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Genuss

5 besondere Restaurants und Cafés in Triest

Im einst habsburgischen Triest verbinden sich noch heute österreichische und italienische Einflüsse auf einzigartige Weise. Insbesondere die Kulinarik der Stadt ist geprägt von ihrer Vergangenheit und überrascht Reisende mit außergewöhnlichen Twists.

Text Milena Härich
Datum 20.06.2024

Spaghetti, aber auch Sauerkraut. Wein, aber auch Bier: Die Bandbreite an kulinarischen Einflüssen in der italienischen Stadt Triest ist groß – und für viele Reisende, die zum ersten Mal hierherkommen, auch sehr überraschend. Dabei haben die Triestiner:innen es geschafft, ihre habsburgische Vergangenheit und damit einhergehende Traditionen so gut wie möglich zu bewahren, ohne ihre Zugehörigkeit zu Italien zu leugnen. 

Das wird eindrucksvoll deutlich, wenn man durch die Straßen und Gassen von Triest wandelt und neben Pizzerien und Eisdielen auch die typischen Triestiner Buffets vorfindet. Und wenn es in den Bäckereien im Borgo Teresiano nicht nur vor Cantuccini wimmelt, sondern auch Sachertorte und Apfelstrudel in der Auslage liegen. 

Ob außergewöhnliche Sterneküche, bodenständiges Buffet oder historisches Kaffeehaus: Merian zeigt Ihnen fünf besondere Restaurants und Cafés in Triest, die einen Besuch lohnen.

1

Harry’s Piccolo

In diesem Restaurant im Grand Hotel Duchi d’Aosta, direkt am Hauptplatz Piazza dell’Unità d’Italia, kreieren die Chefköche Matteo Metullio und Davide De Pra erlesene Gerichte. Steinbutt mit gegrillten Kräuterseitlingen, Taubenbrust mit Lakritze und Sellerie oder Risotto mit Sardellen und Kapern: Die Kreativität der Köche kennt keine Grenzen. Das Harry’s Piccolo durfte sich deshalb bereits über zwei Michelin-Sterne freuen. Der Sommelier des Hauses empfiehlt zum Essen gerne einen der hochwertigen Weine – aus Italien, Österreich, Slowenien, Frankreich oder Deutschland.

2

Buffet da Pepi

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Das Buffet da Pepi ist seit mehr als 100 Jahren eine feste Institution in Triest.

In diesem Gasthaus wird österreichisch-ungarische Tradition gelebt: Serviert werden vor allem Fleischplatten mit Schwein – fast jedes Teil des Schweins wird verarbeitet –, aber auch Bier und Wein. Zum Dessert gibt es Tiramisu oder Apfelstrudel. Das Buffet da Pepi existiert bereits seit mehr als hundert Jahren und ist eine feste Institution von Triest. Neben der Theke, hinter der die Kellner:innen das Fleisch zubereiten, gibt es außerdem gemütliche, holzvertäfelte Sitzecken mit Fliesentischen. Das Lokal befindet sich im beliebten Börsenviertel unweit von der Piazza dell’Unità d’Italia.

Restaurants dieser Art, die sogenannten Buffets, gibt es in der 200.000-Einwohner-Stadt Triest an zahlreichen Ecken. Viele davon existierten bereits vor mehr als 100 Jahren; insbesondere Hafenarbeiter trafen sich hier nach einem anstrengenden Tag zum Abendessen. Die unprätentiösen Buffets, die sich noch heute über die Stadt verteilen, sind also gewissermaßen Zeugnisse dieser Zeit – und Hinweise auf die österreichisch-ungarische Tradition, die man hier an jeder Ecke entdecken kann. 

3

Osteria Ai Maestri

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Die Osteria ai Maestri von außen: unscheinbar, aber charmant.
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Auch von innen punktet die Osteria mit süßen Details.
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Lachs mit Pistaziencrunch und Senf

Ein malerischer kleiner Laden in einer Seitenstraße von Triest ist die Osteria Ai Maestri. Nicht einmal zehn Tische gibt es in dem Meeresfrüchte- und Fischrestaurant. Das Ambiente ist familiär und gemütlich, die Einrichtung wird von maritimer Deko und Holzvertäfelungen geprägt. Der Fisch ist butterweich und kommt mit besonderen Twists daher – etwa einer köstlichen Pistazien-Kruste. Ein wichtiger Hinweis für alle Kaffeeliebhaber:innen: Espresso und Co. gibt es hier nicht. Dafür eine kleine Auswahl an Weinen.

4

Antico Caffè Torinese

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Nur wenige Tische, dafür aber ein urgemütliches Ambiente bietet das Antico Caffè Torinese.

Dieses historische Kaffeehaus inmitten von Triest wurde 1919 eröffnet, kurz nachdem Triest zu Italien überging. Die Atmosphäre versetzt Besucher:innen in eine andere Epoche: Marmorierter Boden, rote Polster, edle Kronleuchter und eine holzvertäfelte Bar machen den Charme des Kaffeehauses aus. In einer Ecke liegt eine Zeitung, in der anderen steht ein Telefon aus dem 20. Jahrhundert. Es gibt nur wenige Tische, die meisten Personen trinken ihren Espresso im Stehen. Zum Espresso – oder Nero, wie man in Triest zu sagen pflegt – gibt es ein köstliches Plätzchen. Das Kaffeehaus ist meist bis 2 Uhr nachts geöffnet, dann werden hier Cocktails serviert. 

5

Pasticceria La Bomboniera

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An warmen Tagen bietet die Pasticceria La Bomboniera auch draußen Sitzplätze an.

Die Vereinigung von österreichisch-ungarischen und italienischen Traditionen wird auch in der Pasticceria La Bomboniera deutlich. Bis auf einen Tisch für vier Personen gibt es nur kleine Stehtische in der schicken Konditorei mit dunkler Holzvertäfelung und Kronleuchter. Die Menschen kommen, trinken einen Espresso, bestellen ein Croissant mit Vanillefüllung und verschwinden wieder. Wenn es warm genug ist, finden sich auch Sitzplätze draußen. Auch hier, wo Dutzende verschiedener Süßspeisen angeboten werden, dürfen österreichische Spezialitäten natürlich nicht fehlen: Krapfen, Apfelstrudel und Sachertorte liegen in den gläsernen Vitrinen aus. Die Konditorei wurde bereits im 19. Jahrhundert von Familie Eppinger gegründet.

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Die Auslage bietet eine Vielzahl an österreichischen und italienischen Süßwaren.
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Croissant mit Vanillepudding-Füllung und Espresso in der Pasticceria La Bomboniera
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Die Pasticceria La Bomboniera ist mit edlem Dekor ausgestattet.

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