, wird ebenfalls fündig. Abgesehen davon hängen Fotoarbeiten der Gründerin an der Wand, Bilder von koreanischen Mülleimern und rosaroten Flaschenautomaten, Beweise für Stäublis Vorliebe für eine alltagsnahe, fröhliche Analog-Optik. 

Zum Sula-Shop

9

Gül Restoran

Türkische Küche in Bahnhofsnähe erschöpft sich oft in der Frage „Kräuter, Knoblauch, scharf?“. Glücklicherweise gibt es das Gül, wo man sich fühlt wie bei einer Großfamilie. Hinter dem Projekt steckt Elif Oskan, Zürcherin mit türkischen Wurzeln. Herausragend sind ihre Mezze, Vorspeisen wie die Holzofen-Yufkas oder Mama Oskans Eiersalat. Als Hauptgang gibt es İçli Köfte und Pide- und Lahmacun-Variationen, zum Dessert Baklava mit Earl-Grey-Eis. Außer sonntags ist nur abends geöffnet.

Mehr Infos zum Gül

10

Zuriga

Schweizer Ingenieurskunst, gepaart mit italienischer Eleganz, das zeichnet die Kaffeemaschinen von Zuriga aus. Die Idee des Gründers Moritz Güttinger war ein leicht handhabbarer Siebträger, zudem sollten alle Teile in der Schweiz gefertigt werden. Herausgekommen sind eine platzsparende Maschine mit oder ohne Milchschäumfunktion sowie eine Kaffeemühle, die allesamt höchsten Ästhetikansprüchen genügen. Überzeugen kann man sich davon im in der Zollstrasse gelegenen Showroom, auch in Form eines frisch gebrühten Espressos.

Hier geht's zum ZURIGA Store

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miró manufactura de café

© Geraldine Recker
In der miró manufactura de café gibt es Kaffee ausschließlich aus fair gehandelten Bohnen.

Gut versteckt im zweiten Untergeschoss des südlichen Bahnhofstrakts befindet sich das kleine Café. Für ihr Geschäftsmodell ließen sich die Brüder Daniel und David Sanchez von australischer Kaffeekultur inspirieren. Geröstet wird in Zürich mit fair gehandelten Bohnen, die es auch zum Mitnehmen gibt. 

Zur Webseite von miró manufactura de café

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Museum für Gestaltung

© ZHDK
Alles gut und schön: Exponate im Stammhaus des Museums für Gestaltung

Zürichs bedeutendstes Designmuseum ging aus dem 1875 gegründeten Kunstgewerbemuseum hervor. Mehr als 500.000 Objekte umfasst die Sammlung, unterteilt in Design, Grafik, Kunstgewerbe und Plakat. Zu sehen gibt es einen Teil davon im wenige Straßen vom Hauptbahnhof entfernten Toni-Areal mit der Zürcher Hochschule der Künste. Hinzu kommen zwei weitere Standorte: das denkmalgeschützte und tiefgreifend sanierte Stammhaus von 1933 in der Ausstellungsstraße und ein von Le Corbusier gestalteter Pavillon im Außenbezirk Seefeld. 

Mehr zum Museum für Gestaltung

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