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Die 9 schönsten Sehenswürdigkeiten in Aachen

Der weltberühmte Dom und noch viel mehr: Ein Sightseeing-Spaziergang durch die Innenstadt von Aachen kann sich wie ein Freiluftmuseum anfühlen – aber mit mehr Leben und mehr Genuss. Hier kommen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Aachen.

Datum 11.02.2025

Eine Sehenswürdigkeit in Aachen kennt jeder: Der karolingische Dom ist einzigartig. Wer all seine Schätze in Architektur und Ausstattung wirklich sehen will, kann damit Tage verbringen. Aber natürlich hat Aachen noch viel mehr zu bieten. Die kompakte Altstadt steckt voller historisch und künstlerisch wertvoller Sehenswürdigkeiten. Das Schöne an der Stadt in Nordrhein-Westfalen: Hier vermischen sich moderne und altehrwürdige Architekturschätze mit grünen Ruheoasen. 

Merian verrät Ihnen im Folgenden, was man in Aachen gesehen haben muss.

Sightseeing in Aachen: Der Katschhof

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Wer den Katschhof besucht, blickt direkt zum Wahrzeichen der Stadt: dem Aachener Dom.

Durch diesen Platz im Herzen des Zentrums verband Karl der Große die Marienkirche – den heutigen Aachener Dom – mit der Königshalle, auf deren Fundament heute das Rathaus steht. Der Name stammt von dem Wort „Kaks“ für Pranger, der hier bis zum Ende des 18. Jahrhunderts stand. Heute finden deutlich angenehmere Events statt – etwa das „September Special“ mit seinem Unterhaltungsprogramm. Aber auch Märkte, Open-Air-Konzerte und viele weitere kulturelle Veranstaltungen werden auf dem Katschhof abgehalten. Besonders bekannt ist der Platz für den jährlich stattfindenden Weihnachtsmarkt, einer der berühmtesten in Deutschland. Heute ist der Katschhof eine verkehrsfreie Fußgängerzone und ein beliebter Treffpunkt, der sowohl von Einheimischen als auch von Touristen geschätzt wird, die den einzigartigen Blick auf Dom und Rathaus genießen.

Aachener Dom: Das Wahrzeichen der Stadt

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In dieser Kirche liegt Karl der Große begraben: Der Aachener Dom ist eine der bedeutendsten Kathedralen Deutschlands.

Der Aachener Dom, im Herzen der Stadt und am Katschhof gelegen, zählt zu den bedeutendsten Wahrzeichen Deutschlands. Er wurde als Palastkapelle Karls des Großen zwischen 793 und 813 errichtet und diente unter anderem als letzte Ruhestätte des Kaisers. Architektonisch vereint der Dom verschiedene Stilrichtungen, darunter karolingische, ottonische, romanische und gotische Elemente.

In der oberen Empore des Doms befindet sich der Thron Karls des Großen, auf dem über 30 deutsche Könige gekrönt wurden. Besonders bedeutsam ist die Rolle des Doms als Aufbewahrungsort für vier der bedeutendsten christlichen Reliquien: das Kleid Mariens, die Windel Jesu, das Lendentuch Christi und das Enthauptungstuch Johannes des Täufers. Diese werden alle sieben Jahre im Rahmen der Aachener Heiligtumsfahrt, einem historischen Pilgerereignis, gezeigt. Die prächtigen byzantinischen Mosaike in der Kuppel des Doms sowie die Fresken und kunstvollen Verzierungen faszinieren Besucher aus aller Welt. Die Gebeine Karls des Großen sind in einem goldenen Schrein in der Marienkapelle des Doms beigesetzt.

1978 wurde der Aachener Dom als erstes deutsches Bauwerk in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen, was seine besondere kulturelle Bedeutung unterstreicht. Die Domschatzkammer beherbergt eine der wertvollsten Sammlungen sakraler Kunst in Europa

Aachener Dom: Öffnungszeiten und Eintritt

Täglich von 7 bis 18 Uhr öffnet der Aachener Dom seine Pforten für Besucher, eine touristische Besichtigung ist jedoch erst ab 11 Uhr möglich. Der Eintritt ist kostenlos, lediglich für Führungen fällt ein einstelliger Betrag an.

Die Geschichte Aachens erkunden: Centre Charlemagne

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Das Centre Charlemagne nimmt Besucher mit durch die Geschichte von Aachen.

