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Erleben

9 beeindruckende Sehenswürdigkeiten in Marokko

Farbenfrohe Städte und imposante Naturlandschaften: Marokkos Vielfalt lässt keine Wünsche offen. Merian zeigt Ihnen neun besonders eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten.

Text Milena Härich
Datum 12.12.2024

Nur wenige Flugstunden von Deutschland entfernt, wo das Mittelmeer und der Atlantik sich treffen, liegt Marokko. Das nordafrikanische Sehnsuchtsziel lockt sogar im Winter mit milden Temperaturen, im Sommer kann es im Landesinneren bis zu 40 Grad heiß werden. Abkühlung finden Reisende dann zum Beispiel im Atlas, dem höchsten Gebirge Marokkos, oder in Küstenstädten wie Casablanca. Kulturinteressierte entdecken an jeder Ecke spannende Gebäude und Gassen, die Geschichten erzählen, etwa Moscheen, Kasbahs – das sind Festungen – oder Medersas, islamische Hochschulen.

Wo es in Marokko am schönsten ist, erfahren Sie hier.

1

Marrakesch

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Auf dem Djemaa el Fna ist vor allem am Abend viel los, dann reiht sich hier eine Garküche an die andere.

Rund 1,1 Millionen Menschen leben in Marrakesch im Südwesten Marokkos, hinzu kommen ganzjährig Touristen. Kein Wunder also, dass es insbesondere in der Medina von Marokko sehr voll werden kann. Verpassen sollten Sie es trotzdem nicht, durch die Altstadtgassen und Souks zu schlendern. Die Medina von Marrakesch ist seit 1985 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt und strahlt einen ganz besonderen Charme aus. In den engen, lebhaften Souks werden allerlei Lebensmittel und Waren verkauft, von Gewürzen über Schmuck bis hin zu Lederprodukten. 

Ganz in der Nähe befindet sich der bekannteste Platz der Stadt: Djemaa el Fna. Vor allem am Abend ist er einen Besuch wert, wenn die Garküchen sich aneinanderreihen und Couscous, Tajine und Co. über die Tresen gereicht werden. Er wird gesäumt von Restaurants und Bistros; viele davon verfügen über eine Dachterrasse mit besonders gutem Ausblick auf den Djemaa el Fna. 

Ein weiteres Wahrzeichen von Marrakesch ist die hübsche Koutoubia-Moschee mit ihrem 77 Meter hohen Minarett. Außerdem sehr sehenswert: der Jardin Majorelle. In diesem botanischen Garten lassen sich Stunden zubringen – nicht zuletzt, weil er vom französischen Maler Jacques Majorelle konzipiert und von Modeschöpfer Yves Saint Laurent restauriert wurde. Die Liebe zur Ästhetik sieht man der Gartenanlage an jeder Ecke an.

Übrigens: Mehr über Marrakesch und seine Sehenswürdigkeiten erfahren Sie hier.

2

Chefchaouen

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Charmanter geht’s nicht: In Chefchaouen warten überall blau getünchte Häuser und Gassen.

Viel kleiner ist die Stadt Chefchaouen im Norden von Marokko. Sie liegt eingebettet in die Ausläufer des Rif-Gebirges und ist daher umgeben von sattgrünen Tälern und Bergen. Tatsächlich ist Chefchaouen eine der meistfotografierten Städte des Landes. Der Grund dafür ist offensichtlich, sobald man die Medina erreicht: Die blauen Häuser geben ein zauberhaftes Bild ab. Selbst einige Treppen, die durch die Altstadtgassen führen, sind blau getüncht. Ergänzt wird die Farbe von weißen Details und bunten Blumen. Schon hier bemerkt man: Das Stadtbild von Chefchaouen ist geprägt von einem Mix aus marokkanischer und andalusischer Architektur. 

Auch die Große Moschee der Stadt zeugt von andalusischen Einflüssen, insbesondere das achteckige Minarett deutet aufgrund der Bauweise auf die Geschichte der Stadt hin. Einst war Chefchaouen nämlich ein Refugium für jüdische und muslimische Geflüchtete, die nach der spanischen Reconquista aus Andalusien kamen. 

Die Kasbah der Stadt gewährt ein eindrucksvolles Panorama auf Chefchaouen und die blau getünchte Altstadt. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und verfügt über Gärten und ein Museum. Übrigens: Vor den Toren der Stadt liegt der Talassemtane-Nationalpark, ein weiteres sehr sehenswertes Ausflugsziel in Marokko.

3

Der Hohe Atlas

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Atemberaubend schön: die Gipfel des Hohen Atlas während des Sonnenuntergangs.

Für Naturliebhaber ist der Hohe Atlas ein absolutes Muss bei einem Marokko-Urlaub. Er ist ein Teil des noch viel größeren Atlasgebirges und zieht sich von der Atlantikküste im Westen des Landes bis zum Wüstengebiet im Osten. Der Hohe Atlas gilt als das höchste Gebirge in Nordafrika, die höchste Erhebung ist der Jbel Toubkal mit einer Höhe von 4.167 Metern. Wandernde, Bergsteiger und alle, die die Natur Marokkos aus nächster Nähe bestaunen wollen, kommen gerne hierher. Im Winter ist der Hohe Atlas auch ein beliebtes Ziel bei Skifahrern; das Skigebiet Oukaïmeden bietet die besten Pisten in Nordafrika. 

