© Connemara Golf Links
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Nachhaltiges Reisen in Irland: Tipps für Unterkünfte und Zugreisen

Irland bietet immer mehr Möglichkeiten für nachhaltiges Reisen. Von luxuriösen Resorts, die ausschließlich auf erneuerbare Energien setzen, bis hin zu den schönsten Zugstrecken des Landes: Wir geben Tipps für Ihren nächsten Urlaub auf der grünen Insel.

Datum 03.05.2023

Die Insel Irland ist bekannt für ihre pulsierenden Städte wie Dublin, die Hauptstadt der Republik, Cork und Killarney im Süden oder Belfast in Nordirland. Mindestens genauso bekannt und sogar noch beeindruckender sind aber die zahlreichen spektakulären Naturlandschaften Irlands. Von den Cliffs of Moher über den Giant's Causeway bis hin zum Ring of Kerry: Irlands Natur zieht jährlich Millionen von Tourist:innen an und lässt selbstverständlich auch die Herzen der Einheimischen höherschlagen. Umso wichtiger ist es, dass die Insel geschützt wird – sowohl von den Reisenden selbst als auch von den Verantwortlichen vor Ort. 

Nachhaltiger Tourismus wird aufgrund des Klimawandels und des wachsenden Verantwortungsbewusstseins der Gesellschaft wichtiger denn je. Die Republik und auch Nordirland warten mit zahlreichen Konzepten in puncto nachhaltiges Reisen auf, ob es um umweltfreundliche Unterkünfte, komfortable Zugreisen oder Angebote für naturnahe Aktivitäten geht. Die besten Unterkünfte und Tipps, um die Insel mit dem Zug zu erkunden, finden Sie hier. 

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Was bedeutet nachhaltiges Reisen?

Giant’s Causeway, Blick aufs Meer © Tourism Ireland
Irland hält wunderschöne Naturlandschaften bereit. Hier zu sehen: ein Teil des Giant’s Causeway in Nordirland.

Umweltbewusstsein und das Treffen nachhaltiger Entscheidungen sind in aller Munde. Auch der irische Tourismus hat sich nachhaltige Konzepte auf die Fahnen geschrieben, um Städte und Natur zu schützen. Der Global Sustainable Tourism Council (GSTC), unter anderem von den Vereinten Nationen initiiert, legt regelmäßig Richtlinien für nachhaltigen Tourismus fest, an denen sich die Republik Irland und Nordirland orientieren. Zwei der größten Stellschrauben in diesem Prozess sind zum einen die Verkehrsmittel und zum anderen die Unterkünfte – letztere machen rund 20 Prozent aller CO₂-Emissionen im Tourismus aus, die Verkehrsmittel rund 75 Prozent. Ein gut ausgebauter und niedrigschwelliger Öffentlicher Personennahverkehr sowie Fernverkehr ist unabdingbar, um einen großen Schritt in Richtung klimaneutrales Reiseland zu machen.

Wer nachhaltig reisen möchte, ist auch als Individuum gefragt. Sich umweltbewusst zu verhalten, fängt im Kleinen an: Sammeln Sie zum Beispiel Ihren Abfall ein, beobachten Sie Wildtiere nur aus angemessener Entfernung, verlassen Sie nicht die vorgegebenen Wege in der Natur. Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, Erzeuger:innen und Landwirt:innen vor Ort zu unterstützen, nachhaltig zertifizierte Hotels oder Campingplätze zu bevorzugen oder das Auto stehen zu lassen und Irland per Zug und Bus zu erkunden. 

Irland kann aufgrund der geografischen Lage nur per Flugzeug oder Schiff erreicht werden, doch wer möglichst Direktflüge in der Economy Class bucht, zur Nebensaison verreist und seine Flugmeilen pro Jahr gering hält, tut schon viel Gutes. Außerdem können Flüge und ihre Emissionen über verschiedene Organisationen, beispielsweise „Go Carbon Neutral“, zumindest teilweise kompensiert werden.

