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Städtereisen

Tipps für Tallinn: Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Kultur

Die Hauptstadt Estlands hat viele Vorzüge: ein reiches kulturelles Erbe, architektonisch wertvolle und historische Gebäude und malerische Gassen. Unsere Tipps für eine Reise nach Tallinn.

Datum 04.12.2023

Am nördlichen Ende Estlands, direkt an der Ostsee, liegt die Traumstadt Tallinn. Sie gilt als kulturelles Zentrum des Landes und macht ihrem Ruf alle Ehre: Zahlreiche Museen, Clubs und Aktivitäten locken Gäste in die bezaubernd schönen Altstadtgassen und die modernen Ecken der Stadt. 

Währenddessen versteht Tallinn es wie kaum eine andere Stadt Nordeuropas, Tradition und Moderne zu vereinen. Etliche Start-Ups siedeln sich hier an, und in punkto Digitalisierung hat Estland weltweit die Nase vorn. Welche Highlights die hübsche Stadt am Meer sonst noch zu bieten hat, verraten wir Ihnen hier.

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Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Tallinn

Alexander-Newski-Kathedrale in Tallin von oben © iStock/Eloi_Omella
Die Alexander-Newski-Kathedrale in Tallin ist wunderschön, erinnert die Einheimischen aber schmerzlich an die russische Unterdrückung.

Kirchen, Kultur und Kunst: Tallinn lockt mit einzigartigen Sehenswürdigkeiten aus verschiedenen Epochen – geprägt durch unterschiedliche historische Gegebenheiten. Wo Sie etwas über die Geschichte der Hauptstadt Estlands erfahren und wo es sich am besten feiern lässt, lesen Sie im Folgenden.

Niguliste: Künstlerische Kirche 

In der früheren Kirche Niguliste befindet sich eine Ausstellung des estnischen Kunstmuseums. Deutsche Kaufleute aus Gotland haben diese Kirche gegründet. Den Höhepunkt der Sammlung spätmittelalterlicher Altarbilder bildet der 7,5 Meter lange „Totentanz“ des Lübeckers Bernt Notke. Außerdem zu sehen sind Teile des Silberschatzes der Schwarzhäupter-Vereinigung, einer nur im Baltikum ansässigen Kaufmannsgilde.

Ungeliebtes Wahrzeichen: Alexander-Newski-Kathedrale

In vielen Reiseführern wird die orthodoxe Kirche mit ihren markanten schwarzen Kuppeln als Wahrzeichen Tallinns abgebildet – doch die Est:innen lieben sie gar nicht. Immer wieder dachte man sogar darüber nach, sie abzureißen, denn der Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Bau gilt als Symbol der russischen Unterdrückung. Wer allerdings orthodoxe Gesänge mag, sollte hier einen Gottesdienst besuchen.

Die Altstadt von Tallinn: Weltkulturerbe 

Malerische Gassen und Höfe, eingerahmt von der Stadtmauer, die zahlreiche Jahrhunderte und Zerstörungen überlebt hat: Tallinns Altstadt ist ein Must-Do vor Ort. Das Straßennetz und die Gebäude stammen überwiegend aus dem 13. bis 16. Jahrhundert, als die Stadt noch den Namen „Reval“ trug. Seit 1997 ist die Altstadt von Tallinn UNESCO-Weltkulturerbe. Das Wahrzeichen der Altstadt ist der Rathausplatz, wo unter anderem einer der schönsten Weihnachtsmärkte von Nordeuropa stattfindet. Von den Stadtmauern aus haben Besucher:innen einen grandiosen Ausblick auf Tallinn.

Der Domberg von Tallinn: Wahrzeichen der Stadt

Als Wahrzeichen von Tallinn wird häufig auch der Domberg bezeichnet, der sich außerhalb der Altstadtmauern befindet, aber einen ebenso atemberaubenden Blick über die Stadt gewährt. Auf dieser Erhebung liegt die sogenannte Oberstadt – bis ins Jahr 1877 war dies eine eigenständige, von der „Unterstadt“ separierte Ortschaft. Auf dem Domberg liegt das hübsche Tallinner Schloss.

Geschichtskunde im Estnischen Historischen Museum

Das einstige Haus der Großen Gilde beherbergt heute ein Multimedia-Museum, das unter dem halb ironischen, halb ernsten Motto „spirit of survival“ über Estlands Geschichte informiert. 

Kunst- und Kulturtreff im „Kuku Klubi“

Der „KuKu Klubi“ hat viel zu Estlands Freiheit beigetragen. Politische Aktivist:innen und Künstler:innen trafen sich schon seit 1935 im Keller der Kunsthalle, um sich US-Jazz und politischen Debatten hinzugeben. Heute ist das „KuKu“ für die Auftritte von Punk-Rock-Bands bekannt.

Telliskivi Creative City: Das Viertel der Kreativen

Im Kreativzentrum Telliskivi tummeln sich Künstler:innen und Start-Ups, hippe Cafés und Bars sowie verschiedene Museen. Unter anderem finden Gäste hier, in einem ehemaligen Industriequartier, das berühmte Museum „Fotografiska Tallinn“. Wer durch das Kreativviertel schlendert, findet außerdem an zahlreichen Wänden spannende Street Art. Mehr als 800 kulturelle Veranstaltungen werden im Telliskivi jährlich ausgetragen. 

