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Natur

Polarlichter-Reise nach Norwegen: Wo die Nordlichter am schönsten strahlen

In den schönsten Violett-, Blau- und Grüntönen zeigen sich die Aurora Borealis in den Wintermonaten nördlich vom Polarkreis am Nachthimmel. Wo Sie die Polarlichter am besten beobachten können und Tipps für Reisen rund ums Nordlicht lesen Sie hier.

Text Milena Härich
Datum 26.10.2023

Einmal im Leben Polarlichter beobachten: Für zahlreiche Reisende ist dieser Wunsch längst ein Punkt auf der Bucketlist. Einwohner:innen in Nordnorwegen haben hingegen jeden Winter die Möglichkeit, das zauberhafte Himmelsphänomen am Nachthimmel bestaunen zu können. Die Aurora Borealis, wie die Lichter nördlich des Polarkreises genannt werden, üben eine ungeahnte Faszination aus; beinahe surreal wirken die farbenprächtigen Bänder, die am Himmel vorbeiziehen und die norwegische Szenerie aus Schnee und Eis in ein buntes Lichtermeer tauchen. 

Mittlerweile haben sich viele Anbieter auf Polarlichter-Reisen durch Norwegen spezialisiert – zum Beispiel per Schiff durch die bezaubernden Fjorde im Norden des Landes. Wir stellen Ihnen ausgewählte Reisen zu den Nordlichtern vor und verraten, wo Urlauber:innen die besten Chancen haben, sie zu erspähen. 

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Was sind Polarlichter?

Nordlichter über Tromsø © IMAGO/Addictive Stock
Hier zu sehen: grüne und pinkfarbene Polarlichter über Tromsø.

Grün, Violett, Rot, Pink oder Blau: Wir sehen die sogenannten Polarlichter in den unterschiedlichsten Farben und Schattierungen. Sie sehen aus wie Schleier oder bunte Nebelschwaden, die den Himmel bedecken. Doch wie entstehen die Polarlichter, die uns so sehr faszinieren, eigentlich? 

Verantwortlich für die farbkräftige Magie ist der Sonnenwind: Elektrisch geladene Teilchen – Elektronen und Protonen – werden von der Sonne ausgestoßen und mit ihrem Wind auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre transportiert, wo sie die dort vorhandenen Luftmoleküle zum Leuchten bringen. Dass die Polarlichter am häufigsten am Nord- und Südpol zu sehen sind, liegt daran, dass das Erdmagnetfeld die elektrisch geladenen Teilchen des Sonnenwindes zu den beiden Polen ablenkt – und uns in den mittleren Breitengraden somit vor zu starkem Sonneneinfluss schützt. 

Übrigens: Die Farbe der Aurora Borealis hängt von den Atomen ab, durch die sie entstehen. Sauerstoffatome, die in den tieferliegenden Schichten der Erdatmosphäre vorhanden sind, verursachen grüne Nordlichter. Stickstoffatome hingegen sind für blaues oder violettes Licht verantwortlich – das kommt aber deutlich seltener vor, weil hierfür mehr Energie benötigt wird. 

Norwegen-Reise: Wo kann man Polarlichter sehen?

Polarlichter in Norwegen, über schneebedeckter Kulisse © iStock/Sjo
Ursprüngliche Fjorde und Berglandschaften sind der perfekte Ort in Norwegen, um Polarlichter zu beobachten.

Am häufigsten sind die Aurora Borealis – oder Aurora Australis, wie das Himmelsphänomen am Südpol genannt wird – jenseits der Polarkreise zu sehen. In Nordnorwegen haben Reisende also die beste Chance, den leuchtenden Himmelsbändern zu begegnen – fast täglich zeigen sie sich hier im Winter irgendwo am Horizont. Am besten zu sehen sind die Polarlichter bei klarem Himmel, außerhalb der Städte. Andernfalls kann es durchaus vorkommen, dass nur ein milchiger Schleier zu beobachten ist. Auf naturbelassenen Inseln, an ursprünglichen Fjorden oder in den Bergen von Nordnorwegen stehen die Chancen auf ein Himmelsspektakel aber sehr gut. 

Tatsächlich ist auch die Stadt Tromsø als perfektes Ziel für eine Polarlichter-Reise in Norwegen bekannt geworden. In der weit im Norden des Landes gelegenen Stadt haben sich mittlerweile viele Anbieter angesiedelt, die von hier aus Aktivitäten rund um das Thema Polarlicht anbieten. Aber auch zahlreiche andere Orte in Nordnorwegen bieten in den Winternächten beinahe schon eine Polarlicht-Garantie: 

  • die Inselgruppe Lofoten
  • das Nordkap
  • der Archipel Spitzbergen
  • Kirkenes
  • Alta 
  • die Helgelandküste
  • die Lyngenalpen

Wann ist die beste Zeit für Polarlichter in Norwegen?

Polarlichter über Berlevåg in Norwegen © IMAGO/Westend61
Dieses Foto wurde in Berlevåg ganz im Norden von Norwegen aufgenommen.

