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Sehenswürdigkeiten

11 märchenhafte Burgen und Schlösser in Deutschland

Sie sind verwunschene Sehnsuchtsorte, märchenhafte Filmkulissen und architektonische Meisterwerke: Merian hat die elf schönsten Burgen und Schlösser in ganz Deutschland zusammengetragen.

Text Milena Härich
Datum 22.08.2024

Man könnte sagen, Deutschland ist das Land der Schlösser und Burgen: Rund 25.000 Prachtexemplare aus den unterschiedlichsten Epochen thronen auf Felsvorsprüngen, sind eingebettet in englische Landschaftsgärten oder stehen mitten in den Großstädten des Landes. Zahlreiche Märchenschlösser können noch heute besichtigt werden und ziehen etliche Besucher:innen an. Einige der hier vorgestellten Prachtbauten wurden aufgrund ihrer kulturellen und historischen Besonderheiten von der UNESCO als Welterbe gelistet. Außerdem sind einige Bauwerke, zum Beispiel Schloss Neuschwanstein und Schloss Moritzburg, längst über die deutschen Grenzen hinaus bekannt – schließlich dienten sie mitunter als Filmkulissen. 

Wir haben uns die Burgen und Schlösser in unserem Land näher angeschaut und stellen im Folgenden elf märchenhafte Exemplare vor.  

1

Schloss Augustusburg in Brühl, Nordrhein-Westfalen

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Das Treppenhaus im Schloss Augustusburg wurde von Balthasar Neumann gestaltet.

Eines der wenigen Rokoko-Schlösser in Deutschland ist dieses architektonische Meisterwerk. Es ist bereits seit 1984 gemeinsam mit dem benachbarten Schloss Falkenlust und dem umgebenden Park unter dem Namen „Schlösser Brühl” als UNESCO-Welterbe gelistet. Mit dem Bau von Schloss Augustusburg begann man in den 1720er Jahren im Auftrag des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Clemens August aus dem Hause Wittelsbach, der es als Residenz- und Jagdschloss nutzen wollte. Hofbaumeister François de Cuvilliés und zahlreiche weitere namhafte Architekten wie Balthasar Neumann, Carl Carlone und Joseph Anton Brilli gestalteten Augustusburg bis ins Jahr 1768 zu einem herausragenden Exemplar des Rokoko aus. 

Insbesondere das berühmte Treppenhaus von Neumann entlockt Gästen das ein oder andere Mal ein kleines Staunen: Marmorsäulen, mit Stuck und Fresken verkleidete Decken, geschwungene Treppen und Skulpturen geben diesem Raum eine außerordentliche Eleganz und machen ihn zu einem der ersten bedeutenden Rokoko-Räume Deutschlands. 

Schloss Augustusburg ist, genau wie das benachbarte Falkenlust, heute als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich. Es lohnt sich außerdem, einen Spaziergang durch den umliegenden Schlosspark zu unternehmen. 

Tipp: Jedes Jahr finden in dem Ensemble die Brühler Schlosskonzerte mit klassischen Musikaufführungen statt.

2

Schloss Amalienburg in München, Bayern

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Eines der wenigen Rokoko-Schlösser in Deutschland: Amalienburg in München.

Auch hier hatte Baumeister François de Cuvilliés seine Finger im Spiel – und deshalb gilt das Schloss Amalienburg in München ebenfalls als eines der eindrucksvollsten Beispiele für den Rokoko-Stil in Deutschland. Etwas mehr Tourist:innen zieht zwar das unweit entfernte Schloss Nymphenburg im gleichnamigen Park an, doch das kleinere Rokoko-Schlösschen Amalienburg ist dank seiner pastellrosa Fassade mit weißen Elementen, seinem zarten Stuckdekor, den geschwungenen Linien und verspielten Fresken sowie Ornamenten mindestens genauso sehenswert. Ursprünglich wurde es zwischen 1734 und 1739 im Auftrag von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern erbaut, als Jagd- und Lustschloss für seine Gattin Maria Amalia von Österreich. 

Damals wurde das Schlösschen für private Zwecke, aber auch als Veranstaltungsort kleiner Feste genutzt. Heute lässt es sich dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten in fast originalgetreuem Zustand bewundern. Ein Highlight im Schloss Amalienburg: der Spiegelsaal, in dem sich ein besonderer Kontrast aus silbernen Spiegeln und vergoldetem Stuck darbietet. Auch der Große Salon, das Blaue Kabinett und das Jagdzimmer sind überaus sehenswert.

