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Erleben

Traumstationen: Die 17 schönsten Bahnhöfe der Welt

„Großer Bahnhof“ bedeutet so viel wie „festlicher Empfang“. Und einige Bahnhofsbauer dieser Welt nehmen das durchaus sehr ernst – wie die folgende Auswahl beweist.

Datum 04.03.2025

Viele von ihnen versuchen mit aller architektonischen Nüchternheit, sich selbst auf das Wesentliche zu reduzieren, das Ein- und Aussteigen, Auf-Reisen-Gehen oder Zurückkommen. Aber das gelingt selbst den lieblosesten Bahnhöfen nie ganz. Selbst jene von ihnen ohne jede gestalterische Idee können die großen Emotionen nicht abschütteln, denen ihre Bahnsteige nun mal eine Bühne bieten, auch wenn diese noch so abgerockt ist: Aufregung, Aufbruchstimmung, Trennungsschmerz, Wiedersehensfreude, Heimweh, Fernweh, Vorfreude. 

Und so sind Bahnhöfe oft nicht nur Orte, durch die Reisende nun mal durchmüssen, sondern auch Reiseerlebnisse für sich, die auf diversen Bucket Lists auftauchen und sich gut vermarkten, manchmal lange bevor sie fertig sind. Wir zeigen 17 der weltweit schönsten Bahnhöfe.

Grand Central Terminal: Der größte Bahnhof der Welt

© Steffen Thalemann
Der größte – und vielleicht auch schönste – Bahnhof der Welt ist Grand Central Terminal in New York City.

Seit mehr als 100 Jahren ist das New Yorker Grand Central Terminal in Betrieb. 1913 als Kopfbahnhof in Manhattan fertiggestellt, gilt er heute noch als größter Bahnhof der Welt – gemessen an den Gleisen. Davon hat das Grand Central Terminal 67 Stück, die je nach Perspektive und Reiseziel aus der Stadt hinaus oder hineinführen. In der riesigen Haupthalle mag man sich mitunter ein bisschen verloren vorkommen: 143 Meter ist sie lang und reicht 45 Meter hoch. Außerdem ungewöhnlich: Es handelt sich um einen Etagenbahnhof mit zwei Stockwerken. Auf der unteren Ebene sind 26 Gleise angeordnet, auf der oberen Ebene gar 41. 

Der Terminal als Sehenswürdigkeit ist einen Besuch wert, selbst wenn Sie nicht planen, New York mit der Bahn zu verlassen. Attraktiv ist die Decke mit dem dunkelblaugrünen Sternenhimmel, ebenso berühmt der Hauptkiosk. Des Weiteren beherbergt die Central Station die legendäre Oyster Bar, eine geheime Flüstergalerie und die berühmte Uhr am Informationsschalter mit ihren Zifferblättern aus Opal. Übrigens: Um den gestressten Passagieren etwas mehr Zeit zu verschaffen, gehen alle Uhren im Gebäude eine Minute vor.

Seit seinem hundertjährigen Jubiläum im Jahr 2013 rangiert das Bauwerk in der List of Historic Civil engineering Landmarks. Für die Kunstbeflissenen sei angemerkt: Dieser Bahnhof stammt aus der Epoche der Beaux-Arts. Eine halbe Million Menschen nutzen Grand Central täglich, darunter viele Pendler. 

Weitere spannende Fakten über das Grand Central Terminal

Weltweit schönste Bahnhöfe: Bahnhof Lüttich-Guillemins

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Beeindruckende Konstruktion: der Bahnhof Lüttich-Guillemins

Glas, Stahl, weißer Beton: In Lüttich-Guillemins, wo Eurostar und ICE haltmachen, hat der bekannte Architekt Santiago Calatrava – ebenfalls verantwortlich für Stationen in Zürich, Lyon und Lissabon – seine Handschrift hinterlassen. 200 Meter lang und bis zu 35 Meter hoch ist der gläserne Baldachin, der seit 2009 Bahnhof und Vorplatz überspannt. Und auch das natürliche Licht, mit dem Calatrava gerne arbeitet, kommt hier voll zum Einsatz.

