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Sehenswürdigkeiten

Big Island: Hawaiis größte Schönheit

Wer Big Island besucht, wandelt auf den Spuren aktiver Vulkane, entdeckt Regenbögen über Wasserfällen und trifft im Pazifik auf eine schier endlose Artenvielfalt. Entdecken Sie die größte und jüngste Insel Hawaiis!

Text Mila Krull
Datum 30.09.2023

Fast 4.000 Kilometer trennen Hawaii und die Westküste der USA. Hier, inmitten der tiefblauen Weiten des Pazifischen Ozean, regiert vielerorts noch die Natur. Besonders eindrucksvoll ist die größte und jüngste Insel des Archipels: Big Island (auch bekannt als Hawaii oder Hawaii Island). Wilde Täler, verlassene Strände und eine außerirdisch anmutende Vulkanlandschaft prägen das Bild des Eilands. Einmalig ist auch der Anblick der rot glühenden Lavaströme, die den Hawaii Volcanoes National Park durchziehen. Tipps zu Sehenswürdigkeiten sowie Hotels und wo Sie den Vulkanen von Big Island besonders nah kommen können, verraten wir Ihnen im Folgenden.

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Vulkan-Highlights auf Big Island

Besucher:innen stehen am Rand des Lavasees am Kilauea auf Big Island. © Imago/MediaPunch
Besucher:innen stehen am Rand des Lavasees am Kilauea auf Big Island.

Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, an denen die jüngste Erdgeschichte so eindrucksvoll zu beobachten ist wie auf Big Island. Die beiden Vulkane Kilauea und Mauna Loa im Volcanoes National Park zählen zu den aktivsten Feuerbergen der Welt. Noch immer spucken sie Feuer und Asche; ihre Lava fließt bis in den Ozean und sorgt dafür, dass Big Island ständig weiter wächst. 

Hawaii Volcanoes National Park

Der Ausgangspunkt für einen Besuch der Vulkane auf Big Island ist der Hawaii Volcanoes National Park mit einer Größe von mehr als 1.300 Quadratkilometern. Am Eingang des Parks begrüßt das Kilauea Visitor Center Gäste, die sich hier über den Park, seine Vulkane und Wanderrouten informieren können. Auch besteht die Möglichkeit, mit Ranger:innen zu sprechen und Touren zu buchen. Die Ringstraße Crater Rim Drive führt einmal rund um den Krater des Kilauea, vorbei an Aussichtspunkten und Wanderwegen. Ein Highlight ist der Namika Trail, auch Thurston Lava Tube genannt. Durch den fruchtbaren Regenwald geht es vorbei an tropischen Pflanzen und Vögeln in eine 500 Jahre alte unterirdische Röhre, die einst von strömender Lava geformt wurde. Wer einem der Vulkankrater besonders nah kommen will, kann den 5,3 Kilometer langen Kilauea Iki Trail entlang wandern. Beeindruckend ist auch eine Route parallel zum Great Crack, einer 12 Kilometer langen und 18 Meter breiten Erdspalte, die von einstigen Lavaflüssen geformt wurde. 

Lavaflüsse am Kilauea beobachten 

Der Kilauea auf Big Island zählt zu den lebendigsten Vulkanen der Welt und ist seit Jahrhunderten durchgehend aktiv. Seine Ausbrüche sind in der Regel nicht explosiv – die Lava quillt langsam an die Oberfläche und fließt in breiten Flüssen bis ins Meer, wo sie zu neuem Land erstarrt. Der Anblick der brennenden und dünnflüssigen Ströme, die dampfend aufs Wasser treffen, ist weltberühmt und zieht jährlich viele Besucher:innen an. Ein Ausblickspunkt für dieses Naturspektakel liegt etwa am Ende der Chain of Craters Road. Heiß brodelt die Erde auch im Lavasee des Halemaʻumaʻu-Kraters. Vom Keanakako’i Overlook sowie vom Kilauea Overlook eröffnet sich Parkbesucher:innen vor allem bei Dunkelheit ein einzigartiger Blick auf die glühende Lava. Hinweis: Das Thomas A. Jaggar Museum, das für seine Aussicht bekannt war, ist mittlerweile dauerhaft geschlossen. 

