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Erleben

7 unbekannte Urlaubsorte in Spanien

Mallorca, Costa Brava, Madrid: Die touristischen Zentren Spaniens werden immer beliebter und zugleich immer voller. Doch auch abseits der bekannten Pfade hat das vielfältige Land einiges zu bieten. Wir stellen sieben noch unbekannte Reiseziele in Spanien vor.

Text Mila Krull
Datum 10.12.2024

Egal ob Barcelona oder Palma de Mallorca: die wachsenden Touristenströme stellen immer mehr spanische Urlaubsorte vor Herausforderungen. Auch Reisende verlieren zunehmend die Lust auf volle Strände, Restaurants und Sehenswürdigkeiten in der Hochsaison. Zeit also, das Augenmerk auf neue Reiseziele zu richten. Ob im rauen Galicien, in den mittelalterlichen Dörfern von Aragonien oder an den endlosen Stränden von Almería: Wir stellen sieben noch unbekannte Urlaubsorte in Spanien vor. 

1

Begur, Katalonien

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Treppensteige verbinden die türkisfarbenen Buchten rund um Begur.

Wem die Strände rund um Barcelona und Sitges zu voll sind, kann das 130 Kilometer nördlich gelegene Städtchen Begur ansteuern. Auf den Hügeln des Ortes thronen Ruinen einer mittelalterlichen Burg mit Blick auf das Mittelmeer und auch die malerischen Gassen verströmen einen reizenden, mediterranen Charme. Hauptdarsteller sind jedoch ohne Frage die angrenzenden Strände. Einer der schönsten der Region liegt in der Bucht Aiguablava mit dem äußerst beliebten Restaurant Toc al Mar. Wer auf der Terrasse Platz nehmen will, sollte jedoch unbedingt reservieren, denn in den Sommermonaten ist auch hier der Andrang groß. Etwas mehr Ruhe versprechen die Platja Fonda und die entlegene Cala s'Eixugador bei Sa Tuna. 

2

Zaragoza, Aragonien

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Wahrzeichen am Ebro: die Basílica del Pilar in Zaragoza.

Im Schatten der ewig konkurrierenden Städte Barcelona und Madrid wird Zaragoza, das auf halber Strecke zwischen den beiden Metropolen liegt, oft vergessen. Dabei wartet die Großstadt am Ufer des Ebro-Flusses mit viel Sehenswertem auf. Ihr Wahrzeichen ist  – unübersehbar – die imposante Basílica del Pilar, eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen des Landes und ein Juwel des Barock. Die Geschichte der aragonesischen Hauptstadt reicht noch weiter in die Vergangenheit. Davon zeugen etwa die Überreste der römischen Siedlung unter Kaiser Tiberius, die Besucher in einem interessanten Museum erkunden können. Auch die islamische Festung, der Aljafería-Palast, ist ein bedeutendes Relikt der spanischen Historie. Im lebendigen Viertel Centro rund um den Paseo de las Damas finden sich hervorragende Tapas-Restaurants und Geschäfte. 

3

Bizkaia, Baskenland

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Eindrucksvolles Panorama: San Juan de Gaztelugatxe im Baskenland.

Das Guggenheim-Museum, köstliche Pintxos und eine schmucke Altstadt: Die baskische Stadt Bilbao ist ein beliebtes spanisches Reiseziel. Auch die umliegende Provinz Bizkaia ist nicht zu vernachlässigen: Hier finden sich spektakulär gelegene Küstenorte wie Ondarroa und Lekeitio, mittelalterliche Gemeinden wie Durango und Mungia und der Nationalpark Urkiola mit Möglichkeiten zum Wandern, Mountainbiken und Klettern. Ein weiteres Highlight der Provinz ist die Felseninsel Gaztelugatxe, zu deren Kloster ein einzigartiger Steinweg über das Meer führt. Besondere Aufmerksamkeit erlangte dieser fantastische Ort als Schauplatz der Serie Game of Thrones. Mehrere Aussichtsplattformen rücken die Sehenswürdigkeit aus verschiedenen Winkeln in den Fokus. 

4

Cíes-Inseln, Galicien

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Unbewohntes Archipel: die Cíes-Inseln vor der Küste Galiciens.