Beijing South Railway Station: Das Raumschiff von Peking

© IMAGO/Imaginechina Tuchong
Unglaublich, aber wahr: Die Bauzeit für die Beijing South Railway Station betrug nur drei Jahre.

Von oben betrachtet sieht er ein bisschen aus wie ein Raumschiff aus einer fernen Galaxie. Bei dem Pekinger Südbahnhof handelt es sich um einen, wenn nicht sogar den verkehrsreichsten Fernbahnhof Asiens. Die Erbauer rechneten mit 30.000 Fahrgästen – pro Stunde, wohlgemerkt – und 250 Millionen im Jahr. 

Gigantisch ist auch die Wartehalle, die jeder Reisende durchquert. Das Dach ist in Form einer Ellipse gebaut, erstreckt sich auf 500 Meter Breite und ist 380 Meter lang. Design und Verwirklichung stammen aus einer britisch-chinesischen Koproduktion. Der britische Architekt Terry Farrell verwirklichte seine Ideen gemeinsam mit dem Tianjin Design Institute. Die Bauzeit betrug lediglich drei Jahre. 2008, pünktlich zu den damaligen Olympischen Sommerspielen, war er fertiggestellt und ersetzte den Yongdingmen Südbahnhof, der nach über 100 Jahren Dienstzeit (Eisenbahn)-Geschichte ist. Die Baukosten für seinen Nachfolger beliefen sich auf 6,3 Milliarden chinesische Yuan.

Die schönsten Bahnhöfe weltweit: Maputo in Mosambik

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Verkehrknoten und Kulturort: die Maputo Station in Mosambik

Dieses 1908–16 noch unter portugiesischer Kolonialherrschaft erbautes Kunstwerk ist der Hauptbahnhof von Maputo, der Hauptstadt Mosambiks, und wird nicht selten als der schönste in ganz Afrika gefeiert. Züge halten hier noch immer, der repräsentative Bau ist aber immer wieder auch Schauplatz für Partys und Kulturevents. Zudem hat hier mittlerweile ein sehenswertes Eisenbahnmuseum eröffnet.

Capital Park: Pretorias Privatschatz

Capital Park, Pretoria © Walter Schmitz
Capital Park ist der wohl exklusivste Bahnhof Afrikas.

Noch nie gehört von diesem Bahnhof? Kein Wunder, Capital Park ist ein Kleinod, ein exklusiver Bahnhof in privater Hand. Wer sich so etwas leistet? Rohan Vos. Er ist Gründer und Eigentümer der Rovos Rail, die mit dem „Pride of Africa“ den vermutlich exklusivsten Zug der Welt betreibt. 1989 startete der Selfmademan seinen ersten Zug mit vier Passagieren. Heute erstreckt sich sein erfolgreiches Bahnunternehmen von der Südspitze Afrikas bis zum Äquator. Vom Capital Park in Pretoria können Sie im 5-Sterne-Luxusstil auf Schienen nicht nur Richtung Kapstadt, sondern auch quer durch den afrikanischen Kontinent reisen. 

Das Foyer des Privatbahnhofs mutet an wie eine Szenerie eines großen privaten Salons im Fin de Siècle: Sessel, Sofamöbel, Ventilatoren fächern von der Decke einen angenehmen Windzug – ein echter Sehnsuchtsort für Freunde exquisiter Reisen. Ein Abteil ist bei Rovos Rail kein Abteil, sondern eine Suite aus Mahagoniholz, in der sich der afrikanische Kontinent von seiner spektakulärsten Seite präsentiert. 

Die schönsten Bahnhöfe der Welt: St. Pancras International

St. Pancras International in London, von oben © IMAGO/Felix Mizioznikov
Der Bahnhof St. Pancras International ist der schönste in ganz London.