Wie Irland nachhaltigen Tourismus umsetzt

Der Vee Drive in Tipperary in Blüte © Tipperary Tourism
Wandern und Radfahren mit fantastischem Panorama: Das geht zum Beispiel im Süden Irlands in der Region Tipperary.

In der Republik Irland ziehen der Staat und die Tourismusverbände an einem Strang. So hat die Regierung einen Maßnahmenplan erarbeitet, der in den einzelnen Regionen umgesetzt werden soll und Irland zum Spitzenreiter in puncto nachhaltiger Tourismus machen möchte. Diesem Ziel verschreibt sich auch das Bündnis „Leave No Trace Ireland“, bei dem es vor allem darum geht, Umweltschäden aufgrund von Aktivitäten in der Natur so gering wie möglich zu halten, und dem sich bereits Hunderte von Unternehmen angeschlossen haben.

Hotels und andere Firmen, die nachhaltige Standards implementieren und als Vorreiter auf sich aufmerksam machen, werden regelmäßig von Initiativen wie „Sustainable Travel Ireland“ dafür gewürdigt. 

Die Republik und Nordirland verfügen darüber hinaus über ein ausgezeichnetes Fernverkehrs- und Nahverkehrsnetz, das es Besucher:innen leicht macht, aufs Auto zu verzichten und möglichst wenig CO₂ auszustoßen. Noch umweltfreundlicher ist das Erkunden der Insel mit dem Rad oder zu Fuß. Auch hier warten zahlreiche Möglichkeiten auf Tourist:innen und Einheimische: Die sogenannten „Greenways“ sowohl in der Republik als auch in Nordirland sind bestens ausgeschilderte Strecken im Gelände für Wandernde und Radfahrer:innen. 

Tipps für nachhaltige Hotels in Irland

The Peppermill Restaurant, Irland, Kulinarik © Tourism Ireland
Auch für den kulinarischen Genuss ist in zahlreichen nachhaltigen Hotels bestens gesorgt.

Nachhaltigkeit vereint mit dem größtmöglichen Komfort: Das bieten zahlreiche Hotels auf der Insel. Sie beweisen, dass Umweltbewusstsein nicht mit Verzicht gleichzusetzen ist. Unsere liebsten Geheimtipps für nachhaltige Hotels stellen wir Ihnen vor.

„The Salthouse Hotel“: Luxuriöse Ausstattung und Meerblick

Das „Salthouse Hotel“ ist das beste Beispiel dafür, dass sich Luxus und Umweltbewusstsein nicht ausschließen. Es gibt edel gestaltete Luxus-Zimmer und -Suiten, aber auch die sogenannten Eco-Lodges, die etwas abseits vom Haupthaus zu finden sind und ebenfalls luxuriös ausgestattet sind. Die Betreiber:innen setzen auf Wind- und Solarenergie; darüber hinaus verzichtet man hier vollkommen auf Einwegplastik. Jede Eco Lodge bietet Raum für bis zu sechs Personen – und ein imposantes Panorama auf den Atlantischen Ozean sowie Rathlin Island.

„Delphi Resort“: Spa-Hotel mit Abenteuerzentrum

Im Westen der Insel, nahe Galway, befindet sich das 4-Sterne-Hotel „Delphi Resort“. Mit dem Connemara-Nationalpark vor der Haustür ist die Lage einzigartig schön. Das Hotel kombiniert zahlreiche Ausflugsaktivitäten mit einem tollen Spa-Angebot. Das dazugehörige „Delphi Adventure Centre“ ist das erste Abenteuerzentrum Irlands, das mit dem Eco Centre Award ausgezeichnet wurde. Yoga-Retreats, Wassersport, Wanderungen: Besucher:innen finden hier alles, was das Herz begehrt. 

Übrigens:  Das „Wild Atlantic Hostel“ gehört ebenso zum Angebot der Delphi-Gruppe – perfekt für ein etwas kleineres Budget, aber dennoch gemütlich und sauber. 