Schloss Katharinental: Prächtiger Barockbau

Schloss Katharinental ist eines der schönsten Gebäude in ganz Tallinn: Der Palast wurde vom russischen Zaren Peter I. für seine Frau Katharina I. in Auftrag gegeben und nach den Entwürfen von Nicola Michetti im Jahr 1718 erbaut. Der Barockbau beherbergt neben wunderschönen, herrschaftlichen Sälen auch das Kunstmuseum Kadriorg. Auch die Anlage rund um den Palast ist wunderschön: ein Springbrunnen und sorgsam Blumengärten machen das Ambiente perfekt.

Nordisch-asiatische Fusionsküche und das älteste Kaffeehaus sind zwei unserer gastronomischen Highlights beim Besuch von Tallinn.

„Lee Restoran“: Bäuerliche Gerichte in gemütlichem Ambiente

Das estnische Wort für Brot ist „Leib“. Das fast schwarze, süßliche Roggenbrot war jahrhundertelang das wichtigste Nahrungsmittel der estnischen Bauern und Bäuerinnen. Heute serviert das ursprünglich nach ihm benannte Restaurant in einem romantischen Hof bei der Stadtmauer bäuerliche Gerichte aus regionalen Zutaten. Mittlerweile heißt es „Lee Restoran“.

„NOA“: Fusionsküche mit bestem Ausblick

Aus zwei Gründen sollte man ins „NOA“: wegen des Blicks auf die Bucht und auf die Skyline von Tallinn, doch vor allem wegen der außergewöhnlichen Kombination von nordischer und asiatischer Küche. „Salzforelle mit Roggenbrot, Zitrusfrüchten und Wachtelei“ oder „Aal mit Algen, Wasabi und Sesam“ sind ein echter Genuss.

Ältestes Kaffeehaus der Stadt: „Café Maiasmokk“

„Leckermaul“, so lautet auf Deutsch der Name des ältesten Kaffeehauses der Stadt. 1864 wurde es nahe des Rathauses eröffnet, und sein Interieur hat sich durch all die bewegten Zeiten hindurch kaum verändert. Zum „Maiasmokk“ gehört ein Raum, in dem man beim Bemalen von Marzipan zuschauen kann. Seit Jahrhunderten streiten Lübeck und Tallinn darüber, wer das „süße Brot“ erfunden hat.

Millimallikas trinken in der „Valli Baar“

Die drei estnischen Erfinder:innen von Skype haben diese unscheinbare Bar unterhalb des Doms berühmt gemacht. Das Trio schaute hier regelmäßig vorbei und holte sich bei einem „Millimallikas“ neue Inspiration. Die Mischung aus Tequila, Sambuca und Tabasco sorgt stets für ein volles Haus – auch wenn manche die hochprozentige Mischung anschließend mit einem eigens dafür empfohlenen Orangensaft löschen müssen. Also nur Mut!

Hotel-Tipp für Tallinn: Radisson Blu Hotel Olümpia

 Unser Übernachtungstipp: Das „Radisson Blu Hotel Olümpia“. Errichtet wurde das Haus für die Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele von Moskau 1980, die in Tallinn stattfanden. Bis heute hat es – trotz Modernisierungen – einen gewissen sozialistischen Charme. Großes Plus: Die Zimmer in den oberen Etagen bieten großartige Ausblicke auf den Hafen und die Altstadt.

Weitere Infos zu Tallinn: Wetter, Währung und mehr

Altstadt von Tallinn © iStock/arcady_31
Die Altstadt von Tallinn ist einer der schönsten Stadtkerne in Nordeuropa und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Wetter und beste Reisezeit: Prinzipiell ist das Klima in Tallinn kalt. Die meisten Sonnenstunden (bis zu zehn) gibt es in der Regel im Juni, am wärmsten ist es im Juli mit bis zu 21 Grad. Im Januar und Februar können die Temperaturen auf bis zu -9 Grad abfallen. Die beste Reisezeit für einen Städtetrip nach Tallinn ist von Mai bis September.

Wer fliegt Tallinn an? Verschiedene Airlines fliegen Tallinn aus Deutschland an: 

  • ab Weeze: Ryanair
  • ab Berlin: Ryanair und  Air Baltic
  • ab Nürnberg: Lufthansa und SWISS
  • ab Frankfurt: Lufthansa
  • ab München: Lufthansa und Air Baltic

Währung: In Tallinn wird mit dem Euro gezahlt.

Ist Tallinn teuer? Die Kosten in Tallinn sind vergleichbar mit anderen europäischen Ländern und richten sich – beispielsweise in der Gastronomie – häufig danach, ob die Lokale in einem touristischen Viertel liegen oder etwas außerhalb.

Wie viele Tage braucht man in Tallinn? Wer nach Tallinn reist, sollte mindestens drei Tage einplanen, um die Stadt in ihrer gänzlichen Schönheit aufzusaugen.

Sightseeing in Tallinn: Der Anbieter „Like a local guide“ hat über 30 Tallinn-Touren im Programm. Sie führen zu historischen Sehenswürdigkeiten, aber auch in die Start-up- oder die Craft-Beer-Szene – eine geeignete Möglichkeit, um möglichst viel von Tallinn auszukundschaften.

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