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Städtereisen

Sternschanze in Hamburg: Tipps für das beliebte Viertel

Eines der beliebtesten Viertel in Hamburg ist die Sternschanze. Zwischen St. Pauli und Eimsbüttel trifft sich Jung und Alt an den Kiosken, in Bars und Kneipen rund um das Schulterblatt, zum „Cornern“, Fußball gucken und Klönen. Wir zeigen die besten Spots, Geschäfte und Restaurants.

Datum 26.09.2024

Sie ist ein lebendiger Treffpunkt und Lieblingsort vieler Hamburger:innen: Die Sternschanze im Westen der Hansestadt. Ob am Samstag auf der Flohschanze, während Fußballspielen des FC St. Pauli oder am Abend in den Bars und Kneipen des Viertels – rund um das berühmte Schulterblatt sind die Straßen stets gut gefüllt und die Stimmung heiter.

Zwischen all den Lokalen, Geschäften und Hotspots fällt die Auswahl schwer. Wo es besonders lecker ist, welche Orte im Schanzenviertel sehenswert sind und in welchen Läden sich Besonderes finden lässt, erfahren Sie im Folgenden.

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Alte Rinderschlachthalle: Vielseitiges Areal

Blick auf die Alte Rinderschlachthalle im Schanzenviertel © IMAGO/Hoch Zwei Stock/Angerer
Einst ein Schlachthof, heute ein beliebter Treffpunkt: die historische Rinderschlachthalle im Schanzenviertel

Hotspot und Herzschlag der Schanze: Direkt gegenüber der U-Bahnstation Feldstraße liegt das Areal der Alten Rinderschlachthalle. Auf dem mit Bretterbohlen ausgelegten Platz feilschen jeden Samstag dutzende Händler:innen und hunderte Käufer:innen auf dem Flohschanzen-Flohmarkt. Von Klamotten über Antiquitäten bis hin zu kuriosem Trödel wandert hier so ziemlich alles über die langen Tische. Kultstatus hat auch der ansässige Club Knust, der verlässlich alle Spiele des benachbarten FC St. Pauli überträgt, der Plattenladen Hanseplatte, die Bar Dschungel und das Restaurant Feldstern.

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Natur in der Stadt: Der Schanzenpark

Grüne Bäume vor dem Wasserturm im Schanzenpark © IMAGO/Panthermedia
Im Winter Rodelwiese im Sommer Picknick-Paradies: der Hamburger Schanzenpark

Vor allem im Sommer avanciert der Schanzenpark zu einem der beliebtesten Orte in Hamburg. Hier wird gegrillt, gespielt, gedribbelt und getanzt. Während sich die Jüngeren auf Spiel- und Fußballplätzen austoben, kommen die Älteren im Club!Heim sowie im Schanzenzelt bei verschiedenen Veranstaltungen auf ihre Kosten. Ein Highlight: Das Open-Air-Schanzenkino im Sommer. Mit Decken und Proviant ausgerüstet, können Besucher:innen unter freiem Himmel eine spannende Filmauswahl genießen.

3

Club mit Kultstatus: Grüner Jäger

Kleines Häuschen mit großen Festen: Der Grüne Jäger zählt zu den belebtesten und beliebtesten Orten der Schanze. Hier finden unter der Woche Poetry Slams und Quizabende statt, am Wochenende geht es auf Konzerten und bei Partys rund. Ob auf der Tanzfläche, an der Bar oder auf den Bierbänken im Hinterhof: Hier können Gäste bis spät in die Nacht gemeinsam feiern und schnacken.

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Autonomes Zentrum: Rote Flora

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Nicht zu verwechseln: Während Musicalgäste in die Neue Flora strömen, hört man in der Roten Flora eher Techno und Punk.

Seit nun mehr als 30 Jahren ist das bunte Haus, dessen autonome Aktivist:innen es gern als „politischen Störfaktor“ bezeichnen, besetzt. Ursprünglich als Theater erbaut, drohte die Stadt in 1980er Jahren mit dem Abriss der Roten Flora und stieß dabei auf enormen Widerstand. Seither ist es den Besetzer:innen gelungen, das Gebäude zu erhalte und als Kulturzentrum weiter zu betreibern. Regelmäßig finden politische Veranstaltungen, Konzerte, Kunstprojekte und Nachbarschaftsangebote wie eine Fahrradselbsthilfe statt. 

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Gipfelstürmen im Kilimandschanzo

Ein alter Bunker, trockenes Wetter und Schwindelfreiheit: Mehr braucht es nicht, um sich am Kilimandschanzo in die Höhe zu wagen. Mitten im Florapark unweit vom Schulterblatt ragt ein bunt bemalter Betonkoloss 26 Meter in die Höhe. Wie auch der Grüne Bunker an der Feldstraße wurde das Gebäude im Sinne der Gemeinschaft umfunktioniert und dient nun als Kletterwand. Wer sich einmal ausprobieren will, kann zwischen April und Oktober jeden Sonntag zum Probeklettern vorbeikommen.

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Schlemmen in der Rindermarkthalle

Beachclub vor der Rindermarkthalle, Hamburg © IMAGO/Stephan Wallocha
Food-Mall mit Beachclub: die Rindermarkthalle an der U-Bahn-Station Feldstraße.