Schon der Name dieses Bahnhofs zeigt, wie gut er an den internationalen Fernverkehr angebunden ist: St. Pancras International ist der wichtigste Bahnhof der Stadt London, um Reisende aus etwa Deutschland, Belgien oder den Niederlanden zu begrüßen. Gleichzeitig verfügt kein anderer Bahnhof der Metropole über so viele Metro-Stationen wie St. Pancras. 

Verantwortlich für die Architektur im Stil des viktorianischen Zeitalters ist William Henry Barlow, der den Verkehrsknotenpunkt im 19. Jahrhundert im Auftrag der Midland Railway entwarf. 1886 folgte die Grundsteinlegung für diesen hübschen Bahnhof nördlich von Soho. Er befindet sich direkt neben dem Bahnhof King’s Cross, der in den Harry-Potter-Filmen eine große Rolle spielt. Was viele nicht wissen: Für die Außenaufnahmen wurde St. Pancras International genutzt – das viktorianische Gebäude mit seinen Türmen und Kuppeln passte offenbar sehr viel besser zu der Zaubererwelt von Harry Potter. Täglich treffen an den Bahnsteigen von St. Pancras Eurostar-Züge aus Paris und Tausende Passagiere aus ganz Europa ein. Und der benachbarte Bau ist mittlerweile ein renommiertes 5-Sterne-Hotel.

Mehr Infos auf der Webseite von St. Pancras. 

Antwerpen Centraal: Die Eisenbahnkathedrale Belgiens

 Bahnhof Antwerpen Centraal © Unsplash/Mika Baumeister
Sieht aus wie eine Kathedrale, ist aber ein Bahnhof: Antwerpen Centraal.

Als „Eisenbahnkathedrale“ bezeichnen viele Belgier diesen Bahnhof – und wer ihm einen Besuch abstattet, weiß direkt, wieso. Kaum zu glauben, dass in den 60er-Jahren erwogen wurde, die 186 Meter lange, 66 Meter breite und 43 Meter hohe Bahnhofshalle von Antwerpen-Centraal abzureißen. Sie ist unbestritten eine der schönsten der Welt, steht heute glücklicherweise und zu Recht unter Denkmalschutz. Mehr als 20 Marmorarten schmücken das Innere der Eisenbahnkatedrale – auch Glas, Stein und Gold kamen bei den Bauarbeiten zum Einsatz. Bis 2007 wurde der Bahnhof aufwändig saniert, an den unterirdischen Gleisen pendeln seither Thalys, Eurostar und ICE durch ganz Europa

Neben der imposanten Eingangshalle finden sich im Inneren viele Läden und Juweliere – schließlich ist Antwerpen auch für das Diamantenviertel bekannt. Mittlerweile steht der Steinbau unter Denkmalschutz. 

Weitere Informationen rund um Antwerpen-Centraal

Puerta de Atocha: Madrids grüne Oase

Tropischer Garten im Bahnhof Madrid Atocha © iStock/thehague
Alleine wegen des tropischen Gartens in der alten Bahnhofshalle ist Madrid Atocha einen Ausflug wert.

Der Bahnhof Atocha ist der erste von Madrid und steht seit 1851 an Ort und Stelle. Er hat viele Umbauten kommen und gehen sehen, einen Brand und 2004 einen Terroranschlag er- und überlebt. Und er ist ein gutes Beispiel dafür, dass Bahnhöfe weit über ihre Funktion hinausweisen können, wenn man sie lässt. Unter dem Glasdach der alten Halle wuchern nun schon seit 1992 tropische Pflanzen, allein um die 70 Palmen. 

