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Erleben

8 besondere Sehenswürdigkeiten in New Orleans

Willkommen in New Orleans, der pulsierenden Metropole am Mississippi. Wir stellen acht Sehenswürdigkeiten vor, die den Vibe der Stadt perfekt einfangen.

Datum 23.01.2025

Dort, wo der Mississippi eine halbmondförmige Windung macht, liegt ein magischer Ort. Kaum eine Stadt der USA ist so voller Legenden, voller Energie, voller Musik. New Orleans, wegen seiner Lage am Fluss auch „Crescent City“ (Halbmond-Stadt) genannt, zieht seit Jahrhunderten Menschen aus allen Himmelsrichtungen an. Die Franzosen waren hier und nannten sie, in typisch europäischem Kolonialstil, nach der alten Heimat Neu Orléans. Es folgten die Spanier, die der Stadt ihren unverwechselbaren architektonischen Charakter gaben – weitestgehend gebaut, so viel gehört zur Wahrheit dazu, durch die Arbeit verschleppter und versklavter Menschen. Schließlich verkaufte Napoleon die Stadt als Teil der Kolonie Louisiana, die damals noch bis knapp an die kanadische Grenze reichte, an die USA. Das besondere Flair von New Orleans besteht aus dieser Mischung von französischen, spanischen, amerikanischen, karibischen und afrikanischen Einflüssen. Vom Vieux Carré, dem French Quarter, und der lebendigen Jazz-Kultur über die innovative kreolische Küche bis zum Voodoo – New Orleans ist ein Melting Pot, der Besucher in seinen Bann zieht. 

Hier kommen acht besondere Sehenswürdigkeiten in New Orleans.

1

French Quarter (Vieux Carré)

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Hier zu sehen: das French Quarter in New Orleans am Abend.

Ashton Muffet hat einen Traum. Jeden Abend spielt der 19-Jährige im French Quarter inmitten spanischer Kolonialarchitektur auf seinem leicht verbeulten B-Ton-Horn. „New Orleans hat die B-Tonart vergessen, aber ich glaube daran“, sagt er stolz. Für Unterricht hat er kein Geld. Er lebt in der Westbank, wo Träume hart erarbeitet werden müssen. Profimusiker will er eines Tages sein, in den berühmtesten Clubs der Stadt spielen. Das French Quarter ist voll von Menschen wie Ashton. Überall wird gesungen und dem Jazz gehuldigt. Viele junge Kreative aus den verschiedensten Bereichen zieht es nach New Orleans, wo Trends und Traditionen koexistieren. Wer hier mit den Menschen ins Gespräch kommt, hört viel von der guten alten Zeit und vom amerikanischen Traum. Für Ashton wird er vielleicht wahr: Noch am selben Abend erhielt er eine Einladung für seinen ersten Auftritt. 

2

St. Charles Streetcar

© IMAGO/Depositphotos
Die Streetcars der Linie St. Charles sind grün und fahren von der Canal Street bis nach Carrollton an der Claiborne Avenue.

Die Strecke des dunkelgrünen Dauerbrenners reicht von der Canal Street im Central Business District über Uptown und Riverbend bis nach Carrollton an der Claiborne Avenue. Rund 9,5 Kilometer ist sie lang. Liebevoll langsam rumpelt das grüne Streetcar als Symbol für die gepflegten Traditionen von New Orleans über die Straßen der Stadt. Es ist die älteste kontinuierlich betriebene Straßenbahnlinie der Welt. Wer einmal damit gefahren ist, weiß, wie sich eine lebende Legende anfühlt. Die Fenster sind während der Fahrt geöffnet, es weht also immer ein angenehmes Lüftchen. Wichtig: immer passend mit Bargeld bezahlen, Wechselgeld gibt es nicht. Oder einfach vorher per App einen Day Pass kaufen.

3

Garden District

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Das Garden District von New Orleans glänzt mit prächtigen Villen.

Je weiter das grüne Streetcar auf der St. Charles Avenue Richtung Uptown – also „Upriver“ am Mississippi – fährt, desto mondäner wird die Umgebung. Saubere Straßen, gepflegte Gärten und Prachtbauten im Greek-Revival- oder im viktorianischen Stil prägen das Bild. Promis wie Sandra Bullock, John Goodman und Nicolas Cage besitzen im Garden District Häuser. Auch sie müssen allerdings manchmal in die Bausubstanz investieren: Der sandige Untergrund bringt irgendwann auch die schönste Villa in Schieflage. Tipp: unbedingt die Washington Street hinunterschlendern, quasi eine „Mini Oak Alley“ mit wunderschönen Villen am Straßenrand. Und nicht über die Pfeiler mit den Pferdeköpfen wundern – daran wurden im 19. Jahrhundert die Pferde festgezurrt. Auf der Magazine Street locken angesagte Boutiquen. 