3

Schloss Charlottenburg, Berlin

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Schloss Charlottenburg stammt aus dem späten 17. Jahrhundert, wurde aber später um klassizistische Elemente ergänzt.

Dieses cremefarbene, prächtige Schloss mit mintgrüner Kuppel, die gekrönt wird von einer goldenen Statue der Göttin Fortuna, befindet sich in unserer Hauptstadt – in dem Viertel, dem es seinen Namen gab. Ursprünglich wurde der Bau nämlich im Jahr 1699 unter dem Namen Schloss Lietzenburg eingeweiht. Nach dem Tod Sophie Charlottes, der Ehefrau von König Friedrich I. von Preußen, für die das Schloss überhaupt erbaut wurde, benannte man es kurzerhand in Schloss Charlottenburg um. Das war zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Und noch heute kennen viele den umliegenden, wohlhabenden Stadtteil Berlins als Charlottenburg. 

Ursprünglich wurde Architekt Johann Arnold Nering mit dem Bau des Barockschlosses betraut, später wurden klassizistische Elemente von Carl Gotthard Langhans hinzugefügt. Rokoko-Details sind ebenfalls vorhanden, somit findet sich im Schloss Charlottenburg ein wunderbares Zusammenspiel verschiedener Architekturstile.

Im Schloss Charlottenburg ist unter anderem eine bedeutende Sammlung französischer Malerei aus dem 18. Jahrhundert untergebracht, die auch besichtigt werden darf. Außerdem befinden sich die Kronjuwelen der Hohenzollern hier als Leihgabe – das Einzige, was sich noch in der Burg Hohenzollern in Baden-Württemberg befindet, ist die Krone Wilhelms II. Der Schlosspark im Stil eines englischen Gartens beherbergt unter anderem den zauberhaften Belvedere-Pavillon, das Käthe-Kollwitz-Museum und ein Mausoleum, das als letzte Ruhestätte für verschiedene preußische Könige und Königin Luise dient. 

Derzeit werden diverse Spazierwege und Rasenfläche unter der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, zu denen Schloss Charlottenburg zählt, restauriert. Es entsteht außerdem ein neues Besucherzentrum, das die Touristenströme durch den Park und das Schloss besser lenken soll.

Übrigens: Direkt vor Schloss Charlottenburg findet jedes Jahr einer der schönsten Weihnachtsmärkte Berlins statt.

4

Burg Eltz, Rheinland-Pfalz

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Die Burg Eltz stammt mutmaßlich aus dem 12. Jahrhundert – und wurde in ihrer ganzen Geschichte niemals zerstört.

Sie ist wohl die berühmteste Märchenburg in Deutschland: Burg Eltz bei Wierschem. Zwischen Koblenz und Cochem schmiegt sie sich ins idyllische Elztal, ganz in der Nähe der Mosel. Seit mehr als einem Jahrzehnt gibt Burg Eltz eines der beliebtesten Fotomotive des Landes ab – und zieht immer wieder Influencer:innen auf der Suche nach dem perfekten Foto an. Das verwundert spätestens dann nicht mehr, wenn man vor der asymmetrischen, mit zahlreichen Erkern und Türmchen versehenen Burg steht und die umliegenden Nebelschwaden die Szenerie in eine mystische Umgebung hüllen. 

Eine Besonderheit der Burg Eltz: Sie stammt mutmaßlich aus dem beginnenden 12. Jahrhundert und wurde in ihrer ganzen Geschichte niemals zerstört. Einige Gebäudeteile kamen nach und nach hinzu und verleihen der Burg seither ihr heutiges Aussehen. Verschiedene Erker, Zinnen, Türme und Räume wurden aneinander gebaut, immer da, wo gerade noch Platz war. Doch eben dieses unperfekte Zusammenspiel verleiht der Burg Eltz ihren charakteristischen Flair. Darüber hinaus sind hier die unterschiedlichsten Architekturstile vertreten, von der typischen mittelalterlichen Bauweise über Romanik und Gotik bis zur Renaissance.

Die Burg kann von Ende März bis November besucht werden. Der Zugang erfolgt über eine kopfsteingepflasterte Brücke. Wer hierher kommt, kann den Besuch bestens mit einer Wanderung durch das Elztal verbinden. Besonders imposant im Inneren: der Rittersaal und die Rüstkammer. Auch die Schatzkammer sollten Sie nicht verpassen, hier verbergen sich Kunst, Waffen und Schmuck aus dem Mittelalter. 