Mauna Kea

Er ist der größte Vulkan Hawaiis und vom Meeresgrund gemessen sogar der höchste Berg der Welt: Der 4.205 Meter hohe Mauna Kea überragt mit seinem meist schneebedeckten Gipfel ganz Big Island. Wer seine Hänge erklimmt, wandert über erkaltetes Vulkangestein. Seit Jahrtausenden ist der Mauna Kea nicht mehr aktiv und gilt daher als schlafender Riese. Hawaiianer:innen sehen in ihrem Berg einen heiligen Ort, der eng mit ihrer Mythologie und Kultur verbunden ist. Sein Name „Wakea“ geht auf den hawaiianischen Schöpfer und Himmelsgott zurück. Berühmt ist der Mauna Kea auch für seine Observatorien und hochmodernen Teleskope, die von verschiedenen Forschungseinrichtungen betrieben werden. Der derzeit geplante Ausbau der Sternwarte ist bei der indigenen Bevölkerung Hawaiis umstritten. Besucher:innen des Mauna Kea werden angehalten, diesen heiligen Ort mit Respekt zu erkunden. 

Lava Tree State Monument

Ein eindrückliches Zeugnis der vulkanischen Aktivität auf Big Island wächst südöstlich von Pahoa aus dem schwarzen Boden. Am Lava Tree State Monument wandern Besucher:innen auf einem Rundweg an erstarrten Lava-Bäumen vorbei, die im 18. Jahrhundert infolge eines Vulkanausbruchs entstanden sind. Die Ohiabäume bilden bizarre Formationen, die Einheimische auch als Skulpturengarten von Pele, der hawaiianischen Vulkangöttin, bezeichnen.

Big Island: Weitere Sehenswürdigkeiten

Die Rainbow Falls liegen mitten in der Inselhauptstadt Hilo. © iStock/carmengabriela
Die Rainbow Falls liegen mitten in der Inselhauptstadt Hilo.

Die üppige Vegetation auf Big Island fasziniert mit hohen Vulkanen, tosenden Wasserfällen und einer unglaublichen Artenvielfalt. Die Blüten von Pflanzen wie Strelitzien, Orchideen, Hibiskus und Plumeria blühen in grellen Rot-, Pink- und Orangetönen, während sich Haie, Rochen und Meeresschildkröten in den seichten Riffen vor der Küste tummeln. Entdecken Sie weitere Natur-Highlights und Sehenswürdigkeiten auf Big Island

Akaka Falls State Park

Inmitten der fruchtbaren Tropenwelt zwischen malerischen Dörfern und spektakulären Aussichtspunkten auf die nordöstliche Hilo-Küste liegt der Akaka Falls State Park. Hier führt ein kurzer Wanderweg durch den tiefgrünen Regenwald, vorbei an Orchideen, Farnen, bunten Blumen und Bambushainen. Das Highlight sind die zwei Wasserfälle Kahuna und Akaka, die 30 und 135 Meter in die Tiefe rauschen. Das laute Tosen in der Schlucht ist bereits aus der Ferne zu hören. Die Parkgebühren für den State Park belaufen sich auf fünf Dollar. 

Rainbow Falls

Mitten in Hilo fließen die Rainbow Falls über eine erkaltete Lavahöhle in ein Bassin. Dank ihrer Lage in der Stadt ist diese Sehenswürdigkeit auf Big Island besonders gut zugänglich. Nur wenige Meter trennen den Parkplatz und die Regenbogenfälle. Ihren Namen haben diese übrigens einem besonderen Phänomen zu verdanken: Bei Sonnenschein bildet sich über der sprudelnden Gischt ein Regenbogen. Einer Legende nach ist dieser Ort zudem die Heimat von Hina, der hawaiianischen Göttin des Mondes. 

