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Erleben

Die 10 schönsten Bibliotheken weltweit

Ob in Deutschland, Portugal oder China: Wir zeigen zehn Bibliotheken weltweit, die jeden ihrer Gäste verzaubern.

Text Milena Härich
Datum 26.09.2024

Sie beherbergen Jahrhunderte alte Schmöker voller Geschichte, glänzen mit Fußböden aus Marmor oder Galerien aus feinstem Holz und sorgen bei Besucher:innen regelmäßig für Staunen: In Bibliotheken steckt ein ganz besonderer Zauber. Ob es nun futuristisch anmutende Gebäude mit ausgeklügelten Technikstandards sind oder urige Hallen, die heilige Schriften verwahren: Die folgenden zehn Universitäts- und Stadtbibliotheken gehören zu den schönsten weltweit.

1

George Peabody Library in Baltimore

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In dieser Bibliothek in Baltimore können Verliebte sich sogar das Jawort geben.

Als „Kathedrale der Bücher” wird die George Peabody Library in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland oft bezeichnet. Wieso, wird bei einem Besuch schnell klar: Ein fünfstöckiges Atrium wird von einem gläsernen Dach überspannt und gesäumt von Galerien mit schmiedeeisernen Geländern und korinthischen Säulen. Architekt Edmund G. Lind hat bei der Gestaltung der neoklassizistischen Bücherhalle auch kunstvolle Marmorböden, zahlreiche kleine, liebevolle Details und eine perfekte Kombination aus dunklen und hellen Materialien integriert. 

Benannt wurde die Bibliothek nach dem Philanthropen George Peabody, der das gleichnamige Peabody Institut gegründet und die Errichtung der Bibliothek finanziell unterstützt hat. Sie wurde 1878 auf dem Campus der John Hopkins University eröffnet und zählt seitdem zu den beeindruckendsten Bibliotheken der Welt. Mehr als 300.000 Bücher sind in ihr untergebracht, die meisten davon stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die Bibliothek zieht aber nicht nur Reisende und Bücherwürmer in ihren Bann: In ebendiesen Räumlichkeiten werden immer wieder Hochzeiten ausgerichtet. 

2

Starfield Library in Seoul

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Die Starfield Library ist in der COEX Mall in Seoul untergebracht und fügt sich dort bestens ein.

Diese Bücherhalle ist ein absoluter Instagram-Hotspot: In der Starfield Library in Seoul ragen die Bücherregale bis zu 13 Meter in die Höhe, vollgepackt mit mehr als 50.000 Büchern und über 600.000 Magazinen. Die Regale, die sich an die Decke schmiegen, haben sich seit der Eröffnung der Bibliothek im Jahr 2017 schnell zu einem beliebten Fotomotiv gemausert und sind immer wieder in den Sozialen Netzwerken zu sehen. 

Die Starfield Library besticht durch ihre offene und moderne Gestaltung und fügt sich damit bestens in das Einkaufszentrum namens COEX Mall ein, in dem sie untergebracht ist. Die COEX Mall gilt als eine der größten unterirdischen Shopping-Passagen der Welt und zieht zahlreiche Tourist:innen im Quartier Gangnam an. Neben Reisenden, die nur für das perfekte Foto herkommen, gibt es natürlich immer wieder Bücherwürmer, die sich in die gemütlichen Leseecken oder an die modernen Schreibtische begeben.

3

Binhai-Bibliothek in Tianjin

Ein architektonisches Meisterwerk ist diese Bibliothek im chinesischen Tianjin. Von außen wirkt der Glaskubus noch recht unspektakulär, im Inneren entfaltet sich das Genie des federführenden Architekturbüros MVRDV. Dort ist fast alles in Weiß gehalten, was der Binhai-Bibliothek einen modernen, fast schon klinischen Anstrich gibt. Die Bücherregale, aber auch Flächen für Sitzplätze sind terrassenförmig und in Wellen angeordnet, sie erstrecken sich bis unter die Decke. Für die obersten Regelplätze werden häufig Attrappen genutzt, denn hier kommt ohnehin kein Gast ran – die Optik zählt. Gleichzeitig bietet die Binhai-Bibliothek Raum für mehr als eine Million Bücher, der derzeit nicht voll ausgeschöpft wird. Momentan befinden sich rund 300.000 Bücher in den Hallen von Tianjin, außerdem Tausende chinesischer Zeitschriften. 

