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Kultur

Tag des offenen Denkmals 2024: 5 besondere Sehenswürdigkeiten

Am 8. September 2024 können Sie in ganz Deutschland lebendige Geschichte und interessante Gebäude entdecken: Tausende Orte gewähren am Tag des offenen Denkmals seltene Einblicke. Wir zeigen Ihnen fünf besondere Sehenswürdigkeiten.

Datum 20.08.2024

Zahlreiche Interessierte nehmen jährlich am Tag des offenen Denkmals, an dem wichtige Meilensteine der Geschichte in ganz Deutschland greifbar werden, teil. Am 8. September 2024 eröffnet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den bundesweiten Aktionstag unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte" in der Gastgeberstadt Speyer.

Wir zeigen Ihnen hier fünf besondere Denkmäler in Deutschland, die einen Besuch wert sind.

Was ist der Tag des offenen Denkmals?

Seit 1993 findet der Tag des offenen Denkmals jedes Jahr am zweiten Sonntag im September statt. Die Idee hinter der Veranstaltung ist es auch, Besucher:innen an Orte zu führen, die der Öffentlichkeit sonst verborgen bleiben. An den teilnehmenden Orten können sie sich über das kulturelle Erbe und die Geschichte der Denkmäler informieren. Auch der Denkmalschutz und die Pflege historischer Gebäude stehen an diesem Aktionstag im Fokus. 

Am Tag des offenen Denkmals sind nicht nur klassische Burgen und Schlösser öffentlich zugänglich, sondern auch Industriedenkmäler, Wohnbauten, Gärten und vieles mehr. In diesem Jahr ist Speyer in Rheinland-Pfalz die Gastgeberstadt – mitunter aufgrund der hervorragenden Denkmalpflege, um die sich die Stadt in den letzten Jahren bemüht hat.

Übrigens: Über alle teilnehmenden Einrichtungen können Sie sich auf der Webseite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz informieren. 

Villa Hügel, Essen, Nordrhein-Westfalen

Villa Hügel in Essen © IMAGO/Schöning
Die Villa Hügel in Essen ist ein hervorragendes Beispiel für großbürgerliches Wohnen.

Die Villa Hügel in Essen wurde in den 1870er-Jahren vom Ingenieur Alfred Krupp erbaut. Ursprünglich diente sie als Wohnhaus und repräsentierte den Reichtum der Familie Krupp: Ein 28 Hektar großer Park umschließt die Villa, die aus dem Haupthaus und dem Kleinen Haus besteht und insgesamt 269 Zimmer beherbergt. Vieles vom ehemaligen Interieur der Familie ist bestehen geblieben und zeigt, wie großbürgerliches Wohnen im Kaiserreich ausgesehen hat – weshalb Führungen durch die Villa Hügel stets gefragt sind. 

Empfehlenswert ist auch ein Besuch der Historischen Ausstellung im Kleinen Haus: Besucher:innen bekommen Einblicke in das Familienleben der Krupps, in die Gründung der Stiftung sowie in die Firma Krupp. Die Pflege und Erhaltung der Villa und des umgebenden Landschaftsparks obliegt der „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung“. Zwischen 10 bis 18 Uhr finden am Tag des offenen Denkmals regelmäßig Führungen durch die Villa Hügel statt.

Schloss Arenfels, Rheinland-Pfalz

Schloss Arenfels in Rheinland-Pfalz © IMAGO/Shotshop
Schloss Arenfels in Bad Hönningen stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Auch das Schloss Arenfels in Bad Hönningen öffnet seine Türen. Der Ursprung des malerischen Anwesens geht auf das 13. Jahrhundert zurück. In seinen Gemäuern finden sich noch heute wichtige Zeugnisse der Geschichte. Die umliegenden Weinberge und der Schlosswald bieten tolle Kulissen für Wanderungen: Ganz oben auf dem Weinberg angekommen, ist nicht nur die Sicht auf Schloss Arenfels atemberaubend, auch der Blick auf die umliegende Landschaft ist einzigartig. Am Tag des offenen Denkmals gibt es mehrere Führungen ab 13:30 Uhr.

