Die spannendsten Sehenswürdigkeiten auf Ibiza

Weiße Häuser, bunte Türen, entzückende Cafés und Boutiquen: Die Gassen der Dalt Vila laden zu Fototouren und ausgiebigen Spaziergängen ein. Die schmucke Altstadt von Ibiza-Stadt ist reich an Sehenswürdigkeiten, die die Geschichte der Insel widerspiegeln. So auch die eindrucksvollen und hervorragend erhaltenen Verteidigungsmauern aus dem 16. Jahrhundert, die Besucher:innen heute einen atemberaubenden Blick über das Mittelmeer bescheren. Wer zwischendurch der brennenden Mittagshitze entfliehen will, dem empfehlen wir einen Besuch in der Kathedrale oder in den Galerien MACE und Museo Puget. Ganz nebenbei kann man in den kühleren Räumlichkeiten viel über die Geschichte und Kunst der Insel erfahren. 

Die Hippie-Kultur auf Ibiza reicht bis in die wilden 60er zurück. Damals schätzten Aussteiger:innen die Abgeschiedenheit und Ruhe der Insel. Und auch wenn es mittlerweile um ein Vielfaches voller und kommerzieller geworden ist, so zeugen Ibizas Hippie-Märkte von dieser Historie. Der wohl bekannteste und älteste Markt, Las Dalias, liegt im Nordosten und ist etwas hochpreisiger. Traumfänger, Edelsteine, weiße Kleider, Geflochtenes und viel Schmuck lassen Boho-Herzen höher schlagen. Foodtrucks und Bars versorgen die shoppenden Besucher:innen mit Snacks und Getränken. Und wer den Geist der Insel aufsaugen will, lässt sich vor Ort Tarotkarten lesen oder nimmt an spirituellen Zusammenkünften mit Titeln wie „Namaste“ teil. In den Sommermonaten findet zudem immer montags, dienstags und sonntags ein Nachtmarkt statt. 

Geheimnisse und Mythen ranken sich um diesen einzigartigen Ort im Südwesten von Ibiza. Die Bucht von Sa Pedrera de Cala d’Hort trägt also nicht ohne Grund den Beinamen Atlantis von Ibiza. Die Felsen der schwer zugänglichen Küste erinnern mitunter an Mauern und Ruinen. Die geometrischen Strukturen entstammen jedoch nicht einer versunkenen Stadt, vielmehr befand sich an dieser Stelle einst ein Steinbruch. Im 16. Jahrhundert wurden die Felsen abgetragen und aufwändig nach Dalt Vila gebracht, wo sie bis heute im Mauerwerk der Stadtfestung verbaut sind. Vier Jahrhunderte später entdeckten die Hippies diese Plateaus und begannen, sich hier vollends auf die Kraft des Meeres zu besinnen. Sie hinterließen Symbole wie Fische, Fabelwesen, Friedenssymbole und Pflanzen im Gestein und machten Sa Pedrera zu einem Kraftort. Der Weg zur Attraktion ist jedoch beschwerlich und sollte nur mit festem Schuhwerk bestritten werden. Einfacher ist die Annäherung per Schiff.

Ähnlich viele Mythen beschäftigen sich mit der vorgelagerten Felseninsel Es Vedrà. Ihr Anblick am Horizont ist auf unzähligen Fotos zu sehen. Doch es ist nicht nur die natürliche Schönheit, die Besucher:innen an die südwestliche Küste lockt. Der Legende nach sollen Sirenen hier einst hilflose Seeleute ins Verderben gestürzt haben und auch in der Neuzeit – so erzählt man es sich – setzten unsichtbare Kräfte Kompassnadeln und Navigationsgeräte außer Gefecht. Riesen, Ufos und andere spirituelle Erscheinungen wurden gesichtet. Bis heute sagt so manch ein:e Ibizenker:in dem Eiland magische Kräfte nach. So oder so: Die fantastische Natur und die spektakulären Sonnenuntergänge sind ganz sicher einen Ausflug wert.

Um dem sommerlichen Gewusel zu entgehen, lohnt ein Abstecher in Ibizas Norden. Sant Joan heißt diese kleine Gemeinde im Hinterland, die vom Tourismus weitestgehend unbeachtet geblieben ist und jede Menge Ursprünglichkeit verspricht. Typische weiße Häuser, historische Steingebäude und eine kleine Kirche prägen den idyllischen Ortskern. Besonders stimmungsvolle Pausen kann man im The Giri Café und im Om Sweet Home einlegen. Hier stehen mediterrane, katalanische Speisen auf den Karten, es gibt gegrillte Artischocken, Thunfischtatar und Oktopus mit Sesam. Nur sonntags wird es voller, dann findet in den kopfsteingepflasterten Straßen ein typischer Hippie-Markt statt. 

An der südlichsten Spitze der Insel erstreckt sich der Naturpark Ses Salines über mehr als 15.000 Hektar Land- und Meeresgebiete. Schon zu Zeiten der Karthager:innen wurde an dieser Stelle erstmals Salz gewonnen; wie andere Salzgärten am Mittelmeer hat die Anlage eine lange Tradition. Das heutige Schutzgebiet umfasst unterschiedlichste Ökosysteme, darunter Strände, Seegraswiesen, Sümpfe und Steilküsten. Neben Reihern, Stelzenläufern und Enten kann man zwischen Juli und Oktober sowie zwischen Februar und Mai auch Flamingo-Kolonien beobachten. Übrigens: Auch heute noch wird hier die Tradition der Salzgewinnung fortgeführt. Pro Jahr kommen so mehrere Tausend Tonnen Salz zusammen, die nach ganz Europa exportiert werden. Wer sich auch mit einer kleineren Menge zufrieden gibt, kann das Sal de Ibiza in kleinen Paketen mit nach Hause nehmen. 

Weltberühmt ist Ibiza für das ausschweifende Nachtleben, die gigantische Elektro-Club-Szene und legendäre DJ-Sets. Das Pacha, Amnesia oder der Club Chinois zählen zu den beliebtesten Partylocations. Der mit Abstand berühmteste Laden liegt direkt an der Playa d’en Bossa und heißt Ushuaïa. Zu den Resident DJs zählen Szene-Berühmtheiten wie Calvin Harris, Armin van Buuren und die Swedish House Mafia. Jeden Montag legt zudem Superstar David Guetta im Nachtclub der Superlative auf. Den Zugang zu ihren licht- und tongewaltigen Events, die mehr an ein Festival erinnern, lassen sich die Clubs einiges kosten. Die Eintrittspreise beginnen in der Regel bei 50 bis 80 Euro pro Person, entsprechend hochpreisig sind auch Tischbuchungen und Getränke. Das ibizenkische Partyerlebnis ist dafür umso einmaliger.