© IMAGO/viennaslide
Genuss

10 besondere Restaurants in Paris

Gute Restaurants gibt es in Paris wie Sand am Meer. Zehn ganz besondere zeigen wir Ihnen hier – von gehobener französischer Küche über vietnamesische Köstlichkeiten bis hin zur Trüffelpizza.

Datum 02.05.2024

Wer in der französischen Hauptstadt einkehren will, zahlt neben Speisen und Personal meist auch einen kräftigen Paris-Zuschlag. Und dann gibt es in der Stadt der Liebe natürlich auch noch zahlreiche Sternerestaurants, die einen Besuch mehr als lohnen und entsprechend hochpreisig sind. Doch zwischen diesen sowie hoch frequentierten Touristen-Lokalen finden sich in den Straßen der Quartiere auch zahlreiche weitere gute Restaurants, die noch nicht allzu bekannt sind.

Ob klassisch französisch, bunt und asiatisch oder mit Blick auf den Eiffelturm: Wir empfehlen zehn besondere Restaurants in Paris. 

Café de Flore: Pariser Institution

© Jasmin Frey
Im Kultlokal Café de Flore ist besonders die Quiche empfehlenswert.

Das Quartier Saint-Germain-des-Prés ist nicht nur für seine vielen Modeboutiqen bekannt, sondern auch für eines der ältesten Cafés in Paris. Bereits in der Zeit der Dritten Republik wurde das Café de Flore eröffnet, also 1887. 

Künstler wie Pablo Picasso und später die in der Nachbarschaft wohnende Modelegende Karl Lagerfeld gingen hier ein- und aus. 1964 fand im Café de Flore eine berühmte Pressekonferenz statt, in der die Feministin Simone de Beauvoir und der Literat Jean-Paul Sartre den Literaturnobelpreis ausschlugen.

Aber das Café de Flore bietet nicht nur eine interessante Geschichte: Die Quiche ist überaus lecker! Für einen Platz drinnen oder draußen wartet man mitunter etwas länger, aber es lohnt sich. Gegenüber steht übrigens die Skulptur der Göttin Flora, die Namenspatronin des Cafés.

Restaurantempfehlung für Paris: Bonjour Vietnam

© Jasmin Frey
Gäste freuen sich neben dem köstlichen Essen immer auch über die wunderschöne Stimmung im Bonjour Vietnam.

Die asiatische Community in Paris ist sehr groß, was zur Bildung einer Chinatown im 13. Arrondissement führte. So weit muss man aber gar nicht fahren für authentische asiatische Kulinarik. Bunte Lampions strahlen innen und außen und grüßen auch im Quartier Latin, nahe des Pantheons. Das Bonjour Vietnam in der Rue Thouin ist ein Familienunternehmen mit typisch südvietnamesischer Küche. Geführt von der Mutter, die auch die Köchin ist, wurde das erste Restaurant 2007 eröffnet.

Der Service tischt von „gar nicht scharf“ bis „oh, scharf“ eine große Auswahl auf. Es gibt zum Beispiel auch die klassische und aufwendige Phở. Für Pariser Verhältnisse sind die Preise in diesem Restaurant sehr angemessen. Am besten rutscht das Essen mit einem Bier aus Asien.

Französische Küche im Marty

© Jasmin Frey
Meeresfrüchte lassen sich bestens im Marty genießen, einem Restaurant mit nobler Ausstattung.

Das Marty serviert gehobene französische Küche. Obwohl hier fast ausschließlich Ortsansässige essen, verfügt das Restaurant über eine englische Menükarte – und eine große Auswahl toller Desserts. Danach bietet sich ein Besuch des Cimetière Montparnasses, auf dem Ernest Hemmingway begraben wurde, an. Am nächsten liegt aber der Garten Jardin des Plantes, der sich bis zur Seine erstreckt.

