© Ludwig Koerfer/Theater Aachen
Kultur

Aachen, lebendige Theater-Stadt

Schon das Gebäude setzt ein Zeichen für klassischen Anspruch: Aachens Theater geht wesentlich auf den Architekten Karl Friedrich Schinkel zurück und würde auch in Berlin Eindruck machen. Was dort – und auf den anderen Bühnen der Stadt – inszeniert wird, ist gegenwärtig, offen und spannend.

Datum 03.05.2021

Ein Stadttheater, das über Jahre steigende Zuschauerzahlen und Einnahmen vorweisen kann, hat gute Argumente, wenn es um Geld von der Kommune geht. Dem Theater Aachen ist das gelungen. „Eins macht unser Haus aus: die Offenheit für verschiedene Themen und die Bereitschaft, spartenübergreifend zusammenzuarbeiten“, sagt Generalintendant Michael Schmitz-Aufterbeck in einem Interview für den Reiseführer MERIAN Scout Aachen (Mai 2021).

Klassik und Klimawandel

In dem Drei-Sparten-Haus gibt es das klassische Repertoire, groß besetzte Opern und Sinfoniekonzerte. Aber auch Projekte wie „Mörgens Läb“, das ein „Labor zur ästhetischen Erforschung der Lebensbedingungen des Menschen im digital-wissenschaftlichen Zeitalter“ werden soll. Die Idee verknüpft das Theater mit den Aachener Hochschulen. Schmitz-Aufterbeck: „In Diskussionen oder Performances greifen wir gemeinsam Themen auf wie diese: Wie geht man mit Krisen um? Wie beeinflusst der Klimawandel unsere Zukunft?“

Immer eine Barockoper

Einen interessanten Kontrast ergibt ein anderer Schwerpunkt: die Barockmusik. Aachen kauft historische Instrumente, nicht etwa fürs Museum, sondern um alte Musik authentisch spielen zu können. Pro Spielzeit steht mindestens eine Barockoper auf dem Plan.

www.theateraachen.de

Theater K

Das „Theater K“ spielt sich seit 1986 abseits der Zwänge fester Strukturen durch ein interessantes Repertoire. Einzigartig ist der Hauptspielort: Auf dem Gelände des historischen Tuchwerks im Stadtteil Soers stehen weitläufige Industrieräume für ausladende Ideen zur Verfügung. Neben den Schauspielinszenierungen finden Konzerte, Lesungen und Tanz-Performances statt, im Winter suchen sich die Künstler auch andere Spielorte in der Stadt.

Strüverweg 116
www.theaterk.com

Das da Theater

© Andreas Herrmann

Das umtriebige Ensemble ging einst aus einer Schultheatergruppe hervor, heute gibt man Theaterdinner, spielt im Sommer Open Air auf Burg Wilhelmstein und inszeniert zwei mobile Kindertheater-Stücke pro Saison. Heimspielort ist eine ehemalige Wurstfabrik im Aachener Norden.

Liebigstr. 9
www.dasda.de

Grenzlandtheater

Das zweite öffentlich getragene Theater der Stadt zeigt Klassiker, Musicals und aktuelle Stücke, der Ableger „GRETA“ macht Kinder- und Jugendprogramme. Die Bühne in der Elisengalerie gilt als stimmungsvoll und intim.

www.grenzlandtheater.de

Barockfabrik

Die ehemalige Tuchfabrik vereint Unterhaltung und Bildung unter einem Dach. Im Erdgeschoss befindet sich die Stadtpuppenbühne „Öcher Schängche“, die 2021 ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Zu den Nachbarn gehören diverse Vereine, die Tanz-, Film- und Theatervorführungen in ganz Aachen organisieren.

Löhergraben 22
www.barockfabrik-aachen.de

Für die Nacht: Hotel Marx

Mitten in der Stadt – zum Theater sind es nur 700 Meter – und trotzdem völlig im Grünen: Dieses familiengeführte Hotel hat einen riesigen Garten mit Teich.

Hubertusstr. 33-35
www.hotel-marx.de