Interessant: Burg Eltz befindet sich im Privatbesitz der gleichnamigen Familie, die sie schon in 33. Generation pflegt und verwaltet. Sie fungierte bereits als Filmkulisse, etwa in der Märchenverfilmung „Rumpelstilzchen”. 

5

Schloss Drachenburg, Nordrhein-Westfalen

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Von Schloss Drachenburg aus hat man einen beeindruckenden Ausblick auf das darunter liegende Rheintal.

Im nordrhein-westfälischen Königswinter, inmitten des Siebengebirges, thront Schloss Drachenburg, ein noch recht neuer Bau. Der Börsenmakler Stephan von Sarter ließ die Burg zwischen 1882 und 1884 erbauen – eine sehr kurze Bauphase für ein solch imposantes Gebäude – und wollte sie ursprünglich als Residenz nutzen. Tatsächlich lebte er aber nie in Schloss Drachenburg, der Bau diente somit immer eher als Repräsentation seines Reichtums. Dank des Zusammenspiels unterschiedlicher Architekturstile, vornehmlich von Neugotik, Neorenaissance und Romanik, gilt Schloss Drachenburg als eindrucksvolles Beispiel des Historismus, der von verschiedenen Architekturepochen inspiriert ist.

Seit 1986 steht Schloss Drachenburg unter Denkmalschutz, heute ist in der Wagenhalle die Dauerausstellung „Naturschutz hat Geschichte” der Stiftung Naturschutzgeschichte untergebracht. Verschiedene Führungen geben tiefere Einblicke in die Historie des Schlosses. Außerdem finden immer wieder kulturelle Events im und um das Schloss statt, sogar heiraten kann man hier. Besonders imposant: Mit seinem Standort auf dem Drachenfels bietet das Schloss einen fantastischen Ausblick über das Siebengebirge und aufs Rheintal. 

Beim Namen Drachenfels horchen vermutlich viele auf: Der Sage nach soll Siegfried aus dem Nibelungenlied hier den Drachen besiegt haben. Das Schloss erreichen Besucher:innen zum Beispiel im Rahmen einer Wanderung, aber auch mit der historischen Drachenfelsbahn, die regelmäßig zwischen Königswinter und dem Drachenfels pendelt. 

Interessant: Immer wieder wird Schloss Drachenfels für Film- und Fernsehaufnahmen genutzt, so etwa für die Abendsendungen von „Bares für Rares” mit Horst Lichter.

6

Schloss Neuschwanstein, Bayern

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Schloss Neuschwanstein diente angeblich als Vorbild des Dornröschenschlosses von Disney.

Der Klassiker unter den deutschen Schlössern, international bekannt und angeblich Vorbild des Dornröschenschlosses von Disney: Neuschwanstein im Allgäu. Es ist unbestritten das berühmteste Schloss in Deutschland – und zieht jährlich satte 1,4 Millionen Besucher:innen aus aller Welt an. Entgegen der vielfachen Annahme seiner Gäste, gehört es dennoch nicht zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das tut der Schönheit des verwunschenen Schlosses aber keinen Abbruch. Bis heute gilt Neuschwanstein als Verkörperung des idealtypischen Märchenschlosses.

Im Jahr 1869 wurde mit dem Bau von Schloss Neuschwanstein begonnen, es sollte ein Rückzugsort von König Ludwig II. werden. Tatsächlich verbrachte er bis zu seinem Tod im Jahr 1886 nur wenige Tage im Schloss. Und: Er sah es niemals ohne Baugerüst. Vollendet wurde das Meisterwerk nämlich nie ganz, nach dem mysteriösen Tod Ludwigs II. wurden viele kleinere Bauprojekte abgebrochen. Eduard Riedel hat Schloss Neuschwanstein zuvor im Stil der Neuromanik gestaltet, es sind aber auch zahlreiche Elemente der mittelalterlichen Burg vorhanden, ebenso neugotische Details. 

Mittlerweile wurde Neuschwanstein mehrfach restauriert, um es weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Besonders eindrucksvoll sind übrigens der Thronsaal im byzantinischen Stil sowie das neugotische Schlafzimmer des Königs. 

7

Würzburger Residenz, Bayern

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Hier zu sehen: die Hofkirche in der Würzburger Residenz.