Einen tropischen Garten mitten in der Bahnhofshalle – das sieht man nicht alle Tage. Im Stadtzentrum von Madrid, südlich vom Museo del Prado, ist es möglich. Erhalten geblieben sind trotz zahlreicher Umbauten neben vielen Jugendstil-Elementen zwei Bahnhofshallen, der alte und der neue Bahnhof. In der neuen Bahnhofshalle finden Reisende etliche Fern- und Nahverkehrsanbindungen auf 24 Gleisen, in der alten Halle warten Boutiquen und Cafés sowie ein ein tropischer Garten auf Besucher. Mehr als 7.000 Pflanzen und rund 400 unterschiedliche Arten gedeihen und blühen hier auf einer Fläche von rund 4.000 Quadratmetern. Madrid Atocha wird von vielen Touristen allein deshalb besucht. Unser Tipp: Wenn Sie schon hier sind, machen Sie einen Ausflug nach Aranjuez mit dem sogenannten Erdbeerzug. Eine historische Dampflok bringt Sie in diese charmante Stadt am Tajo. 

Dunedin Railway Station: Eisenbahnromantik in Neuseeland

© iStock/trabantos
Die Dunedin Railway Station ist noch immer, obwohl sie kaum als Bahnhof genutzt wird, ein Wahrzeichen der Stadt.

Im flämischen Renaissancestil, gespickt mit opulenten Verzierungen und ausgestattet mit rund 750.000 Porzellanfliesen im Inneren, kommt die Dunedin Railway Station im Süden von Neuseeland daher. Architekt George A. Troup hat dieses wunderschöne Gebäude aus dunklem Basalt und hellem Kalkstein, das dank seiner Farbgebung an ein Lebkuchenhaus erinnert, entworfen. Ein rund 37 Meter hoher, rechteckiger Turm und ein deutlich kleinerer, spitz zulaufender Turm säumen den Bau, der in einer akkurat gepflegten Parkanlage steht. Schauen Sie sich bei einem Rundgang durch das Innere genau um: Viele Mosaike zeigen Eisenbahnen und Lokomotiven.

Die Dunedin Railway Station wurde 1906 eröffnet, als die gleichnamige Stadt das kommerzielle Zentrum Neuseelands war. Etwa 100 Züge pro Tag verkehrten hier im frühen 20. Jahrhundert; später zog sich jedoch unter anderem die staatliche Eisenbahn New Zealand Rail zurück und Bahnfahrten von Dunedin aus wurden immer seltener. Heute rattert hier nur noch ein einziger Zug über die Schienen: die Taieri Gorge Railway, eine Museumseisenbahn, die Touristen auf eine Zeitreise zum Eisenbahnerlebnis früherer Epochen mitnimmt.

Der Bahnsteig, der mit rund einem Kilometer Länge der längste in ganz Neuseeland ist, wird noch immer jedes Jahr für die größte Modenschau der Insel genutzt. Und das Bahnhofsgebäude selbst beherbergt nun die New Zealand Sports Hall of Fame, eine Kunstgalerie, ein Restaurant und Büroräume der Stadtverwaltung von Dunedin.

Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Dunedin Railway Station.

Milano Centrale: Italienischer Chic

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Imposant: die Bahnhofshalle im Milano Centrale.

Dass Äußerlichkeiten einem Mailänder nicht egal sein können, gilt auch für den Hauptbahnhof der Modestadt. Majestätische Hallen, marmorne Friese und ein kunstvoll gebogenes Glasdach bilden die Stazione Centrale. Seinen Plan, eine „Kathedrale der Bewegung“ zu erschaffen, konnte Architekt Ulisse Stacchini 1931 in die Realität umsetzen. Und auch wenn die vielen Stufen, das Gewirr aus Rolltreppen und das Gewusel so manch einem Reisenden das Leben erschweren, in Sachen Prunk und Eleganz steht der Bahnhof den edlen Modehäusern und Hotels Mailands in nichts nach. 

Mehr Informationen auf der Webseite der Milano Centrale

Schönste Bahnhöfe weltweit: Rotterdam Centraal

© iStock/BrasilNut1
Ein futuristischer Prachtbau: Rotterdam Centraal.