Neben den terrassenförmig angeordneten Regalen zieht besonders die weiße, kugelförmige Installation inmitten der Bibliothek Aufmerksamkeit auf sich: das sogenannte „Auge”. Aufgrund ihrer einzigartigen Gestaltung wurde diese Bibliothek schon in zahlreichen Architekturzeitschriften und -blogs erwähnt – und ist daher seit ihrer Eröffnung im Jahr 2017 eine der wichtigsten in ganz China.

4

New York Public Library

© iStock/Haizhan Zheng
Hier zu sehen: der Rose Main Reading Room in der New York Public Library.

Schon von außen zieht die New York Public Library mit ihrem von Säulen und Löwenskulpturen flankierten Eingang, direkt an der 5th Avenue und am Bryant Park gelegen, alle Augen auf sich. Was Besucher:innen drinnen sehen, schindet aber noch mehr Eindruck: Der berühmte Marmorsaal kommt mit prächtigen Kronleuchtern und 16 Meter hohen Decken daher. Und auch der Rose Main Reading Room entlockt Gästen mit seinen Deckenmalereien und den schweren Holztischen regelmäßig ein verzücktes Staunen. 

Nicht nur für ihre Architektur ist die 1895 gegründete New York Public Library weltbekannt: Hier liegen unter anderem Schriften von den Gründervätern Thomas Jefferson und George Washington. Außerdem haben Werke von Charles Dickens hier ihr Zuhause gefunden. 

Insgesamt beherbergt die Bibliothek über 55 Millionen Medien, was sie zu einer der größten Bücherhallen der Welt macht. Sie diente bereits mehrfach als Drehort, etwa in „Sex and the City”, „Frühstück bei Tiffany” oder „The Day After Tomorrow”. Weitere Filialen gibt es zum Beispiel in der Bronx und auf Staten Island – doch die in Manhattan ist die imposanteste.

5

Bibliothèque de l'Institut national d'histoire de l'art in Paris

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Wunderschön: der Lesesaal in der Bibliothèque de l'Institut national d'histoire de l'art.

Très jolie: Die Bibliothek des Institut national d'histoire de l’art (kurz: INHA) ist die schönste, die Paris zu bieten hat – zuweilen wirkt sie wie eine große Kathedrale oder ein Museum. Sie besteht aus dem Salle Labrouste, einem prächtigen Lesesaal, der von Kuppeln überspannt wird, und verschiedenen kleineren Lagerräumen. Architekt Henri Labrouste entwarf den Salle Labrouste im 19. Jahrhundert, und trotz einiger Renovierungen hat man es geschafft, die historische Substanz und Architektur zu erhalten. 

Insgesamt sind rund 1,7 Millionen Werke in der Bibliothèque de l'Institut national d'histoire de l'art untergebracht. Schwerpunkte liegen unter anderem auf Archäologie, Architektur, Fotografie und Museumswissenschaften.

6

The Library of Trinity College in Dublin

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Der berühmteste Raum der Bibliothek im Trinity College ist der Long Room, der ganze 16 Meter in der Länge misst.

Die schönste Bibliothek in Irland gehört zum Trinity College. Beide wurden 1592 gegründet; heute beherbergt die Bibliothek mindestens eine Ausgabe jedes einzelnen Buches, das in Großbritannien und Irland veröffentlicht wird. Kein Wunder also, dass sie derzeit mehr als 4,5 Millionen Bücher umfasst, dazu kommen verschiedene Manuskripte und Zeitschriften. 

Eine weltberühmte Sammlung befindet sich in den heiligen Gemäuern des Trinity College: das Book of Kells, ein Manuskript aus dem 9. Jahrhundert, das alle Evangelien enthält. Es ist in einem separaten Museumsraum ausgestellt. Besonders eindrucksvoll: der Long Room, der 16 Meter lang und mit dunklen Holzregalen ausgestattet ist. Die Säulen, die die umliegenden Galerien tragen, werden verziert von Büsten, die Platon, Aristoteles und William Shakespeare zeigen.

7

Stadtbibliothek am Mailänder Platz in Stuttgart

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Berühmtes Fotomotiv: die Stuttgarter Stadtbibliothek von innen.

Diese Bücherhalle verkörpert vieles: einen modernen Traum in Weiß und den ganzen Stolz vieler Stuttgarter:innen zum Beispiel. Schließlich ist die Stadtbibliothek am Mailänder Platz seit ihrer Eröffnung 2011 in aller Munde. Architekt Eun Young Yi hat es geschafft, einen spannenden Kontrast zwischen der von außen sehr kühl anmutenden Fassade aus Glas und Beton und dem ebenfalls sehr geradlinigen, aber ultra schicken Inneren zu schaffen. Der Lesesaal erstreckt sich über mehrere Ebenen, von Galerien aus können Besucher:innen alles überblicken und mittels Freitreppen von einer zur anderen Ebene wechseln. Das Atrium wird von einem Glasdach überspannt und ist lichtdurchflutet. Eine halbe Million Medien sind in der futuristischen Bibliothek untergebracht. 

