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Erleben

Die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Edinburgh

Die schottische Hauptstadt ist ein Sehnsuchtsziel: voller viktorianischer Gebäude, grandioser Ausblicke und mit ganz viel königlichem Flair. Hier kommen die zehn wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Edinburgh.

Text Milena Härich
Datum 23.12.2024

Enge, kopfsteingepflasterte Gassen, bunte Häuser, die von viktorianischen Aufbauten gekrönt werden und natürlich ganz viele Pubs: Edinburgh strahlt eine besonders gemütliche Atmosphäre aus. Ein Bummel durch den Stadtkern versetzt Besucher mal ins Mittelalter, mal ins georgianische Zeitalter zurück, und an beinahe jeder Ecke lässt sich Spannendes über die Geschichte Schottlands erfahren. Ein weiterer Pluspunkt: Obwohl Edinburgh touristisch so beliebt ist, gibt es noch ein paar ruhige Ecken. 

Merian nimmt Sie mit zu den zehn wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Edinburgh.

1

Victoria Street

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Auf der Victoria Street ist immer was los – schließlich reihen sich hier Pubs, Boutiquen und Souvenirshops aneinander.

Die Victoria Street liegt im Zentrum von Edinburgh und gehört unumstritten zu den schönsten Orten der Stadt. Die kopfsteingepflasterte Straße erstreckt sich vom beliebten Platz Grassmarket bis zur George IV Bridge und überwindet dabei einige Höhenmeter. Gleichzeitig ist sie aufgrund der georgianischen Häuser und der bunten Cafés und Boutiquen eines der beliebtesten Fotomotive von Edinburgh. 

Architekt Thomas Hamilton entwarf die Straße mit ihren mehrstöckigen, geschwungenen Häuserreihen in den 1820er-Jahren, benannt wurde sie dann nach Queen Victoria, die ab 1837 regierte. Wer nach einzigartigen Boutiquen und guten Cafés sucht, ist hier goldrichtig. Auch Antiquitätengeschäfte und Pubs reihen sich hier aneinander wie Perlen auf einer Kette.

Übrigens: Schon seit langem wird gemunkelt, dass die Victoria Street die Inspirationsquelle für die Winkelgasse in den Harry-Potter-Büchern gewesen sei. Sehr gut vorstellbar, wenn man hier so durchschlendert.

2

Dean Village

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Der Fluss Water of Leith schlängelt sich durch das verwunschene Dean Village.

Ein kleines, verwunschenes Dorf inmitten der Großstadt: Das ist Dean Village, ein Quartier westlich der Altstadt. Der Fluss Water of Leith durchquert Dean Village, er wird gesäumt von Fachwerkbauten, viktorianischen Häusern mit Schieferdächern und ganz viel Grün. Das perfekte Refugium also, um dem Trubel im Zentrum zu entfliehen. Dabei ist das kleine Viertel vom Stadtkern aus nur rund 15 Minuten zu Fuß entfernt, und doch kennen viele Besucher diesen Ort nicht. 

Dean Village war bis ins 19. Jahrhundert ein Hotspot für den Getreidehandel; hier gab es Hunderte Getreidemühlen, die das Water of Leith nutzten. Im Jahr 1832 wurde dann die Dean Bridge nach Entwürfen von Thomas Telford erbaut, die den besten Ausblick auf das Dorf bietet. Wo einst hauptsächlich die Arbeiter aus den Mühlen und verschiedene Kaufleute lebten, sind heute moderne Wohngebäude entstanden. Der Name „dean” leitet sich übrigens vom altenglischen Begriff „dene” ab, der so viel bedeutet wie „tiefes Tal”. 

3

Calton Hill

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Atemberaubend: der Blick von Calton Hill auf Edinburgh.

Im Sommer treffen sich hier Einheimische und Touristen gleichermaßen zum Picknicken, im Winter gewährt der 100 Meter hohe Hügel die beste Aussicht auf das glitzernde Edinburgh oder die Silvester-Feuerwerke der Stadt. Zu sehen sind zum Beispiel der Meeresarm Firth of Forth sowie das Edinburgh Castle – doch selbst ohne das weitläufige Panorama wäre ein Besuch ein Muss. 

Calton Hill ist nämlich bekannt für seine vielen Denkmäler – allen voran das National Monument, das in Gedanken an die zahlreichen schottischen Soldaten, die während der Napoleonischen Kriege fielen, erbaut wurde. Es erinnert aufgrund seiner tempelartigen Bauweise an die antiken Ruinen von Athen. 

Ebenfalls auf Calton Hill anzutreffen: das Nelson Monument in Form eines Obelisken, welches dem Vizeadmiral Horatio Nelson gewidmet ist und das eine Aussichtsplattform auf der oberen Etage bereithält. Zum Calton Hill gelangt man am besten zu Fuß über den Regent Road Path, aber auch Busse bringen Sie hinauf.

4

Scottish National Gallery of Modern Art

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Auch von außen ein Hingucker: das Scottish National Museum of Modern Art in Edinburgh.