Pu'uhonua o Honaunau National Historical Park

Das historische Gelände Pu'uhonua o Honaunau gewährt Besucher:innen spannende Einblicke in die hawaiianische Kultur und Geschichte. Der National Historical Park ist für Inselbewohner:innen ein heiliger Zufluchtsort, innerhalb der Mauern befinden sich ein restaurierter Tempel, historische „Kiis“ (hölzerne Götterstatuen) und Ruinen. Regelmäßig finden im Park auch Vorführungen statt, die Besucher:innen die hawaiianische Kultur näherbringen.

Die schönsten Strände von Big Island

Blick auf den berühmten Punalu’u Beach mit seinem schwarzen Sand. © Imago/UIG
Blick auf den berühmten Punalu’u Beach mit seinem schwarzen Sand

Die Strände auf Oahu oder Maui sind bei Urlauber:innen besonders beliebt, doch auch Big Island trumpft mit paradiesischen Buchten auf. Türkisfarbenes Wasser brandet an der palmengesäumten Küste; Schildkröten sonnen sich auf schwarzem Sand. Wir stellen drei der schönsten Strände auf Big Island vor.

Punalu’u Beach / Black Sand Beach

Schwarzer Sand, wohin das Auge reicht: Am südöstlichen Punalu’u Beach grenzen wehende Palmenwälder an den vulkanischen Strand, auf dem sich tagsüber Grüne Meeresschildkröten ausruhen. Ihre schwarze Farbe hat die belebte Bucht dem Gestein Basalt zu verdanken, das beim Aufeinandertreffen von Lava und Meerwasser entsteht. Eignet sich der Punalu’u Beach hervorragend für Spaziergänge, Picknick und als Fotomotiv, so birgt das Baden aufgrund von starken Strömungen und Felsen Gefahren.

Waialea / Beach 69

Herrliche Strände finden sich auch im Nordwesten von Big Island. Bekannt als einer der schönsten Schnorchelspots der Insel ist der Waialea Bay Beach. Seinen Spitznamen „Beach 69“ verdankt dieser Strandabschnitt einem nummerierten Telefonmast. Bereits 1985 wurde die Bucht zum Meeresschutzgebiet erklärt; Fische, Schildkröten, Rochen und andere Ozeanbewohner entwickeln sich seither prächtig. Mit etwas Glück zeigen sich im Winter sogar Delfine und Buckelwale. Wer früh morgens im seichten Wasser schnorchelt, hat die besten Chancen, die farbenprächtige Artenvielfalt von Hawaii zu erkunden. 

Manini’owali Beach / Kua Bay

Weißer Pulversand, schwarze Felsen und kristallklares Wasser erwarten Besucher:innen am Manini’owali Beach. Über getrocknete Lavaflüsse geht es vom Parkplatz hinab zum Postkarten-Strand. War dieser Abschnitt früher noch schwer zu erreichen, führt heute eine asphaltierte Straße bis an die Bucht. Parkplätze, Toiletten, Duschen und Picknicktische gehören mittlerweile ebenfalls zur Infrastruktur. Auch wenn Rettungsschwimmer:innen den Strand überwachen, sollten Besucher:innen bei starker Brandung von einem Bad in den hohen Wellen absehen.

Hinweise zum Baden auf Hawaii

Der Pazifische Ozean trifft die Küsten von Hawaii teils mit enormer Kraft. An den meisten Stränden von Big Island besteht für Badegäste Gefahr durch starke Brandung und unterseeische Strömungen. Beachten Sie daher unbedingt die Warnhinweise vor Ort. Unerfahrene Schwimmer:innen sollten sich nur an überwachten Stränden und bei ruhigem Wasser ins Meer begeben. Die meisten Buchten verfügen zudem weder über Sonnenschirme noch gibt es vor Ort Schatten durch Palmen oder Bäume. Um sich ausreichend vor der starken Sonneneinstrahlung zu schützen, sind Sonnenschirme oder Strandmuscheln ratsam. Wichtig außerdem: Die Meeresbewohner Hawaiis stehen unter Schutz. Es ist daher streng verboten, Tiere wie Schildkröten oder Rochen zu berühren, auch wenn diese sich von selbst nähern. 