4

Vue Orleans Observation Deck

Koloniale Bauten und Türme der Moderne, umringt von endlos erscheinenden Feuchtgebieten und Wasserstraßen: Dieses mächtige Gesamtbild von New Orleans präsentiert sich von der Aussichtsplattform Vue Orleans Observation Deck im 34. Stock. Sie ist Teil des Four Seasons Hotels New Orleans an der Canal Street. Im Jahr 2022 feierte dieses neue Statussymbol der Stadt seine Eröffnung und bietet über die Aussichtsplattform hinaus auch die Möglichkeit, in interaktiven Erlebnisformaten die Geschichte, Musik und Kultur von New Orleans kennenzulernen. Alles in allem: im wahrsten Sinne des Wortes ein neues „High“-Light in der Stadt, direkt am Mississippi. Wer schon mal dort ist, sollte auch gleich der Chandelier Bar in der Hotellobby einen Besuch abstatten. 

5

Preservation Hall

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Die Preservation Hall in New Orleans ist eine nicht mehr wegzudenkende Institution.

Ronell Johnson trat zum ersten Mal 2003 in der altehrwürdigen Preservation Hall auf. „Für mich ging damals ein Lebenstraum in Erfüllung“, sagt der Jazzmusiker. Kein Wunder: Die Anfänge dieser für ihre besondere Akustik und Intimität bekannten Veranstaltungshalle reichen bis in die 1950er-Jahre zurück. Ein Auftritt ist ein Ritterschlag. 2024 mussten die Musiker zum ersten Mal in der Geschichte der Preservation Hall vorübergehend in das nahe Toulouse Theatre umziehen: Die Elektrizitäts- und Wasserversorgung, die noch aus den ersten frühen Jahren stammt, musste dringend renoviert werden. Für Besitzer und Musiker Ben Jaffe ist es Verpflichtung und Verantwortung zugleich, die einmalige Atmosphäre der Preservation Hall zu bewahren: „Wir werden die musikalischen Traditionen von New Orleans weiter in Ehren halten.“

6

Die Friedhöfe von New Orleans

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Auch auf dem Friedhof Lafayette sind die überirdischen Gräber bestens zu besichtigen.

Wohl kaum eine andere Stadt auf der Welt hat so eine besondere Beziehung zu ihren Friedhöfen wie New Orleans, die „City of Death“. 42 davon gibt es insgesamt, der St.  Louis Cemetery No. 1 ist der bekannteste. Nicolas Cage hat sich hier schon seinen Platz gesichert. Angeblich hat die Voodoo-Königin Marie Laveau auf diesem Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden, aber „genau weiß man es nicht“, sagt der Guide bei einer 45-Minuten-Führung über den relativ kleinen Friedhof. Die hohen Mausoleen spenden angenehmen Schatten. „Bis zu 35 Tote liegen in so einer Gruft, die für zwei Jahre nicht geöffnet wird. Im Grunde ist das wie kompostieren“, erklärt er seelenruhig. Das klingt makaber, ist aber eine Notwendigkeit: Der Grundwasserspiegel ist zu hoch für unterirdische Bestattungen. 

7

Frenchmen Street

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Die Frenchmen Street ist genauso spannend wie die Bourbon Street, aber authentischer und voller Locals.

Die Bourbon Street mag vielleicht um einiges bekannter sein, aber in puncto Livemusik, Kunstszene und Nachtleben steht die Frenchmen Street der Feiermeile in nichts nach. Im Gegenteil: Wer sich lieber unter Einheimische als unter Touristen mischen möchte, ist hier genau richtig. Nicht umsonst wird die Frenchmen Street auch „The locals’ Bourbon Street“ genannt. Jazz, Reggae, Blues: Hier wird Musik noch ehrlich per Hand gemacht. Von Musikern, die das Herz der Stadt zum Schlagen bringen und lieben, was sie tun. The Spotted Cat, Blue Nile – die Liste der Clubs ist lang. Einfach von den Rhythmen tragen lassen und die Nacht zum Tag machen. Nirgendwo sonst geht das in New Orleans authentischer als auf der rund einen Kilometer langen Frenchmen Street. 

8

Mardi Gras in New Orleans

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Beim Mardi Gras sind New Orleans und die Bewohner der Stadt im Ausnahmezustand.

Einmal im Jahr stößt New Orleans in eine ganz neue Feierdimension vor. „Mardi Gras“ bedeutet wörtlich übersetzt „fetter Dienstag“ und bezieht sich auf den Tag vor Aschermittwoch. Die Ursprünge reichen bis zur Verbreitung des Christentums im Mittelalter zurück, bei denen Paraden, Ess- und Trinkgelage in religiöse Bräuche eingegliedert wurden. In New Orleans hat das später in Perfektion funktioniert: Pünktlich bis zum Beginn der Fastenzeit feiert sich diese Stadt jedes Jahr die Seele aus dem Leib. Viele Einheimische flüchten, Zehntausende von Touristen kommen. Ähnlich wie beim Kölner Karneval, nur noch schriller und lauter. Diverse Paraden gibt es in der Mardi-Gras-Woche täglich, die meisten davon führen – natürlich – durch das French Quarter. Etwas ruhiger geht es z.B. in der Magazine Street zu.

-Martin Witt & Antonia Aust

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