Als Teil der Kulturroute auf den Spuren Karls des Großen, der Route Charlemagne, erzählt das Museum ausführlich von dessen Ära. Aber es geht auch um die erste Besiedlung, um den Bäder-Boom im Barock und um die neuere Geschichte der Stadt, die heute Europas Ideale von Frieden und internationaler Zusammenarbeit vorantreibt. Das Museum präsentiert eine Vielzahl archäologischer Funde, darunter bedeutende Relikte der karolingischen Pfalz, die einen tiefen Einblick in die frühmittelalterliche Geschichte der Stadt gewähren. Darüber hinaus bietet das Centre Charlemagne regelmäßig Sonderausstellungen zu regionalen und historischen Themen, die die Vielfalt und Tiefe der Aachener Geschichte weiter beleuchten.

Die Ausstellungsräume liegen in einem denkmalgeschützten Verwaltungsgebäude von Architekt Gerhard Graubner, das 2009 umgestaltet wurde. Das Centre Charlemagne beeindruckt durch ein modernes Design mit großzügigen Glasflächen, das sich dennoch harmonisch in die Umgebung integriert.

Marschiertor

Das ehemalige Stadttor, Hauptwaffenplatz und Verlies aus dem 13. Jahrhundert, war Teil der Stadtmauer und trennte Aachen vom damals eigenständigen Burtscheid im Süden. Als südliches Haupttor der Stadtbefestigung spielte das Marschiertor eine entscheidende Rolle in der Verteidigung Aachens. Es war zudem ein wichtiger Waffenplatz und ein strategischer Punkt, von dem aus Soldaten aus der Stadt auszogen – der Name „Marschiertor“ leitet sich vom Wort „marschieren“ ab.

Das Bauwerk ist als massives Doppelturmtor gestaltet und gehört zu den beeindruckendsten mittelalterlichen Überbleibseln Aachens. Besonders bemerkenswert ist, dass das Marschiertor die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs weitgehend unbeschadet überstand und heute unter Denkmalschutz steht. Zwar ist es nicht regelmäßig für die Öffentlichkeit zugänglich, es wird jedoch bei besonderen Anlässen geöffnet. Seit 1964 ist das Marschiertor außerdem der Hauptsitz des Karnevalsvereins Oecher Penn.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Aachen: Couven Museum

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Im Couven Museum erlangen Gäste Einblicke in die einstigen Wohnräume des Aachener Bürgertums.

Das Couven Museum befindet sich in der Altstadt Aachens, in unmittelbarer Nähe zum Rathaus, und ist in dem historischen Haus Monheim untergebracht. Die von Jakob Couven (1735-1812) umgebaute Stadtvilla war einst eine Apotheke. Heute sieht man dort, wie das Großbürgertum im 18. und  19. Jahrhundert wohnte: mit schulterhohen Kaminen, leinwandbespannten Wänden, Kronleuchtern und Möbeln im Rokoko-, Empire- und Biedermeier-Stil. Großartig sind auch zwei Räume mit 6.000 Fayence-Fliesen. Zu den ausgestellten Exponaten gehören nicht nur Möbel und Porzellan, sondern auch Uhren, Tapeten und kunsthandwerkliche Objekte, die einen detaillierten Einblick in das luxuriöse Leben des Aachener Bürgertums vergangener Jahrhunderte gewähren.

Das Couven Museum ist eines der wenigen Museen in Deutschland, das sich ausschließlich mit historischer Wohnkultur befasst. Besucher können die originalgetreu eingerichteten Räume besichtigen und so das Ambiente und die Atmosphäre der vergangenen Epochen hautnah erleben.

In der Altstadt von Aachen: Rathaus und Markt

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Der Markt ist einer der wichtigsten Plätze in Aachen – und Treffpunkt für Einheimische sowie Touristen.

Das Aachener Rathaus, ein herausragendes Wahrzeichen im Zentrum der Stadt, befindet sich direkt am Marktplatz, dem historischen Herzen Aachens. Der markante Bau wurde im späten 14. Jahrhundert an der Stelle eines früheren karolingischen Palastes errichtet, der einst von Karl dem Großen genutzt wurde. Das Rathaus ist ein Meisterwerk gotischer Architektur; seine prächtigen Fassaden und der beeindruckende Innenhof, der von einem Arkadengang umgeben ist, zeugen von der Bedeutung dieses Bauwerks für die Stadtgeschichte.

Das Aachener Rathaus war über Jahrhunderte hinweg Sitz der Stadtherren. Zwar musste es in der Vergangenheit häufig Brände und Bombenangriffe überstehen, es wurde aber jedes Mal liebevoll restauriert. Besuchen Sie unbedingt den Weißen Saal mit seinen prunkvollen Ornamenten und den mit Fresken verzierten Krönungssaal. Oder den Krönungssaal, in dem einst die Könige des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurden. 