Sie gilt als Meisterwerk des Barock und zugleich war sie der Grundstein für die Karriere des heute berühmten Balthasar Neumann: die Würzburger Residenz. Damals noch sehr jung und gänzlich unbekannt, gestaltete Neumann weite Teile dieses Schlosses im Auftrag von Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn, dem ersten Bauherren der Residenz. Später löste Friedrich Karl von Schönborn ihn ab, es kamen außerdem immer mehr Architekten hinzu, die die Würzburger Residenz um verschiedene Elemente ergänzten. 

Die erste Bauphase fand zwischen 1720 und 1744 statt, bis 1780 wurde der neue Sitz der Würzburger Fürstbischöfe dann vollends ausgestattet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Residenz – wie viele andere Schlösser und Burgen – schwer beschädigt, danach stellte man sie originalgetreu wieder her.

Die Residenz hält neben typisch barocken Gestaltungselementen auch Rokoko- und Klassizismus-Elemente bereit. Außerdem wurde ihre Gestaltung hier und da inspiriert von französischer Klassik, oberitalienischem Palast- und Sakralbau sowie vom Wiener Reichsstil. Einer der berühmtesten Räume: das Treppenhaus, das mit einem Deckenfresko von Giovanni Battista Tiepolo geschmückt ist, einem der größten zusammenhängenden Deckenfresken der Welt. Das Spiegelkabinett gilt indes als bedeutsames Zeugnis der Rokoko-Kunst. Im Jahr 1981 wurde das Barockschloss in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.

Empfehlenswert ist darüber hinaus ein Spaziergang durch den umliegenden Hofgarten, der mit der Residenz eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Würzburg darstellt und ebenfalls über zahlreiche Barock-Elemente verfügt.

8

Rokokoschloss Dornburg, Thüringen

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Das Rokokoschloss wurde in der Vergangenheit bereits von Johann Wolfgang von Goethe besucht.

Dieses zauberhafte, pastellfarbene Schloss gehört zum Zusammenschluss der Dornburger Schlösser in Dornburg-Camburg, hoch über dem Saaletal gelegen. Auch die Nachbarhäuser – das Renaissance-Schloss sowie das Alte Schloss – sind sehenswert, doch besonders märchenhaft ist dieses Exemplar. Das Rokokoschloss wurde in den 1740er Jahren als Sommerresidenz für Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar-Eisenach vom Architekten Gottfried Heinrich Krohne gestaltet. Ab 1875 ergänzte Großherzog Carl Alexander es um einen Feinschliff; er war etwa verantwortlich für den Speisesaal. 

In Thüringen ist dieses Schloss einzigartig, selbst deutschlandweit gibt es wenige so eindrucksvolle Beispiele des Rokoko-Stils. Filigraner Stuck, geschwungene Linien, Pastellfarben und bunte Wandmalereien prägen den Prachtbau, von außen und innen.

Ein berühmter Besucher der Dornburger Schlösser war übrigens Johann Wolfgang von Goethe. Er verliebte sich vor allem in das benachbarte Renaissance-Schloss, doch auch das Rokoko-Schloss und der umliegende Barockgarten sollen großen Eindruck auf den Dichter und Denker gemacht haben. Heute finden rund um die Dornburger Schlösser immer wieder kulturelle Veranstaltungen statt, außerdem können verliebte Paare sich hier das Jawort geben. Das Schloss kann auch außerhalb von Veranstaltungen besichtigt werden.

9

Schloss Moritzburg, Sachsen

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Thront auf einer Insel inmitten einer künstlich angelegten Teichlandschaft: das sächsische Schloss Moritzburg.

Inmitten einer künstlich angelegten Teichlandschaft, auf einer kleinen Insel, thront Schloss Moritzburg in der gleichnamigen sächsischen Gemeinde. Umgeben wird das barocke Lustschloss von Wasser und Wald – eine Idylle, die ihresgleichen sucht. Berühmt geworden ist dieses Märchenschloss vor allem als Filmkulisse: Im beliebten Weihnachtsfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel” dient Schloss Moritzburg als Kulisse. Doch das prächtige, sonnengelbe Gebäude mit seinen roten Kuppeln und Zinnen hat noch viel mehr zu bieten. 