Dom zu Speyer, Rheinland-Pfalz

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Der Dom zu Speyer ist die größte weltweit erhaltene Kirche im romanischen Stil.

Die diesjährige Gastgeberstadt beim Tag des offenen Denkmals ist Speyer. Der hiesige Dom ist zugleich Wahrzeichen der rheinland-pfälzischen Stadt sowie die größte noch erhaltene romanische Kirche weltweit. Deshalb ist diese Sehenswürdigkeit auch heute noch ein beliebter Wallfahrtsort. In der Domkirche St. Maria und Stephan, wie der Dom zu Speyer vollständig heißt, fanden außerdem schon etliche Kaiser, Könige und Bischöfe ihre letzte Ruhe. 

Am Tag des offenen Denkmals ist der Dom zu Speyer zwischen 11:30 bis 17:30 Uhr geöffnet, es werden diverse Programmpunkte für die ganze Familie angeboten. Kinder sind beispielsweise herzlich dazu eingeladen, sich bei der Fotoaktion ab 12 Uhr in kaiserlicher Kleidung und Krone ablichten zu lassen. Ab 12 Uhr finden außerdem regelmäßig Führungen sowohl durch den Innen- als auch im Außenbereich des Doms statt; eine Anmeldung ist zwingend erforderlich. Wer mehr zuhören statt gehen möchte, wird sich hierüber freuen: Um 15:30 Uhr hält Domkapitular Dr. Georg Müller einen Vortrag namens „Krönung und Salbung“.

Schloss & Park Pillnitz, Dresden, Sachsen

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Hier zu sehen: Schloss Pillnitz am Rande von Dresden.

Am Rande der sächsischen Landeshauptstadt liegt diese rund 28 Hektar umfassende Parkanlage, die gemeinsam mit dem gleichnamigen Schloss am 8. September 2024 ihre Tore für Besucher:innen öffnet. Schloss Pillnitz diente einst als Sommerresidenz der sächsischen Kurfürsten, heute ist ein Museum in dem Prachtbau untergebracht. Eindrucksvoll ist darüber hinaus auch das historische Palmenhaus, das insbesondere Pflanzen aus Australien und Südafrika Unterschlupf gewährt. Beliebte Sehenswürdigkeiten im Park Pillnitz sind auch die Orangerie, das Kamelienhaus und die Tritonengondel. 

Am Tag des offenen Denkmals finden ab 10 Uhr und ab 10:30 Uhr Kurzführungen durch die Bäder im Schloss Pillnitz statt. Das gesamte Gelände lässt sich natürlich auch zu anderen Zeiten – zwischen 9 und 18 Uhr – erkunden. 

Neue Synagoge Berlin

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Die Neue Synagoge Berlin dient heute insbesondere als Treffpunkt und Kulturzentrum.

Die Neue Synagoge in Berlin wurde zwischen 1859 und 1866 im maurisch-byzantinischen Stil von Eduard Knoblauch und Friedrich August Stüler erbaut. Damals war sie das größte Gebetshaus in ganz Deutschland – bis sie den Gräueltaten und Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs zum Opfer fiel. Ende der 1980er Jahre begann die Stiftung „Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum mit dem Wiederaufbau des jüdischen Gotteshauses, das heute auch als Kulturzentrum und Museum dient und ein beliebter Treffpunkt für Juden und Jüdinnen ist.

Am 8. September 2024 ist die Neue Synagoge von 10 bis 19 Uhr geöffnet, darüber hinaus werden diverse spannende Programmpunkte angeboten. Um 11 Uhr können Gäste bei der Klafim-Anfertigung zusehen: Esther Kontarsky bringt vor aller Augen Auszüge der Tora auf Pergamentpapier. Zur gleichen Uhrzeit findet eine Führung durch die Synagoge und das jüdische Berlin von 1866 bis heute statt, eine Anmeldung ist erforderlich. Und um 13:15 Uhr führt Kontarsky Interessierte dann durch die Mikwe der Synagoge, eine Anmeldung ist auch hierfür notwendig.