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Erleben

11 besondere Sehenswürdigkeiten in Budapest

Gebäude, die Geschichten erzählen, coole Ruinen-Bars und grüne Orte zum Entspannen: Budapest hat alles, was das Herz begehrt. Diese elf Sehenswürdigkeiten sollten Sie in der ungarischen Hauptstadt nicht verpassen.

Text Milena Härich
Datum 02.01.2025

Die ungarische Hauptstadt besteht aus den drei ehemaligen Städten Buda, Óbuda und Pest, die im Jahr 1873 zusammengelegt wurden. Noch heute spricht man auf der westlichen Seite der Donau, die sich durch die 1,7-Millionen-Einwohner-Stadt schlängelt, von „Buda”; östlich der Donau liegt der Stadtteil „Pest”. Viele der heute wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Budapest wurden erst Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und sind somit noch recht neu. Trotzdem erzählen sie viele Geschichten, oder sie gedenken an die Gräueltaten, die im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten und ihren Verbündeten verübt wurden. Einige der Sehenswürdigkeiten in Budapest bereiten aber auch einfach Freude – etwa die beliebteste Ruinen-Bar der Stadt. 

Merian zeigt elf besonders eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten in Budapest.

1

Burg Vajdahunyad

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In der Burg Vajdahunyad ist das Landwirtschaftsmuseum untergebracht.

Nichts sonst kommt in Budapest einem Märchenschloss so gleich wie die Burg Vajdahunyad. Sie thront im sogenannten Stadtwäldchen, direkt am Ufer des Sees Városliget. Wer die Burg besucht, könnte leicht annehmen, sie habe früher den ungarischen Monarchen gedient, so herrschaftlich und altehrwürdig erscheint sie. Tatsächlich stammt sie aus dem Jahr 1904 und ist, so könnte man sagen, ein Zufallsprodukt. Im Jahr 1896 wurde die Burg Vajdahunyad nämlich anlässlich der Budapester Millenniums-Ausstellung aus Holz und Pappmachée erbaut – und war eigentlich nur für kurze Zeit als Sehenswürdigkeit vorgesehen. Weil das Schloss mit seinen Erkern, Türmchen und spitzen Zinnen aber so gut bei der Bevölkerung und den Touristen ankam, beschloss man kurzerhand, es aus robusteren Materialien nachzubauen. 

Die Burg Vajdahunyad beherbergt heute das Landwirtschaftsmuseum. Dieses kostet Eintritt, der Außenbereich der Burg ist aber frei zugänglich. Besonders im Winter, wenn sich die Burg in der zugefrorenen Oberfläche des Városliget-Sees spiegelt, ist das Ambiente perfekt. 

2

Synagoge in der Dohánystraße

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Die Synagoge in der Dohánystraße ist wunderschön und strahlt eine große Symbolkraft aus.

Sie ist mit Platz für 3.000 Menschen die größte Synagoge Europas – und die zweitgrößte der Welt. In der Dohánystraße und somit im historischen jüdischen Viertel von Budapest gelegen, gehört dieses Gotteshaus zu den schönsten und historisch bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Schließlich symbolisiert die Synagoge die Geschichte des Judentums in Ungarn und blickt auf eine lange Historie als Schutzraum und Ort zur freien Glaubensentfaltung zurück. Insbesondere im Zweiten Weltkrieg suchten Juden und Jüdinnen dort Zuflucht vor den Nazis und ihren ungarischen Verbündeten.

Die Synagoge wird heute noch als Gotteshaus genutzt, kann aber auch besichtigt werden. Schon von außen beeindrucken die beiden über 40 Meter hohen Zwillingstürme gemeinsam mit der kunstvollen, rot-gelben Backsteinfassade im maurischen Stil. Federführender Architekt war damals, in den 1850er-Jahren, Ludwig Förster.

Übrigens: Direkt nebenan liegen das Jüdische Museum sowie der Raoul-Wallenberg-Gedenkpark mit dem Holocaust-Gedenkbaum. Alle drei Sehenswürdigkeiten können im Rahmen von Führungen auch gemeinsam besichtigt werden.

