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Sehenswürdigkeiten

Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Bamberg

Rund um das Ufer der Regnitz erstreckt sich die malerische bayerische Stadt Bamberg. Hier warten zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Alte Rathaus, der Dom und Klein-Venedig. Die schönsten Orte im Überblick.

Text Tatjana Kerschbaumer
Datum 06.08.2024

Historische Bauten, urige Wirtshäuser, malerische Gärten und Gassen: Willkommen in Bamberg! Rund um die UNESCO-geschützte Altstadt locken zahlreiche Sehenswürdigkeiten – darunter auch das bekannte Alte Rathaus zwischen Berg- und Inselstadt. 

Und wer nach dem Sightseeing einkehren will, findet hervorragende Brauereien und Restaurants. Merian nimmt Sie mit nach Bamberg – und zeigt die schönsten Orte der fränkischen Stadt.

Das Alte Rathaus

Altes Rathaus in Bamberg © IMAGO/Westend61
Das Alte Rathaus in Bamberg befindet sich zwischen Berg- und Inselstadt und damit direkt auf der Regnitz.

Über die Obere Brücke der Stadt geht es vorbei am Alten Rathaus, das waghalsig auf einer künstlichen Insel inmitten der Regnitz steht. Heute beherbergt es nicht mehr die Stadtoberhäupter, sondern die Sammlung Ludwig, eine der bedeutendsten Porzellan- und Fayencen-Sammlungen Europas. Praktischerweise haben sich in der angrenzenden Karolinen- und Herrenstraße Antiquitätenhändler:innen angesiedelt, bei denen ähnliche Objekte gleich erworben werden können. 

Das Alte Rathaus gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt Bamberg. Malereien von Anton Greiner zieren die Fassade des Hauses auf dem Wasser – sie stammen aus dem späten 20. Jahrhundert. Das Alte Rathaus selbst hat seinen Ursprung im 15. Jahrhundert; zwischen 1744 und 1756 wurde es im Barock- und Rokoko-Stil umgestaltet. 

Gondelfahrten in Klein Venedig

Klein Venedig, Regnitz in Bamberg © IMAGO/Panthermedia
Klein Venedig ist vielleicht der idyllischste Ort in Bamberg und bietet sich bestens für einen Spaziergang an.

Zeit für italienisches Flair – etwa bei einer Gondelfahrt über den Alten Kanal, in einer der beiden original venezianischen Gondeln des Bamberger Gondoliere Jürgen Riegel. Vom Anleger am Restaurant Weinfass geht es in einer halben Stunde bis zur Schleuse 100. 

Wem das nicht genug ist, der schlendere an Klein Venedig vorbei: an verschachtelten, mit Fachwerk verzierten ehemaligen Fischerhäuschen, die sich an der Regnitz entlang bis zur Markusbrücke reihen. Gesäumt werden sie vielfach von hübschen Gärten. Die Wohnhäuser stammen größtenteils aus dem 17. Jahrhundert. 

Bamberger Dom

© IMAGO/imagebroker
Blick auf den Bamberger Dom im Morgenlicht

Wer den Bamberger Dom namens Dom St. Peter und St. Georg ohne Gerüst sehen will, hat meist Pech: Es gibt immer was zu tun. Auch innen wirkt das Gotteshaus schlicht, manchmal geradezu farblos. Das war nicht immer so: Noch im 17. Jahrhundert war es reich im Barockstil verziert. 

König Ludwig I. von Bayern, Fan der Antike, hielt allerdings nicht viel von prächtigen Farben und ließ den Dom ab 1829 „zurückrestaurieren“, um den mittelalterlichen Zustand des Gebäudes wiederherzustellen. Er ließ die Bemalung von Wänden und Statuen abschrubbten. Dadurch verlor auch der Bamberger Reiter am Nordpfeiler des Georgenchors seine Gesichtsfarbe. Trotzdem ist die Statue eines unbekannten Mannes zu Pferde bis heute eines der berühmtesten Symbole Bamb ergs – auch, weil die Darstellung als älteste erhaltene mittelalterliche Reiterplastik gilt. Weitere Sehenswürdigkeiten im Inneren des Domes sind zum Beispiel das Hochgrab des Kaiserpaars Kunigunde und Heinrich II. und das einzige Papstgrab in Deutschland, das von Clemens II. 

Wer baute den Bamberger Dom?

Ursprünglich ließ Heinrich II. den Bamberger Dom erbauen – bereits zwischen 1002 und 1012. Später brannte er jedoch – genau wie sein Nachfolger – nieder. Der heutige Bamberger Dom ist also schon der dritte. 

Neue Residenz und die Alte Hofhaltung

Rosengarten der Neuen Residenz in Bamberg © IMAGO/Peter Widmann
Im Rosengarten finden Besucher:innen rund 4.500 Rosen – und erhaschen einen tollen Ausblick über die Stadt.