Darüber hinaus ziehen vor allem die beeindruckenden Schluchten des Hohen Atlas große Aufmerksamkeit auf sich, etwa die Todra- und die Dades-Schlucht. Die Felswände dieser Schluchten sind vor allem bei Kletternden beliebt. Auch das Tal der Rosen und das Ourika-Tal ziehen mit ihrer unberührten Natur alle in ihren Bann. Der Hohe Atlas beherbergt außerdem einige traditionelle Berberdörfer mit Lehmhäusern, hier leben noch immer viele Berberstämme und bewirtschaften ihre Felder. 

4

Draa-Tal

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Das Draa-Tal verzaubert Besucher mit zahlreichen Dattelpalmen.

Den Übergang zwischen dem Hohen Atlas und der marokkanischen Sahara bildet das 200 Kilometer lange Draa-Tal im Südosten des Landes. Es erstreckt sich von Zagora bis in die Region Ouarzazarte. Das Draa-Tal wird geprägt von zahlreichen Palmenoasen, insbesondere Dattelpalmen finden sich hier in Hülle und Fülle. Neben Datteln werden hier auch verschiedene Getreidesorten und Henna angebaut, an diversen Orten befinden sich Anbaufelder. 

Schon vor Jahrhunderten war das Draa-Tal wichtig für den Handel: Damals zog sich eine der wichtigsten Karawanenrouten Marokkos durch das Tal und verband Marrakesch mit Timbuktu in Mali. Damals wurden vor allem Gold, Salz und Gewürze transportiert. Neben der naturbelassenen Landschaft finden sich im Draa-Tal auch charmante Oasenstädte wie Zagora und Agdz. Die Senke wird außerdem von verschiedenen Festungen und Ksars – das sind rechteckig angelegte, von Mauern eingefasste Berberdörfer – gesäumt. Dort findet man noch vielfach die traditionelle Lehmarchitektur der Berber vor.

5

Aït-Ben-Haddou

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Der 2.500-Einwohner-Ort Aït-Ben-Haddou gehört zu den meistbesuchten Dörfern Marokkos.

Eines dieser Dörfer verdient besondere Erwähnung: Aït-Ben-Haddou im Draa-Tal bietet eine der schönsten Kulissen von Marokko. Die rot-braunen Gebäude sind hier terrassenartig angeordnet und bieten ein eindrucksvolles Zeugnis der marokkanischen Lehmarchitektur. Der alte Ortskern des 2.500-Einwohner-Dorfs ist seit 1987 als Weltkulturerbe anerkannt. Ein Großteil der Kasbah befindet sich im Originalzustand, einige Bauten wurden restauriert. 

Aït-Ben-Haddou wurde bereits im 11. Jahrhundert gegründet, heute ist es eines der meistbesuchten und -fotografierten Dörfer im Draa-Tal. Die imposante historische Szenerie haben sich außerdem bereits viele Filmemacher zu eigen gemacht: Der Ort diente in vielen Serien und Blockbustern wie Game of Thrones, Gladiator oder Die Mumie als Drehort. 

6

Erg Chebbi

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Die Dünenlandschaft Erg Chebbi ist ein Muss bei einem Marokko-Urlaub.

Feinster Sand, so weit das Auge reicht: Die Dünenlandschaft Erg Chebbi, die zum marokkanischen Teil der Sahara gehört, versetzt Reisende zuverlässig in Erstaunen. Besonders dann, wenn die Sonne hinter den sanften Dünen untergeht und die Wüste in ein Farbspektakel aus Gold, Orange und Rot hüllt, ist die Kulisse atemberaubend schön. Die höchste Düne von Erg Chebbi misst 150 Meter und bietet phänomenale Ausblicke auf die Landschaft rundherum. 

Bei Reisenden sind vor allem die hier ansässigen Luxus-Camps wie das Palmyra Luxury Camp oder das Tiziri Camp beliebt. Viele dieser Camps setzen auf authentische Berberzelte, um ihren Gästen die Kultur und Lebensweise der hier ansässigen Berber – deren Heimat Erg Chebbi ist – nahezubringen. Häufig finden auch Tanzaufführungen bei traditioneller Berbermusik statt.

In den Dünen von Erg Chebbi leben außerdem zahlreiche Tierarten. Mit Glück erhaschen Besucher den ein oder anderen Wüstenfuchs. Häufiger sieht man die unterschiedlichsten Vogel- und Echsenarten. Ein Besuch ist insbesondere von Oktober bis April empfehlenswert, im Sommer schießen die Temperaturen in die Höhe. Nachts kann es in den Herbst- und Wintermonaten übrigens sehr kalt in der Wüste werden – also warme Kleidung einpacken.

7

Casablanca

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Mit einer Höhe von 210 Metern gilt das Minarett der Hassan-II.-Moschee in Casablanca als das höchste weltweit.