3

Der Heldenplatz

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Der Heldenplatz ist einer der historisch wichtigsten Orte in ganz Budapest.

Dieser Ort hat eine tiefgreifende historische Bedeutung: Er wurde anlässlich des 1.000-jährigen Jubiläums der ungarischen Landnahme von den Magyaren-Stämmen im Jahr 896 konzipiert und erbaut. Architekt Albert Schickedanz und Bildhauer György Zala haben den Heldenplatz entworfen, der maßgeblich vom Milleniumsdenkmal geprägt wird. Dabei handelt es sich um eine 36 Meter hohe, von einer Statue des Erzengels Gabriel gekrönte Säule. Zwei Kolonnaden erstrecken sich halbkreisförmig zu beiden Seiten der Säule; auch hier finden sich Statuen, in diesem Fall von bedeutenden ungarischen Herrschern. Die Anführer der sieben Magyaren-Stämme, die Ungarn im 9. Jahrhundert besiedelten, sind am Fuß des Milleniumdenkmals verbildlicht. 

Seit seiner Fertigstellung im Jahr 1905 hat sich der Heldenplatz als wichtiger Ort etabliert, um historische Ereignisse zu zelebrieren. Darüber hinaus befindet er sich in perfekter Lage: Geht man ein Stück weiter, landet man im Stadtwäldchen. Rechts und links wird der Platz gerahmt vom Museum der Bildenden Künste und der Kunsthalle.

4

Margareteninsel

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Die Margareteninsel schafft Abhilfe vom Trubel in der Innenstadt von Budapest.

Eine grüne Oase inmitten der Stadt – und der Donau – ist die Margareteninsel, die nach Margareta von Ungarn benannt wurde. Sie war die Tochter von König Béla IV. und lebte im 13. Jahrhundert auf der Insel als Nonne, erzählt man sich. Auch sonst ranken sich viele Legenden um Margareta – vielleicht ein Grund, wieso die Insel so viel Atmosphäre ausstrahlt. Heute gilt sie aber vor allem als grünes Naherholungsgebiet mit Schwimmbädern und Möglichkeiten zum Spazieren, Laufen und Radfahren. Sowohl die Margaretenbrücke als auch die Arpadbrücke führen auf das Eiland und verbinden beide Seiten der Donau miteinander.

Die Insel misst etwa 2,5 Kilometer in der Länge und ist bis zu 500 Meter breit. Sie ist autofrei und daher eine ruhige Oase inmitten von Budapest, mit bunten Gärten und sattgrünen Wiesen, die im Sommer zum Picknicken einladen. Zu dieser Jahreszeit finden hier außerdem zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt, insbesondere rund um den hübschen Musikpavillon.

5

Ruinen-Bar Szimpla Kert

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Hip und alternativ: die Ruinen-Bar Szimpla Kert in Budapest.

Budapest ist bekannt für seine vielen Ruinen-Bars: alternative Etablissements, die sich in einst verlassenen Wohngebäuden oder Fabriken angesiedelt haben und mit hippen Graffitis, Flohmärkten und Disco-Konzepten überzeugen. Eine davon – die wohl beliebteste in Budapest – ist die im Jahr 2002 eröffnete Bar Szimpla Kert im historischen jüdischen Viertel der Stadt. Sie war damals eine der ersten Ruinen-Bars der Stadt und hat den Trend maßgeblich vorangetrieben. Und auch heute kommen viele Besucher hierher, um die antiken, zusammengewürfelten Möbel, die Graffitis an den Wänden und den gemütlichen Innenhof zu bestaunen. Auch eine Dachterrasse mit grandiosem Ausblick auf Budapest findet sich hier.

Abends verwandelt sich die Bar in eine Diskothek mit Live-Musik, sonntags findet hier häufig ein Flohmarkt statt. Die unterschiedlichsten Essensstände komplettieren das Angebot, neben ungarischen Speisen wie Langos wandern auch internationale Spezialitäten über die Verkaufstresen. Häufig finden in der Szimpla Kert kulturelle Veranstaltungen wie Poetry Slams statt. 

6

Das Parlamentsgebäude

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Den besten Blick aufs ungarische Parlamentsgebäude hat man von der Donau aus.

