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Unterkünfte

Aus der Welt gefallen: Das Private Nature Luxury Resort Weissenhaus

Das Private Nature Luxury Resort Weissenhaus an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste bringt seine Gäste nicht nur an einen besonderen Ort, auch die Zeit scheint hier eine andere zu sein. Das passt auch zur Hotelvereinigung Relais & Châteaux, der es angehört.

Datum 28.11.2024

Was verstehen wir eigentlich unter „konservativ”, wenn wir die politische Dimension einmal ausblenden? Im besten Sinne geht es um das Erhalten des Guten. Um gepflegte Umgangsformen, Werte und Respekt vor der Schöpfung. So jedenfalls vermittelt es das Hotel Weissenhaus an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste.

Knapp eine Stunde dauert die Fahrt von Hamburg, ehe man vor dem schmiedeeisernen Tor steht, das von zwei Fabelwesen mit Krone geziert wird. Die Auffahrt, gesäumt von akkurat getrimmten Hecken, kann für Erstbesucher überraschend sein. Statt aus einem einzelnen Hotelgebäude besteht das „Private Nature Luxury Resort” aus etwa 40 denkmalgeschützten Häusern und erinnert ein wenig an ein top gepflegtes Museumsdorf, das lose über eine großzügige Parkanlage mit Teich und herrlichem alten Baumbestand verstreut ist. Herrschaftlich in dessen Zentrum liegt das weiße Schloss, in dem die meisten Zimmer des Hotels untergebracht sind. Zu den Highlights der Anlage gehören das erstklassige Spa, ein modernes Musikstudio und ein eigener Strandabschnitt - eine Seltenheit in Deutschland - und natürlich die Kulinarik, aber dazu später mehr.

Besitzer von Weissenhaus ist Jan Henric Buettner, Hamburger Unternehmer und Mitbegründer von AOL. 2005 kaufte er das 75 Hektar große Grundstück, das er schon aus seiner Kindheit kannte, ließ es für geschätzte 70 Millionen Euro von Grund auf renovieren und in ein vielfach ausgezeichnetes Luxushotel umbauen. 

Weissenhaus: Eine Welt für sich

© Kolja Erdmann / Private Nature Luxury Resort Weissenhaus PR

„Das ist meine natürliche Kathedrale", sagt Natalie Fischer-Nagel, während sie die Lindenallee mit den mehrere hundert Jahre alten Bäumen entlang geht. Sie und ihr Mann Frank Nagel sind die Gastgeber des Resorts. Die Direktorin spricht präzise und andächtig über „ihr” Weissenhaus. Viele Leute reisen weit weg zur Erholung, bei dem Hin und Her brauchen sie allein zwei Tage, um runterzukommen. Das sei auf Weissenhaus anders, meint Fischer-Nagel. Man brauche nicht weit zu reisen, um einfach raus aus der Welt zu sein, wirklich zur Ruhe zu kommen.

Einfach aus der Welt zu sein, das beschreibt den Aufenthalt auf Weissenhaus sehr gut. Alles hier ist ruhig und gepflegt, das Adults-Only-Resort legt Wert auf einen harmonischen, kultivierten Umgangston und Respekt vor Gästen wie Mitarbeitern, vor der Natur und den Produkten aus der Region. Das ursprüngliche Herrenhaus und das umliegende Gut stammen aus der Zeit um 1600 und waren damals im Besitz der Adelsfamilie Pogwisch. Hier in Holstein, dieser wunderschönen grünen Hügellandschaft zwischen Nord-und Ostsee, gibt es viele alte Gutshöfe und Herrenhäuser. Einige der dazugehörigen Adelsfamilien findet man noch heute etwa in Straßennamen im nahen Hamburg wieder. In dieser Tradition versteht man auch das Weissenhaus besser. Gelegentlich wirkt es ein wenig aus der Zeit gefallen in seiner Attitüde, in der eine gewisse Ernsthaftigkeit mitschwingt, aber seiner Wirkung als anspruchsvolles Luxusresort inmitten dieser einnehmenden Kulturlandschaft keinen Abbruch tut.