Für Meeresfrüchteliebhaber:innen empfiehlt sich im Marty die Platte für zwei Personen, man kann sich aber auch aus jeweils fünf bis sechs Gerichten Vorspeise, Hauptspeise  und Nachspeise zu einem eigenen Menü zusammenstellen. Nicht nur die Weinkarte ist großartig, sondern auch das Champagnerangebot.

Ähnlich qualitativ hochwertige französische Küche gibt es im Jugendstil-Restaurant Bouillon Racine. 1906 erstmals eröffnet, kann man hier täglich vom Feinsten speisen, angesiedelt ist das Lokal im Quartier Latin. Elegantes, Pariser Flair versprühen Mobiliar, die spiegelnde Wandverkleidung und die fein eingedeckten Tische. Küchenchef Alexander Belthoise hat Sterne-Erfahrung und serviert köstlich zubereitetes Kalb aus dem Baskenland und Poulet aus der Normandie – zu gemäßigten Preisen. Als Nachgang sollte man unbedingt die Käsevariationen probieren. 

Pink Mamma: Pizza und Pasta in Paris

© Jasmin Frey
Bleibt ihrem Namen treu: die Pink Mamma.

Zweimal täglich lockt das pinkfarbene Gebäude in der Rue de Douai. Ansässig in einem eher verruchten Viertel, das für das Moulin Rouge und zahlreiche Erotikshops bekannt ist, ist die Pink Mamma ein absoluter Hot Spot auf vier Stockwerken. Die Inneneinrichtung ist einmalig: Der derzeitige Trend von übermäßig vielen Pflanzen wird aufgegriffen, und das Treppenhaus ist voll mit unzähligen Portraitbildern. 

Vor allem das junge Publikum speist hier gerne italienische Köstlichkeiten oder genießt auf der Dachterrasse Cocktails. Wer es allerdings noch authentischer und weniger voll mag, schaut ins nächste Pariser Restaurant.

Italienisches Restaurant in Paris: Chez Bartolo

© Jasmin Frey
Chez Bartolo lädt zur außergewöhnlich guten Trüffelpizza.

Gelegen zwischen dem Quartier Latin und dem Quartier Saint-Germain ist das Restaurant Chez Bartolo eine Anlaufstelle für hervorragende Trüffelpizza. Natürlich kostet diese entsprechend, dafür wird man sehr gut und freundlich bedient. Nach dem Essen rät es sich ja, die Beine zu vertreten, und das kann man auf dem Weg zum Park Jardin du Luxemburg, in dem die Freiheitsstatue in kleinerem Format steht, oder zur Kirche Église Saint-Sulpice, eine der größten in Paris.

Beliebtes Sterne-Restaurant in Paris: Das Épicure

Dieses Restaurant ist längst kein Geheimtipp mehr – schließlich haben seine Köche und Köchinnen mittlerweile drei Michelinsterne erkocht. Nördlich vom Le Palais de L’Élysée, in der Rue du Faubourg Saint-Honoré, befindet sich das Hotel Le Bristol, in dem das Épicure untergebracht ist. Cremefarbene Polstermöbel, runde Tische mit weißer Garnitur und rote Vorhänge prägen das französische Restaurant; im Sommer wird auch der angrenzende Garten genutzt. 

Im Épicure wird viel Wert auf regionale und saisonale Zutaten gelegt, den Großteil aller Produkte beziehen die Inhaber:innen dementsprechend von französischen Bauern oder Farmerinnen sowie Fischer:innen und Metzger:innen. Neben püriertem Blumenkohl mit Bourbon-Vanille und knuspriger Spitze stehen auch Fleisch- und Fischgerichte wie Lachs mit Tandoori-Gewürz, Fenchel und Gurke, Minzöl und Reisessig oder Kalbsbries mit Vanille und brauner Butter, gedünstetem Blumenkohl-Grieß und Bratensauce auf der Speisekarte. Es gibt im Épicure auch Menüs, acht Gänge kosten 440 Euro.

Le Train Bleu: Geschichtsträchtiges Lokal im Gare de Lyon

© IMAGO/imagebroker
Das Le Train Bleu im Gare de Lyon überzeugt unter anderem mit besonders edler Innenausstattung.