Der Bahnhof Rotterdam Centraal, wie man ihn heute kennt, ist eines der neuesten Bauwerke unter den europäischen Bahnhöfen. Das futuristische silberne Gebäude, das ein bisschen an einen Schiffsbug erinnert, wurde erst im Jahr 2014 eingeweiht. Vorher war hier ein gänzlich anderes Gebäude von Architekt Sybold van Ravesteyn aus dem Jahr 1957 zu sehen. Die Stadt Rotterdam musste auf die immer steigenden Zahlen an Passagieren reagieren, die den Hauptbahnhof nutzten. Waren es beispielsweise im Jahr 2018 schon rund 97.000 Menschen pro Tag, wurde bereits damals ein Anstieg in den folgenden Jahren auf 320.000 Passagiere täglich prognostiziert. 

Dass die Größe und Ausstattung des alten Bahnhofsgebäudes nicht ausreichen würde, war schon viel früher klar, weshalb bereits 2005 der Neubau startete. Rotterdam Centraal ist einer der bedeutendsten Bahnhöfe der Niederlande, nicht zuletzt wegen des Fernverkehr-Angebots. Täglich fahren hier Züge etwa nach Lille, Paris und Brüssel ab. 

Die schönsten Bahnhöfe der Welt: Kanazawa Station

© imago/Dreamstime
An der Kanazawa Station trifft traditionelle Holzkunst trifft auf eine moderne Glaskuppel.

2015 wurde der Bahnhof von Kanazawa an das Shinkansen-Schienennetz angeschlossen, eine Fahrt ab Tokio dauert deswegen nur 2,5 Stunden. Wer hier einfährt, findet sich unter dem eindrucksvollen Motenashi Dome, der „Willkommenskuppel“ aus Glas und Stahl wieder. Deren Eingang schmückt das riesige Holztor, dessen Struktur von Tsuzumis, traditionellen japanischen Handtrommeln, inspiriert ist.

Einen Bahnhofsguide finden Sie auf der Webseite der Kanazawa Station.

Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus: UNESCO-Weltkulturerbe in Indien

Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus in Mumbai © Getty Images/Tuul and Bruno Morandi
Besonders bei Nacht ein Schauspiel: Chhatrapati Shivaji Terminus

Der Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus ist definitiv der Bahnhof der Superlative: Er ist nicht nur der berühmteste und schönste in ganz Indien, sondern auch der verkehrsreichste. Mehr als 1.000 Züge und etwa drei Millionen Menschen sind hier jeden einzelnen Tag unterwegs. 

Besucher sollten sich im Klaren darüber sein, dass Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus ein Ergebnis der kolonialen Herrschaft Großbritanniens über Indien ist. Das Gebäude wurde vom britischen Architekten Frederick William Stevens entworfen, der sich vom St. Pancras-Bahnhof in London inspirieren ließ. Das ist bereits anhand der Fassade deutlich zu erkennen: Hier mischen sich viktorianische Architektur mit Elementen indischer Baukunst. Neoklassizistische Skulpturen und Steinschnitzereien, Elemente aus Marmor und viel Kalk- sowie Sandstein machen das Gebäude zu einem wahren architektonischen Juwel. Besonders eindrucksvoll ist ein Besuch des Bahnhofsgebäudes übrigens am Abend. Dann setzt die bunte Beleuchtung die verschnörkelte Fassade mit ihren Buntglasfenstern, Türmen, Bögen und Eisenarbeiten besonders gut in Szene.

Der Bahnhof im Süden von Mumbai wurde im späten 19. Jahrhundert errichtet und hieß zunächst „Victoria Terminus“ – nach Queen Victoria. Er war damals das teuerste Gebäude, das bis dahin in Mumbai errichtet wurde. Erst im Jahr 1996 folgte die Umbenennung nach dem hinduistischen Marathenführer Chhatrapati Shivaji; 2016 folgte der Zusatz „Maharaj“ (eine Kurzform des indischen Herrschertitels). Heute befindet sich im Inneren auch ein Heimatmuseum. 2004 nahm die UNESCO den Bahnhof als Weltkulturerbe auf.

Der spannendste Bahnhof von Deutschland: Bahnhof Uelzen

© Getty Images/venemama
Der Künstler Friedensreich Hundertwasser hat sich am Bahnhof Uelzen verewigt.

