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Natur

Hamburgs Natur erleben: 5 Tipps für die Hansestadt

Grüne Parks, Obstplantagen und fließende Gewässer: Hamburgs wilde Seiten lassen sich auf eigene Faust oder im Rahmen von Führungen entdecken. Wir zeigen fünf grüne Inseln der Hansestadt.

Aktualisiert 18.06.2024

Der Biber kehrt zurück; Fische, Libellen und Amphibien haben an der Dove-Elbe ihren Lebensraum gefunden. Der Wiedereinzug der Natur in die Städte tut nicht nur den Tieren gut. Nach Jahrzehnten der autogerechten Stadtplanung ist das Bewusstsein für naturnahes Wohnen gewachsen, gerade in den Metropolen. 

Stadtplaner:innen und Architekt:innen achten heute verstärkt auf Grünflächen und verbinden auf Dächern, Plätzen und in Parks die Natur mit urbanen Strukturen. Immer mehr Bürger:innen legen auf Balkonen, Parkdecks, Grünstreifen und Verkehrsinseln Blumenbeete und Naschgärten an. Besonders sichtbar ist die blühende Stadtnatur in Hamburg: Obwohl der Raum an vielen Ecken verdichtet wird und immer mehr Wohnungen und Büroflächen entstehen, wirkt die Hansestadt an einigen Stellen überraschend grün, wild und urwüchsig. Wir zeigen fünf grüne Inseln der Stadt. 

Wanderung an der Alster

© Unsplash/Steffen B.
Auf der Alster finden sich im Sommer etliche SUP-Boards, Kanus und Segelboote.

Auch wenn sie in Hamburg wie ein See anmutet, die Alster ist ein Fluss, der in Schleswig-Holstein entspringt und beim Hamburger Baumwall in die Elbe mündet. Am prominentesten ist sie an der Binnen- und Außenalster. Hier und auf den umliegenden Alster-Kanälen können Kanufahrer:innen oder Stand-up-Paddler:innen einige der schönsten Ecken der Stadt erkunden. Unterwegs trifft man auch auf Wasservögel wie Blesshühner und Haubentaucher, die an den Uferböschungen ihre Küken aufziehen. Hier gilt es, Abstand halten und das Naturschauspiel genießen.

Die natürliche Schönheit der Alster entfaltet sich weiter nördlich. Schöne Ausblicke gewährt etwa der Hayns Park in Eppendorf. Wer sich gern bewegt, kann ab dem Mühlenteich in Klein Borstel oder auf den Wegen rund um den Teetzpark in Fuhlsbüttel herrlich spazieren, ja sogar wandern, gehen.

Radtour im Alten Land

© IMAGO/Zoonar
Wenn der Frühling anbricht, blühen im Alten Land die Obstbäume.

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) verbindet die Elbufer zwischen den Landungsbrücken und Finkenwerder. Für die Fahrt reicht ein normales Ticket und man kann beide Seiten entdecken. Auch für Fahrradtouren geeignet: Mit der Linie HBEL von Blankenese nach Cranz oder mit einem anderen Anbieter von Schulau nach Lühe übersetzen und dort durchs Alte Land radeln. Obstplantagen, Höfe, wilde Wälder und landschaftlich genutzte Felder prägen diesen besonders fruchtbaren Landstrich südlich der Elbe. Mehrere Erlebnispfade rund um Naturschutzgebiete, Moore und das maritime Leben bringen Besucher:innen die Flora und Fauna näher. Am schönsten ist es im April und Mai, wenn die Apfel- und Kirschbäume blühen.

Hamburg umrunden auf dem Grünen Ring

© IMAGO/Christian Ohde
Bötchen, Gärten und viel Natur: die Dove-Elbe in Hamburg-Allermöhe

Etwa 100 Kilometer lang ist der 2. Grüne Ring, der die Hansestadt komplett umschließt und an vielen ihrer Naturschätze vorbeiführt. Parkanlagen, Kleingartensiedlungen und Friedhöfe liegen auf dem Weg, immer wieder verbunden durch lebendige Grünzüge. Für Tagesausflüge bieten sich kleinere Etappen zu Fuß oder mit dem Rad an. Dabei könnte die Vielfalt an Landschaften kaum größer sein. Die Routen führen wahlweise durch Wälder, am Elbufer entlang, durchs Moor oder durch Marsch- und Obstanbaugebiete. Spannende Stationen unterwegs sind etwa der Neuländer See, der Wasserpark Dove-Elbe und der Meyers Park in Heimfeld. 

Veranstaltungen der Loki-Schmidt-Stiftung

© Botanischer Garten Hamburg
Im Botanischen Garten Loki-Schmidt-Garten gibt es viele Pflanzen zu entdecken.

Die 2010 verstorbene Frau des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt war eine engagierte Naturfreundin. Im Veranstaltungskalender der nach ihr benannten Stiftung findet man das ganze Jahr über viele Angebote zum Thema: von geführten Vogel- und Bibertouren und botanischen Spaziergängen über das Basteln von Fledermaus-Detektoren bis hin zu Nachtwanderungen. Jedes Jahr im Juni lädt die Stiftung zum Langen Tag der Stadtnatur ein, der meist sogar mehrere Tage dauert und an dem viele Mitmach-Aktionen und Führungen stattfinden. Dann besteht sogar die Möglichkeit, den Privatgarten von Loki und Helmut Schmidt zu besuchen oder die sonst streng geschützte Elbinsel Neßsand. Mit etwas Glück sieht man dann den Seeadler, der hier wieder brütet, oder Seehunde, die sich am Strand sonnen. Aber auch in der City und im Umland gibt es an diesem Tag zahlreiche Veranstaltungen.

Erholung in der Fischbecker Heide

© Birger Strahl/Unsplash
Den Weitblick genießen – das geht in der Fischbeker Heide bestens

Gerade mal 20 Kilometer vom Hamburger Zentrum entfernt liegt die Fischbeker Heide. Das Naturschutzgebiet besteht aus sanften Hügeln, auf denen sich kleine Waldstücke und Heidelandschaft abwechseln. Es gibt ausgeschilderte Wanderwege, und hin und wieder trifft man auf Heidschnucken, die mit ihren Schäfer:innen die Landschaft pflegen. Im Heidehaus oder auf einer geführten Wanderung erfährt man Wissenswertes über die Natur- und Kulturgeschichte der Heide. Wer mehr Zeit hat, kann auf dem 223 Kilometer langen Heidschnuckenweg bis nach Celle wandern.

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