In diesem Gebäude stecken rund 40 Kilogramm Gold: Das Parlamentsgebäude gehört zu den schönsten Räumlichkeiten in Budapest. Von außen erschuf Architekt Imre Steindl zwischen 1885 und 1904 eine Mischung aus neugotischen, neoklassizistischen und Renaissance-Elementen. Besonders eindrucksvoll: die 96 Meter hohe, rote Kuppel, die dem Parlamentsgebäude ein wenig den Anschein eines Doms gibt. Innen wurden die 40 Kilogramm Gold verbaut: Dort gibt es immerhin 691 klassizistische Räume, außerdem 29 Treppenhäuser und zehn Innenhöfe. Die zentrale Halle liegt direkt unter der Kuppel, dort wird eine bedeutende Reliquie aufbewahrt: die ungarische Krone, auch Stephanskrone genannt.

All das kann im Rahmen einer Führung – sie wird in zahlreichen Sprachen angeboten – erkundet werden. Das Parlamentsgebäude ist aber auch von außen eine wahre Augenweide. Der Bau steht direkt am Donauufer im östlichen Teil Pest und kann vom anderen Ufer – oder von der Donau aus – bestens bestaunt werden. Insbesondere am Abend, wenn das beinahe 300 Meter lange Gebäude funkelt, ist der Anblick zauberhaft. 

7

Fischerbastei

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Mit dem Bau der Fischerbastei begann man im späten 19. Jahrhundert.

Nicht zu übersehen ist auch die Fischerbastei, die sich auf dem Burgberg in Buda, also westlich der Donau, befindet. Frigyes Schulek erbaute sie zwischen 1895 und 1902 im neoromanischen Stil und fügte neben sieben Türmen – sie stehen für die sieben Magyaren-Stämme, die im 9. Jahrhundert Ungarn besiedelten – verschiedene Treppchen und Terrassen hinzu. Der Name dieses Gebäudes rührt angeblich daher, dass es dort erbaut wurde, wo im Mittelalter der Fischmarkt der Stadt Buda anzufinden war. Außerdem geht man heute davon aus, dass die einstige Gilde der Fischer die Stadt einst von hier aus gegen fremde Angriffe verteidigte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Fischerbastei stark beschädigt, doch man stellte sie schnell wieder her. Seit 1987 gehört sie gemeinsam mit dem Burgviertel, in dem sie sich befindet, zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von der Fischerbastei aus ergibt sich ein weites Panorama auf die Donau und die Stadt, insbesondere vom Aussichtsturm aus, der umgerechnet 2,90 Euro Eintritt kostet. Besucher können den Burgberg entweder zu Fuß erklimmen, die Standseilbahn nehmen oder auf die U-Bahn oder den Bus umsteigen. Nachts funkelt die Bastei in Goldgelb und bietet so ein beliebtes Fotomotiv. 

8

Schuhe am Donauufer

Eine Sehenswürdigkeit, die innehalten lässt und gleichzeitig zu Toleranz aufruft: Die Schuhe am Donauufer gehören zu den wichtigsten Denkmälern von Budapest. Die Künstler Can Togay und Gyula Paula haben es 2005 entworfen. Besucher finden an der Pester Donauseite eine rund 40 Meter lange Kette aus insgesamt 60 Schuhpaaren, die aus Metall gefertigt wurden. Das Denkmal gedenkt der Opfer der Shoah: Im Zweiten Weltkrieg wurden Juden und Jüdinnen häufig ans Ufer der Donau getrieben und dort ermordet. 

Die Schuhe symbolisieren die unterschiedlichen Träger – so sind beispielsweise verschiedene Größen, Formen und Schuharten vorhanden. Zudem macht das Denkmal darauf aufmerksam, was hier konkret passiert ist: Zum Teil mussten die Jüdinnen und Juden an diesem Ort ihre Schuhe ausziehen und wurden dann in die Donau gestoßen. Das Kunstwerk von Paula und Togay ist heute ein Mahnmal, solche Gräueltaten nie wieder geschehen zu lassen.

9

Burgpalast (Royal Palace)

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Im Burgpalast von Budapest sind verschiedene Museen untergebracht.