Die einstigen Rindermarkthallen – nicht zu verwechseln mit der alten Rinderschlachthalle nebenan – sind heute zur Food-Meile umgebaut. Hier finden sich köstliche Fischbrötchen, vegetarische Spezialitäten und ein besonderer Supermarkt: Stückgut kommt ohne Verpackungsmüll aus. Die Kund:innen können ihre Gefäße selbst mitbringen und sich vor Ort  Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Reis, Mehl oder Müsli abfüllen. Ein weiteres Highlight: Im Sommer lockt ein Beachclub auf dem Vorplatz der Rindermarkthalle.

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Shopping-Tipps fürs Schanzenviertel

© iStock/ViewApart
Mit Flohmarkt und Secondhand-Shops ist die Sternschanze ein Paradies für Vintage-Fans.

Ob Vinyl-Paradies, Flohmarkt oder einzigartige Boutique: Die Schaufenster im Schanzenviertel laden zu ausgiebigen Shopping-Touren ein. Vor allem in der Marktstraße und der Schanzenstraße finden sich zahlreiche Geschäfte, in denen man gern stundenlang stöbern würde. Wir stellen einige Top-Adressen vor.

Vunderland

Sechs Enthusiasten haben gemeinsam Hamburgs ersten rein veganen Klamottenladen gegründet, das Vunderland. Das bedeutet: Die Pullis hier sind aus Baum- statt aus Schurwolle, die Sneaker werden zum Beispiel aus Ananasblättern oder Bambus gefertigt. Und sehen dabei besonders cool aus! Auch Socken, Mützen und Taschen gehören zum Sortiment. 

All My Friends

Für Geschenke, Souvenirs und allerhand Schönes lohnt ein Abstecher ins All My Friends. Das Kreativkaufhaus verkauft Designs und Produkte lokaler Künstler:innen - darunter Postkarten, Poster, Schlüsselanhänger und andere hübsche Andenken. Viele der Waren haben einen maritimen Einfluss, zeigen typische Hafenmotive oder sind recycelt aus nautischen Produkten.

Vintage und Secondhand in der Schanze

Die Klamotten sind nach Farbe sortiert, abgerechnet wird nach einem Kilopreis: Wer sich einmal an das Konzept des Vintage-Ladens Picknweight gewöhnt hat, will nie wieder anders einkaufen. Auch die Geschäfte Humana und 2ndFit locken mit außergewöhnlichen Kleidungsstücken aus den vergangenen Jahrzehnten. Aber Vorsicht, Vintage ist nicht gleich Secondhand – die Preise sind teils ganz schön gesalzen. Dafür findet sich hier beim Stöbern aber eben auch das ein oder andere Original.

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Restaurants und Cafés im Schanzenviertel

© Silke Schmidt/PR
Schick und hip: das Elbgold Café in der Sternschanze

Vegane Kreationen, selbstgerösteter Kaffee, hippe Fischbrötchen: der Sternschanze ist ein Paradies für alle Foodies. Die Dichte an Restaurants, Bars und Cafés lässt dabei kaum einen Wunsch offen. Unsere Food-Tipps für das Schanzenviertel.

Elbgold-Café

Die Elbgold-Cafés – in Hamburg gibt es mittlerweile bereits vier Stück – sind längst kein Geheimtipp mehr. Trotzdem lohnt ein Besuch in der Filiale im Schanzenviertel. Schließlich gibt es hier nicht nur hochwertigen Kaffee vor Ort, Gäste können sich die Elbgold-Bohnen oder den Filterkaffee der hauseigenen Rösterei auch mit ins eigene Zuhause nehmen. Darüber hinaus werden Bagels, Kuchen und viele weitere Snacks serviert. 

Underdocks

Das stylische Lokal hat die Herzen junger Hanseat:innen im Sturm erobert. Kein Wunder: die gepimpten Fischbrötchen von Underdocks, die hier ganz modern mit frischen Toppings und ordentlich Sauce serviert werden, eignen sich hervorragend für einen Instagram-Post. Das führt mitunter zu langen Schlangen – ein frühes Erscheinen lohnt also.

Happenpappen

Mittags tischt Besitzerin Cathy Quiche oder Bowls auf, gleich danach gibt’s im veganen Happenpappen Kuchen und ab 18 Uhr Burger: zum Beispiel mit Seitan- oder Rote-Linsen-Patty. Cathys Küche ist ausschließlich vegan und immer äußerst lecker. Oh, und ihr Motto am Wochenende lautet: breakfast all day long.

Schmitt Foxy

Ein Klassiker der Sternschanze und Anlaufstelle für alle, die in den gefüllten Restaurants keinen Platz finden: Das Schmitt Foxy Food serviert am Schulterblatt klassische Pommes sowie Bio-Brat- und Currywurst aus regionaler Herstellung. Wer will, kann die Wurst auch vegan probieren. Dazu gibt es typisch hamburgerisch Limonaden von Fritz.

Momo Ramen

Valentin Broer und Veno Steinkönig waren nach ihren Japan-Reisen restlos Ramen-begeistert. Nun sitzt in ihrem Laden Momo im Schanzenviertel hippes Publikum an hellen Holztischen. Die Suppen sind mächtig, anders als in klassischen Ramenbars gibt’s neben Hip-Hop-Beats auch sahnige Ramen. Unser Tipp: Unbedingt das Matcha-Eis probieren.