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Städtereisen

Hamburg: Ein Liebesbrief an die Hansestadt

Pulsierende Metropole am Wasser mit drittgrößtem Hafen Europas, verwunschene Idylle auf den Kanälen der Alster und Kreuzfahrtträume, höchster Kulturgenuss, Klassik, Rock und ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot – das boomende „Tor zur Welt“ bietet dem Zusammenspiel der Gegensätze von Tradition und Moderne viel Raum zur Entfaltung.

Text Marina Bohlmann-Modersohn
Datum 15.04.2022

„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Du, Hammonia, kein Zweifel, du bist die Schönste! Wolkenloser Himmel über dem Alsterfleet, auf den kleinen Wellen tänzelt zartes Sonnenlicht, eine milde Brise sorgt für klare Luft. Bühne frei für die Parade der Alsterschwäne! Ein Blick auf das Rathaus. Wie überreich verziert die Renaissancefassade unter seinem grünen Dach, wie hanseatisch würdevoll sein hoher Turm. Hier schlägt das politische Herz des protestantisch-liberalen Stadtstaats Hamburg. 

Kurortstimmung am Jungfernstieg

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Nur wenige Schritte, und man steht auf dem Jungfernstieg, eine Promenade, die Noblesse wie auch heitere Kurortstimmung ausstrahlt: mit dreireihiger Lindenallee und breiten Freitreppen zum quadratischen Becken der Binnenalster, mit Schiffsanlegern, Cafés und stolzen Gründerzeitpalästen aus hellem Sandstein. Die Hanseaten reden von der »City«, wenn sie die Innenstadt meinen, den Kern der Zwei-Millionen-Metropole mit seinen Kolonnaden und Arkaden im klassizistischen Stil, vielen glasüberdachten Passagen und den exklusiven Straßen Neuer Wall, Große Bleichen und Ballindamm. 

Alster, Elbe und überall Wasser

Jenseits der Kennedybrücke und der behäbigen Lombardsbrücke liegt die Außenalster. Gemächlich tuckern die rot-weißen Fährschiffe über das weite Bassin mit den zahlreichen Bootsanlegern. An seinen Ufern siedeln Konsulate in repräsentativen Großbürgervillen, welche von weitläufigen, schön angelegten Gärten umgeben sind. Das Schöne an Hamburg ist, dass es so viele unterschiedliche Viertel hat. 

Dass es so reich an Grün ist und durch das Wasser geprägt wie keine andere Metropole in Europa. Dass es Fleete, Flüsse und Kanäle durchziehen und dass es hier mehr Brücken gibt als in London und Venedig zusammen und so schöne lange Strände wie in Barcelona. Der Strom, der die Nordsee mit der City verbindet, heißt Elbe. Sie teilt sich im Südosten in Norder- und Süderelbe, ihre Arme umfassen die Hafen- und Industriegebiete, um sich bei Hamburg-Altona zu einem Großschifffahrtsweg zu vereinen.

Neue Welten in der HafenCity

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Einst die verruchte Heimat der Seeleute, symbolisiert die Metropole mit ihrem Superstadtteil HafenCity heute Hamburgs Boom als Dreh- und Angelpunkt der internationalen Warenströme zwischen Asien, dem Ostseeraum und Mitteleuropa. Und silbern glänzend reckt sich mitten im Hafen die Elbphilharmonie in den Himmel – Hamburgs neues Wahrzeichen und die neue Liebe der internationalen Musikwelt. Mit dem Elbe Boulevard zwischen der Elbphilharmonie und den Landungsbrücken wurde 2019 eine Hochwasserschutzanlage eröffnet, die dem Flutschutz dienen und gleichzeitig Flaniermeile sein soll.