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Roadtrip

Atlantikstraße: Roadtrip auf der schönsten Küstenstraße Norwegens

Atlanterhavsvegen, Straße des Meeres oder die schönste Autostrecke der Welt: Die Atlantikstraße in Norwegen trägt viele Namen. Was diese Panoramaroute so besonders macht, lesen Sie hier.

Text Milena Härich
Datum 09.10.2023

Immer an der Küste entlang führt die berühmte Atlantikstraße im Westen von Norwegen (auf Norwegisch: Atlanterhavsvegen). Dabei passieren Reisende acht Brücken, die verschiedene Inseln und zerklüftete Schären auf dem Weg miteinander verbinden. Aufgrund ihrer Beliebtheit und der Nähe zur unberührten Natur zählt die Atlantikstraße zu den 18 ausgewiesenen Landschaftsrouten in Norwegen. Mit Glück können Autofahrer:innen hier sogar Robben erspähen. Wenn die tosende Gischt des Nordatlantiks gegen die Leitplanken schlägt und sich die Sonne über der Storseisund-Brücke absenkt, ist das Ambiente rundum perfekt. 

Merian verrät Ihnen alle Details zur Atlantikstraße und gibt Tipps für den einzigartigen Roadtrip an der Westküste Norwegens. 

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Wo ist die Atlantikstraße in Norwegen?

Luftaufnahme der Atlantikstraße in Norwegen © IMAGO/Westend61
Die Atlantikstraße ist die schönste Küstenstraße Norwegens – und vielleicht sogar Skandinaviens.

Die Atlantikstraße befindet sich an der Westküste von Norwegen, zwischen Bud und Kristiansund. Der berühmteste Abschnitt der Panoramastraße ist ein Teil der R64 und verbindet das Dorf Vevang auf dem Festland mit Kårvåg auf der Insel Averøy. Reisende können aber auch auf der R64 weiter nördlich bis nach Kristiansund fahren oder ab Vevang in Richtung Süden die Nationalstraße 663 nehmen, um die beliebte Atlantikstraße weiter zu verfolgen. 

Wie lang ist die Atlantikstraße in Norwegen?

Auto fährt über die Storseisund-Brücke, Atlantikstraße © IMAGO/Cavan Images
Die Atlantikstraße ist zwar nicht besonders lang, lockt aber an vielen Stellen mit spannenden Sehenswürdigkeiten.

Der berühmt-berüchtigte Abschnitt der Atlantikstraße zwischen Vevang und Kårvåg, der zugleich der spektakulärste ist und die meisten Tourist:innen anzieht, ist nur etwas mehr als acht Kilometer lang. Oft wird allein dieser Streckenabschnitt als Atlantikstraße bezeichnet, doch die norwegische Route Atlanterhavsvegen führt sowohl nach Norden als auch nach Süden noch etwas weiter. Die ganze Strecke zwischen Bud und Kristiansund misst 65 Kilometer.

Wann wurde die Atlantikstraße gebaut?

Die Atlantikstraße gibt es erst seit wenigen Jahrzehnten. Ursprünglich wurde die Küstenstraße geplant und gebaut, um Handelswege zu erschließen und den Export von Waren zu erleichtern. Dass die Atlantikstraße später ein solcher Touristenmagnet werden würde, war bei ihrer Planung in den 1970er-Jahren wohl noch niemandem klar. Am 7. Juli 1989 wurde die Panoramaroute nach sechsjährigen Bauarbeiten eröffnet – und ersetzte damit eine bis dato vorhandene Fährverbindung zwischen den hiesigen Inseln – darunter Skarvøya, Eldhusøya und Geitøya.

Was ist das Besondere an der Atlantikstraße?

Storseisund-Brücke, Teil der Atlantikstraße, bei Sonnenuntergang © IMAGO/Cavan Images
Magisch: die berühmte Storseisund-Brücke bei Sonnenuntergang.

Besonders eindrucksvoll an der Atlantikstraße ist die Streckenführung zwischen den Inseln wie Eldhusøya und Geitøya: Insgesamt acht Brücken verbinden die Schären und Eilande zwischen Vevang und Kårvåg miteinander und gewähren atemberaubend schöne Panoramen auf das Europäische Nordmeer und die wilde Landschaft ringsherum. Die Kombination aus Natur und meisterhafter Ingenieurskunst, die insbesondere in der 260 Meter langen, geschwungenen Storseisund-Brücke sichtbar wird, ist einzigartig. Mit Glück können Autofahrer:innen direkt bei der Fahrt oder an einem der vielen Aussichtspunkte an der Küste außerdem Seevögel und Robben entdecken.

Auch für Angler:innen ist die Region, die die Atlantikstraße durchquert, einmalig: Das Wasser ist hier reich an Seelachs, Dorsch und Makrele. Verschiedene Angelplätze locken mit besonders guten Bedingungen zum Fischen.

Zahlreiche Firmen haben bereits die Schönheit der Atlantikstraße erkannt und für sich genutzt. So drehten etwa „Alfa Romeo“ und „Porsche“ auf der eindrucksvollen Küstenstraße ihre Imagefilme. Bei Filmfans bekannter sind sicherlich die Szenen aus dem James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ (2021), die auf der Atlantikstraße gedreht wurden. 