Edinburgh versteht es auf einzigartige Weise, Tradition und Moderne zu verbinden. Ein Beispiel für die Moderne ist die Scottish Gallery of Modern Art, die in zwei verschiedenen Gebäuden untergebracht ist und die wichtigsten schottischen sowie internationalen Künstler aus dem 20. und 21. Jahrhundert ausstellt. Dabei sind zahlreiche Größen der zeitgenössischen Kunst vertreten, etwa Pablo Picasso, Andy Warhol, Salvador Dalí oder Eduardo Paolozzi.

Die Dauerausstellungen kosten keinen Eintritt, lediglich für die wechselnden Sonderschauen fällt ein Eintrittsgeld an. Es finden außerdem immer wieder Workshops auch für Kinder statt, die das Ziel haben, die Kunst zugänglicher zu machen.

Die beiden Ausstellungshäuser befinden sich westlich vom Zentrum Edinburghs, zwischen ihnen liegt der zugehörige Skulpturenpark mit Werken von Henry Moore, Barbara Hepworth und Antony Gormley. Die Umgebung ist deutlich ruhiger als der Stadtkern mit seinen vielen touristischen Hotspots.

5

Edinburgh Castle

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Hier zu sehen: die Great Hall im Edinburgh Castle.

Das Wahrzeichen von Edinburgh darf bei einer Reise in die schottische Hauptstadt natürlich nicht fehlen. Das Schloss thront über der Stadt und strahlt eine majestätische Erhabenheit aus. Die Historie von Edinburgh Castle reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert; damals ließ König David I. eine Festung für Edinburgh errichten, die dem Schutz der Stadt und ihrer Bürger dienen sollte. Zudem wurde das Schloss in der Vergangenheit als Residenz der schottischen Könige und Königinnen genutzt. 

Das Schloss ist für Besucher zugänglich, bei einem Rundgang können sogar die schottischen Kronjuwelen bestaunt werden. Krone, Zepter und Schwert, die aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen, werden im Kronensaal von Edinburgh Castle aufbewahrt. Ein weiteres Highlight: der Royal Palace, in dem einst die Könige und Königinnen lebten. Darüber hinaus ist im Edinburgh Castle auch ein Museum untergebracht: Das National War Museum informiert über die schottische Militärgeschichte. 

Im Schlosskomplex befindet sich mit der St. Margaret’s Chapel übrigens das älteste noch erhaltene Gebäude von Edinburgh: Die romanische Kapelle ist in ihrem Originalzustand aus dem 11. Jahrhundert erhalten geblieben. König David I. ließ sie für seine Mutter Margaret erbauen. Das Besondere: Hier werden noch immer Hochzeiten ausgerichtet.

6

Holyrood Palace

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Im Holyrood Palace übernachtet die britische Königsfamilie bei ihren Schottland-Besuchen.

Neben dem Edinburgh Castle ist der Holyrood Palace das zweite wichtige königliche Gebäude der Stadt. Es dient König Charles III. als Residenz bei seinen Besuchen in Schottland. Einst lebte Königin Maria I. von Schottland hier, die Wände des Palastes erzählen also einige Geschichten. 

Im Jahr 1128 wurde hier ein Augustinerkloster gebaut, im frühen 16. Jahrhundert begann man mit der schrittweisen Erweiterung zum Palast. Auch im 17. Jahrhundert kamen noch bauliche Elemente hinzu. Diese lange Bau- und Entwicklungszeit führte dazu, dass hier heute unterschiedlichste Architekturstile, von Renaissance bis Neoklassizismus, sichtbar sind. Holyrood Palace kann immer dann besucht werden, wenn keine Mitglieder der Königsfamilie zugegen und keine offiziellen Empfänge geplant sind. Dann können Gäste sich auch die einstigen Räume von Maria I. ansehen.

Übrigens: Holyrood Palace kam schon in einigen Serien und Filmen als Kulisse zum Einsatz, zum Beispiel in „Outlander”. 

7

Royal Mile mit der St. Giles’ Cathedral

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Die St. Giles’ Cathedral ist eines der schönsten Gebäude in Edinburgh.

Sie ist wohl die bekannteste Straße der Stadt: Die Royal Mile verbindet das Edinburgh Castle mit dem Holyrood Palace und ist somit Bindeglied der zwei wichtigsten königlichen Gebäude der Stadt. Daher rührt auch ihr Name – und wegen der Tatsache, dass sie rund eine schottische Meile lang ist. Hier findet sich ein Mix aus Kopfsteinpflaster und mittelalterlichen Gebäuden, in denen heute Pubs, Boutiquen, Cafés und Shops untergebracht sind. Immer wieder gehen enge Gassen ab, die von den Einwohnern als „Closes” bezeichnet werden. 