„Gregan’s Castle Hotel in the Burren“: Wo schon Tolkien wohnte 

Zum Angebot nachhaltiger Hotels in Irland gehört auch das „Gregan’s Castle Hotel in the Burren“. Sowohl das Hotel als auch sein Restaurant wurden bereits für Nachhaltigkeitskonzepte sowie Geschmack ausgezeichnet – und begeistern Irland-Fans ebenso wie diejenigen, die die Insel zum ersten Mal besuchen. Das Schlosshotel befindet sich an der Westküste Irlands in der Grafschaft Clare und blickt auf eine lange Tradition zurück: Bereits seit 1940 werden hier Gäst:innen empfangen. Unter anderem war schon der weltberühmte „Der Herr der Ringe“-Schöpfer, Schriftsteller J.R.R. Tolkien, hier zu Gast. In den Händen der heutigen Betreiber:innen Simon Haden and Frederike McMurray ist es seit vielen Jahren; das Hotel befindet sich seit 1976 im Familienbesitz.

Besonders schön sind die selbst angelegten und gehegten Gärten, die am Rande der wunderschönen Panoramastraße Wild Atlantic Way liegen. Ganz in der Nähe befindet sich auch der Burren, eine faszinierende Kalksteinregion.

„Limepark“: Restaurierter Bauernhof in Nordirland

Beinahe am nördlichsten Ende der Insel liegt das Hotel „Limepark“, ein märchenhaftes Anwesen, das einst ein Bauernhof war. Noch heute erinnert alles daran: Die Cottages, die zum Übernachten einladen, haben alle ihre eigene luxuriöse Note, sind aber immer noch in rustikalem Stil gehalten. Die Energie kommt aus Solaranlagen und Windturbinen; außerdem ist die Unterkunft mit einem modernen Öko-Abwasser-System ausgestattet. Die Hygieneprodukte vor Ort sind vegan und cruelty-free (tierversuchsfrei); als Rasenmäher werden Schafe und Shetlandponys eingesetzt. Besonders schön: Gäst:innen sind herzlich dazu eingeladen, aus den Rosen an den alten Steinmauern des Gehöfts selbst Sirup herzustellen.

Die Lage ist indes phänomenal: Ganz in der Nähe befinden sich die UNESCO-Weltkulturerbestätte Giant's Causeway, die verwunschene Buchenallee Dark Hedges und die Carrick-a-Rede-Hängebrücke.

Übrigens: Das Hotel ist auch eine geeignete Location für Hochzeitswillige. 90 Gäst:innen finden in der zauberhaften Scheune Platz.

Charmante Unterkünfte für Glamping und Camping in Irland

Bubble Domes unterm Sternenhimmel, „Finn Lough“ © Sarah Fyffe
Im Resort „Finn Lough“ können Sie mit Blick auf den Sternenhimmel einschlafen.

Noch mehr mit der Natur verbunden sind Reisende beim Camping und Glamping („Glamorous Camping“) in Irland. In etlichen Grafschaften der Republik und weiten Teilen Nordirlands locken Campingplätze und Glamping-Resorts mit außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten. Die spannendsten stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

„Rock Farm Slane“: Idyllische Übernachtung im Schäferwagen

Nördlich von Dublin liegt die Unterkunft „Rock Farm Slane“ inmitten von Hainen aus Bergahorn, Kastanienbäumen und Eichen. Neben kleinen Ferienwohnungen sind die spannenderen Unterkünfte die Jurten sowie alte Schäferwagen, die eigens fürs Glamping restauriert wurden. Direkt am Fluss Boyne gelegen, ist die Umgebung idyllisch und friedlich. Alle Unterkünfte sind ganzjährig buchbar, bis auf die Glamping-Jurten (sie sind vom St. Patrick's Day am 17. März bis Halloween am 31. Oktober verfügbar) und die „Bell Tents“, luxuriös ausgestattete Zelte (von Juni bis einschließlich August buchbar).