Übrigens: Am Abend wird auch der kühlen Fassade etwas mehr Leben eingehaucht, dann erstrahlt sie in blauem Licht.

8

Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar

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Glänzt mit Stuck und goldenem Dekor: die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar.

Dieses Prachtstück wurde 1691 von Herzog Wilhelm Ernst gegründet und später nach Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach benannt, die die Bibliothek großzügig unterstützte. Ganz wie es Weimar gebührt, ist hier eine der größten Sammlungen von Johann Wolfgang von Goethe untergebracht. Aber auch andere Werke der Weimarer Klassik, etwa von Friedrich Schiller, haben ihren Platz in den hiesigen Hallen gefunden. Insgesamt sind es rund eine Million Werke, die in den elfenbeinfarbenen, mit Stuck verzierten Regalen stehen.

2004 wurde Weimar in Schrecken versetzt: In der Herzogin Anna Amalia Bibliothek brach ein Brand aus, der rund 50.000 Bücher zerstörte. Viele der Bücher konnten restauriert werden, einige wurden durch Spenden oder Neudrucke ersetzt. 2007 wurde die Bibliothek dann wieder eröffnet – und der Rokoko-Saal, der schönste Raum der Bücherhalle, sieht noch genauso zauberhaft wie eh und je aus.

In der Bibliothek gibt es eine Werkstatt zur Restaurierung von Büchern. Außerdem finden regelmäßig Sonderausstellungen statt, etwa zu Johann Wolfgang von Goethe oder der Weimarer Klassik. Viele der Räumlichkeiten sind nur während einer Führung zu besichtigen.

9

The Joe and Rika Mansueto Library in Chicago

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Die The Joe and Rika Mansueto Library ist ein Vorbild, was moderne Technologien angeht.

Im Jahr 2011 wurde diese moderne Bibliothek im Herzen einer in den Boden eingelassenen Glaskuppel eröffnet. Die The Joe and Rika Mansueto Library gehört zur University of Chicago und wurde von Architekt Helmut Jahn konzipiert. Direkt unter der Glaskuppel befindet sich der lichtdurchflutete Lesesaal, beinahe 200 Menschen finden hier Platz. Trotz der konstanten UV-Strahlung direkt auf die gläserne Decke wird es in der Bibliothek nie zu heiß, denn die Kuppel ist mit einer Beschichtung ausgestattet, die den Wärmegewinn minimiert. 

Auch sonst ist diese Bibliothek ein Vorbild in Sachen moderner Technologie: Die meisten der rund 3,5 Millionen Medien sind in einem unterirdischen Lager aus Hochregalen untergebracht und werden bei Bedarf von einem automatisierten Roboter-Kran bespielt, der sie aus- und einräumt. Dadurch können benötigte Bücher innerhalb von Minuten verliehen werden. 

10

Deichman Bjørvika in Oslo

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Erst 2020 eröffnet und schon jetzt ein Besuchermagnet: die Bibliothek Deichman Bjørvika in Oslo.

Eine der jüngsten Bibliotheken ist die Deichman Bjørvika in der norwegischen Hauptstadt. Erst 2020 wurde sie eröffnet – und gilt nun als die größte Bibliothek in Norwegen. Im Stadtteil Bjørvika gelegen, fügt sie sich bestens in eine Umgebung aus architektonischen Juwelen ein. Nachbargebäude sind etwa das Munch-Museum sowie das Opernhaus von Oslo. 

Die 13.900 Quadratmeter große Bibliothek entstand aus einer Zusammenarbeit des Architekturbüros Lundhagem mit dem Atelier Oslo. Dank der offenen Bauweise mit zahlreichen Galerien können Gäste immer wieder von den oberen Etagen in die unteren Stockwerke blicken. Ganz oben befindet sich eine Aussichtsplattform mit phänomenalem Panorama über Oslo. Die Bibliothek ist hell und modern eingerichtet. Auf fünf Etagen verteilen sich rund 400.000 Bücher, hinzu kommen ein Auditorium, ein Lesesaal und sogar ein Kinosaal.

Übrigens: Mehr über Oslo und die architektonischen Juwele der Hauptstadt erfahren Sie hier.

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