Hotels und Unterkünfte auf Big Island

Der Infinity Pool des Four Seasons Hualalai und dahinter das Meer © Four Seasons
Das Four Seasons Resort Hualalai liegt direkt am Meer.

Die meisten exklusiven Hotels auf Big Island reihen sich entlang der Kona-Küste im Westen der Insel. Hier finden sich 5-Sterne-Resorts, Golfhotels und andere strandnahe Unterkünfte, die ihren Gästen zahlreiche Annehmlichkeiten bieten. Wir empfehlen drei Hotels auf Big Island.

Four Seasons Resort Hualalai

Umgeben von weißem Sand und schwarzer Lava, eröffnet das „Four Seasons Resort Hualalai“ seinen Gästen einen traumhaften Ausblick auf das Meer. Gleich mehrere Poolbereiche laden zum Entspannen ein, Besucher:innen können zwischen drei Restaurants wählen. Das Interieur, inspiriert von der hawaiianischen Kultur, schafft mit dunklem Holz und hellen Textilien ein erholsames und exklusives Ambiente. Angeschlossen ist auch ein 18-Loch-Golfplatz. 

Holualoa Inn

Wer Ruhe und Privatsphäre schätzt, findet im „Holualoa Inn“ eine ideale Unterkunft. Das 5-Sterne-Bed-and-Breakfast schmiegt sich an die Hänge des Mount Hualalai, umgeben von Kaffeeplantagen und üppiger Natur. Gäste können zwischen sechs individuell eingerichteten Zimmern und Suiten wählen; auch zwei komplette Unterkünfte können gemietet werden. Die Inneneinrichtung, inspiriert von polynesischer Kultur, vereint natürliche Elemente wie Rattan, Holz und Ton. Auf der zwölf Hektar großen Anlage finden Reisende gleich mehrere Ruhe-Oasen, Hängematten, Pavillons, einen Pool, einen Whirlpool und vielerorts einen atemberaubenden Blick auf die Kona-Küste. 

Mauna Kea Beach Hotel, Autograph Collection

Unmittelbar am Strand von Kaunaʻoa gelegen, empfängt das weitläufige Resort „Mauna Kea Beach Hotel“ seit fast 60 Jahren seine Gäste. Von den geräumigen Zimmern und Suiten haben Reisende Sicht auf das türkisfarbene Meer samt Schildkröten oder auf den angeschlossenen und mehrfach prämierten 18-Loch-Golfplatz. Noch mehr Erholung bieten der Infinity Pool und mehrere Restaurants auf dem Gelände. Merian-Tipp: Direkt vor dem Hotel befindet sich der „Manta Ray Point”, ein Aussichtspunkt, an dem Sie besonders gut Mantarochen beobachten können.

Reisetipps und Infos für Hawaii

Schwarzer Sand, Palmen und türkisfarbenes Wasser an einem Strand auf Big Island © Jeremy Huang/Unsplash
Grünbewachsene Küste auf der Vulkaninsel Big Island, Hawaii

Hawaii ist dank seines milden Klimas ganzjährig ein beliebtes Reiseziel. Als trockenste Monate gelten Mai bis Oktober, im Winter kommt es öfter zu Regenfällen. Wer allerdings kommt, um Wale zu beobachten, hat im Winter das meiste Glück. Die sanften Ozeanriesen ziehen zwischen Dezember und April vor den Küsten entlang. 

Für die touristische Reise nach Hawaii benötigen Urlauber:innen lediglich ein gültiges ESTA-Visum. Allerdings gelten aufgrund der besonders schützenswerten Artenvielfalt auf Hawaii strengere Einfuhrbeschränkungen für biologische Güter. Flüge nach Hilo auf Big Island starten zum Beispiel von Los Angeles und San Francisco. Wer sich zwischen den Inseln bewegen will, kann fliegen oder die Fähren von Hawaii Superferry nehmen, die täglich zwischen den größeren Eilanden pendeln. 

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