Die westlichste Region des spanischen Festlands ist vor allem für die Pilgerstadt Santiago de Compostela, die das Ende des Jakobswegs markiert, bekannt. Doch das autonome Galicien hat noch einiges mehr zu bieten. Fruchtbare Felder, grüne Weiten und raue Klippen formen die einzigartige Landschaft, die von den Launen des Atlantiks geprägt ist. Wer die Kraft des Meeres aus nächster Nähe erleben will, findet vor der Küste von Vigo ein nahezu unbekanntes Reiseziel. Hier liegen die Cíes-Inseln, ein paradiesisches Archipel mit für die Region eher untypischen schneeweißen Sandstränden. Seit 1980 sind die drei unbewohnten Inseln Naturschutzgebiet, können nach Ausfüllen eines Formulars jedoch mit der Fähre besucht werden. Die einzigartige Stille und unberührte Natur sind unbedingt eine Reise wert. Übrigens: Ähnlich weiße Strände gibt es am nahen Festland in Nerga und in Cangas de Morrazo. 

5

Albarracín, Aragonien

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Blick auf die Bergstadt und Festung von Albarracín

Inmitten der Weite von Aragonien liegt dieser Urlaubsort, der als eines der schönsten Dörfer Spaniens gilt. Nur einige wenige hundert Einwohner zählt Albarracín, von Lärm und Hektik der Großstädte fehlt jede Spur. Wenn nicht gerade ein Reisebus vorfährt, lässt es sich herrlich durch die verwinkelten Gassen schlendern, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Werbeschilder, Ampeln und moderne Geschäfte sucht man hier vergebens, stattdessen wird das historische Antlitz des Ortes an jeder Ecke gewahrt. Nur wenige Autofahrer trauen sich auf die schmalen Straßen, am besten lässt sich Albarracín sowieso zu Fuß erkunden. Denn nur so haben Besucher Zutritt zu allen versteckten Höfen, Tunneln, Treppen und Gässchen. Übrigens: Ganz in der Nähe von Albarracín liegt der Abri Prado del Navazo, ein bedeutendes Höhlenkunst-Ensemble, das auf die Jungsteinzeit zurückgeht und von der UNESCO zum Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. 

6

Setenil de las Bodegas, Andalusien

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Hier zu sehen: die beeindruckenden Höhlenhäuser von Setenil de las Bodegas.

Eine Stadt wie aus einem Märchen: Zwischen Málaga und Sevilla liegt der Ort Setenil de las Bodegas an den Ausläufern der Sierra Nevada. Wie auch in vielen anderen Dörfern Andalusiens ist das Erscheinungsbild von weiß getünchten Häusern geprägt. Berühmt ist Setenil jedoch für ein andere architektonische Besonderheit: Gleich mehrere Gebäude wurden hier spektakulär in die Felsen gebaut. In ihnen sind Geschäfte, Restaurants, aber auch private Wohnungen untergebracht. Der Gang durch die beeindruckend gebauten Felspassagen Cuevas del Sol und Cuevas de la Sombra ist ein besonderes Erlebnis. Darüber hinaus stehen in Setenil de las Bodegas einige sehenswerte Kirchen, Kapellen und historische Brücken. Wer gut zu Fuß ist, kann die Umgebung des Dorfes bestens erwandern und wird unterwegs mit fantastischen Ausblicken belohnt.

7

Cabo de Gata, Almería

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Schroffe Felsen und einsame Landschaften im Naturschutzgebiet Cabo de Gata

Die Costa de Almería zählt zu den beliebtesten Urlaubsregionen in Spanien. Abseits der touristischen Zentren wartet die Provinz mit einer beeindruckenden Kulisse auf. Sehenswert ist der Naturpark Cabo de Gata, dessen Landschaft mitunter an die schroffen Weiten der Kanarischen Inseln erinnert. Sanddünen, steile Felsformationen und rotbraunes Gestein verleihen der Gegend einen rauen Charakter. Ein Besuch der Strandabschnitte lohnt unbedingt, denn Urlauber finden hier vor allem eines: Abgeschiedenheit und Ruhe. Noch etwas weiter nördlich liegt die Playa de los Muertos (Strand der Toten). Lassen Sie sich von dessen Namen nicht abschrecken, mit seinem türkisblauen Wasser und der sanften Brandung zählt er zu einem der schönsten Strände der Region. Als Teil des Naturparks gibt es hier jedoch weder eine Promenade noch eine Badeaufsicht.