Relais & Châteaux: Ein Gefühl von Zugehörigkeit

Die Ostseeküste ist zwar eine bei Urlaubern beliebte Region, trotzdem liegt Weissenhaus nicht im Zentrum des touristischen Blicks - zum Glück. So viel Ruhe wie hier findet man sonst nur selten, gerade im Sommer. Aber die Lage ist auch eine Herausforderung. Wie etabliert man ein Haus, das eher „ab vom Schuss” liegt? Hier kommt Relais & Châteaux ins Spiel, denn genau dieser Gedanke liegt der Hotelvereinigung zugrunde. 

1954 hatten sich Marcel und Nelly Tilloy, Besitzer des Hotels und Restaurants La Cardinale am Ufer der Rhone in der Adèche, mit einer Handvoll anderer Gastronomen zusammen getan, um die Sichtbarkeit ihrer Häuser ohne teure Werbemaßnahmen zu erhöhen. Sie kreieren die „Route du Bonheur", die Route des Glücks, die ihre Häuser miteinander verbindet, und tauschen Gäste und Wissen untereinander aus. 

Die Idee findet Anklang: Über die Jahre entsteht ein Netzwerk, das sich von Frankreich über die ganze Welt ausbreitet, verbunden durch Verantwortung für familiengeführte Traditionen und Qualität. Heute sind es rund 580 Mitglieder auf fünf Kontinenten. In diesem Jahr feiert die Vereinigung ihr 70. Jubiläum.

Unter dem Motto „United by what makes us different” steht Relais & Châteaux für hohe Qualitätsansprüche bei charakterlich völlig unterschiedlichen Häusern. So gehören etwa die Gmundner Lodge in Namibia genauso dazu, wie das klassisch französische Château Domaine Les Crayères in Reims und das Gôra Kadan in Japan. Statt Konformität setzt man auf gemeinsame Grund- und Familienwerte. Natalie Fischer-Nagel ist nicht nur Deutschland-Delegierte, sondern auch Mitglied des Verwaltungsrates von Relais & Châteaux, sie formuliert es so: „Der Hotelier muss sein Herz sprechen lassen.” Neben den hohen Ansprüchen an Qualität und Charakter steht aber eines für die Aufnahme bei Relais & Châteaux ganz oben auf der Agenda: die Kulinarik. 

Genuss als Lebensphilosophie

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Seit ihren Anfängen sind Hotels und Restaurants gleichwertige Mitglieder der Vereinigung, die Kombination aus Hotellerie und Gourmetküche ist der Kern ihrer Identität. Von klassisch französischer Küche bis zu authentischen Geschmäckern, die aus den unterschiedlichen Regionen ihrer Mitglieder erwächst, auf Genuss legt die Vereinigung höchsten Wert. Heute tragen die Hotels und Restaurants im Netzwerk von Relais & Châteaux zusammen 376 Michelin-Sterne. 

Im Resort Weissenhaus ist vor allem Christian Scharrer das Aushängeschild für ein kulinarisches Erlebnis auf höchstem Niveau. Mit seinem Restaurant Courtier im Schloss des Resorts hält er seit 2017 zwei Michelin-Sterne. Viele Produkte, die er zu seinen Teller-Kunstwerken verarbeitet, kommen aus der Umgebung, etwa vom nahen Hof Schönborn, der Bio-Obst und Gemüse anbaut, aber auch ökologische Geflügelhaltung betreibt. Legerer als im Courtier geht es im Restaurant Bootshaus zu, dessen Lage direkt am Strand gerade zum Sonnenuntergang eine wunderbare Kulisse bietet und ebenfalls viele Produkte aus der Region in Szene setzt. Das Frühstück im Kavaliershaus kann als eines der besten Hotel-Frühstücke in Norddeutschland gelten und lässt keine Wünsche offen. Der neueste Clou im Kulinarik-Konzept von Weissenhaus: In der kommenden Winter- und Frühjahrssaison zieht das klassische deutsche Abendbrot ins historische Schlossgewölbe ein. Hausgebackenes Brot, Gemüsesuppe und beste Zutaten, eine Mahlzeit voller Nostalgie und eleganter Gemütlichkeit. Ein Konzept wie das Weissenhaus selbst: ein bisschen aus der Zeit gefallen, ein bisschen fernab der Welt und doch so nah an Natur und Seele seiner Umgebung - konservativ im besten Sinne. 
 

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