Nur einen Katzensprung vom Dom entfernt liegt unverfehlbar die Bamberger Neue Residenz, in der Kunstfreund:innen unter anderem Renaissance-Gemälde finden. Das berühmteste dürfte „Die Sintflut“ von Hans Baldung Grien sein, das vielleicht schönste „Pyramus und Thisbe“ von Lucas Cranach d. Ä. Zur Residenz gehört der Rosengarten, dessen Name von seinen 4.500 Rosen herrührt. 

Von dort hat man einen hervorragenden Blick auf die Dächer der Stadt und den Michaelsberg. Sportliche nehmen danach den Aufstieg zur Altenburg in Angriff, die seit 1109 auf dem höchsten der sieben Hügel Bambergs thront. 

Auch die Alte Hofhaltung befindet sich auf dem Domplatz der Stadt. Gebaut wurde sie zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert; sie diente den Bamberger Bischöfen als erste Residenz. Besonders schön ist der edle Renaissancegiebel, der Innenhof mit Fachwerk-Fassaden und die Schöne Pforte. Die Alte Hofhaltung beherbergt das Historische Museum

Die Altenburg

Altenburg in Bamberg von oben © IMAGO/Westend61
Die Altenburg in Bamberg thront über der Stadt, auf dem höchsten der sieben Hügel.

Ein weiteres Wahrzeichen von Bamberg ist die Altenburg. Ab 1600 verfiel das Anwesen, wurde aber von engagierten Bamberger Bürger:innen gerettet, wiederaufgebaut und beherbergt heute den höchstgelegenen Biergarten Bambergs. Ein Highlight ist der Bärenturm, in dem von 1902 bis 1982 drei Burgbären untergebracht waren. An deren Eisengitter vorbei geht es hinauf auf den kleinen Turm, von wo der Blick oft bis weit in den Steigerwald hineinreicht. Im 14. und 15. Jahrhundert diente die Altenburg als Wohnsitz der Bamberger Bischöfe. 

Kloster Michaelsberg

Kloster Michaelsberg, Bamberg © IMAGO/Pond5
Ein beeindruckendes Gebäude: Kloster Michaelsberg in Bamberg.

Kaiser Heinrich II. veranlasste den Bau dieses einstigen Benediktinerklosters im Jahr 1015. Nur ein knappes Jahrhundert später zerstörte ein Erdbeben das Kloster; das neu aufgebaute Gebäude, eine romanische Kirche, wurde bei einem Brand im Jahr 1610 zerstört. Heute steht an der Stelle des ehemaligen Benediktinerklosters eine Abtei im barocken Stil – mit imposanter Freitreppe und dem Grabmal des Heiligen Otto. Auch vom Kloster Michaelsberg aus haben Besucher:innen einen tollen Ausblick auf die Altstadt Bambergs, die zu Füßen liegt.

Die Gärtnerstadt

Bamberg ist berühmt für seine Gärtnereien und historischen Anbauflächen mitten im Zentrum; sie bestehen seit dem Mittelalter. Ein Rundweg mit 18 Stationen führt durch die Gärtnerstadt. Besonders schön sind die Aussichtsplattform in Form eines schiefen Gewächshauses in der Heiliggrabstraße 57 sowie das liebevoll gestaltete Gärtner- und Häckermuseum in der Mittelstraße. 

Restaurant-Tipps für Bamberg

Vorweg: Für Bier-Fans empfiehlt sich die Anreise per Zug. Auch, weil es vom Bahnhof nur fünf Gehminuten zur Brauerei Fässla sind, in deren Stammhaus es sich schon ab halb neun mit einem kleinen Zwergla (Vollbier) in den Tag starten lässt. Wer lieber beim Kaffee aufwacht, überquere den rechten Regnitzarm und setze sich am Grünen Markt auf die Terrasse des Müller 7. Morgens ist der Markt noch angenehm leer, vor allem Einheimische kaufen hier Tomatenpflänzchen oder Bamberger Hörnla, eine alte Kartoffelsorte mit nussigem Eigengeschmack.

Selbstverständlich warten die Bamberger Wirtshäuser mit traditioneller Küche auf – inklusive fränkischem Schäuferla oder Bamberger Zwiebel, die ausgehöhlt, mit Hackfleisch gefüllt und in Rauchbiersoße serviert wird. Wer sich Ambiente und Genuss etwas leichter wünscht, ist im Eckerts richtig: Vom Innenraum und der Terrasse aus besticht der Blick auf den Fluss. Bei einem guten Lammbraten oder bei Ziebeleskäs (einer Art Frischkäse) mit Bauernbrot lässt sich hier gut die Mittagszeit verbringen, bevor es weiter zu einem der wichtigsten Bamberger Wahrzeichen geht: dem Dom St. Peter und St. Georg.

Und wer am Abend einen Absacker trinken will: Stilecht fränkisch nimmt man ihn in der Dominikanerstraße ein, wo es in der Brauerei Schlenkerla genau das zu probieren gilt: ein Schlenkerla, Bambergs wohl bekanntestes Rauchbier.

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