Wer Nordlichter sehen möchte, sollte seine Reise nach Norwegen im Herbst, Winter oder Anfang Frühling planen – zwischen September und April. Im Winterhalbjahr ist es in weiten Teilen Norwegens vom frühen Nachmittag an bis zum späten Morgen dunkel; in den Regionen, die im äußersten Norden liegen, geht die Sonne sogar für einige Monate gar nicht mehr auf. Das ist zum Beispiel in Hammerfest zwischen November und Januar der Fall. In diesen Polarnächten bahnen sich die Aurora Borealis oft ihren Weg. 

Im September und Oktober sowie von Februar bis Anfang April ist die Wahrscheinlichkeit statistisch gesehen jedoch am höchsten, die Polarlichter zu erhaschen – und zwar zwischen 23 und 2 Uhr nachts. Wenn die Winternächte sternenklar sind, sind die Bedingungen für die Polarlicht-Jagd perfekt. 

Hilfsmittel für die Suche nach den Polarlichtern: „Hello Aurora“

Um Polarlichter zu sehen, brauchen Reisende neben all diesen Bedingungen aber auch Glück. Wer durch Nordnorwegen reist und auf der Suche nach Polarlichtern ist, kann sich mit der App „Hello Aurora“ behelfen, die den eigenen aktuellen Standort ermittelt und zeigt, ob derzeit mit Polarlichtern zu rechnen ist. Außerdem gibt sie eine Wahrscheinlichkeit für die kommenden Nächte an.

Polarlichter-Reisen durch Norwegen: Anbieter, Routen und Preise

Schiff von Hurtigruten in Nordnorwegen, Polarlichter © IMAGO/VWPics
Vom Schiff aus Polarlichter beobachten – ein Traum vieler Reisender.

Verschiedene Anbieter wie Reedereien und Tourismusbüros haben sich auf Polarlichter-Reisen durch Norwegen spezialisiert – einige davon starten direkt in Deutschland, bei anderen müssen die Reisenden selbst anreisen, etwa nach Tromsø. Wir stellen Ihnen drei spannende Anbieter und einen Teil ihres Portfolios vor.

Hurtigruten: Unterwegs auf der Postschiffroute oder der Nordkap-Linie

Die Reederei Hurtigruten bietet in den Monaten der Nordlicht-Hochsaison, zwischen Oktober und März, verschiedene Routen entlang der Küste Norwegens an. Das Besondere: Hier bekommen Reisende ein Nordlicht-Versprechen! Sollten während der gebuchten Kreuzfahrt keine Polarlichter am Himmel zu sehen sein, dürfen die Gäste später eine weitere Reise mit Hurtigruten antreten – ohne sie zu bezahlen. 

Auf der Postschiffroute verkehrt zum Beispiel die MS Sverdrup vom 19. Januar bis zum 26. April 2024 zu ausgewählten Terminen zwischen Hamburg, dem Lysefjord, Alta, Tromsø, Bergen und vielen weiteren Zwischenstopps. Die Tour dauert insgesamt 15 Tage und kostet ab 2.990 Euro pro Person. Passagier:innen können sich bei dieser Kreuzfahrt nicht nur die wunderschönen Aurora Borealis zu Gemüte führen, sondern besuchen auch charmante norwegische Fischerdörfer an der Küste. Außerdem führt die Reise zum Nordkap, dem nördlichsten Punkt in Norwegen, und zu zahlreichen Natursehenswürdigkeiten wie dem Lysefjord. An ausgewählten Reisetagen gibt es auch die Möglichkeit, Schneeschuhwanderungen oder Hundeschlittenfahrten zu buchen.

Die Nordkap-Route startet zum Beispiel ab Oslo und führt binnen 15 Tagen etwa über Kristiansand, den Hardangerfjord, Ålesund, Tromsø, Alta, Molde und Bergen. Auch diese Route bringt Reisende bis zum Nordkap, das zugleich den Wendepunkt darstellt. Bei dieser Reise sind Hotelübernachtungen in Bergen und Oslo im Preis von 3.189 Euro inklusive. Eine Besonderheit neben der Entdeckung der Hohen See ist auch die Fahrt mit der charmanten Bergen-Bahn, die Urlauber:innen am Ende der Reise von Bergen zurück nach Oslo bringt.

Alle Polarlichter-Reisen von Hurtigruten finden Sie hier.

