Die 9 schönsten Thermen und Bäder Deutschlands

Das wohl ehrwürdigste Bad in ganz Hamburg hat über das vergangene Jahrhundert seinen Charme bewahrt. Von außen im typischen Rotklinker gehalten, überrascht das Holthusenbad im Inneren mit tiefgrünen Jugendstilfliesen, schmucken Torbögen und Stuckdecken, die ein einmaliges Ambiente schaffen. Vor einer historischen Kulisse im Stil der 20er Jahre können Besucher:innen im 34 Grad warmen Wasser der Therme gemütlich ihre Bahnen ziehen. Zum Schwimmbad gehören außerdem ein Wellenbecken und ein Ganzjahresfreibad. Der Saunabereich wurde – ebenfalls im Sinne der 20er Jahre – aufwändig saniert. In wohlklingenden Saunen wie „Kaffeestube“ und „Lichtspielhaus“ werden die Aufgüsse teils sogar mit Film und Musik untermalt.

Ein extravagantes Bad ganz im Sinne der Hauptstadt: In Berlin-Kreuzberg empfängt das Day Spa Liquidrom seine Gäste. Der Badetempel ist ein Teil des Veranstaltungsortes Tempodrom und mit seinem zeltähnlichen Dach bereits von außen ein echter Hingucker. Wer einritt, findet sich in minimalistischen, dunklen Räumen wieder, die an einen der vielen Techno-Clubs in Berlin erinnern. Tatsächlich erwartet Besucher:innen ein außergewöhnliches Badeerlebnis. Im „Liquid Sound Tempel“ können Gäste bei Unterwassermusik und bunten Lichtinstallationen im 36 Grad warmen Salzwasserpool abtauchen. Immer dienstags, donnerstags und samstags legen DJs dazu elektronische Klänge auf. Darüber hinaus locken mehrere Saunen, ein Dampfbad und ein Außenbereich mit Heißwasserbecken. 

Das historische Johannisbad in Zwickau hat in den vergangenen 150 Jahren eine bewegte Geschichte geschrieben. Der ursprüngliche Bau der 1869 eröffneten Badeanstalt vereint Elemente des nordischen Backsteinbaus und Formen der Neogotik. Im Jahr 1904 wurde das Bad um eine beeindruckende Schwimmhalle erweitert. Trotz des mehrheitlich gotischen Stils sind auch heute noch Elemente des prägenden Jugendstils erkennbar. Goldene Verzierungen, florale Motive und andere Dekors erinnern an die prächtige Zeit. Knapp 100 Jahre später war der Glanz des Gebäudes verflogen. Mit dem Zusammenbruch der DDR stand auch das Johannisbad kurz vor dem Abriss. Doch durch zahlreiche öffentlich wirksame Aktionen gelang es den Bürger:innen der Stadt, ihr Bad zu retten. Seit dem Jahr 2000 können Gäste in der rekonstruierten Schwimmhalle abtauchen. Auch ein umfangreicher Saunabereich steht Besucher:innen zur Verfügung. 

Im 52.000 Quadratmeter großen Mediterana haben die Betreiber:innen eine Spa-Welt geschaffen, die Besucher:innen gedanklich in andere Länder entführt. Der Stil der Anlage erinnert mit warmen Farben, üppigen Palmen und arabischen Dekorelementen an die Hamam-Bäder des Mittelmeers. Das weitläufige Wellnesscenter besteht aus einem Saunabereich, einem Spa samt Anwendungen, einer Therme sowie Gastronomie- und Sportangeboten. Die Therme setzt sich aus verschiedenen Pools wie dem Magnesium-Solebad, einem Schwefelbad und einem Sprudelbad zusammen. Die Saunen gleichen mit Himalaya-Salzstollen, orientalischen Bädern, andalusischem Schwitzbad und Rajasthani-Haus einer Reise um die Welt. 

