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Sehenswürdigkeiten

Montenegro: 7 spannende Sehenswürdigkeiten

Vom Underdog zum Trendziel: Montenegro ist im Kommen und erfindet sich neu. Wir zeigen einige der spannendsten Orte und Sehenswürdigkeiten.

Text Florian Sanktjohanser
Datum 30.07.2024

Erstklassige Hotels, hinreißende Natur, faszinierende Architektur und Spuren einer wechselvollen Geschichte: Montenegro hat sich in wenigen Jahren zu einem der aufregendsten Reiseziele in Europa entwickelt.

Lange Zeit fand die Region an der Adriaküste kaum touristische Beachtung. Dank neuer Flugverbindungen, zum Beispiel in die Hauptstadt Podgorica, Aufmerksamkeit in Sozialen Medien und lokaler Strukturpläne konnte das kleine Balkanland jedoch zunehmend von sich reden machen. Wir stellen sieben besondere Orte und Sehenswürdigkeiten in Montenegro vor.

1

Altstadt von Bar

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Die Altstadt-Ruinen von Bar zählen zu den spannenden Sehenswürdigkeiten von Montenegro.

Natürlich sind die restaurierten Altstadt-Ensembles in Kotor und Budva schön anzuschauen. Spannender aber ist das alte Bar an der Adriaküste von Montenegro, das oberhalb der Neustadt auf einem Hügel liegt. Nur ein kleiner Teil wurde nach dem Erdbeben von 1979 wieder aufgebaut. Übrig geblieben sind überwucherte Ruinen einstiger Kirchen, Moscheen und Paläste, deren Ursprünge bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen. Besonders beeindruckend ist die Stari Bar, eine historische Festungsanlage, auf deren Mauern heute Feigenbäumchen wachsen. Und über dem venezianischen Aquädukt ragen die Karstberge empor. Auch die Promenade rund um die Marina von Bar mit ihren Cafés und Restaurants lohnt einen Abstecher.

2

Kotor

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Blick auf die Bucht von Kotor und die Kirche Gospa od Zdravlja

Eingebettet zwischen beeindruckenden Bergwelten und dem türkisblauen, teils grünlichen Wasser der romantischen Bucht von Kotor ist die gleichnamige Stadt ein wahrer Touristenmagnet. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die romanische Kathedrale des Heiligen Tryphon, die orthodoxe Kirche Sveti Nikola und der angeschlossene Marktplatz, der urigen Charme versprüht. 

Wenn es in den Gassen der mittelalterlichen und UNESCO-geschützten Altstadt eng wird, empfiehlt sich ein Abstecher zur breiten Stadtmauer. Auf dem Grünstreifen kann man sich auf Parkbänke unter Olivenbäume setzen und hat über die Kuppel der Sveti Nikola hinweg freie Sicht hinauf zur Festung San Giovanni 260 Meter über der Stadt. Eine steile Treppe führt zu ihr, auf der Hälfte des Anstiegs ist die Marienkirche perfekt für eine Pause. Die Bastion Bembo am Fluss wird an Sommerabenden zur Freilichtbühne.

3

Budva

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Die historische Altstadt von Budva liegt malerisch auf einer Halbinsel.

Bis ins 5. Jahrhundert reichen die Ursprünge der Stadt Budva zurück, was sie zu einer der ältesten und bekanntesten entlang der Adriaküste macht. Höhepunkt ist ohne Frage die historische Altstadt Stari Grad, die umgeben von mittelalterlichen Mauern auf einer vorgelagerten Halbinsel im Mittelmeer liegt und nach dem Erdbeben von 1979 fast vollständig wieder aufgebaut wurde. Heute schlendern Besucher:innen durch ein Gewirr aus schmalen Gassen, passieren Sehenswürdigkeiten wie die Kirche Sveti Ivan und die Zitadelle und lassen sich auf Plätzen und Terrassen bei einem Kaffee mit herrlicher Aussicht nieder.

Wer zwischendurch etwas abschalten will, besucht einen der Strände, die Budva umgeben. Wunderschön – wenngleich im Sommer mitunter überfüllt – sind die Abschnitte Mogren 1 und 2. Die malerischen Buchten schmiegen sich an den Fuß der von Pinien bewachsenen Felsen. Am besten kommt man früh morgens oder am Abend vorbei. 