„Blackstairs Eco-centre“: Prämiertes Glamping-Resort 

Auch im „Blackstairs Eco-centre“ im Osten der Insel lässt es sich in alten Schäferwagen schlafen, und zwar mit einem fantastischen Ausblick auf die Blackstairs Mountains. Vier Schäferwagen in rustikalem Stil warten im Garten eines alten Pfarrhauses auf Naturliebhaber:innen. Ausgestattet sind sie jeweils mit einem Doppelbett. Das Eco-Centre wurde schon mehrfach ausgezeichnet: 2017 zum Beispiel wurden die Schäferhütten vom „Irish Times Magazine“ zu einer der 100 schönsten Unterkünfte in Irland gewählt. Die Unterkunft entspricht den Gold-Standards des Global Sustainable Tourism Council. 

„Finn Lough“: Blick in den Sternenhimmel

„Luxus Hideaway“ und „Forest Hideaway“ nennen die Betreiber:innen diese Unterkunft, und das völlig zurecht: Im „Finn Lough“ warten außergewöhnliche und luxuriöse Unterkünfte mitten in einem Privatwald auf Sie. Besonders empfehlenswert ist eine Übernachtung in den sogenannten „Bubble Domes“. Das sind transparente Kuppeln, die aussehen, als seien sie aus Glas (in Wirklichkeit ist es PVC) und die einen Blick auf den Sternenhimmel bieten. 

Die Domes bieten Platz für zwei erwachsene Personen (das „Finn Lough“ ist generell „adults only“, also nur für Erwachsene) und sind jeweils mit einer luxuriösen Badewanne ausgestattet. Das Frühstück ist inbegriffen und macht den Aufenthalt rundum perfekt. Dabei achten die Betreiber:innen auf ausgewählte regionale Zutaten.

Mehr über nachhaltige Unterkünfte in Irland erfahren Sie hier.

Mit der Bahn durch Irland: Die schönsten Zugstrecken

Waterford Suir Valley Railway, Waterford © Tourism Ireland
Die Insel verfügt über ein gut ausgebautes Bahnnetz.

Wer möglichst viel von der Insel Irland bereisen möchte, hat unterschiedliche Optionen. Küstenstraßen wie der Wild Atlantic Way sind beispielsweise eine großartige Möglichkeit, einige der schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes abzufahren. Doch besonders nachhaltig sind Zugreisen: Je mehr Menschen die Verbindungen nutzen, desto geringer ist der Pro-Kopf-Ausstoß an Emissionen. Irland ist bestens geeignet, um mit der Bahn erkundet zu werden, denn die beliebtesten Strecken sind in weniger als drei Stunden befahrbar. Die Züge Irlands verfügen über kostenloses W-LAN; Räder können kostenlos transportiert werden. Zu den Stoßzeiten kann es allerdings Einschränkungen geben, über die sich Reisende im Voraus informieren sollten. 

Die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Bahn sind die beiden Hauptstädte: Dublin in der Republik und Belfast in Nordirland. Von hier aus ist es unkompliziert, Städte und Ortschaften auf der ganzen Insel zu erreichen. Von Dublin nach Belfast verkehrt der Enterprise-Zug als schnellste Verbindung. Von Dublin aus geht es außerdem jeweils in rund 2,5 Stunden nach Cork und nach Galway. Von Belfast aus erreichen Sie Coleraine in 1,5 Stunden, Derry~Londonderry in 2,5 Stunden. Sie sehen: Die Wege sind kurz. Derweil lässt es sich bestens aus dem Fenster schauen und das Panorama genießen. So gilt die Zugstrecke von Derry~Londonderry nach Coleraine als eine der schönsten der Welt. 

Wichtig zu wissen: Die Bahngesellschaft der Republik Irland heißt „Irish Rail“; hier können Tickets bereits im Voraus gebucht werden. In Nordirland ist die Gesellschaft „Translink“ tätig – für Fahrten mit diesen Zügen können keine Tickets reserviert werden, sondern müssen vor Ort am Bahnhof erworben werden. 

Auf der Webseite von Tourism Ireland finden Sie weitere Informationen rund ums umweltverträgliche Reisen in Irland.

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