Der Markt, auf dem das Rathaus steht, ist einer der bekanntesten Plätze Aachens und spielt eine zentrale Rolle im Stadtleben. Besonders in der Adventszeit wird er zu einer magischen Kulisse für den berühmten Aachener Weihnachtsmarkt, der jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht.

Suermondt-Ludwig-Museum

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Das Suermondt-Ludwig-Museum beherbergt Gemälde, Skulpturen, Grafiken und vieles mehr – unter anderem von Künstlern wie Rembrandt und Cranach.

Ende des 19. Jahrhunderts gründeten Aachener Bürger, darunter der Mäzen Barthold Suermondt, mit Schätzen aus ihren Privatsammlungen dieses Museum. Bedeutend ist seine mittelalterliche Skulpturenkollektion. Suermondt stiftete etwa Werke von Lucas Cranach dem  Älteren und Rembrandt. Heute sind außerdem Stücke aus der Sammlung Ludwig zu sehen.  
Das Suermondt-Ludwig-Museum ist in einem prächtigen Stadtpalais aus dem 19. Jahrhundert untergebracht. Das Gebäude, die ehemalige Villa Cassalette, wurde im Stil des Manierismus errichtet und fügt sich mit seiner eleganten Architektur perfekt in die Umgebung ein.

Regelmäßige Sonderausstellungen zu verschiedenen Kunstepochen und -themen erweitern das Programm des Museums und bieten den Besuchern immer wieder neue Einblicke in die Welt der Kunst. Besonders beliebt sind auch die Bildungsangebote des Museums, die Führungen, Workshops und Programme für Kinder und Erwachsene umfassen.

Zeugnis der Bäderkultur: Elisenbrunnen

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Der Elisenbrunnen zählt zu den beliebtesten Fotomotiven in Aachen.

Eröffnet wurde der Elisenbrunnen 1827, entworfen von Johann Peter Cremer und Karl Friedrich Schinkel – zu Ehren von Elisabeth, Schwiegertochter des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. Der Bau zeichnet sich durch eine offene Wandelhalle und elegante ionische Säulen aus, die dem Elisenbrunnen seine imposante Erscheinung verleihen.

Der Brunnen ist besonders berühmt für seine Thermalquelle, eine der bekanntesten heißen Quellen Aachens, deren Wasser eine Temperatur von etwa 52 °C erreicht. Besucher haben die Möglichkeit, das schwefelhaltige Wasser zu kosten, das aufgrund seines angeblich heilenden Charakters seit Jahrhunderten geschätzt wird – auch wenn der starke Schwefelgeruch für manche eine besondere Herausforderung darstellt. Frische Luft kann man im nahen Elisengarten schnappen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Elisenbrunnen stark beschädigt, doch in den frühen 1950er Jahren erfolgte ein originalgetreuer Wiederaufbau. Heute dient er regelmäßig als Veranstaltungsort für Kultur- und Stadtfeste. Außerdem erinnert er an die lange Bädertradition der Stadt und ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch ein kulturelles Erbe.

Stadtpark: Grüne Oase in Aachen

Der Stadtpark in Aachen erstreckt sich über rund 200.000 Quadratmeter und umfasst mehrere Parkanlagen, die eine grüne Oase im Herzen der Stadt bieten. Innerhalb des Stadtparks finden sich unterschiedliche thematischen Gärten und Landschaftsbereiche. Der Kaiser-Friedrich-Park etwa ist ein zentraler Bereich des Stadtparks und besticht durch idyllische Teiche sowie einen alten Baumbestand, der dem Park einen historischen Charme verleiht. Ein weiterer bedeutender Teil ist der Kurpark Burtscheid.

Der Aachener Stadtpark beherbergt zahlreiche Vogelarten und beeindruckt mit alten Bäumen sowie gepflegten Blumenbeeten, die das ganze Jahr über in voller Pracht erblühen. Besonders beliebt ist er bei Spaziergängern, Joggern und Picknickfreunden, im Sommer wird das Areal regelmäßig zum Schauplatz für Konzerte, Feste und kulturelle Events. Zudem bietet der Park an mehreren Aussichtspunkten wunderschöne Panoramablicke auf die Stadt Aachen und ihre Umgebung. 

Übrigens: Dank der guten Verkehrsanbindung ist der Stadtpark sowohl zu Fuß, mit dem Fahrrad als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. 

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