Das Le Train Bleu ist eine wahre Ikone von Paris. Bereits im Jahr 1900 wurde dieses prunkvolle Lokal im Belle-Époque-Stil im Gare de Lyon eröffnet. Erst seit 1963 trägt es diesen Namen – als Ehrerweisung an den gleichnamigen Luxuszug, der hier einst verkehrte und der Reisende auf der Linie Paris-Ventimiglia in zahlreiche Städte an der Côte d'Azur brachte. Im Le Train Bleu verkehrten im letzten Jahrhundert Größen wie Coco Chanel und Salvador Dalí. 

Heute ist das prächtige Restaurant auch für Tourist:innen überaus attraktiv – neben seiner Bekanntheit vor allem aufgrund der vielfältigen Verzierungen und Gemälde, die noch im Original erhalten sind und an die Belle Époque erinnern. Nicht nur gibt es hier mehr als 40 Decken- und Wandgemälde von namhaften Künstler:innen, es finden sich auch zahlreiche Fresken, Holzvertäfelungen, Skulpturen, Kronleuchter und Lederbänke. Dass das Restaurant einem einstigen Luxuszug nachempfunden wurde, ist nicht schwer zu glauben. 

Im Le Train Bleu werden typisch französische Gerichte serviert, etwa Steak Tartare oder Foie gras. Daneben kreiert Küchenchef Michel Rostang mit seinem Team Gerichte wie in Olivenöl konfitiertes Kabeljaufilet mit jungen Karotten, dazu knusprige Panisses – oder mit Grand Marnier flambierte Crêpes Suzette. Das 3-Gänge-Menü kostet 74 Euro, ein 7-Gänge-Menü 120 Euro.

Das Restaurant Guy Savoy, das nach seinem weltberühmten Chefkoch benannt ist, wurde auch 2024 wieder von La Liste zum besten Restaurant der Welt auserkoren – zum siebten Mal in Folge. Guy Savoy durfte sich in diesem Lokal bereits über zwei Michelin-Sterne freuen – wieso, das verstehen Gäste spätestens vor Ort. Michelin lobt insbesondere die Artischockensuppe mit schwarzem Trüffel. Daneben werden auch Gerichte wie Hummer mit Koralle und Karotten-Hummer-Crisp oder knuspriges und zartes Kalbsbries mit gedünsteten Morcheln, Spargelspitzen und jungen Blättern aufgetischt – alle in extravaganter Weise angerichtet.

Das Restaurant Guy Savoy gehört zum Hôtel de la Monnaie im 6. Arrondissement. Es beherbergt sechs verschiedene Speiseräume, nach Bedarf lassen sich auch eigene Räume und Lounges zum privaten Gebrauch buchen. Insbesondere der Speiseraum namens Scènes de Paris bietet besondere Ausblicke: direkt auf die Seine und auf das Institut de France. Alle Säle sind prunkvoll ausgestattet, entweder mit besonderen Gemälden und Skulpturen verziert, mit Vitrinen voller Bücher oder anderen besonderen Details aufgewertet. 

Pariser Restaurant mit besonderer Aussicht: Chez Francis

Das Chez Francis ist eine beliebte Adresse bei Pariser:innen, nicht nur fürs Abendessen, sondern auch für den Snack zwischendurch. Es ist nicht so hochpreisig wie viele andere Pariser Restaurants und bedient trotzdem gleichzeitig einen sehr hohen Standard. Das Besondere an diesem Restaurant: Der Blick von der Terrasse geht direkt auf den Eiffelturm. Die Gerichte sind hier vollständig hausgemacht; neben Trüffel-Omelette, grünem Risotto mit Spargel oder Linguine mit Kaviar gibt es täglich eine Auswahl an Austern und Schalentieren. 

Das Restaurant befindet sich an der Place de l'Alma, unweit von der Avenue des Champs-Élysées. Es bietet sich danach also ein ausgiebieger Shoppingtrip an.