Ursprünglich wurde Schloss Moritzburg bereits im 16. Jahrhundert erbaut – als Jagdschloss für Herzog Moritz von Sachsen. Die Fassade sowie das Innere des Gebäudes, wie wir beides heute kennen, stammen aus dem 18. Jahrhundert. Damals entschied Kurfürst August der Starke, Moritzburg zu einem prunkvollen Barockschloss umbauen zu lassen. Wer durch die Gänge und Räume von Schloss Moritzburg wandelt, entdeckt Wandteppiche und barocke Stuckarbeiten, Ledertapeten und Dekor aus Federn. Besuchen Sie unbedingt die barocke Schlosskapelle aus dem Jahr 1661, die über eine prächtige Orgel verfügt.

Noch heute findet sich hier eine einzigartige Sammlung aus Jagdtrophäen: Alleine rund 70 Hirschgeweihe gehören zu dieser Sammlung. Das Museum, das in Schloss Moritzburg untergebracht ist, nimmt Besucher:innen mit in die Geschichte des Prachtbaus und vermittelt Wissenswertes rund um die höfische Jagd, Kunstsammlungen und den sächsischen Adel. Darüber hinaus finden immer wieder Konzerte und andere öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen auf dem Gelände statt. Übrigens: Sehr sehenswert ist auch das nahe Fasanenschlösschen, ein sehr viel kleineres Rokoko-Schloss.

10

Schloss Sanssouci, Brandenburg

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Prächtig: der Marmorsaal im Schloss Sanssouci in Potsdam.

Ohne Sorge zu leben, das war der innige Wunsch von König Friedrich II. von Preußen, als er dieses Rokoko-Schloss in Potsdam zwischen 1745 und 1747 als Rückzugsort errichten ließ. Zur Erläuterung: „Sans souci” ist französisch und heißt „ohne Sorge”, diesem Wunsch verdankt das Schloss also seinen Namen. Es war schon immer als rein private Residenz ohne jegliche repräsentative Zwecke geplant. Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff gestaltete das heute so berühmte Potsdamer Schloss, das von Weinbergterrassen gesäumt wird. 

Im Inneren von Sanssouci erhaschen Gäste unter anderem goldene Ornamente, prächtiges Stuckdekor und edlen Marmor. Für Friedrich II. war das Schloss mitsamt der umliegenden Parkanlage ein ganz besonderer Herzensort: Er wurde dort, unter den Terrassen vor dem Schloss, mit seinen Hunden begraben und fand damit seine letzte Ruhestätte – das hatte er sich so gewünscht.

Gemeinsam mit dem gleichnamigen Park gehört Schloss Sanssouci bereits seit 1990 zum UNESCO-Welterbe. Im Park befinden sich zahlreiche weitere eindrucksvolle Gebäude, etwa das Neue Palais, das Chinesische Haus und der Antikentempel. Wer sich Schloss Sanssouci besucht, sollte den Park rundherum auf keinen Fall vernachlässigen. 

11

Schloss Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern

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Ein wahrhaftes Märchenschloss befindet sich in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern.

Erst kürzlich durften die Bewohner:innen Schwerins sich über einen Meilenstein freuen: Das Schweriner Schloss wurde im Juli 2024 nach jahrelangem Hoffen und Bangen von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen. Kaum ein anderes Schloss Deutschlands kommt dem Idealtypus eines Märchenschlosses so nah: Die Fassade strahlt je nach Tageslicht gold oder gelb, etliche Türmchen und Zinnen recken sich gen Himmel und rundherum erstreckt sich der Schweriner See. Das Schloss thront auf einer Insel inmitten dieses Sees, eine Brücke verbindet das Eiland mit dem wunderschönen Schlossgarten. Aufgrund seiner Optik nennen insbesondere die Bewohner:innen von Mecklenburg-Vorpommern das Schloss der Landeshauptstadt gerne „Neuschwanstein des Nordens”.

Die Ursprünge des Schweriner Schlosses reichen ins 10. Jahrhundert zurück, über Jahrhunderte hinweg diente es als Residenz der mecklenburgischen Herzöge. Sein heutiges Aussehen im Stil des Historismus bekam es aber erst durch mehrere Umbauten ab 1845, dank Architekten wie Friedrich August Stüler und Gottfried Semper. Mittlerweile fungiert es als Sitz des Landtag von Mecklenburg-Vorpommern und beherbergt ein Museum. 

Übrigens: Eine Legende besagt, dass im Schloss noch immer das Petermännchen spukt. Der Schlossgeist soll die Besucher:innen schützen, ebenso wie alle bisherigen Bewohner:innen. 

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