Übrigens: Entlang der Adriaküste hat sich Budva kürzlich zu einer beliebten Tourismusdestination entwickelt. Der örtlichen Infrastruktur hat dies einen ordentlichen Anschwung verliehen: In den vergangenen Jahren haben mehrere neue Hotels und Gastronomien eröffnet. 

4

Bootstouren in Montenegro

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Herrlicher Blick: Vom Boot aus entfaltet die Adria-Küste ihren Zauber.

Vom Meer aus sind Landschaften wie die Bucht von Kotor noch schöner. Es lohnt sich daher, die Adriaküste im Rahmen einer Bootstour, auf dem Katamaran oder dem SUP zu erkunden. In Budva stellt etwa der Anbieter Yacht & Boot seine luxuriöse Flotte zur Verfügung. Rund um Kotor bieten die aus Deutschland nach Tivat ausgewanderten Gastgeber:innen Helga Haag und Igor Djurica von Mio Monte dafür alle Möglichkeiten: Kajaktour, Segeltörn oder Ausflug im Motorboot, inklusive Abstecher in alte U-Boot-Tunnel und die Blaue Grotte.

5

Gospa od Škrpelja

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Kleine Kirche, große Geschichte: die Insel Gospa od Škrpelja

Auf der winzigen Insel Gospa od Škrpelja vor Perast begnügen sich die meisten Urlauber:innen mit Selfies vor der fotogenen Steinkirche mit der hellblauen Kuppel. Doch die drei Euro Eintritt für die Kirche sind jeden Cent wert. Unter farbprächtigen Barockgemälden hängen hunderte Silberplättchen mit Schiffsbildern, gestiftet von Kapitänen, die Stürme und Seeräuber überstanden haben. Vor wenigen Jahren betete ein Paar hier für Kindersegen – und brachte ein Plättchen mit drei Engeln, nachdem die Frau Drillinge gebar.

Übrigens: Den Ursprüngen der Insel liegt eine interessante Legende zugrunde. Nachdem Seefahrer hier im 15. Jahrhundert eine Marienikone auf einem Felsen im Meer entdeckt hatten, begannen sie damit, aus Steinen und Schiffswracks ein künstliches Eiland zu errichten. In Erinnerung daran werfen die Einheimischen noch heute einmal im Jahr hunderte Steine ins Meer.

6

Schloss von König Nikola I.

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Prächtiges Interieur: das Schloss von König Nikola I.

Wer royalen Prunk mag, bekommt im Schloss von König Nikola I in Cetinje, dem Palast des ersten und einzigen Königs, viel geboten. In den Sälen sind italienische Barockmöbel und chinesische Vasen ausgestellt, Jagdflinten und goldverzierte Paradesäbel, die der „Schwiegervater Europas“ von den drei russischen Zaren in seinen 58 Regierungsjahren bekam. Und im Zimmer Prinzessin Xenias steht die Schreibmaschine, mit der sie die Korrespondenz des Vaters managte. Fotos zeigen sie beim Golfen, Jagen und – als erste Frau auf dem Balkan – am Steuer eines Autos.

In der direkten Umgebung befinden sich zudem ein hübsch angelegter Schlossgarten und der Blaue Palast, der heutigen Staatsoberhäuptern als Residenz dient. 

7

Naturpark Ulcinj

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Die Feuchtgebiete des Naturparks Ulcinj bieten vielen seltenen Vogelarten eine Heimat.

Die Stadt und die gleichnamige Region Ulcinj liegen kurz vor der Grenze zu Albanien. Zu den beliebten Sehenswürdigkeiten von Montenegro zählt der hiesige Naturpark, der wilde Sümpfe, Wälder, Dünen und Küstenlinien vereint. 

Ein Ausflug lohnt sich allein wegen der alten Saline, in der 250 Vogelarten – darunter Flamingos, Pelikane und Reiher – leben. Zwei Tipps, um noch seltenere Vögel wie die Seeregenpfeifer oder die Rotflügel-Brachschwalben zu sehen: früh am Morgen starten und eine Tour bei Monticola buchen. Die Ornitholog:innen haben geschulte Augen und natürlich Ferngläser dabei. Als Bonus werden Gäste zum längsten Sandstrand des Landes, dem Velika Plaža, und zur Öl-Verkostung unter 800 Jahren alten Olivenbäumen gefahren.

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