Es muss nicht immer eine Weltreise sein: In der Bali Therme in Bad Oeynhausen können Gäste in eine indonesische Oase abtauchen. Unter dem Motto „Urlaub zu Hause. Bali ganz nah“ hat sich die Therme in den vergangenen Jahren zu einer beliebten Wellness-Attraktion entwickelt. Einzigartig ist die Architektur des Spas: Inspiriert von balinesischen Tempeln, plätschern hier Wasserfälle ins üppige Grün, Brücken führen über die dezent beleuchteten Schwimmbecken. Dekor aus Holz, Stoff und Bambus rundet das Bild ab. Die stimmungsvolle Therme wird aus dem Quellwasser des Jordansprudels gespeist. Dabei handelt es sich um eine der größten Thermalsolequellen der Welt, deren warmes Wasser und salziges Aroma an das Meer des Indischen Ozeans erinnern. Wer schwitzen will, kann sich durch die drei weitläufigen Saunabereiche probieren. Ruheräume, Wasserbetten und Whirlpools sorgen für Entspannung.

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Als eine Art Hommage an die Toskana versteht sich die gleichnamige Therme in Bad Sulza. Inmitten der landschaftlich schönen Kulisse von Thüringen erstreckt sich die 3.000 Quadratmeter große Thermenlandschaft mit elf Becken. Einzigartig ist hier das multisensorische „Liquid-Sound-Erlebnis“, ein illuminiertes Bad, in dem Gäste entspannenden Klängen lauschen können – und das alles unter Wasser. Regelmäßig finden sogar Live-Konzerte oder Themenabende statt. In der Saunawelt warten unter anderem eine Finnische Sauna, eine Weinbergsauna und eine Fulldome-Kuppel mit 360-Grad-Projektionen. 

Die Kaiser-Friedrich-Therme in Wiesbaden entstand 1913 auf dem Fundament eines römischen Schwitzbades. Herzstück des Gebäudes ist das historische Kaltwasserbecken (mit immerhin noch 24 Grad) mit seinen Säulen und den kunstvollen Fliesen. Die Therme wurde im Geist des späten Jugendstils restauriert, zu sehen sind seltene Keramiken und ein Fresko. Zur Saunalandschaft des vollständig textilfreien Bades gehören unter anderem eine Finnische Sauna, ein Tepidarium, ein Steindampfbad und ein Sanarium. Übrigens: Im Rahmen von Führungen können Interessierte einmal im Monat einen Blick auf die Geschichte und hinter die Kulissen der Kaiser-Friedrich-Therme werfen.

Der Begriff „Badetempel“ umschreibt das fast 150 Jahre alte Gebäude treffend: Im Jahr 1877 wurde das im neobarocken Stil erbaute Friedrichsbad in Baden-Baden eröffnet. Seither genießen Besucher:innen das einmalige Ambiente, das noch heute den Glanz vergangener Epochen ausstrahlt. Prachtvolle Kuppeln, Säulen, Fliesen und Verzierungen formen das Innere dieses erhabenen Bades. Während ihres Besuchs durchlaufen Gäste einen Rundgang mit 17 verschiedenen Stationen. Das exklusive Badevergnügen beginnt im Thermalbad, führt über mehrere Dampf- und Tauchbäder und endet im Leseraum. Der Aufenthalt im Friedrichsbad ist daher auch ein kulturelles Erlebnis, das die langjährige Badekultur Baden-Badens widerspiegelt.

Übrigens: Die Badetradition reicht an diesem Ort noch viel weiter in die Vergangenheit. Unter dem Gebäude befinden sich Ruinen historischer Bäder, die zu den landesweit ältesten Zeugnissen der römischen Geschichte in Deutschland zählen. Die mehr als 2.000 Jahre alten Mauern können von Mitte März bis Mitte November besucht werden.

Ehrwürdiges Baden mitten im Schwarzwald: Das Palais Thermal ist ein wahres Juwel unter den schönsten Thermen Deutschlands. 1914 wurde die Anlage im Stil des Historismus erbaut; noch heute zeugt die imposante Architektur mit ihrem opulenten Interieur von der damaligen Badekultur. Dunkle Grün- und Blautöne, verzierte Fenster und Fliesen sowie Jugendstilelemente schaffen ein klassisch-schönes Ambiente, in dem Gäste schwimmen, baden und entspannen können. Das Wasser des Thermalbades, das aus zwölf Pools besteht, stammt aus der örtlichen Quelle Bad Wildbad. Auch Saunen und umfangreiche Wellnessbehandlungen im Spa versprechen beste Erholung. Ein weiteres Highlight ist die Maurische Halle im Palais Thermal. Hier können Besucher:innen vor einer arabisch anmutenden Kulisse Speisen und Getränke zu sich nehmen.