Burgpalast, Königspalast oder auf englisch Royal Palace: Dieses Gebäude trägt viele Namen. Erbaut wurde es ursprünglich bereits im 13. Jahrhundert als Residenz für den ungarischen König und seine Nachfolger. Immer wieder folgten Um- und Anbauten, teilweise aufgrund von Zerstörungen. Insbesondere im Zweiten Weltkrieg wurde der Burgpalast stark beschädigt und danach rekonstruiert. Heute ist das Gebäude ein Konglomerat aus barocken, neoklassizistischen und modernen Architektur-Elementen. 

Auch der Burgpalast befindet sich auf dem Burgberg in Buda westlich der Donau. Das Gebäude beherbergt heute Ausstellungen des Historischen Museums Budapest, der Ungarischen Nationalgalerie sowie der Széchényi-Nationalbibliothek. Diese Schauen kosten Eintritt, doch der Außenbereich kann kostenlos besichtigt werden. Genießen Sie unbedingt das Panorama, das sich von den umliegenden Terrassen ergibt und bis zur Margareteninsel und nach Pest reicht. Immer wieder finden am Burgpalast kulturelle Events statt, die nicht nur Touristen, sondern auch zahlreiche Einheimische anziehen. 

10

St.-Stephans-Basilika

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Blick auf die St.-Stephans-Basilika in Budapest

Gemeinsam mit dem Parlamentsgebäude ist die St.-Stephans-Basilika mit ihrer 96 Meter hohen Kuppel das höchste Gebäude von Budapest. Der Bau der Kirche dauerte recht lange – von 1851 bis 1905 –, da in den 1860er-Jahren die erste Kuppel einstürzte. Bei ihrem Wiederaufbau kamen zum eigentlich klassizistischen Stil einige Neorenaissance-Elemente hinzu. Benannt ist die Kathedrale mit ihren prächtigen Zwillingstürmen und der heute sehr stabilen und nicht minder beeindruckenden Kuppel nach Stephan I., dem ersten König Ungarns. Sie ist die größte Kirche des Landes.

Besucher sind vor allem neugierig auf das Innere. Neben fein gearbeiteten Fresken und edlem Marmor befindet sich hier eine der wichtigsten Reliquien des Landes: die Heilige Rechte von Stephan I. Ja, hierbei handelt es sich tatsächlich um seine rechte, mumifizierte Hand. Wem das zu viel des Guten ist, der sollte lieber einen Besuch auf dem Kuppelturm wagen – und eine der besten Aussichten von Budapest genießen. 

11

Kettenbrücke

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Die Kettenbrücke gilt gemeinhin als eines der großen Wahrzeichen von Budapest.

Eigentlich heißt diese imposante Hängebrücke Széchenyi-Kettenbrücke, benannt nach Graf István Széchenyi, ohne den sie wohl nie existiert hätte. Er hat den Bau initiiert, entworfen wurde sie dann aber von William Tierney Clark. Die Bauleitung übernahm Schotte Adam Clark, nach dem einer der Plätze, die die Brücke miteinander verbindet, benannt wurde. Der andere Platz verdankt seinen Namen – nicht verwunderlich – Graf Széchenyi. Die Kettenbrücke über der Donau wurde in den 1830er- und 1840er-Jahren erbaut, damals gab es noch die selbstständigen Städte Buda und Pest. Insofern war ihr Bau ein wichtiges Symbol auf dem Weg zur Zusammenlegung der Städte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kettenbrücke zerstört, rasch danach aber wieder aufgebaut. 

Auf 375 Metern Länge führen Eisenketten von steinernen Bögen, die ein bisschen an Triumphbögen oder alte Stadttore erinnern, über die Brücke. An beiden Enden der Brücke wurden später steinerne Löwen-Statuen von János Marschalkó hinzugefügt. Neben Autofahrern haben auch Fußgänger hier ihren Platz, es gibt einen eigenen Weg mit bestem Ausblick auf die Donau. Die Kettenbrücke gilt als Wahrzeichen der Stadt und gehört zu den meistfotografierten Orten in Budapest. 

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