Wichtig zu wissen: Die Atlantikstraße ist zu jeder Jahreszeit befahrbar; sie wird nur bei Extremwetter zeitweise gesperrt. Auch Fahrradfahrer:innen dürfen sie befahren.

Was kostet die Atlantikstraße?

Regenbogen über der Atlantikstraße in Norwegen © IMAGO/Cavan Images
Die Atlantikstraße ist mittlerweile komplett kostenlos befahrbar.

Alle Etappen der Atlantikstraße sind mittlerweile gebührenfrei zu befahren; die Mautgebühr im Atlantiktunnel wurde 2020 abgeschafft.

Atlantikstraße in Norwegen: Die schönsten Sehenswürdigkeiten auf dem Weg

Atlantikstraße, Insel Geitøya © IMAGO/imagebroker
Die Atlantikstraße lockt mit zauberhafter Natur überall am Wegesrand.

Die Fahrt auf der Atlantikstraße ist schon eine Sehenswürdigkeit für sich: Die tosenden Wellen, die sich ihren Weg bis hoch zu den Leitplanken bahnen, der Ausblick auf die zerklüfteten Felsen der kleinen Schären ringsherum und das Freiheitsgefühl, das Autofahrer:innen hier ergreift, sind einmalig. Nicht nur auf dem acht Kilometer langen, weltberühmten Weg zwischen Vevang und Kårvåg locken zahlreiche hübsche Orte und Aussichten, auch die erweiterte Route sowohl weiter südlich in Richtung Bud als auch nördlich bis Kristiansund lohnt. Die schönsten Sehenswürdigkeiten entlang der Atlantikstraße stellen wir Ihnen hier vor.

Start des Roadtrips in Bud: Pittoreskes Fischerdorf

Wer von Süden aus die Atlantikstraße entlang fahren möchte, startet im Fischerdörfchen Bud. Der Ort zählt zwar gerade einmal 800 Einwohner:innen, war im 16. und 17. Jahrhundert aber der wichtigste Handelsplatz zwischen Trondheim und Bergen. Heute ist Bud vor allem eine Ort der Ruhe – und bietet zugleich mehrere gute Restaurants, die fangfrischen Fisch servieren.

Aussichtspunkt Askevågen: Panoramablick aufs Meer

Auf dem Weg von Bud in Richtung Vevang sollten Sie unbedingt am Aussichtspunkt Askevågen aussteigen und den Blick schweifen lassen. Es handelt sich hier um eine recht kleine Plattform am Ende einer Mole, die von etwa brusthohen Glasscheiben eingerahmt wird und einen einzigartigen Blick auf das Meer bietet.

Storseisund-Brücke: Das Wahrzeichen der Atlantikstraße 

Die Storseisund-Brücke ist definitiv die imposanteste der acht Brücken auf dem Weg zwischen Vevang und Kårvåg. Sie misst eine Länge von rund 260 Metern und ist 23 Meter hoch. Die Storseisund-Brücke verbindet Skipsholmen mit der Insel Eldhusøya und ist an einer Stelle so geschwungen, dass es fast so scheint, als führe sie ins Nichts. Die Ausblicke von der Brücke sind indes phänomenal schön. 

Eldhusøya: Insel mit bezauberndem Rundweg

Die Insel Eldhusøya lohnt für einen Ausstieg und lädt zum Verweilen ein. Ein Rundweg für Wandernde und Spaziergänger:innen führt über kleine und größere Hügel und gewährt eindrucksvolle Ausblicke auf das Meer, die umliegenden Berge, die imposante Storseisund-Brücke und den Pflanzen- und Tierreichtum der Insel. Auf dem Eiland finden Besucher:innen auch ein Café, das im Sommer seine Türen öffnet. Hier, am Rande des Gebäudes, findet sich der bekannte „schwebende Aussichtsweg“, der nochmals einen anderen Blickwinkel auf die Insel und das Europäische Nordmeer zu Füßen bietet. 

Insel Geitøya: Ursprüngliches Eiland

Der nächste Zwischenstopp auf dem Weg nach Kårvåg ist die etwas kleinere, felsige Insel Geitøya. Hier entdecken Reisende unberührte Natur und erhalten einen einzigartigen Ausblick auf die umliegenden Schären der norwegischen Küste. 

Kristiansund: Stadt mit maritimem Flair

Wer die komplette Route der Atlantikstraße bis nach Norden entlangfährt, kommt in der Stadt Kristiansund in der Provinz Møre og Romsdal an sein Ziel. Die Hafenstadt lockt mit maritimem Flair und mit dem beliebten „Nordmørsmusea“, dem Museum für nordmaurisches Kulturerbe. Besonders spannend ist hier die Mellemverftet, eine Schiffswerft aus dem Jahr 1856, die in das Museum eingegliedert ist.

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Blick von der Insel Eldhusøya auf die Atlantikstraße
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Idyllisch: das Fischerdorf Bud
© IMAGO/Ingo Wächter
Die berühmte Storseisund-Brücke

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