TUI: Polarlichter-Reise durch Norwegen

Auch TUI Cruises bietet mit den Schiffen der Flotte „Mein Schiff“ verschiedene Nordnorwegen-Kreuzfahrten an. Die 15-tägige Kreuzfahrt namens „Winterliches Norwegen“ ab Bremerhaven kostet ab 1.949 Euro pro Person; das Schiff legt unter anderem in Bergen und Tromsø an. Drei weitere Reiserouten bringen Passagier:innen bis zum Nordkap: 

  • Norwegen mit Nordkap, 11 Nächte, ab 1.799 Euro pro Person (Zwischenstopps u.a. in Nordfjordeid, Geiranger, Ålesund und Honningsvåg)
  • Norwegen mit Nordkap und Nordfjordeid, 14 Nächte, ab 3.199 Euro pro Person (Zwischenstopps u.a. in Stavanger, Molde, Trondheim, Spitzbergen und Honningsvåg)
  • Norwegen mit Nordkap und Trondheim, 14 Nächte, ab 3.299 Euro pro Person (Zwischenstopps u.a. in Bergen, Ålesund, Trondheim, Spitzbergen und Honningsvåg)

Alle hier vorgestellten Norwegen-Kreuzfahrten von TUI finden Sie auch hier im Überblick.

Neben diesen Erlebnissen zu Schiff bietet TUI Experiences insbesondere in Tromsø besondere Erlebnisse rund um die Polarlichter an. So können Reisende sich zum Beispiel Fotograf:innen rund um Tromsø anschließen, um die Polarlichter zu beobachten und sie auf der Kamera festzuhalten. Oder Sie buchen eine Fahrt mit dem Minibus rund um die Stadt und begeben sich auf die Suche nach den Aurora Borealis. Außerdem bietet TUI Experiences nächtliche Rentierschlittenfahrten inklusive Abendessen sowie Katamaranfahrten durch die zauberhaften Fjorde rund um Tromsø an. Das vielfältige Angebot an Erlebnissen finden Sie hier.

Highländer Reisen: Winterabenteuer in Norwegen

Auch das Team von Highländer Reisen bringt Urlauber:innen an die schönsten Orte Norwegens – Polarlichter sind natürlich auch hier inklusive. Reisende können unterscheiden zwischen maßgeschneiderten Individualreisen und geführten Gruppenreisen. Eine dieser Gruppenreisen ist zum Beispiel die 8-tägige Silvesterreise, die über die Inselgruppe der Lofoten sowie Tromsø führt. Erhältlich ist sie ab 3.145 Euro pro Person; inklusive sind neben dem Flug nach Tromsø die Übernachtungen in ausgewählten 4-Sterne-Hotels sowie zahlreiche Aktivitäten, von Schifffahrten über umliegende Fjorde über eine Katamaranfahrt zu den Lofoten bis hin zum traditionellen samischen Abendessen mit den Ureinwohner:innen.

Highlights der Reise sind auch die Schneeschuhwanderung auf den Lofoten und die Polarlicht-Foto-Tour, auf der Reisende die Aurora Borealis für immer festhalten können. 

Neben exklusiven Hotels gibt es in Nordnorwegen auch eine Reihe von naturnahen Unterkünften – perfekt für Individualreisende, die auf eigene Faust durch Nordnorwegen reisen und Ausschau nach den Nordlichtern halten. Wir stellen Ihnen zwei davon vor.

Lyngen Experience Lodge: Die Aurora Hütte

Die „Lyngen Experience Lodge“ in Nord-Lenangen ist ein Komplex aus mehreren Hütten, gelegen inmitten unberührter Natur. Das Highlight dieser Lodge sind aber die beliebten Aurora Hütten, die einige Meter abseits der restlichen Appartements zu finden sind und eine hyggelige Atmosphäre versprühen. Das Besondere an der Aurora Hütte: Zur Seite und nach oben ist sie mit großzügigen Fensterfronten bestückt, die einen grandiosen Ausblick gewährleisten. So können Reisende sich in kalten Winternächten in die bequeme Unterkunft zurückziehen und zugleich – mit etwas Glück – Polarlichter beobachten, die über den Himmel ziehen.

Wichtig: Die Aurora Hütten sind meist weit im Voraus ausgebucht und sollten rechtzeitig reserviert werden. 

Sorrisniva Igloo Hotel: Das nördlichste Iglu-Hotel der Welt

Die Betreiber:innen dieses 4-Sterne-Hotels in Alta werben damit, das nördlichste Iglu-Hotel der Welt zu verwalten. Es wird jeden Winter neu gebaut – aus rund 250 Tonnen Eis und 7.000 Kubikmetern Schnee aus dem umliegenden Alta-Tal. Alta liegt zwischen Storslett und Hammerfest und ist einer der Top-Orte für die Jagd nach Polarlichtern.

Jährlich gibt es hier neue Themensuiten, eigens kreiert von talentierten Eisbildhauer:innen. Die Iglu-Suite, in der zwei Erwachsene und ein Kind Platz finden, ist ab rund 475 Euro pro Nacht buchbar. Die Gäste schlafen in kuscheligen Schlafsäcken und werden von Rentierfellen gewärmt, während vor der Tür die arktische Wildnis wartet. Die Betreiber:innen des „Sorrisniva“ bieten auch Hundeschlittenfahrten und Schneemobil-Safaris an. 

Im Iglu-Hotel können Reisende sich dann in der Sauna aufwärmen oder einen Drink aus der Hotelbar – natürlich gereicht in einem Eisbecher – genießen. Die Unterkunft kann auch für Hochzeiten gebucht werden. 

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