Ein Kontrastprogramm zu Gebirgs- und Wüstenlandschaften bildet die Küstenstadt Casablanca, die zugleich die größte Stadt Marokkos ist. Mit fast vier Millionen Einwohnern ist Casablanca eine pulsierende und überaus lebendige Metropole, die eine perfekte Mischung aus altehrwürdigen Gebäuden und moderner Architektur bietet. Insgesamt lebt die Stadtarchitektur von maurischen und Art-Déco-Einflüssen, die aus der französischen Besetzung während der Kolonialzeit übrig geblieben sind. 

Ein Wahrzeichen der Stadt ist die Hassan-II.-Moschee mit ihrem 210 Meter hohen Minarett – es gilt als der höchste Moschee-Turm weltweit. Sehenswert sind außerdem der Platz der Vereinten Nationen sowie der Mohammed-V.-Platz, beliebte Treffpunkte der Einheimischen. Für Kulturinteressierte bietet sich ein Besuch im Kunstmuseum namens Villa of Arts an, das zeitgenössische Werke ausstellt und Casablancas wichtigstes Museum ist. 

Eine Küstenstadt muss natürlich auch eine schöne Promenade herzeigen: Die Corniche im Quartier Ain Diab wird von zahlreichen Cafés und Restaurants mit einzigartigem Ausblick auf den Atlantik gesäumt. 

Übrigens: Sehr bekannt und ein Touristen-Hotspot ist etwa das Rick’s Café, das eine Nachbildung aus dem Filmklassiker Casablanca darstellt. Filmfans zieht es gerne hierher, dabei wurde keine einzige Szene des Films wirklich in Casablanca gedreht. 

8

Ouzoud-Wasserfälle

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Verschiedene Aussichtspunkte gewähren einen grandiosen Ausblick auf die tosenden Ouzoud-Wasserfälle.

110 Meter rauscht das Wasser dieses Naturphänomens in die Tiefe: Die Ouzoud-Wasserfälle am Fuß des Mittleren Atlas gehören – völlig zurecht – zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in der Natur von Marokko. Sie sind zum Beispiel vom rund 150 Kilometer entfernten Marrakesch aus gut mit dem Auto zu erreichen; viele Guides bieten geführte Touren zu den Wasserfällen an. Dort angekommen, finden sich verschiedene Aussichtspunkte, die ein eindrucksvolles Panorama auf die Kaskaden gewähren. Tipp: bei Sonnenaufgang oder -untergang hierherkommen, dann ist die Aussicht einfach magisch. 

Verschiedene Anbieter nehmen Gäste per Boot mit zu den Wasserfällen – so lässt sich dieses Spektakel aus nächster Nähe und einer anderen Perspektive erleben. Der Besuch lässt sich außerdem sehr gut mit einer Wanderung durch die wunderschöne Natur rundherum kombinieren. Die Landschaft ist durchsetzt von Olivenbäumen – daher kommt übrigens auch der Name der Wasserfälle. „Ouzoud” bedeutet in der Sprache der Berber nämlich „Oliven”. Neben den zahlreichen Olivenbäumen finden sich hier auch Berberaffen. Aber Achtung: Gehen Sie nicht zu nah ran an die Affen. Sie sind sehr neugierig – insbesondere, wenn sie etwas Essbares erhaschen. Ihre Zähne mitsamt Beißkraft sollten jedoch nicht unterschätzt werden.

9

Fès

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Hier zu sehen: das Blaue Tor in Fès.

Eine Stadt wie ein Museum: Das marokkanische Fès verzaubert jeden Besucher mit seinem gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern, historischen, reich verzierten Bauwerken und ganz viel Charme. Die Medina der Stadt heißt Fès-el-Bali, mehr als 9.000 Pfade und Gassen laufen hier ineinander. Häufig sind sie so eng, dass nur Fußgänger oder Esel sich ihren Weg bahnen können. Die Medina von Fès ist die größte erhaltene Altstadt in ganz Nordafrika und steht seit 1981 auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten. Ein Highlight: das Blaue Tor, auch Bab Bou Jeloud genannt. Es ist mit kunstvollen Mosaiken verziert und sieht viel älter aus, als es ist – tatsächlich stammt das Portal aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Unbedingt sehenswert in Fès sind auch die zahlreichen Medersas, die islamischen Hochschulen der Stadt. Sie beherbergen häufig neben prächtigen Bauten auch wunderschöne Innenhöfe, die zum Verweilen einladen. Beeindruckend ist außerdem die Al-Qarawīyīn-Universität mit ihren weiß getünchten Fassaden und grünen Dächern. Dabei handelt es sich um die älteste kontinuierlich betriebene Universität weltweit; gegründet wurde sie im Jahr 859. Fès war einst sogar die Landeshauptstadt und ist noch heute eines der wichtigsten spirituellen Zentren Marokkos. Einen weiteren Einblick in die Geschichte und die Kultur der Stadt bieten beispielsweise die Ledergerbereien, die noch heute in Betrieb sind.

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