Weil die Royal Mile die zentrale Straße der Altstadt von Edinburgh darstellt, finden sich in ihrem Verlauf natürlich auch zahlreiche wichtige Sehenswürdigkeiten. So zum Beispiel die St. Giles’ Cathedral: Die imposante gotische Kirche reckt ihre Türme und Zinnen gen Himmel und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Insbesondere im 16. Jahrhundert war sie ein wichtiger Ort für die schottische Reformation, bis heute gilt sie als eines der spirituellen Zentren des Landes. Sehr sehenswert sind auch die presbyterianische Kirche namens Canongate Kirk mit eigenem Friedhof und das schottische Parlamentsgebäude am östlichen Ende der Royal Mile.

Eine weitere Sehenswürdigkeit, die Besucher nicht direkt auf dem Schirm haben: Unterhalb der Royal Mile befindet sich der Straßenkomplex namens Real Mary King’s Close, ein Überbleibsel aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. Hier lebten und arbeiteten eine Vielzahl von Menschen, später wurde der Straßenzug aufgrund immer wiederkehrender Überschwemmungen geschlossen. Heute führen Guides Interessierte durch das Labyrinth aus Straßen.

8

National Museum of Scotland

Im National Museum of Scotland finden Gäste eine der größten Sammlungen Schottlands in den Bereichen Technik, Kunst und Naturgeschichte vor. Ein Highlight der Ausstellung ist für viele Dolly, das Schaf: Das Roslin Institute spendete den Leichnam des ersten weltweit geklonten Schafs nach seinem Tod an das Museum. Heute gehört Dolly zu den am meisten besuchten Ausstellungsstücken im National Museum. Verschiedene Bereiche beleuchten die unterschiedlichsten Themen; vom alten Ägypten über Mode und Stil sowie Luftfahrt bis hin zur Sammlung über Maria I. von Schottland ist für jeden Gast etwas dabei. Die Dauerausstellungen kosten auch hier keinen Eintritt.

Im National Museum of Scotland verzaubert das viktorianische Foyer die meisten Besucher bereits vor dem Besuch der Sammlungen. Die Architekten Benson & Forsyth haben es im gesamten Museum auf einzigartige Weise geschafft, verschiedene Architekturstile mit der Moderne zu verflechten; ihre Inspiration dafür kam vielfach von Le Corbusier. Für einen grandiosen Ausblick empfiehlt sich das Balcony Café auf dem Dach des National Museums.

9

Arthur’s Seat

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Auf den Hausberg Arthur's Seat führen viele Wege mit grandiosen Ausblicken.

Der rund 250 Meter hohe Hausberg von Edinburgh ist weltweit bekannt und dient nicht nur häufig als Filmkulisse, sondern ist dann auch integraler Bestandteil der Geschichte – etwa in der Netflix-Serie „One Day”, die auf dem gleichnamigen Roman von David Nicholls beruht und zu Teilen in Edinburgh spielt. Die Aussicht vom Arthur’s Seat, der sich im Holyrood Park im Osten vom Stadtzentrum befindet, ist phänomenal. Nicht verwunderlich also, dass hier eigentlich immer sowohl Reisende als auch Einwohner von Edinburgh anzutreffen sind – beim Picknicken oder Spazieren. 

Zahlreiche Wanderwege führen durch den Holyrood Park und auf den Hausberg, die Landschaft hier ist geprägt von Heidekraut, sattgrünen Wiesen und Wildblumen. Dabei sah es hier einst ganz anders aus – nämlich sehr viel karger. Arthur’s Seat ist das Überbleibsel eines Vulkans, der vor etwa 432 Millionen Jahren aktiv war. Woher der Name des Bergs rührt, ist bis heute ungewiss. Einige sind davon überzeugt, der Titel habe etwas mit dem Sagenkönig Arthur zu tun. Geklärt wurde das aber bisher nie.

10

Lauriston Castle

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Romantisch: Auf Lauriston Castle können Verliebte sich das Jawort geben.

Eine Sehenswürdigkeit, die aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage noch weitgehend vom Massentourismus verschont geblieben ist, ist Lauriston Castle im nördlichen Stadtteil Silverknowes. Im 16. Jahrhundert als privates Herrenhaus erbaut und später durch Anbauten im gregorianischen und edwardianischen Stil erweitert, ist Lauriston Castle heute ein Konglomerat aus verschiedenen Architekturstilen, die sich perfekt ergänzen. 

Bis zum frühen 20. Jahrhundert wurde das Schloss als private Residenz genutzt, mittlerweile wird es als Denkmal vom City of Edinburgh Council verwaltet. Im Inneren befinden sich etwa antike Möbel und Gemälde, außerdem finden immer wieder kulturelle Veranstaltungen in den alten Gemäuern von Lauriston Castle statt. Auch der Schlossgarten ist ein wahrer Hingucker: Dort wartet etwa eine japanische Gartenanlage. Besucher haben von hier aus einen einzigartigen Ausblick auf den Firth of Forth und die Forth Road Bridge. 

Übrigens: Im Lauriston Castle können Paare sich das Jawort geben. 

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