Die Expo 2000 in Hannover war der Anlass für die rund 40 Minuten Bahnfahrt entfernte Kleinstadt Uelzen, ihren Bahnhof aufwändig umgestalten zu lassen – vom Fantasten Friedensreich Hundertwasser. Die für ihn typischen Türmchen, bunten Mosaiken und begrünten Dächer schmücken nun den norddeutschen Backstein und begrüßen Durchreisende und Besucher der umliegenden Lüneburger Heide. 

Work in progress: Hauptbahnhof Stuttgart

© IMAGO/imagebroker
Gigantisches Unterfangen: die Baustelle des Stuttgarter Hauptbahnhofes

Sie sind schon gut zu erkennen, die Kelchstützen, durch die das Licht einfallen soll in die Halle des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs. Nach wie vor laufen die Arbeiten an Deutschlands berühmtester Baustelle auf Hochtouren. Ob die Eröffnung nun wie geplant 2026 stattfindet oder nicht: Der Streit um Stuttgart21 hat Stadt und Land verändert. 

Übrigens: Wer nicht länger warten will, kann schon jetzt einen Blick in die Heiligen Hallen werfen und sich zu einer geführten Baustellen-Tour anmelden. 

Union Station: Prächtiges Beaux-Arts-Gebäude in Washington

Union Station in Washington D.C., Haupthalle © Unsplash/Caleb Fisher
Die Haupthalle der Union Station ist auch ohne bevorstehende Zugreise einen Besuch wert.

Rund 40 Millionen Besucher zählt die Union Station in der US-amerikanischen Landeshauptstadt Washington D.C. jährlich. Der schneeweiße Prachtbau am Columbus Circle, vor dem eigentlich immer die amerikanische Flagge weht, ist von innen mindestens genauso imposant wie von außen. Passagiere erhaschen beim Betreten des Gebäudes eine traumhaft schöne Haupthalle im neoklassizistischen Stil mit Kuppeldach. Überall finden sich Elemente aus Marmor und Blattgold sowie Figuren im Beaux-Arts-Stil. Zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und Cafés, aber auch Fast-Food-Ketten finden sich auf zwei verschiedenen Ebenen des Bahnhofs, von Walgreens über Chipotle bis hin zu Jamba Juice.

Entworfen wurde das architektonische Juwel von Daniel Burnham, im Auftrag der Pennsylvania Railroad und der Baltimore Ohio Railroad. Die Eröffnung fand im Jahr 1908 statt; die Union Station D.C. wurde von da an rege besucht und genutzt. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg: Flugreisen wurden nun immer beliebter, was zum Rückgang der Passagiere führte. Hinzu kam, dass das Gebäude schon marode wurde und erhebliche Mängel aufwies. Im Jahr 1967 wurde der Bahnhof zunächst in ein Besucherzentrum umgewandelt – doch ohne Erfolg. Weder wurde das Angebot besonders gut angenommen noch konnten die Baumängel länger ignoriert werden.

Eine Restaurierung verschiedener Elemente wie des Hauptdaches führte dazu, dass die Union Station in den späten 1980er Jahren wieder als Bahnhof eröffnet werden konnte. Erst 2016 wurde dann die Haupthalle restauriert; der Beaux-Arts-Stil von Burnham blieb aber erhalten. Heute zählt dieser Bahnhof zu den Kulturdenkmalen mit nationaler Bedeutung.

Mehr über die Union Station lesen sie hier.

Prachtbau in Ägypten: Ramses Railway Station in Kairo

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Wilder Mix in Kairo: die Ramses Railway Station

Der Hauptbahnhof der ägyptischen Hauptstadt Kairo trägt den Namen des Pharaos Ramses II. Sein Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert wurde mehrfach verschönert. Sehenswert im Inneren ist nicht nur der so entstandene Stilmix, sondern auch das Ägyptische Eisenbahnmuseum. 

 

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